Betrug und Betrugsversuche bei Leistungsüberprüfungen

    • Offizieller Beitrag

    So, nun nach der Schilderung der Situation meine Fragen:

    • Beim Abitur wird es bei uns so gehandhabt, dass bereits das Tragen des Smartphones am Körper als Betrugsversuch gewertet wird und damit zu 0 NP führt. Die Schüler werden daher aufgefordert, das Smartphone auszuschalten, es in ihre Tasche zu packen und die Tasche vorne am Lehrerpult zu deponieren. Wäre ein solches Vorgehen rechtlich gesehen auch für "normale" Klausuren, Tests, etc. zulässig?
    • Ist es rechtlich zulässig bereits für den Haupttermin einer Klausur bzw. eines Test eine allgemeine Attestpflicht zu verhängen? Gehen wir davon aus, ein Schüler fehlt (entschuldigt mit Attest/ärtzlicher Bescheinigung) sowohl zum Haupttermin als auch zum Nachtermin einer Klausur. Darf ich dann 0 NP erteilen? Einen zweiten Nachtermin biete ich nicht an. Was mache ich, wenn ich vom Schüler am Ende des Halbjahres keine Noten habe?
    • Wie weise ich das Abspicken vom Nachbarn während der Klausur nach?
    • Einem Schüler wurde ein Plagiat nachgewiesen. Darf man in diesem Fall einen zeitweiligen Unterrichtsausschluss als Erziehungs- und Ordnungsmaßnahme verhängen und einen endgültigen Schulausschluss androhen? Falls ihm ein zweites Mal ein Plagiat nachgewiesen werden kann, darf man ihn dann tatsächlich von der Schule ausschließen?
    • Ist es möglich, solche Maßnahmen durch die Gesamtlehrerkonferenz beschließen zu lassen? Sie wären dann für alle Kollegen verbindlich.
    • Kann man Klassenleitungen dazu verpflichten, nur AU zu akzeptieren, die fristgerecht eingereicht wurden?

    Soweit meine Fragen. Ich bedanke mich schon einmal im Voraus für's Lesen dieses "Romans" und für eure Hilfe.


    LG,
    Mrs Pace

    Bei uns müssen die Schüler bei Klausuren alle elektronischen Geräte vorne deponieren - nicht erst im Abitur. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf ständigen Vollzugriff auf alle seine (Wert)Gegenstände während einer Klausur.


    Die Attestpflicht ist kritisch. Eigentlich darf man sie nicht verhängen, jedoch bei gehäuftem Fehlen einzelner Schüler hingegen schon.


    Abspicken brauchst Du nicht nachzuweisen. Deine Aussage reicht. Der Spruch "Aussage gegen Aussage" ist hier ohne Belang.


    Erziehungsmaßnahmen kann man als Konsequenz für Spicken verhängen, Ordnungsmaßnahmen würden zunächst die Verhältnismäßigkeit sprengen.


    Die GLK kann Grundsätze für Verfahrensweisen während der Klausuren beschließen, so lange sie sich im gesetzlich vorgeschriebenen Rechtsrahmen befinden.


    Man kann als Schulleitung Kollegen zur korrekten Arbeit anweisen. Wenn Kollegen AUs trotzdem nach Überschreiten der Frist akzeptieren, dann kann man das aus formalen Gründen zwar durch die Schulleitung ändern lassen, doch wer hält das allen Ernstes so penibel nach?

  • Ordnungsmassnahmen sind Sache des Schulleiters, Attestpflicht ebenfalls. Ich vermute, dass das überall so ist. Nachschreibtermine wirst du wohl oder übel anbieten müssen.
    Zum Spicken würde ich vorgehen, wie oben beschrieben: Wir schreiben die Klausur in Raum xy, jeder nimmt nur seinen Stift/ Geodreieck... mit. Oder wenn das nicht geht, alles vorne hin, was nicht an den Platz gehört. Dazu erst gar keine Erlaubnis der SL einholen.
    Die Hausordnung wird bei uns gemeinsam beschlossen- bei euch auch? Da würde ich alle Handyfragen festmeisseln.

  • In einer Klausur?? Ich hatte schon den Fall einer extrem schwachen Schülerin die aus lauter Verzweiflung ganze Sätze aus meinen Unterlagen auswendig gelernt hat. Wenn der Satz dann (meist eher zufällig ...) als Antwort auf eine Prüfungsfrage gepasst hat, bekam sie natürlich Punkte dafür. Soll die da jetzt ernsthaft "Zitat Frau Teuqila" hinschreiben damit es kein Plagiat ist? Ist natürlich in einem Deutsch-Aufsatz anders zu werten als in einer Chemie-/Physik-Klausur aber grundsätzlich wäre ich an der Stelle mit dem Plagiats-Vorwurf etwas vorsichtiger.

    Vorallem, ab wann ist Text denn dann Eigenleistung, wenn lediglich die Reproduktion gefordert wird? Oder steht da jedesmal "formuliere in eigenen Worten xyz" dabei? Auf wie viele Versionen müssen denn dann x SuS unabhängig voneinander kommen, ohne in den Verdacht des Abschreibens zu geraten?


    Ich hab das schon bei dem Plagiatsthread neulich angemerkt: Ihr testet eine Gruppe, deren Mitglieder nominal die gleiche inhaltliche Vorbereitung und Vorbereitungssequenz genossen haben. Irgendeine Antwort akzeptiert ihr bei einer Aufgabe als richtig - aber bei allen SuS und nicht nur bei einem und bei den anderen war es dann abschreiben oder plagiieren.


    Passt gerade dazu: Spiegel Online

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Ich schließe mich Bolzbolds Aussagen an. Auch bei uns ordnen Kollegen (wohl nicht alle, ich aber immer) an, dass die Smartphones ausgeschaltet auf einem der vorderen Tische oder ganz vorn auf der Fensterbank abgelegt werden, wo Lehrer und Schüler sie im Blick haben. Ein Schüler, der sich weigert, würde sich schon sofort SEHR verdächtig machen, und dieses Argument sehen die Schüler auch ein.
    Wortgleichheiten mit Internet- oder anderen nicht zur Klausur gehörenden Texten kann ein Schüler nie glaubwürdig erklären. Beliebt ist aber: Sich etwas ausdrucken, es am Rand kleiner scchneiden und unters Vorschreibpapier mischen... Das halten Schüler gern für einen idealen Spickzettel-Platz. Dem kann man begegnen, indem man einen Stapel Konzeptpapier mitbringt und nur dieses benutzt werden darf.
    Etwas in eigenen Worten auszudrücken ist in den Fremdsprachen unerlässlich, da ja sonst keine SPRACHLICHE Eigenleistung vorliegt. Auswendiglernen ist keine sprachliche EIGENleistung.


    Übrigens: Erstaunlich oft muss man die Schüler beim Hinausgehen daran erinnern, ihr Handy wieder an sich zu nehmen...

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

  • Seltsam was das für eine Schule ist. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass da noch mehr dahintersteckt.


    Du kommst mit deiner SL nicht klar und mit einem Teil deines Kollegiums. Aus deiner Sicht ist es geprägt von Vetternwirtschaft.


    Schüler sind deiner Aussage nach zum Teil eine Katastrophe, auch in der Oberstufe. Es wird in unglaublicher Art und Weise betrogen. Die SL unterstützt dich nicht.


    Meinst du nicht, dass du dir das Leben nicht gerade selbst irgendwie schwer machst. Ich habe noch nie so etwas erlebt und ich war schon an einigen Berufsschulzentren.


    Was ich aber erlebt habe, war ein bestimmter Schlag von Kollegen, die in ihrer Art und Weise eher nervig waren.


    Ich mache A und B-Klausuren. Es genügt zumeist dann die Aufgabenstellung leicht zu ändern wenn ich im Folgejahr über dasselbe Thema schreiben lasse.
    Darüberhinaus gibt es ausreichend Prüfungsaufgaben, bei denen man Teilaufgaben nehmen kann. Der Aufwand der Klausurerstellung ist also vernachlässigbar.


    Generelle Attestpflicht ist nicht machbar. Jeder vernünftige Arzt wird dir schnell die Leviten lesen. Was aber machbar ist, ist das einschalten des Amtsarztes 8)

  • Zum Thema Spickzettel probiert meine Kollegin gerade einen neuen Weg - die Schüler müssen sich Spickzettel schreiben, die sie vorher der Kollegin
    schicken. Fachbegriffe sind erlaubt, Zusammenhänge auch (mindmaps), aber nicht die Erklärung. Die Spickzettel dürfen in der Arbeit verwendet werden.


    In der Arbeit prüft die Kollegin aber handlungsorientiert ab, man muss also das, was auf dem Spicker steht, auch strukturieren, beurteilen und formulieren können.


    Bisher stellt sie fest, dass die Sus sich zwar besser fühlen, aber keine besseren Schnitte erreicht werden.


    Ich werde das weiter beobachten, ich finde den Weg interessant.

  • Bolzbold: In NRW ist eine generelle Attestpflicht eigentlich auch unzulässig, wird jedoch z.B. vor den Ferien und bei Leistungsüberprüfungen üblicherweise akzeptiert (vgl.: Justiziar PhV. Andererseits muss man in NRW auch keine Schüler nachschreiben lassen oder kann direkt am ersten Tag nach der Krankheit nachschreiben lassen (in manchen anderen Bundesländern muss das mit dem Schüler abgesprochen sein).

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • finde ich einen guten Ansatz. Aus meiner eigenen Schulzeit weiß ich noch, dass ich meistens Spickzettel für die Klasse geschrieben habe. Habe die dann aber - meiner Erinnerung nach - nie bei einer Klausur benutzt weil ich alles, was ich auf so geringem Raum zusammenfassen musste, dann ohnehin verstanden habe, bzw. habe ich mir irgendwann eine "Schaun wir mal was passiert"-Haltung angewöhnt und Klausuren mehr als persönliches Feedback für mich selbst angesehen denn als schlimme Situation die jetzt über mein Leben entscheidet.


    Wenn jetzt bestimmte einzelne Schüler schummeln ist das eine Sache, wenn aber der Großteil einer Klasse regelmäßig versucht sich durchzuschummeln so stellt sich die Frage ob es wirklich an den Schülern liegt. Einige Ansatzpunkte:
    - es wird ihnen zu leicht gemacht zu schummeln. Dazu wurde weiter oben schon viel geschrieben.
    - sie haben das Gefühl, es ohne schummeln gar nicht schaffen zu können. Lässt Rückschlüsse auf die Effizienz des eigenen Unterrichts bzw. mangelhafte Feedback-Kultur zwischen Schülern und Lehrern zu, bzw. auf die Angst der Schüler, dass für ein Zugeben des Noch-nicht-verstanden-Habens kein Platz ist.
    - Sie haben noch nicht verstanden, warum es sinnvoll sein kann, auch ohne zusätzliche Hilfsmittel (Handy usw.) etwas zu können. Ist ja im Grunde eine gesamtgesellschaftliche Diskussion gerade ob es überhaupt noch Sinn macht, so vieles auswendig zu lernen/zu können wenn man ja bei Bedarf auch später alles über Google/How-To-Anleitungen nachlernen kann. Also die Fragestellung von "Warum soll ich das genau jetzt lernen wenn es mich a) nicht interessiert/nichts angeht und b) ich es ohnehin jederzeit nachlernen kann wenn ich es doch mal brauchen sollte?" Ist für mich an sich eine sehr berechtigte Fragestellung, die - wie ich vermute - bisher in der Klasse noch nicht thematisiert wurde.


    Ein Bunterrichter

  • Was aber machbar ist, ist das einschalten des Amtsarztes 8)

    Das kann aber nur der Schulleiter tun (s. Schulbesuchsordnung).


    Wenn aber ein massiver Konflikt zwischen Kollege und SL vorliegt, muss der Kollege irgendwie unabhängig handeln, bevor ihm alle Schülerlein auf der Nase herumtanzen.

  • Ich habe noch nie erlebt, dass Schüler mittels Handyfotografien Klassenarbeit geschrieben haben. Das fällt auf.


    Alleine die Tatsache, daß Teilbereiche der Fotografie ständig vergrößert und verschoben werden müssen. Es ist unmöglich, dass dies einer aufmerksamen Lehrpersonen nicht auffällt.


    Irgendwie ist das alles ziemlich seltsam

  • Zum Thema Spickzettel probiert meine Kollegin gerade einen neuen Weg - die Schüler müssen sich Spickzettel schreiben, die sie vorher der Kollegin
    schicken.

    Mach ich häufig so bzw. haben meine SuS immer die Formelsammlung in der Klausur mit dabei, in der beliebige Notizen stehen. Ich hatte mal einen Kollegen, der sogar alle Unterlagen während der Klausur erlaubt hat.



    Bisher stellt sie fest, dass die Sus sich zwar besser fühlen, aber keine besseren Schnitte erreicht werden.

    Ja, ist so. Das Schöne an meinen Fächern ist - die SuS können egal welche Notizen in der Formelsammlung stehen haben, wenn sie die Theorie dazu nicht verstanden haben, nützt es ihnen gar nichts. Das "Grundgerüst" eines bestimmten Aufgabentypus ist zwar immer gleich, ich kann aber die Beispiele so variieren, dass jemand, der die Theorie nicht verstanden hat, den Aufgabentypus als solchen gar nicht mehr erkennt ;)


    Open Book Prüfungen, wie mein früherer Kollege sie häufig gemacht hat, werden von den SuS oft gewaltig unterschätzt. Dazu muss man die Unterlagen schon wirklich gut durchgearbeitet und die wichtigsten Stellen mit Post-its markiert haben um in der Prüfungssituation dann auch grade das zu finden, was man braucht. Wer nicht weiß, was wo in den Unterlagen zu finden ist, versagt da in der Regel einfach komplett.

  • ich hab' das an der uni studierende so machen lassen, erfahrungen siehe oben: keine großartigen veränderungen im notenbild (übrigens auch nicht bei ankündigung aller leistungsnachweise). aber an der schule ist das bei uns meines wissens nicht erlaubt. die hilfsmittel sind verbindlich landesweit vorgeschrieben. eigene unterlagen gehören leider nicht dazu. das würde meiner meinung nach das unsägliche bulimie-lernen etwas reduzieren...

  • ich hab' das an der uni studierende so machen lassen, erfahrungen siehe oben: keine großartigen veränderungen im notenbild (übrigens auch nicht bei ankündigung aller leistungsnachweise). aber an der schule ist das bei uns meines wissens nicht erlaubt. die hilfsmittel sind verbindlich landesweit vorgeschrieben. eigene unterlagen gehören leider nicht dazu. das würde meiner meinung nach das unsägliche bulimie-lernen etwas reduzieren...

    Was ihr mit eurem Bulemielernen ständig habt. Bei uns sind die Prüfungsaufgaben fallbezogen. Natürlich sind die Aufgaben ähnlich dem Unterricht, denn dort behandelt man den Stoff.


    Und selbstverständlich kann ein Schüler, der den Unterrichtsstoff beherrscht und alte Prüfungsaufgaben behandelt, seine Prüfung bestehen.


    Auswendiglernen ist nicht alles aber ein wichtiger Bestandteil beim Erfassen wichtiger Inhalte. Genauso wie das stetige Wiederholen von Inhalten ein wichtiger Baustein ist.


    Hilfsmittel sind in den Prüfungen vorgeschrieben. In Klassenarbeit nicht. Also wenn ihr das tun wollt, macht das.

  • in bayern sind die hilfsmittel vorgeschrieben, zumindest am gym. da kannst du nicht selbst irgendwas an den regeln ändern und z.b. die schüler mit unterlagen in die schulaufgabe setzen...


    ad bulimielernen: kurzzeitgedächtnisinhalte werden gleich nach abrufen wieder vergessen, da ist die empirie wohl sehr deutlich. das ist genau gar nicht sinnvoll als ergebnis schulischer prüfungen, außer du möchtest abprüfen, wer die meisten datenmengen über nacht kurzfristig speichern kann. dies erscheint mir in einer welt voller datenspeicher, die unserem gehirn sehr überlegen sind, etwas obsolet...
    ich weiß nicht, was euer ziel ist, aber unsere ist u.a., dass die kinder auch später noch was von dem wissen, was sie in der schule gelernt haben. open book-tests wären ein guter schritt in richtung kompetenzorientierung. die kinder sollen verstehn, was sie da hinschreiben, und nicht papagei spielen.

  • in bayern sind die hilfsmittel vorgeschrieben, zumindest am gym. da kannst du nicht selbst irgendwas an den regeln ändern und z.b. die schüler mit unterlagen in die schulaufgabe setzen...


    ad bulimielernen: kurzzeitgedächtnisinhalte werden gleich nach abrufen wieder vergessen, da ist die empirie wohl sehr deutlich. das ist genau gar nicht sinnvoll als ergebnis schulischer prüfungen, außer du möchtest abprüfen, wer die meisten datenmengen über nacht kurzfristig speichern kann. ich weiß nicht, was euer ziel ist, aber unsere ist u.a., dass die kinder auch später noch was von dem wissen, was sie in der schule gelernt haben. open book-tests wären ein guter schritt in richtung kompetenzorientierung. die kinder sollen verstehn, was sie da hinschreiben, und nicht papagei spielen.

    Schau dir erst einmal eine Prüfung in den Profilfächern im beruflichen Schulwesen an bevor du deine neumodische Kompetenzarroganz ganz vom Stapel laufen lässt.

  • na, wenn du meinst.


    ich bin eine große freundin der wissenschaftspropädeutik und überhaupt des akademischen. man sagt mir immer, ich sei so schön skeptisch gegenüber dem kompetenz-gedöns. ich glaube nämlich ganz und gar nicht, dass alles aus "handlungssituationen" oder "lernaufgaben" blabla erwachsen muss. ich bin mir aber sehr sicher, dass auswendiglernen fürs kurzzeitgedächtnis für die katze ist. nichts gegen katzen, aber papageien züchten ist echt keine aufgabe der schule. außer, du möchtest wissen, wie gut deine schüler sich als papageien machen, falls alle speichermedien mal eben ausfallen... (wissen ist toll. wissen hat aber genau gar nichts mit auswendiglernen vor einer prüfung zu tun, sondern mit wiederholen, pauken, und nochmal wiederholen und vor allem verstehender anwendung, vernetzung und nochmal vernetzen.)

  • wissen hat aber genau gar nichts mit auswendiglernen vor einer prüfung zu tun

    Doch, natürlich ist Auswendiglernen ein Teil der Prüfungsvorbereitung. Du hast schon recht, dass man das auswendig gelernte Wissen auch anwenden können muss. Fachbegriffe in den Naturwissenschaften sind aber ein gutes Beispiel dafür, dass man sich manches einfach mal ganz stur reinprügeln muss bevor man es überhaupt anwenden kann. Ist wie Vokabeln in der Fremdsprache. Ohne Vokabeln kann ich die Grammatik noch so toll verstanden haben ... sprechen kann ich nicht.

  • das ist *nicht* das papageien-auswendiglernen, von dem wir oben reden. du meinst das überführen ins langzeit-gedächtnis. das nannte ich oben "wissen" und gerade nicht bulimie-lernen. natürlich muss wissen verinnerlicht werden. ich schrieb oben von anwendendem üben und vernetzung der neuen inhalte, vulgo "pauken". nochmal: das ist genau nicht "auswendig lernen", sondern verstehen und dann merken durch wiederholtes üben (z.b. vokabeltrainer) und anwenden.


    de facto lesen die kinder aber die hefteintrage zehn mal durch, können sie dann für ca. zehn stunden aufsagen, schreiben sie nieder beim (hoffentlich, nicht immer) passenden stichwort und vergessen danach alles wieder. es bringt nichts, wenn sie fachbegriffe und vokabeln zwei wochen später nicht mehr reproduzieren können, es aber via bulimielernen in der klausur gebacken bekommen haben...

  • Kompetenzorientierung ist ein Indiz pädagogischer Orientierungslosigkeit.


    ...

    gilt Gleiches nicht auch fürs Auswendiglernen von Geschichts-...büchern? Wissen/Können macht ohne Einordnung, Urteilsbildung und Anwendung nie Sinn.


    Von Fremdsprachen mal abgesehen, da geht ohne Auswendiglernen nichts. Viel mehr bleibt aber auch nicht hängen aus 9 Jahren Gymnasium...

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