Macht ihr gerne Klassenfahrten?

  • In solchen Fällen ist in aller Regel das Kind weit vor der Klassenfahrt in den Brunnen gefallen...


    Ich glaube es hakt... Mit einer solchen Klasse setze ich keinen Fuß vor die Tür.


    Ich biete im BK2 gelegentlich eine London-Reise an. Dieses Jahr waren wir nicht, weil mir die Klasse zu unzuverlässig und schwierig war...

  • Ja, ich fahre sehr gerne. Jedes Jahr geht es nach Rom - da ich alles selbst organisiere, ist das natürlich ein enormer Aufwand (allein die Telephonate nach Italien, um den Zugang zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten - z.Bsp. Colosseum - zu reservieren!) Aber wir haben dann auch ein sehr straffes Programm mit hohem Informationsgehalt - der Nebeneffekt ist, daß abends die Schüler derart müde sind, daß es einfach keine nächtlichen Saufgelage, etc. gibt. (Außerdem wohnen wir in einem Kloster: Nachtruhe ab 23.00 Uhr; die Türen sind dann auch verschlossen, d.h., keiner kann später ins Haus). Zudem biete ich am Ende des Schuljahres auch immer eine Studienfahrt an, die von vielen Eltern und Schülern sehr geschätzt wird. Diese geht über ein Wochenende, d.h., es ist meine Freizeit, aber wenn man sieht, daß viele Schüler und Eltern dafür dankbar sind, daß man seine Freizeit opfert, nimmt man das (jedenfalls in meinem Fall) gerne in Kauf. (Da ich auch keine Kinder habe und auch sonst keine sonstigen Verpflichtungen, ist dies auch nicht weiter schlimm). Es fahren aber auch nur die mit, die das interessiert (das geht bei uns) - daß es sehr anstrengend ist, hat sich offenbar schon herumgesprochen. Ich verstehe aber auch jeden, der sagt, er fahre nicht gerne auf eine solche Reise - v.a. das Organisatorische (sofern man sich keines Reiseveranstalters bedient, der sich jede Leistung natürlich bezahlen läßt) nimmt sehr viel Zeit und Kraft in Anspruch. Disziplinär hatte ich noch nie Schwierigkeiten - ich hoffe, daß sich das auch nicht ändert!

  • Inzwischen mache ich Klassenfahrten nicht mehr gern. Leider zu viele weniger schöne Erlebnisse und eine Erwartungshaltung der Schüler wie an ein Luxusreisebüro.

  • Ja ich plane die Studienfahrt bei uns. Die Schüler sind bei uns 16 Jahre aufwärts.


    Was gar nicht geht ist zuviel an Programm und zu wenig Zeit für die Schüler auch einmal selbst unterwegs zu sein.


    Eine Studienfahrt soll auch Spass machen und kein enges Korsett bei dem die Schüler kaum zum atmen kommen. So etwas fand ich als Schüler schrecklich und so etwas finde ich als Studienfahrtleiter schrecklich.


    Probleme hatten wir bis dato kaum welche und wenn doch dann gibt es einen Tritt in den Allerwertesten und das hilft meistens.

  • Wieder daheim angekommen wollten einige Eltern von der Schule Teile der Fahrtkosten erstattet haben, weil die Tour jetzt ja nur 3 anstatt der geplanten 5 Tage gedauert hat.Unsere Schulleitung hat dieses Ansinnen aber mit dem Verweis: "Das Geld müssen sie sich vom Verursacher holen, finden sie den erst einmal", und "beweisen sie zuerst, daß ihr eigenes Kind nicht einer der Verursacher war" abgebügelt.


    Zudem wurde die feierliche Zeugnisübergabe der Abschlußzeugnisse ersatzlos gestrichen. Konnten sie sich im Sekretariat abholen... fertig.


    Solche Kollektivstrafen finde ich aber auch nicht in Ordnung und da kann ich die Eltern der vernünftigen Schüler auch verstehen. Abbruch der Klassenfahrt, finanzieller Verlust, feierliche Zeugnisübergabe verweigert. Und das für alle, obwohl der grösste Teil der Klasse gar nichts mit den Aktionen von ein paar Chaoten zu tun hatte. Sicher ist es oft schwierig die genauen "Täter" ausfindig zu machen, aber deshalb alle zu bestrafen, finde ich auch nicht richtig.


    Ich fahre gerne auf Klassenfahrt. Meine Pappenheimer kenne ich auch vorher schon und mache deutliche Ansagen an Schüler und Eltern. Damit bin ich bisher immer gut gefahren und von ein paar Kleinigkeiten abgesehen liefen meine Fahrten bisher immer ziemlich gut.

  • obwohl der grösste Teil der Klasse gar nichts mit den Aktionen von ein paar Chaoten zu tun hatte

    Naja,
    die Deckenverkleidungen waren in 5 Zimmern mit je 4 Betten runtergerissen. Da waren schonmal 20 der 23 Schüler einquartiert. Es waren also wohl ein paar Chaoten mehr.


    Wenn Du schon von Kollektivstrafe redest, wo fängt die für Dich an? Ich habe z.B. auch oft den Fall, daß meine Kollegen der Klasse erlauben in der Pause im Klassenraum zu bleiben. Wenn danach dann der Raum zugemüllt ist, weil einige Papierflieger gebastelt und andere sich mit Erdnüssen beworfen haben, lasse ich auch immer die Klasse den Raum saubermachen bevor ich mit dem Unterricht beginne. Feger und Kehrblech sind im Raum vorhanden. Wer da was geworfen hat, interessiert mich nicht, mir geht es einfach nur darum, daß der Raum sauber ist. Den Verursacher, können die Schüler gerne in der nächsten Pause auf dem Schulhof ermitteln. Meistens wissen die untereinander sehr genau wer was gemacht hat. Allerdings lasse ich es dann auch bei der Reinigungsaktion bewenden. Klassenbucheinträge oder Meldungen bei den Betrieben gibt es nicht.


    Bei der Aussage zur Kollektivstrafe mußte ich zuerst an unsere Untermieter von der Nachbarschule denken. Da hatten einige Schülerinnen meine Klassenraumtür mal von außen mit Nudelsalat eingeschmiert. Hab nur noch gesehen, wie die drei Mädels in den Nachbar-Klassenraum verschwunden sind. Der Kollege fühlte sich für meine verschmierte Tür nicht zuständig, da er ja nicht genau feststellen könne wer dafür verantwortlich wäre. Mir wars wie immer egal wer es war, mich interessierte nur eine saubere Tür. Konnte der Kollege auch nicht verstehen.
    Ende vom Lied war, daß die ganze Klasse unter Aufsicht der Abteilungsleitung und des Hausmeisters die Tür gründlichst putzen durfte. Der Kollege von der Nachbarschule fiel aufgrund der Tatsache, daß wir das auch wirklich durchgesetzt haben, vom Glauben ab. :)

  • Ende vom Lied war, daß die ganze Klasse unter Aufsicht der Abteilungsleitung und des Hausmeisters die Tür gründlichst putzen durfte.


    Und das haben die Schüler alle mitgemacht? Also da hätte ich mich als Schülerin ganz einfach geweigert. Nur weil ich zufällig in derselben Klasse bin wie drei Chaotinnen, die irgendeinen Blödsinn angestellt haben, soll ich dann eine verdreckte Tür putzen, mit deren Verschmutzung ich nichts zu tun hatte?


    Bei allem Verständnis für den Ärger, dass man die "Täter" manchmal einfach nicht ausfindig machen kann, darf man meiner Meinung nach nicht so weit gehen kollektiv alle Schüler zu bestrafen.


    Im Fall der Klassenfahrt war der Abbruch auf Grund der horrende Sachbeschädigungen wahrscheinlich notwendig. Trotzdem kann man meiner Meinung nach Verständnis für die Schüler und deren Eltern haben, die mit der ganzen Sache nichts zu tun haben und nun unschuldig mitbetroffen sind. Die feierliche Übergabe der Abschlusszeugnisse zu verweigert finde ich absolut nicht in Ordnung.


    Man kennt doch seine Pappenheimer auch schon vor einer Klassenfahrt. Auch wenn man es nicht beweisen kann, weiss man doch genau, welchen Schüler ein solches Verhalten zuzutrauen ist und für welche Schüler man die Hand ins Feuer legen würde, dass sie damit nichts zu tun hatten.

  • Im Fall der Klassenfahrt war der Abbruch auf Grund der horrende Sachbeschädigungen wahrscheinlich notwendig.

    Der Abbruch war notwendig, weil uns die Jugendherberge rausgeschmissen und den Herbergsausweis (Mitgliedschaft der Schule im DJH aufgekündigt) der Schule eingezogen hat. Derweil kann keine Klasse der ganzen Schule mehr fahren. Soviel zum Thema "Kollektivstrafe".


    Und nein, für uns war das Putzen der Tür keine Kollektivstrafe sondern eine pädagogische Maßnahme.



    Zitat

    Auch wenn man es nicht beweisen kann, weiss man doch genau, welchen Schüler ein solches Verhalten zuzutrauen ist und für welche Schüler man die Hand ins Feuer legen würde, dass sie damit nichts zu tun hatten.

    Also eins habe ich im Leben gelernt: Man guckt allen Menschen nur vor den Kopf und nicht hinein. Ich würde für keinen Schüler meine Hand ins Feuer legen!

  • Solche Kollektivstrafen finde ich aber auch nicht in Ordnung und da kann ich die Eltern der vernünftigen Schüler auch verstehen. Abbruch der Klassenfahrt, finanzieller Verlust, feierliche Zeugnisübergabe verweigert. Und das für alle, obwohl der grösste Teil der Klasse gar nichts mit den Aktionen von ein paar Chaoten zu tun hatte. Sicher ist es oft schwierig die genauen "Täter" ausfindig zu machen, aber deshalb alle zu bestrafen, finde ich auch nicht richtig.

    Es geht hier ja nicht mehr um ein paar kleine dumme Streiche, insofern könnte der ach so unschuldige Teil der Klasse ja auch Klartext reden, wer da nun randaliert hat. Das hat nichts mehr mit Petzen zutun.
    Dann könnte man sicher auch nur die Chaoten gezielt bestrafen, z.B. durch nach Hause schicken, Verweigerung der feierlichen Zeugnisübergabe etc.
    Es gibt Loyalität und falsch verstandene Loyalität. Ich will auch nicht, dass sich meine Schüler gegenseitig verpetzen, aber bei gewissen Dingen (Vandalismus, Mobbing eines Schülers etc.) hört das auf und da hat ein Schüler die Pflicht für die Täteridentifizierung einzutreten.

  • Und das haben die Schüler alle mitgemacht? Also da hätte ich mich als Schülerin ganz einfach geweigert

    Wohlgemerkt. Es geht darum, dass eine Klasse, also ein Sozialverband, einen Schaden behebt, der von einem nicht unerheblichen Teil seiner Mitglieder begangen und vom Rest gedeckt wurde. Nicht mehr und nicht weniger.


    Und wenn so eine Verweigerung auch noch von den Eltern gestützt wird, haben wir genau den Grund, warum so viele Schulen im Chaos versinken.


    Viel Spaß beim Lehrersein, wenn du erst einmal in diesem Beruf bist...

  • Bei allem Verständnis für den Ärger, dass man die "Täter" manchmal einfach nicht ausfindig machen kann, darf man meiner Meinung nach nicht so weit gehen kollektiv alle Schüler zu bestrafen.

    Der klassische Fall einer unzulässigen Kollektivstrafe wäre z. B. wenn einige SuS einer Klasse zum wiederholten mal keine Hausaufgaben gemacht haben und die ganze Klasse deshalb mit einer Zusatzarbeit oder Nachsitzen bestraft wird. Im beschriebenen Fall der abgebrochenen Klassenfahrt haben wir es aber tatsächlich mit asozialem Verhalten des gesamten Kollektivs zu tun und dann gilt halt "mitgefangen - mitgehangen". Selbstverständlich ist in diesem Fall die pädagogisch einzig richtige Maßnahme der ganzen Mannschaft eins auf den Deckel zu geben und ich bin sehr froh darüber, dass meine Schulleitung diese Maßnahme zu 100 % unterstützen würde. Weil das unter unserer Schüler- und Elternschaft auch allgemein bekannt ist, haben wir kaum Disziplinarprobleme. Da sehe ich durchaus einen kausalen Zusammenhang.

  • Und das haben die Schüler alle mitgemacht? Also da hätte ich mich als Schülerin ganz einfach geweigert. Nur weil ich zufällig in derselben Klasse bin wie drei Chaotinnen, die irgendeinen Blödsinn angestellt haben, soll ich dann eine verdreckte Tür putzen, mit deren Verschmutzung ich nichts zu tun hatte?


    Bei allem Verständnis für den Ärger, dass man die "Täter" manchmal einfach nicht ausfindig machen kann, darf man meiner Meinung nach nicht so weit gehen kollektiv alle Schüler zu bestrafen.

    Bei allem Respekt, das ist Unsinn. Das Reinigen einer verschmutzten Tür ist keine Strafe, sondern einfach nur das Wiederherstellen des normalen Zustands. Wenn mein Klassenraum aussieht wie ein Müllhaufen, müsste das auch meine Klasse saubermachen, selbst wenn ich davon ausgehen kann, dass es der Französischkurs aus der Stunde zuvor gewesen sein muss (den entsprechenden Kollegen, bzw. den Kurs würde ich mir dann auch noch einmal für ein Gespräch holen, aber ich arbeite nur in Räumen in normalem Verschmutzungszustand). Aber schön zu sehen, dass es die "special snowflakes" auch in den Lehrerberuf geschafft haben. :)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Im beschriebenen Fall der abgebrochenen Klassenfahrt haben wir es aber tatsächlich mit asozialem Verhalten des gesamten Kollektivs zu tun und dann gilt halt "mitgefangen - mitgehangen". Selbstverständlich ist in diesem Fall die pädagogisch einzig richtige Maßnahme der ganzen Mannschaft eins auf den Deckel zu geben und ich bin sehr froh darüber, dass meine Schulleitung diese Maßnahme zu 100 % unterstützen würde.

    Na,
    es blieb ja eh nichts anderes übrig, weil die Jugendherberge selbstverständlich die komplette Klasse rausgeworfen hat und nicht nur einzelne. Ob die Polizei bzw. Staatsanwaltschaft einzelne Verursache ermitteln konnte, weiß ich nicht. Es handelt sich bei dem Lagerfeuer ja um schwere Brandstiftung. Schwer deswegen, weil das Haus zum Zeitpunkt des Feuers bewohnt war.

    Da sehe ich durchaus einen kausalen Zusammenhang.

    Den sehe ich auch immer, wenn Klassen von dieser einen ganz bestimmten Nachbarschule bei uns reinkommen. Da scheint es irgendwie nur solche "special snowflakes" zu geben, weswegen bei uns schon alle Kollegen reichlich steil gehen, wenn sie nur den Schulnamen hören. Warum brauchen die alle 3-5 Jahre neues Mobiliar und unseres hält schon 40 Jahre?


    Aber schön zu sehen, dass es die "special snowflakes" auch in den Lehrerberuf geschafft haben.

    Ist das jetzt die neue Umschreibung für asozial?

  • Es geht hier ja nicht mehr um ein paar kleine dumme Streiche, insofern könnte der ach so unschuldige Teil der Klasse ja auch Klartext reden, wer da nun randaliert hat. Das hat nichts mehr mit Petzen zutun.Dann könnte man sicher auch nur die Chaoten gezielt bestrafen, z.B. durch nach Hause schicken, Verweigerung der feierlichen Zeugnisübergabe etc.
    Es gibt Loyalität und falsch verstandene Loyalität. Ich will auch nicht, dass sich meine Schüler gegenseitig verpetzen, aber bei gewissen Dingen (Vandalismus, Mobbing eines Schülers etc.) hört das auf und da hat ein Schüler die Pflicht für die Täteridentifizierung einzutreten.


    Es muss ja nicht unbedingt Loyalität sein, sondern kann auch Angst vor den Tätern oder Angst davor in der Klasse danach als Verräter zu gelten und Zielscheibe von Mobbing zu werden.


    Ausserdem kann man doch nicht jedem einzelnen Schüler unterstellen, er wüsste genau, welche Mitschüler an dem Vandalismus beteiligt waren und würde das nur nicht sagen. Manche Schüler wissen vielleicht wirklich nicht, wer das genau war. Und die werden dann in Kollektivhaftung genommen mit den Tätern und jenen, die die Täter decken?



    Das Reinigen einer verschmutzten Tür ist keine Strafe, sondern einfach nur das Wiederherstellen des normalen Zustands.


    Klar, aber das ist die Aufgabe derer, die die Tür da mit Nudelsalat eingeschmiert haben und nicht der Schüler, die sich an die Regeln gehalten, während der Regenpause friedlich an ihrem Platz gesessen sind und ihr Brot gegessen haben.

  • Und wenn die sich nicht ermitteln lassen ist es halt die Aufgabe derer, die es am ehesten verdient haben und das ist sicher nicht das Reinigungsteam was nachmittags vorbeikommt...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Und wenn die sich nicht ermitteln lassen ist es halt die Aufgabe derer, die es am ehesten verdient haben und das ist sicher nicht das Reinigungsteam was nachmittags vorbeikommt...


    Womit haben es denn die vernünftigen Schüler verdient, die gar nichts gemacht haben? Du Überträgst die Haftung für die Handlung von zwei oder drei Deppen auf eine ganze Klasse. Die Klasse hat mit der Tat aber nicht mehr oder weniger zu tun als du oder das Reinigungsteam.

  • Du Überträgst die Haftung für die Handlung von zwei oder drei Deppen auf eine ganze Klasse.

    Ich sage meinen Klassen von Beginn, dass sie bei mir keine Kleinigkeiten verpetzen sollen. Bei ernsten Dingen (und die definiere ich ich zu Beginn, wenn ich eine Klasse übernehme) erwarte ich eine Selbstanzeige, die ich dann strafmindernd bewerte. Das hat bislang erstaunlich gut geklappt, im Endeffekt haben sich dann doch immer diejenigen dazu bekannt.
    Weiterhin sage ich, dass die Klasse bei ernsten Dingen die Pflicht hat zu helfen, dass die Täter ermittelt werden. Sei es, dass sie diese überzeugen es zuzugeben oder es mir sagen.
    Ich sage, dass wenn z.B. etwas größeres zu Bruch geht und sich keiner selber dazu bekennt oder ermittelt werden kann, dann die ganze Klasse als Gemeinschaft dafür aufkommen muss. Das ist denen von Anfang an klar und deshalb achten die auch ganz anders auf Dinge. Das führt aber gar nicht unbedingt dazu, dass Leute kritisch beäugt und verpetzt werden, sondern eher dafür, dass sich die Leute bekennen. Denn irgendwie wollen sie den anderen dann doch nichts reinwürgen, indem die dann mit drin hängen.
    Für mich ist eine Klasse eine Gemeinschaft, die eben auch gemeinsam verantwortlich ist. Sie haben Sorge zu tragen, dass nichts zu Bruch geht und wenn diejenigen dafür gerade stehen.... dass niemand gemobbt wird, denn auch dann sind alle schuld. Auch die, die nur zusehen und "nichts gemacht haben". Die verknacke ich dann gleich mit, eben weil sie nichts gemacht haben. Wer nichts dagegen macht, macht mit. Bislang hat es da noch nie Beschwerden wegen "Kollektivstrafe" gegeben, denn die wissen bei mir von anfang an, dass sie als Gemeinschaft gemeinsam verantwortlich sind.

  • Womit haben es denn die vernünftigen Schüler verdient, die gar nichts gemacht haben?

    Sie wissen wer es war, weil:


    Die drei Schülerinnen sind erst nach Unterrichtsbeginn in ihre Klasse gelaufen. Selbst der Kollege von der Nachbarschule (die bei uns im Gebäude Untermieter ist) war schon im Raum. Er konnte sich aber "nicht daran erinnern" wer die drei Schülerinnen waren, die 10 Sekunden vorher zu spät in seinen Unterricht gekommen sind.
    Der Pauker ging mir dabei noch mehr auf den Keks als seine Schülerinnen. Der meinte wohl mit seinem "ich kann mich nicht erinnern" wäre er mich losgewesen. Pustekuchen! :zungeraus:


    Ach ja, den den Schülerinnen von nebenan hatte ich häugier auch schon als Pausenaufsicht etwas Theater. Die Kollegen lassen die nämlich in den Pausen immer im Raum, während bei uns alle raus müssen. Als ich dann in der Pause drauf bestanden habe, daß der Raum auch geräumt wird, durfte ich mir von den Schülerinnen die Drohnung anhören: "Warten sie nur auf Hr. X, der wird ihnen schon sagen wo es langgeht." Daraufhin habe ich sie erst Recht auf den Pausenhof geschickt. Was bilden die sich ein!?!
    Als dann der besagte Kollege kam und die Welle machen wollte, habe ich ihn damals erstmal zu meinem Schulleiter geschickt, um festzustellen, ob er wirklich der Lehrer ist welcher. Schließlich war er mir als Lehrer an unserer Schule nicht bekannt und sonst könne ja jeder kommen, sagen das er hier Lehrer oder Schüler ist, durchs Gebäude wandeln und Mist bauen.


    Da mußte der Kollege auch unter der großen Klappe seiner Schülerinnen leiden, ist halt so. Der Kollege kam samt unserem Schulleiter zurück, der denen dann erstmal erklärt hat, daß sie Untermieter sind, bei uns im Gebäude unsere Hausordnung auch für sie gilt und wir die auch durchsetzen! 8)


  • In solchen Fällen ist in aller Regel das Kind weit vor der Klassenfahrt in den Brunnen gefallen...
    Ich glaube es hakt... Mit einer solchen Klasse setze ich keinen Fuß vor die Tür.


    Ich biete im BK2 gelegentlich eine London-Reise an. Dieses Jahr waren wir nicht, weil mir die Klasse zu unzuverlässig und schwierig war...

    Seh ich auch so. Klar, im Nachhinein bleibt nichts anderes als Abschlussparty absagen und riesen Zinnober. Aber wenn der betreffende Kollege eine Klasse mit Klassenfahrt belohnt, die vermutlich doch schon die letzten Jahre unzuverlässig waren, hat er bzw. sein SL mit Schuld.


    Wir hatten auch so eine ekelhafte Klasse und jahrelang hat die Schulleitung zugeguckt. Sachbeschädigung, Brandstiftung usw. Immer hat irgendein Vertretungsdepp den Haufen nehmen müssen. Von einem Tag auf den anderen wurde denen die Abschlussfeier untersagt, weil die SL plötzlich persönlich von Beleidigungen betroffen war. Den Racheakt fand ich dann doch etwas kindlich und unnötig.

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