Kollegiale Hospitation sollte auch bei uns umgesetzt werden und da es eher als zusätzliche Arbeitsbelastung gesehen wurde, hat man das wie schon beschrieben, eben elegant umfahren, indem man in einigen Fachschaften nur die buddies mit den Unterricht nahm oder es völlig ignoriert hat. Das ist eine gut gemeinte Idee im Sinne des allseits propagierten Selbstoptimierungstralalas, aber es scheitert an vollen Stundenplänen, immer neuen zusätzlichen Aufgaben und dem Unwillen von Kollegen. Mir selbst wäre es egal, wenn jemand mit drin sitzt, aber ich bin auch ehrlich genug zu sagen, dass es mich nur wenig interessieren würde, was er von meinem Unterricht hält. Ich weiß, dass ich gut bin Aber es könnte sehr nützlich sein, um sich neue Anregungen und Ideen zu holen. Es könnte positiv sein.
Leider wird es aber eben als neuer Kontrollversuch gesehen und die meisten sind schon mit den nervigen Beurteilungsbesuchen (Bayern) bedient. Da kommt an manchen Schulen unnötigerweise echte Referendariats-Stimmung auf und ich kann verstehen, wenn sich da die Lust auf "kollegiale Hospitation" in Grenzen hält. Da haben alle nur noch Sorge darum, ob sich irgendetwas auf die Beurteilung auswirken könnte und befürchten, dass die kollegiale Hospitation mit einfließen könnte.
Ich finde diese Ängstlichkeit schade.
Im Grunde halte ich die kollegiale Hospitation nämlich für eine gute Idee in einem "kollegialen" Kollegium und das Selbstbewusstsein mit fundierter Kritik umgehen zu können, sollte eigentlich jeder haben, aber dazu benötigt man ein gutes Kollegium und eine gute lockere SL.
Ich stimme übrigens Schantalle zu. Supervision wäre viel notwendiger als Hospitation.