Betrug und Betrugsversuche bei Leistungsüberprüfungen

  • Du ... ich verstehe sehr genau, was Du meinst. Der Satz "Wissen hat aber genau gar nichts mit Auswendiglernen vor einer Prüfung zu tun" passt aber nicht zu dem, was Du eigentlich meinst ;) Ich kämpfe gerade im Fach Chemie ständig gegen das zusammenhangslose Lernen einerseits und den schlechten Ruf des Auswendiglernens andererseits.

  • Meiner Meinung nach kann man spicken durch gute Vorbereitung größtenteils unterbinden.


    1. Alles, absolut alles außer dem Füller kommt vom Tisch (Mäppchen waren schon immer Spickzettelversteck Nr. 1).
    2. Handys, Rucksäcke, Jacken kommen auf einen Tisch vorne.
    3. die Tisch werden maximal auseinandergeschoben - bei der ersten Reihe stößt der Tisch vorne an die Wand, die letzte Reihe sitzt mit dem Stuhl an der Wand.
    4. Es wird auf Blättern geschrieben, die ich austeile.
    5. Bei Kursklausuren schreibe ich in einem Raum, den ich den Schülern nicht vorher bekanntgebe, d.h. sie betreten ihn nicht vor mir (und können keine Spickzettel unter die Bank legen u.Ä.
    6. Ich sitze so, dass ich alle Schüler im Blick haben kann.


    Normalerweise hat ein Schüler in der Schreibhand einen Füller und die andere Hand ist auch nicht unter dem Tisch. Wenn ein Schüler eine Hand unterhalb des Tischs hält und sein Blick auch dorthin wandert, lässt sich das recht gut feststellen.

  • Lassen sich Klausuraufgaben nicht so stellen, dass Spickzettel und Internet (weitgehend) nichts bringen?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Lassen sich Klausuraufgaben nicht so stellen, dass Spickzettel und Internet (weitgehend) nichts bringen?

    Darüber wundere ich mich schon die ganze Zeit. Unsere Klausuren kann man nur mit Spickzettel gar nicht bestehen. In den Fremdsprachen hat man ja immer einen Ausgangstext, den man analysieren, aber zumindest zusammenfassen muss. Klar, ich kann mir die einzelnen Schritte auf den Spickzettel schreiben und ein paar Formulierungen. Aber schlechte Schüler können das dann immer noch nicht anwenden, wenn sie es im Unterricht schon nicht konnten. Und gute Schüler schaffen das dann auch ohne.


    Und was den AFB III betrifft: Da muss man ja zumindest die Inhalte neu sortieren, Neues hinzufügen, eine eigene Bewertung abgeben. Wenn man da nur abpinnt, passt es ja überhaupt nicht zur Aufgabenstellung und das ist mangelhaft oder ungenügend.

  • Lassen sich Klausuraufgaben nicht so stellen, dass Spickzettel und Internet (weitgehend) nichts bringen?

    Jetzt mal im Ernst: ihr habt nie Spickzettel benutzt? Von wann bis wann war die Eiszeit und wie funktionieren die Wahlen in Frankreich? Da gibts doch x Möglichkeiten. Eine 1 bringt einem das natürlich nicht ein, aber ob 7 oder 5 Punkte am Ende rauskommen, macht ja schon einen Unterschied. Im Grunde ist ein guter Spickzettel eine gute Vorbereitung- sinnvoll strukturierte Mindmap und so. Das muss einem mit 16 aber noch gesagt werden...

  • Nein, nie. Das hätte ich mich nie getraut!
    Aber in Mathe hatte ich immer einen in der Hosentasche. Das hatte zwei Vorteile:
    1) Das Ding gab mir während der Klassenarbeit ein Gefühl von Sicherheit.
    2) Bis ich alle Formeln klein genug hatte, dass sie auf das Zettelchen passten, habe ich den Summs mindestens dreimal abgeschrieben - und konnte ihn deshalb auswendig. :victory:

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Jetzt mal im Ernst: ihr habt nie Spickzettel benutzt?

    Doch klar. In Wirtschafts- und Rechtslehre und in Geographie praktisch immer. Da kam aber auch nur auswendig gelernter Sch*** dran, da hat sich der Spickzettel gelohnt. In Geschichte und Bio hatte ich dagegen nie einen ... muss schon was dran sein, mit den spickzetteluntauglichen Prüfungsfragen ;)

  • Ich kann die Klausur auch so stellen, dass die Schüler Bücher, CAS und im Grunde alle nicht lebenden Materialien mitbringen könnten...nur darf ich das blöderweise nicht, weil man nur mit AFB I (und niedrigem Anteil II) die 4 schaffen muss. Und da Reproduktion nun einmal zwingend vorherige Übung voraussetzt, wäre da auch ein Spickzettel effektiv. Und wer mit den NRW Abiturerwartungshorizonten in Geschichte ein Defizit hinbekommt...der ist auch zu blöd einen Spickzettel zu schreiben... ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Sorry für die (vielleicht) blöde Frage, aber...


    Wer oder was ist ein AFB?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Anforderungsbereich nach IQB (HU Berlin - für die bundesländerübergreifenden Abituraufgabenpools)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

    Einmal editiert, zuletzt von Valerianus ()

  • Jetzt mal im Ernst: ihr habt nie Spickzettel benutzt?

    Nein, bei mir war so etwas nicht nötig. Es gibt genügend Eselsbrücken für alle möglichen Fakten.
    Daneben habe ich mir schon in der Mittelstufe ein Buch über Gedächtnistraining von einem echten Profi gekauft.
    Das Gehirn kann unendlich viele Informationen speichern. Man muss diese nur richtig mit vorhandenem verknüpfen um später schnell alles abrufen zu können. Ich habe die Herausforderung beim lernen regelrecht geliebt.


    Daneben war es für mich auch eine Frage der Ehre nicht zu betrügen!

    • Offizieller Beitrag

    Nein, bei mir war so etwas nicht nötig. Es gibt genügend Eselsbrücken für alle möglichen Fakten.Daneben habe ich mir schon in der Mittelstufe ein Buch über Gedächtnistraining von einem echten Profi gekauft.
    Das Gehirn kann unendlich viele Informationen speichern. Man muss diese nur richtig mit vorhandenem verknüpfen um später schnell alles abrufen zu können. Ich habe die Herausforderung beim lernen regelrecht geliebt.


    Daneben war es für mich auch eine Frage der Ehre nicht zu betrügen!

    neee.
    War in einigen Fächern nciht nötig.
    In den anderen hatte ich viel zu viel Schiss :lach:

  • Noch eine Idee, wenn man denkt, dass die Schüler so massiv mit Handy oder Zetteln spicken: Sich mit Kollegen verabreden, dass sie einmal zusammen mit einem gemeinsam die Aufsicht übernehmen. (Beruht natürlich auf Gegenseitigkeit.) Steht eine Aufsicht vorne, die andere hinten, wird es noch einmal viel schwerer, unauffällig zu spicken.


    Sarek

  • Lehrer kann sich 'nen Handyjammer in die Tasche legen und zu Beginn der Prüfung einschalten.... oder, damit es mehr Spaß macht, sporadisch ein- und ausschalten.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • die fotografieren sich doch die Lösung. Da hilft kein Störsender.


    Ich gehe für Leistungsnachweise nach Möglichkeit in den Schulaufgabenraum (großer Raum mit Einzeltischen). Am Tisch erlaubt sind nur Stift und Taschenrechner. Handys, Taschen und Jacken bleiben im Klassenzimmer.
    Ist der Schulaufgabenraum belegt müssen die Handys vorne auf nem Tisch abgelegt werden. Ich kann so zwarnicht völlig ausschließen, dass die Schüler mit Handys spicken, aber ich tue mein möglichstes das zu vermeiden.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

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