Finanzausschuss

  • Im Finanzausschuss meiner GS sind alle Fachkonzerenzleitungen sowie die stellv. Schulleitung, welche den Vorsitz hat. Ich könnte mich jedes Mal aufregen, wenn ich keine konkreten Zahlen genannt bekomme und von ebendieser Person bei sämtlichen Anträgen als Antwort bekomme "Na das können Sie bitte über die Steuer abrechnen."


    So in etwa läuft das ab:
    Beispiel: Ich: "Dieses Jahr sollten wir nicht vergessen Zeugnispapier zu bestellen!"
    Vorsitz: "Also die 3,99€ sollte jeder selbst haben! "
    Da könnte ich explodieren.


    Mich würde daher interessieren, wie bei euch die Sitzungen ablaufen, inwiefern habt ihr überhaupt Mitsprache- bzw. Abstimmungsrecht? Ich empfinde mein Rumsitzen dort als Farce, weil wir nicht mal darüber aufgeklärt werden, welche Töpfe es überhaupt gibt. Wir bekommen nur nach Laune des Vorsitzenden einige Töpfe genannt.


    Wenn ich beispielsweise vorschlage, dass wir Dokumentenkameras kaufen, dann werde ICH gefragt, über welchen Topf das bitte laufen soll.


    Was mache ich falsch bzw. wie setze ich Ideen durch? Meine Schule ist wirklich sehr unorganisiert. Schriftliche Anträge werden nicht mal zu Gesamtkonferenzen gestellt. Wäre das schon mal ein Anfang?

  • In der Sache hilft das nicht weiter, aber wenn das Kollegium das Zeugnispapier kaufen soll, könntet ihr


    a) Eine Spendendose im Sekretariat aufstellen.
    b) Beim Schulträger mal anfragen, ob Zeugnisse neuerdings Privatanschaffungen sind.
    c) Einen Steuerberater als Referenten für den nächsten Pädagogischen Tag einladen (inkl. Elternvertreter).


    Dann sollte eine SL etwas merken.

  • Beispiel: Ich: "Dieses Jahr sollten wir nicht vergessen Zeugnispapier zu bestellen!"
    Vorsitz: "Also die 3,99€ sollte jeder selbst haben! "

    Ich müsste nochmal genauer in mich gehen, aber spontan würde ich sagen, dass dies das unverschämteste Beispiel dafür ist, wie Lehrer genötigt werden, aus dienstliche Arbeitsmaterialien aus ihren Privatmitteln zu stemmen.
    Bei beinahe allen anderen Beispielen (Kopierkosten; Bücher; Klassenfahrten) kann man das meist noch irgendwie unter Verleugnung der Realität als "nicht unbedingt notwendig" schönreden: "Dann unterrichten Sie eben mit dem Buch!"; "Dann nutzen Sie eben Freiplätze" etc.
    Aber Zeugnispapier??? Ich glaube, ich würde hier den Eklat provozieren und der Schulleitung ganz klar kommunizieren, dass es keine Zeugnisse geben wird, wenn das nicht von der Schule gestellt wird. Oder eben mit normalem Recyclingpapier aus dem Kopierraum. Unglaublich!


    Sorry, back on topic:
    Ich habe keine rechtlich fundierte Aussage für dich. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass die Budgets der Schulen eigentlich offenzulegen sind, da es sich ja um öffentliche - und damit vom Steuerzahler finanzierte - Einrichtungen handelt.
    Versuche doch, dich mit den anderen Fachsprechern abzusprechen und dies aktiv und vehement einzufordern - am besten schriftlich vor der nächsten Sitzung, von allen unterschrieben, mit Kopie an den Schulleiter. Den PR kannst du auch darauf ansetzen. Und ich würde bei der Rechtsstelle der Gewerkschaft mal nach rechtlichen Regelungen fragen.

  • Welche dienstrechtlichen Konsequenzen hättest du zu erwarten, wenn du das Zeugnis auf normalem, weißen Papier aus dem Skretariat druckst? Falls euch das nicht zur Verfügung gestelt wird, nimm das Papier vom Kopierer.


    Bei Beschwerden von Eltern, dass das Papier dieses Mal so schmuddelig sei, verweist ihr an die Schulleitung, die euch nur dieses Papier zur Verfügung stellt.


    Dann regelt sich das von selbst.


    Zu den Töpfen:
    Die Rechte der Lehrerkollegien sind in der Konferenzordnung und im Schulgesetz festgelegt. Lesen bildet:


    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    War an meiner Referendariatsschule genauso.
    An meiner jetzigen Schule lief es ein paar Jahre auch so, da wurde sogar Geld zurückggegeben!
    Inzwischen dürfen wir mehr anschaffen, weil wir zuerst eine Sekretärin hatten, die wusste, das noch Gelder überig sind und dann für die netten Kollegien etwas durchgehen ließ. Danach habe sich mehrere Leiterinnen der Fachkonferenzen abgesprochen haben und lange Listen anzuschaffender Lehrmittel eingereicht mit der Begründung, dass doch immer noch Gelder übrig waren und ehe die Sekretärin das entscheiden muss, sollte es doch lieber zusammen entschieden werden. Eine wirkliche Offenlegung gibt es auch jetzt nicht, da wohl die Finanzen von Seiten des Schulträgers nicht klar sind. Immer wieder ein Ärgernis.


    Ich würde das Zeugnis auf Papier vom Kopierer drucken. Es gab Jahre, da haben die 3. bis 6. Klassen Zeugnispapier bekommen und Klasse 1/2 wurde "vergessen", weil es ja noch keine "echten Zensuren" gab. Also Kopierpapier. Hat nie einer nach gekräht.



    Keine Dokumentenkamera? Tja, dann gibt es nichts Digitalisiertes.
    Tu dich mit den anderen Fachkonferenzleitern zusammen.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Welche dienstrechtlichen Konsequenzen hättest du zu erwarten, wenn du das Zeugnis auf normalem, weißen Papier aus dem Skretariat druckst? Falls euch das nicht zur Verfügung gestelt wird, nimm das Papier vom Kopierer.

    Wie sage ich das jetzt, ohne, dass du vor Entsetzen vom Stuhl kippst? Ich mach's einfach: Es geht um normales, weißes Papier. Es geht nicht um besonders dickes Zeugnispapier.

  • Wie sage ich es jetzt diplomatisch? Ach nö, kann ich leider gar nicht. Gewöhn dir mal einen angemessenen Ton ggü. deinen Kollegen an. Irgendwie kommt mir dieser Ton auch bekannt vor. Warst du hier schonmal angemeldet?


    Zum Thema: dass du Kopierpapier mitbringen sollst, scheint mir doch etwas abwegig.

  • Zu den Töpfen:
    Die Rechte der Lehrerkollegien sind in der Konferenzordnung und im Schulgesetz festgelegt. Lesen bildet:

    Dein Zitat betrifft die Schulkonferenz. Ich weiß nicht, wie das in NRW geregelt ist, aber bei uns sind Sitzungen der Schulkonferenz (=Schulforum in Bayern) nicht öffentlich und die Mitglieder dürfen auch Inhalte nicht ohne Weiteres nach außen tragen. Dadurch ist also nicht abgesichert, dass die Fachsprecher Informationen über die Budgetverteilung bekommen können.
    Man müsste hier also nachforschen, wie diese Informationen aus der Schulkonferenz bei den entsprechend betroffenen Gremien ankommen können.

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