Hallo Forum
Ich bin jetzt schon einige Zeit hier im Forum unterwegs und recherchiere, da ich erwäge per OBAS ins Lehramt einzusteigen. Vielerlei ist jedoch recht spezifisch für meine Person, daher habe ich mich jetzt mal angemeldet um etwas aktiver an die Sache heran zu gehen.
Zu mir: Ich studiere in NRW derzeit im letzten Mastersemester (mir fehlt nur noch die Masterarbeit) Angewandte Geologie mit Fokus auf Hydrogeologie. Mir wurde erst relativ kürzlich bekannt, dass es potentiell überhaupt möglich ist mit meinem Studienabschluss Lehrer zu werden.
Dass ich nicht direkt nach dem Studium ins OBAS kann ist mir klar, ich plane in den zwei Jahren als Vertretungslehrer schon mal meine Didaktik Erfahrung aufzubauen.
Relativ klar ist mir bereits wie das mit dem Zweitfach funktioniert, 33CP für Gym (Drittel des Zweitfachs im Education Studium). Dies erfülle ich auf jeden Fall für Physik und Chemie, und wenn man Geländekurse, Geografiemodul und/oder Bachelorarbeit (eine Geotechnische Kartierung) anerkennt, bekäme ich auch Erdkunde zusammen.
Unschlüssig bin ich allerdings wie sich das gestaltet wenn man das Erstfach nicht studiert hat. Auf dem Bildungsserver (meine ich jedenfalls dass es da war) heißt es ja, dass man für OBAS entweder einen Abschluss im Erstfach haben muss, oder einen Abschluss der annehmbar befähigt dieses zu unterrichten, was wohl wenn ich es richtig verstanden habe dem Ermessen der einstellenden Schule obliegt. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen das BR und Schulamt da nichts mehr mitzureden haben, und werden. Gerade die BR fährt ja da gern mal in die Parade wie ich hier teils lesen musste.
Von den Studieninhalten bekomme ich in meinem Studium auf jeden Fall den gesamten Schullehrplan der Physik zusammen, mit Ausnahme der Relativitätstheorie (Das ist der Zahn der mir am meisten drückt,...ich habe nach wie vor ein gutes Basisverständnis in dem Bereich welches ich auch vermitteln könnte, aber kann das eben nicht wirklich belegen) Physik I und II und das Grundpraktikum hatte ich glaube ich sogar in identischer Form wie Physik Studenten.
In vielen anderen Bereichen habe ich wahrscheinlich sogar tiefer gehende und vor allem andere und angewandtere Kenntnisse als Physik studierte.
Elektrotechnik hatten wir sogar ein gesondertes Praktikum.
Mechanik ist als Angewandter Geologe im Teil Ingenieurgeologie Massiv vertreten, (Grundlagen als eigener Kurs; alle möglichen Grund und Tunnelbau Sachen etcpp).
Fluid und Thermodynamik als Hydrogeologe ohne ende, aber auch im Grundstudium bereits anhand von Gesteinsschmelzen etc.
Statistik und Mathematische Methoden vor allem im Form von Hydrogeologischen Modellierungen teils aber auch als eigene Kurse.
Angewandte Physik/Experimentalphysik hatte ich in Form von verschiedenen Geophysikalischen Kursen und geophysikalischen Methoden wobei ich da keinen guten Vergleich zum Physikstudium habe.
Ich denke, dass ich eigentlich ganz gut aufgestellt bin. Aber reicht das? Vor allem reicht das für Sek.II? (Eröffnet ja doch mehr beruflichen Entfaltungsraum als Sek.I, immerhin wird man gerade im Mangelfach Physik Klassen/Kurse in beiden Stufen unterrichten)<
Andererseits habe ich jetzt im Master nicht mehr viele Fächer belegt die vom Hauptfokus her Physikalisch waren, da ging es dann eher hin zur...
Chemie.
Da ich Hydrogeologie vertieft habe ist mein Master bis zum Rand voll mit Chemie. So hatte ich Anorganische und Organische Hydrochemie (Natürlich mit starkem fokus auf Grundwasser bezogene Fragestellungen) Hydrogeochemische Modellierung, Isotopendatierung, Niedrigtemperaturchronometrie (Wo ich drüber nachdenke könnten die letzten Zwei auch als Physik gesehen werden) Meine Masterarbeit selbst ist zu einem Hydrochemischem Thema... (30CP da es ja kein Zweifach Master ist) und könnte teilweise vieleicht als Praktikum gesehen werden da ich dabei auch Laborarbeit mache.
Im Bachelor hatten wir eine gute Breite Einführung in die Chemie mit dem Biochemikern zusammen, was glaube ich auch für unser Grundpraktikum gilt.
Danach gab es zwar keine Kurse mehr bei der Chemie Fakultät, aber viele Kurse wie Kristallografie, Mineralogie und eventuell auch Polarisationsmikroskopie beleuchten ja Chemische Sachverhalte. Wo es mir hier mangelt ist natürlich Praktische Erfahrung...gerade das Chemie Studium ist ja Rand voll mit Praktika und Laborarbeit, und hier ziehe ich klar den kürzeren. Auch fehlt mir für die Chemie das mühelose Verständniss, und ich fühle mich was die Schulchemie angeht erheblich unsicherer als was die Schulphysik angeht. Ich habe aber den Eindruck das es als Erstfach vieleicht leichter begründbar ist.
Ich habe jetzt ziemlich viel geschwafelt, ich bin wie ihr merkt etwas verunsichert. Ich habe dereinst Geo angefangen zu studieren aus einer übersprudelnden Begeisterung für Naturwissenschaften heraus , die nach wie vor nicht weg ist und ich liebend gerne weiter geben würde.</p><p>Wie war das nochmal? Mathematiker müssen Mathe können. Physiker; Physik und Mathe, Chemiker; Chemie, Physik und Mathe, Biologen; Biologie, Chemie, Physik und Mathe und Geologen eben alles davon (Wenn man nicht auf Paläo geht natürlich nur wenig Bio...zugegeben)
Nun ist Geologie leider die Naturwissenschaft die nicht an Schulen unterrichtet wird, (was ja jetzt nicht soooo schlimm ist) aber mit meinem Hintergrund denke ich schon, dass ich ein Kollegium mit dieser anderen Sichtweise der fünften Naturwissenschaft nicht unerheblich bereichern könnte, ganz ab davon, dass es sich bei Chemie und noch mehr Physik um klassische Mangelfächer handelt.</p><p><br></p><p>Danke schon mal an alle die sich überhaupt die Mühe machen meinen Erguss überhaupt zu lesen, und noch mehr an alle die echt antworten.