Komische Äusserungen einer Schülerin im Religionsunterricht

  • Nö, willst du sie umstimmen? Warnen? Retten?
    Ich würde mich vor allem selber top informieren, dass sie dir nicht die Stunde schmeißt, indem sie besser argumentiert, als du.


    Und was du selber von dem Verein hältst, damit würde ich nicht hinterm Berg halten. Wie gefährlich solche Gruppierungen sind usw.

    Nein, nicht retten, warnen ... Nur ihr klar machen das, egal was sie macht, es freiwillig und ohne Druck von Oben kommen sollte.
    Ich kenne mich da leider selbst besser aus als mir lieb ist, aber sie ist eben positiv (was mich ja stutzig macht) Da hatten wir eine Diskussion, welche mich beunruhigt und eben auf Kontakt zur CoS schliesslich lässt (Woher sie den Kontakt haben könnte vermute ich auch, ich will aber nicht zu schnell urteilen)

  • Ganz unabhängig vom Thema Scientology ... Wenn ein Schüler mit mir ein Problem hat, erwarte ich von ihm, dass er als allererste mal zu mir kommt und mit mir spricht und nicht hintenrum zur Schulleitung latscht. Das gilt selbstverständlich auch anders rum.

    ... dann hättest Du ruhig schon meinen ganzen Beitrag zitieren können.

  • Ich habe mich auch als Jugendlicher (und mache das immer noch) sehr viel mit verschiedenen Glaubensrichtungen beschäftigt, gerade unlängst habe ich zufällig auf der Straße zum ersten Mal Mormonen kennengelernt die mir das Buch Mormon geschenkt haben. Hab das dann durchgelesen, war irgendwie extrem anstrengend zu lesen aber ich kenn mich gerne aus bei Themen drum wollt ich das machen. Ist ziemlich lustig weil im Buch Mormon explizit steht dass die Vielweiberei verachtenswert ist und bekanntlich diverse Mormonenführer in der Geschichte das ein wenig anders gesehen haben (auf Befehl Gottes natürlich).


    Im Grunde herrscht bei uns in Österreich (vermutlich auch in D) weitgehende Gedanken- und Religionsfreiheit, und das ist auch gut so. Ich darf auch jemand anderem davon erzählen, wenn ich etwas (auch eine Religion) für mich gut finde - solange ich niemanden dazu zwinge, meine Meinung zu teilen.


    Da im Grunde so ziemlich jede Glaubensrichtung ihre blinden Flecken hat und oft erst im Vergleich mit anderen Glaubensrichtungen diese blinden Flecken sichtbar werden, halte ich es für sehr sinnvoll für jeden Gläubigen (welcher Richtung auch immer), sich intensiv mit diversen Varianten zu beschäftigen. Die Frage "Was ist innerhalb dieser Ideologie undenkbar oder unaussprechbar?" kann, bei gegebener Liebe zur Wahrheit, durchaus hilfreich sein (da entlarven sich viele Sekten und ideologisierte Glaubensrichtungen sehr rasch, wenn man ihren Vertretern Fragen stellt, die auf die Auslotung jener Grenzen abzielen. Sie weichen dann nämlich gerne aus).


    Ganz allgemein: mit Schülerin selbst reden. Vielleicht lernst du etwas Interessantes dazu. Und nebenbei kannst du auch für dich persönlcihe Grenzen kommunizieren, was du tolerieren wirst und was nicht.


    Ein Bunterrichter

  • Machst du Schülern, die zum Konfirmandenunterricht gehen und Sonntags den Gottesdienst besuchen auch klar, "dass es freiwillig und ohne Druck von Oben kommen sollte"?


    (Und bin ich eigentlich die einzige hier, die Zweifel daran hat, dass sich hier eine Lehrkraft sorgt?)

  • Es ist sicherlich nicht falsch, wenn man sich um Schüler sorgt. Ich würde sie tatsächlich einfach fragen, warum sie sich so gut auskennt - einfach um mit ihr darüber ins Gespräch zu kommen. Wenn die Eltern da ebenso involviert sind, dann wirst du wohl nichts ausrichten können. Da bleibt dir nur, dass Kind anzunehmen wie es ist und ein offenes Ohr zu signalisieren - ohne Wertungen.

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

  • ich habe schon einen Tread erstellt, vor 2 Wochen. Auf anraten mehrerer Personen habe ich dann auch mit dem Mädchen gesprochen. Nach ein wenig rumdrucksen hat sie dann zugegeben, sie seie in einer "Sekte" (so hat sie es nicht gesagt) Das Mädchen hat mich dann gebeten ich solle nichts dem Direktor von ihrer "Religion" erzählen. Ich habe ihr gesagt ich müsse darüber nachdenken. Sie ist erst 4 Monate in der Schule, 8 Klasse (noch 13 Jahre), Gymnasium. Ich bin mir nicht sicher ob ich es dem Direktor erzählen sollte. Ich meine ich mache mir schon Sorgen um meine anderen Schüler, da das Mädchen teils sehr komische/amüsante/traurige Ansichten hat.
    Wie soll ich mit ihr umgehen? Soll ich es dem Direktor sagen? Muss ich das vielleicht sogar?
    Zumindest will ich meine anderen Schüler aufklären! Denkt ihr das sie ausgeschlossen wird, wenn ich den Film "Bis nichts mehr bleibt" in der Klasse zeige. Weil das ist schon ein bisschen"Hardcore" und ich bin mir nicht sicher ob der Film altersgerecht ist. Habt ihr den Film schon mal gezeigt in eurem Unterricht? (Auch wenn er FSK 12 ist, und die meisten 13 oder 14 sind) Wie könnte ich so eine Aufklärung gestalten?
    Ich denke da schon das ganze Wochenende darüber nach, allerdings ohne Erfolg. Wie/Was denkt ihr?
    LG Christiane

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    1) Warum willst du den Film gucken? (ich habe keine Ahnung vom Reli-Curriculum) Ist es gerechtfertigt und im Lehrplan legetimiert?
    2) Hättest du geplant, den Film zu zeigen, wenn du das Mädchen nicht in der Klasse hättest?
    3) Worüber willst du denn deine anderen Schüler aufklären? Über die Mitschülerin?

  • Was ist dein Ziel dabei und ist dieses Ziel durch den Lehrplan oder die generellen Ziele deines Schulgesetzes gedeckt?
    Wenn es dir darum geht "das arme Mädchen aus den Fängen der Sekte zu befreien"...um Gottes Willen, lass es sein...


    Für NRW gibt es einen staatlich finanzierten Verein, der da Unterstützung anbietet, hier sind z.B. ein paar Tipps für den Umgang in der Schule: Sekteninfo NRW

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Nein, ich habe nicht vor sie zu missionieren! (Das Fallbeispiel sind die Zeugen, also ziemlich unbrauchbar, weil es eben große Unterschiede gibt)
    @chilipaprika :
    1) Es ist gerechtfertigt und Sekten werden behandelt.
    2) Nein hätte ich nicht, weil das Mädchen geht in den Religionsunterricht (Warum auch immer)
    3) Nein, generell das man bei so "Psychogruppen" vorsichtig sein sollte.

  • Meine Meinung als Mitglied der Schulleitung: Ich würde es in jedem Fall wissen wollen, wenn Schüler "meiner" Schule bei Scientology wären. Es muss dann ja auch davon ausgegangen werden, dass die Eltern dort ebenfalls Mitglied sind und ggf. schulische Verbindungen (z.B. Klassen-Mail-Verteiler, Elternstammtische, Klassenelternabende) nutzen könnten, um für ihre Sekte zu werben.


    Meiner Meinung nach solltest du also das Gespräch mit deiner Schulleitung suchen.

  • Morse: Willst du das wirklich wissen?
    Also: Psychiater sind böse, mit Schuld am 2. Weltkrieg, zum Streiten gehören immer 3 ...

    Ja will ich!


    Zu: "Psychiater sind böse" - falls damit eine Kritik an Psychotherapie per se gemeint ist, da stünde sie ja nicht ganz alleine da, da gibt's ja sogar Psychologen, die das so kritisch sehen. Aber ich wüsste nicht, warum diese Ansicht dem Schulleiter gemeldet werden sollte - geht davon eine Gefahr für die Mitschüler aus?


    Bei den beiden Punkten "mit Schuld am 2. Weltkrieg" und "zum Streiten gehören immer 3" verstehe ich nicht, was damit gemeint ist.

  • Sorry, unglückliche Beistrichsetztung! Sie meint das Psychiater mitschuld an 2. Weltkrieg sind.
    Und von der Mitschülerin geht keine Gefahr aus, aber von ihrer "Religion"

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