Hab jetzt mein 1.Staatsexamen und einen Ausbildungsvertrag bei ner guten IT-Firma hier um die Ecke für FIAE (=Fachinformatiker Anwendungsentwicklung).
Hab allerdings erst neulich wegen der Versetzungspraxis bei LA Mittelschulen angefragt, weil der Beruf Lehrer insbesondere wegen der Nach- und Zweitqualifizierungsmaßnahmen für andere Schularten (insbe. Mittelschule eben) erst zu 99,9% für mich vom Tisch war
Hab jetzt auch vom KM ne Antwort auf meine Anfrage bzgl. dem Umsatteln auf Mittelschule nach dem 1.Staatsexamen LA Gym bekommen. Ich häng die nachstehend FYI (=For your Interest/"falls es wen interessiert") an
Ich hab mir die Sache nicht leicht gemacht, schon vor 2 Jahren, als die Prognosen langsam durch den Kellerboden zum Mittelpunkt der Erde zu rauschen begannen, hab ich angefangen mich mit nem Plan B auseinanderzusetzen.
Vor nem Jahr hab ich deshalb angefangen mich um Ausbildungsplätze zu bewerben und hab dabei sogar diesen ziemlich guten hier abgestaubt
Bezahlung könnte bischen besser sein für den Bereich, aber ist halt ne mittelständische Firma und kein Siemens
Nachdem ich jez bestimmt schon 100 mal mein nicht-Lehrer-Umfeld damit angenervt hab, nerv ich jez überflüssigerweise euch einfach auch noch damit: Was haltet ihr von der Entscheidung?
Das größte Gewicht hatte für mich bei der Sache das Geld. Ich hab zwar das Glück, kein Vermögen mehr aufbauen zu müssen, weil ich da vom Schicksal sehr begünstigt bin. Trotzdem verbrenn ich damit halt 7 1/2 Jahre Studium
Als Berufseinsteiger nach der Ausbildung werd ich wahrscheinlich so zwischen 2500-3000 Euro Brutto bei der FIrma verdienen, mit ner 40h/Woche bei Tendenz zu 45h/Woche nehm ich mal an.
Mein Netto läge damit halt schon so 700 Euro unter dem was ich bei Mittelschule (A12) verdienen könnte. Und ich muss mich noch um die private Altersvorsorge kümmern, wodurch auch noch was weggeht.
Da ich aber sehr heimatverbunden bin und meine Frau hier bspw. bei Siemens arbeitet und auch gut verdient, kommt eine Verlagerung des Lebensmittelpunktes langfristig nicht in Frage. Bei Lehramt geh ich also schwer vom Zweitwohnsitz aus.
In meinen Augen daher eine recht eindeutige Lage, aus der heraus ich mich auch relativ reuelos für den Jobwechsel entschieden hab Ich hing auch nie soo sehr an der Idee, Lehrer zu werden. Insbesondere Computer sind dagegen schon lange mein Hobby und für Technik interessiere ich mich auch schon immer sehr stark Ein Studium in dem Bereich hätt ich mir nur nie zugetraut weil da mein mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten nicht wirklich ausreichend sind
Zuletzt berücksichtige ich aber natürlich auch noch die Arbeitplatzsicherheit. Als Beamter auf Lebenszeit steht einem "Sicherheit" natürlich fast schon auf die Stirn geschrieben Aus dem Grund hab ich auch lange drüber nachgedacht.
Mit der IT bin ich zwar in nem absoluten Wachstumsmarkt und meine Firma beackert auch ne Niesche, die für sich betrachtet nochmal überdurchschnittlich stark wächst seit einiger Zeit. Trotzdem hab ich da nur ne Kristallkugel
Aus dem Grund hatte ich mich auch noch bei den Verwaltungsbeamten versucht, wegen meinem mäßigen Abi aber keinen Erfolg beim Auswahlverfahren gehabt
Rein wirtschaftlich betrachtet, und darum gings mir bei der Sache nunmal hauptsächlich, dürfte das ganze wahrscheinlich fast ein Nullsummenspiel sein. Da ich wahrscheinlich bei erfolgreichem Schulartwechsel irgendwo in den Süden Bayerns müsste, dürfte bis zur Versetzung das Mehr beim Netto durch die erhöhten Lebenshaltungskosten aufgefressen werden. Langfristig könnte sich das Ganze natürlich wieder eher zugunsten des Lehramts entwickeln, sollten z.B. ein Arbeitgeberwechsel notwendig werden, wo man im schlimmstfall natürlich auch nen Standortwechsel hinnehmen muss.Trotzdem geh ich bei den Zeiträumen, die man auf Lehrerseite z.T. auf ne Versetzung warten muss, davon aus, dass die Differenzen überschaubar sein dürften.
Aber vielleicht überseh ich auch was oder bewerte die Situation falsch. Drum frag ich jez noch euch nach eurer Meinung Immerhin geb ich ja was (vorerst) auf, wofür ich knapp 1/4 meiner bisherigen Lebenszeit aufgewendet hab. Dass ich damit so wenig Schwierigkeiten hab könnte ja auch ein Zeichen von Unbedachtheit sein
--------------------------
Amtwort vom Kumi:
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 29. März 2017, in der Sie um
Informationen bezüglich eines Schulartwechsels nach dem Ersten
Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien bitten. Hierzu können wir
Ihnen Folgendes mitteilen:
Für Bewerber mit einer Ersten Lehramtsprüfung für andere Lehrämter wird
derzeit eine Maßnahme nach Art. 22 Abs. 1 Bayerisches
Lehrerbildungsgesetz zur Nachqualifizierung für das Lehramt an
Mittelschulen angeboten. Durch das Nachholen ggf. noch fehlender
Studien- und Prüfungsleistungen und Absolvieren eines
Vorbereitungsdienstes kann die Befähigung für das Lehramt an
Mittelschulen erworben werden.
Sollten Sie Interesse an diesem Verfahren haben, werden Sie gebeten, dem
Staatsministerium zur Prüfung einen formlosen Antrag, einen
tabellarischen Lebenslauf und eine beglaubigte Kopie des Zeugnisses über
die Erste Lehramtsprüfung zu übermitteln.
Erst nach Bestehen der Ersten Lehramtsprüfung sowie der Zweiten
Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien kann im Rahmen einer
Zweitqualifizierung nach Art. 22 Abs. 2 Satz 2 Bayerisches
Lehrerbildungsgesetz ein Verfahren zum Erwerb der Lehramtsbefähigung für
Mittelschulen angeboten werden.
Nach derzeitigem Sachstand liegen auch weiterhin die Voraussetzungen
vor, dass das Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und
Kunst nach Art. 22 Abs. 2 Satz 2 Bayerisches Lehrerbildungsgesetz für
das Schuljahr 2017/18 die Befähigung für das Lehramt an Mittelschulen,
ggf. zukünftig auch für das Lehramt an Grundschulen, unter bestimmten
Voraussetzungen für Bewerber mit der Lehramtsbefähigung für Realschulen
bzw. Gymnasien feststellen kann.
Eine verbindliche Aussage kann zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht getroffen werden.
Gerne können Sie sich jederzeit über aktuelle Angebote und Maßnahmen zum
Bereich Mittelschule über die Homepage des Bayerischen
Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
informieren.
Bezüglich Ihrer weiteren Frage weise ich darauf hin, dass die
Qualifikation eines Fach- oder Förderlehrers nur dadurch erworben werden
kann, dass jeweils zwei Lehramtsprüfungen gemäß der entsprechenden
Studien- und Prüfungsordnungen mit Erfolg abgeschlossen wurden.
Dazu bedarf es einer Ausbildung am Staatsinstitut zur Ausbildung von
Fachlehrern oder zur Ausbildung von Förderlehrern sowie die erfolgreiche
Absolvierung eines zweijährigen Vorbereitungsdienstes, der mit der 2.
Lehramtsprüfung abschließt.
Die Ausbildung umfasst am Staatsinstitut zur Ausbildung von
Förderlehrern drei Jahre, am Staatsinstitut zur Ausbildung von
Fachlehrern je nach Ausbildungs- und Fachrichtung eine mindestens
zweijährige pädagogische und fachdidaktische Ausbildung in den
entsprechenden Fächern.
Der Nachweis des Ersten Staatsexamens für das Lehramt an Gymnasien
könnte als Zugangsvoraussetzung für die Ausbildung am Staatsinstitut
anerkannt werden.
Weitere Informationen zur Ausbildung zum Fachlehrer für Musik und
Kommunikationstechnik finden Sie auf der Homepage des Staatsministeriums
unter www.stmuk.bayern.de → Lehrerinnen und Lehrer → Lehrerausbildung → Mittelschule → Fach- und Förderlehrer.