Ich habe durchaus mitgeplant. Aber eben nicht allein. Es war auch wegen der Entfernung durchaus einzusehen, trotzdem ärgert es mich, vor allem die Selbstverständlichkeit, mit der die Schulleitung das annimmt bzw. voraussetzt. Ich finde einen Tag Erholung vor bzw. nach der Klassenfahrt einfach zu wenig.
An dem Tag, an dem die Klassenfahrten abgeschafft werden (oder freiwillig sind, Niedersachsen, du hast es besser), gebe ich einen aus.
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Wenn es möglich/sinnvoll ist, plane ich immer Mo - Fr. Dieses Jahr geht es von Dienstag bis Samstag. Ging vom Veranstalter aus nicht anders. Macht mir aber nichts aus. Ich kann auf Klassenfahrten immer gut schlafen, sogar besser als in meiner regulären Unterrichtswoche, da man doch meist länger schlafen kann. Ein Wochenende "zur Erholung" ist nett, muss aber nicht unbedingt sein.
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Ich fahre eigentlich gerne auf Klassenfahrt, weil es sehr schön ist, die Kinder auch mal außerhalb der Schule zu erleben.
"Früher", als ich noch keine eigenen Kinder hatte, bin ich gerne und sogar freiwillig mitgefahren. Seitdem ich aber (noch kleine) Kinder habe, sind Klassenfahrten fast unmöglich zu organisieren geworden weil mein Mann (der bei uns der Hauptverdiener ist) beruflich ständig unterwegs ist und wir keine Oma, Opa, Schwester, Tante, Freunde,... vor Ort habe, die die Kinder nehmen könnten, während ich weg bin. Das können KiTa und vor allem auchdie OGS mit ihren Betreuungszeiten nicht auffangen. -
Neben ungemütlichen Unterkünften mit etlichem Kleingetier kommt auch noch unzureichender Schlaf dazu, wenn die lieben Kleinen (klackKlack) nachts auf die Toilette müssen (Klackklack) oder sich noch gegenseitig leise den (KLackklack) gesamten Tag Revue passieren lassen (Flüsterton hält da nicht lange vor, Gekicher inbegriffen) und sie vor lauter (KLackKnarzMIST!PSSSSST!KicherKlack) Zuckermitbringsel nicht schlafen können. Getoppt wird das noch durch diverse kleinere und größere Verletzungen (Insektenstiche, Zecken, Verstauchungen und Verrenkungen beim Toben), die dann ggf. zu nächtlichen Krankenhausfahrten führen.
Da sind mir Tagesausflüge lieber.
À+
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Ich denke, ein erheblicher Teil des Stresses kann dadurch vermieden werden, indem man sich über die geltende Rechtslage informiert und entsprechend handelt. Dazu gehören in NRW z.B.:
- Kosten für Lehrer dürfen mit Ausnahme von vom Veranstalter angebotenen Freiplätzen für Lehrer NICHT auf die Schüler umgelegt werden. (Dass die Freiplätze über die Schülerplätze letztlich subventioniert werden, weiß jeder, doch ist es so nicht ganz so offensichtlich)
- Lehrkräfte sollten NIE, NIE, NIE den Vertrag in eigenem Namen unterscheiben, damit sie nicht für die Kosten selbst geradestehen müssen. Die Durchführung von Dienstgeschäften darf nicht durch private Haftung für Kosten, die durch das Dienstgeschäft entstehen, erfolgen. Dazu kann und darf Euch keiner zwingen. Wer es dennoch tut, ist selbst schuld.
- Die Schulleitung ist als Vertreter der Schule für die Unterzeichnung der Verträge verantwortlich.
- Keine Bezirksregierung und keine Schulleitung kann eine Lehrkraft dazu zwingen, Kosten für eine Klassen- oder Studienfahrt auch nur ansatzweise aus eigener Tasche zu bezahlen. In NRW darf keine Lehrkraft dazu angewiesen werden, eine Klassenfahrt ohne vollständige Kostenerstattung durchzuführen.
- Kinder, Partner etc. sind kein rechtlich stichhaltiger Grund, seinen dienstlichen Pflichten nicht in vollem Umfang nachzukommen. Die Verpflichtung zu Klassenfahrten ist nun einmal gesetzlich geregelt. Da gibt es kein Wenn und Aber. Verhandeln und vor allem sich darüber im Klaren sein, wann man mit seiner Klasse "dran ist" und entsprechendes langfristiges Planen können viel Stress von Anfang an vermeiden.
- Das Beamtentum kennt keine Rosinenpickerei. Wer verbeamteter Lehrer ist, weiß, dass er irgendwann auf Klassenfahrt gehen muss. Darüber dennoch zu lamientieren hilft nichts.
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Darüber dennoch zu lamientieren hilft nichts.
Naja, aber die Frage dieses threads war ja "Macht ihr gerne Klassenfahrten". Die beantworten halt viele mit "Nein". Und geben gute Gründe an, ich weiß nicht, ob das schon lamentieren ist. Und selbst wenn: kollegiales Lamentieren in einem Forum kann entlastende Wirkung haben.
Und sei es nur, dass man mitbekommt, dass man nicht der/die einzige ist, die weder an die noch 2 Jahre nachleuchtenden Kinderaugen während/nach Klassenfahrten glauben (außer bei den fröhlich hinterherwinkenden und "schönen Ulrlauuub!!" rufenden Eltern ), noch durch Autosuggestion die eigenen Augen zum Leuchten bringen können. Dann fühlt man sich als Fahrtenmuffel in der Welt der Begeisterten-Bespaßungs-Beamten nicht mehr so einsam - ne? -
Nee, Klassenfahrten oder Abschlussfahrten mache ich auch nicht gerne - aus den von Meike genannten Gründen. Zum Saufen und Feiern nach Prag, Berlin oder Amsterdam können meine zum fraglichen Zeitpunkt meist volljährigen SuS doch wohl viel besser ohne begleitendes Lehrpersonal fahren.
Was ich aber ausgesprochen gerne mache, sind Tagesexkursionen mit einem klar definierten Bildungsziel (z. B. irgendeine Produktionsanlage anschauen etc.) und Ausflüge im Rahmen von Sonderwochen in denen sich die SuS gezielt für ein Programm eintragen, das sie interessiert. Dann gerne auch über Nacht. Da hab ich irgendwie das Gefühl, dass hinterher zumindest ein paar SuS ein bisschen schlauer sind.
Ich kann Meike nur voll umfänglich zustimmen: Klar begleite ich solche Fahrten im Rahmen meiner Dienstpflicht. Es ist aber nicht "lamentieren" wenn ich sage, ich mag das nicht, das ist einfach nur meine ehrliche Meinung zu diesem Thema
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Ich mache gerne Klassenfahrten. Aber drei Tage (zwei Übernachtungen) mit Viertklässlern sind auch genug für mich. Alle vier Jahre, mit der eigenen Klasse, so läuft das bei uns, und alle machen mit und kriegen das auch privat organisiert. Für viele meiner Schüler ist es das erste Mal, dass sie ohne die Eltern "auswärts" übernachten. Das finde ich wichtig, und eigentlich habe ich auch meinen Spaß dabei.
Ich weiß nicht, wie ich das mit älteren Schülern sehen würde. Meiner Meinung nach wird da, was Anzahl und Ziele angeht, an den weiterführenden Schulen sehr übertrieben, vielleicht aus Konkurrenzangst gegenüber der anderen Schulen?
L.G. Pia -
Macht ihr gerne Klassenfahrten?
Ja.
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Ja, da bisher weder auf Klassenfahrten (5 mittlerweile) noch auf LAgern/Fahrten mit PFadfinder- und Jugengruppen nie etwas "Schlimmes" passiert ist, das sich nicht lösen lies.
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Als "lamentieren" empfinde ich die ablehnenden Beiträge hier nicht.
Der eine fährt gerne, der andere findet es fürchterlich. Ist doch normal. Wir sind doch alle völlig unterschiedliche Typen mit unterschiedlichen privaten Verpflichtungen und arbeiten an sehr unterschiedlichen Schulen.Und wenn jemand trotz widriger privater Umstände zum Fahren verdonnert wird und sich darüber zurecht beklagt, hat das für mich überhaupt nichts mit "lamentieren" zu tun.
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Macht ihr gerne Klassenfahrten?
Nein.
Im Übrigen hat Meike auf Seite 1 des Threads sehr treffende Worte gefunden. Ich hatte in den letzten 6 Jahren zweimal pro Jahr Probenfahrten (2-3 Übernachtungen) plus alle 3 Jahre LK-Fahrten mit 5 Nächten. Boah, geht mir das nächtliche Spiel der Schüler, wie weit sie in Bezug auf Dezibel und Promille gehen können, auf den Keks! Erschwerend kommt hinzu, dass die Gästehäuser der Landesmusikakademie offenbar gebaut wurden, um zu beweisen, wie hellhörig ein Gebäude maximal sein kann. Man hört jeden Pups aus dem ganzen Haus, furchtbar...
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Bis jetzt - ja
Abgesehen davon, dass ich nicht bei meiner Familie sein kann in der Zeit, mache ich Klassenfahrten gerne. Allerdings immer nur zu meinen Bedingungen, selbst als Begleitung. Sprich: Ich stelle klare Regeln auf und diese Regeln werden eingehalten. Dass bei Abschlussfahren auch gerne Alkohol mitgenommen wird, ist mir klar. Wichtig ist mir, dass sich alles im Bereich des normalen abspielt.
Wer also gegen die Regeln verstößt (Betrunken, Drogen,Verhalten entgegen sozialen Normen) fährt heim - und das auch am Vorabend der Abfahrt, auf Kosten der Eltern. Das lasse ich mir von den Eltern unterschreiben und nehme mir vor der Klassenfahrt eine Stunde Zeit um meinen Standpunkt sehr deutlich klar zu machen. Somit bekomme nachts genügend Schlaf, tagsüber ist das Verhalten der SuS absolut im Rahmen und bei älteren Klassen planen wir Vormittags Aktionen und Nachmittags streunern die Kids in Gruppen alleine durch die Gegend (Kommunikation hier per Whatsapp) und kommen Abends pünktlich an.
Außerdem nehme ich keine SuS mit, die bereits davor enorme Probleme gemacht haben.
Unter der Prämisse habe ich bisher nur angenehme Klassenfahrten, sowohl mit kleinen als auch mit älteren Klassen gemacht, die auch die SuS als angenehm empfunden haben. Und da sich sowas rum spricht, bin ich bisher jedes Jahr zwei Mal auf Klassenfahrt gewesen (erlaubtes Maximum der Schulleitung).
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Wie gesagt, ich hatte noch nie Probleme auf Klassenfahrt. Zumindest keine, die von Schülern direkt verschuldet waren.
Dann sei mal froh.
Nachdem, was mein Kollege bei der letzten Fahrt erlebt hat, mag ich auch nicht mehr mehrtägig fahren. Konkret haben die Schüler abends die Rauchmelder auf den Zimmern abmontieren wollen, weil sie auf der Bude rauchen wollten. Allerdings hatten die Melder Batterien, die mindestens 10 jahre halten, und warne entsprechend fest montiert und nicht mit einer viertel Drehung abzunehmen.
Ergebnis: Auf insg. 5 Zimmern haben sie mit den Rauchmeldern auch Teile der Deckenvertäfelung heruntergerissen. Daraufhin wurde die Klassenfahrt abgebrochen und aufgrund der späten Stunde der Bus für den Folgetag bestellt. Wohl aus Frust haben die Schüler in der Nacht mit den heruntergerissenen Holzteilen in einem Zimmer ein Lagerfeuer entzündet.
Das war aber nur das Vorspiel!Wieder daheim angekommen wollten einige Eltern von der Schule Teile der Fahrtkosten erstattet haben, weil die Tour jetzt ja nur 3 anstatt der geplanten 5 Tage gedauert hat.
Unsere Schulleitung hat dieses Ansinnen aber mit dem Verweis: "Das Geld müssen sie sich vom Verursacher holen, finden sie den erst einmal", und "beweisen sie zuerst, daß ihr eigenes Kind nicht einer der Verursacher war" abgebügelt.Zudem wurde die feierliche Zeugnisübergabe der Abschlußzeugnisse ersatzlos gestrichen. Konnten sie sich im Sekretariat abholen... fertig.
Das in Jugendherbergen mal was zu Bruch geht ok, daß sie mit Alkohol nicht umgehen können ok, das sie auf der Bude rauchen wollen ok, aber das Lagerfeuer da auf der Bude. Das bewegt mich dann doch zu sagen, daß ich auf keinen Fall fahren will.
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Es gibt Klassen, mit denen gehe ich nicht vor die Tür, weil ich vorher weiß, wie das endet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das aus heiterem Himmel kam ... -
Es gibt Klassen, mit denen gehe ich nicht vor die Tür, weil ich vorher weiß, wie das endet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das aus heiterem Himmel kam ...Das stimmt eindeutig, da muss man klar differenzieren, mit wem man fährt usw.
Aber es gibt eben auch Schulen, da treten diese Klassen gehäuft auf. -
Das in Jugendherbergen mal was zu Bruch geht ok, daß sie mit Alkohol nicht umgehen können ok, das sie auf der Bude rauchen wollen ok, aber das Lagerfeuer da auf der Bude.
So was ähnliches ist ner Kollegin von mir auch passiert. Tatsächlich handelte es sich um eine Klasse, die vorher schon einen gewissen Ruf hatte und mit der eigentlich niemand mehr auf Abschlussfahrt gehen wollt. Meine Kollegin hat sich schlussendlich erbarmt, als Begleitung mit dem Klassenlehrer mitzufahren. Fazit: Das hat sie einmal und nie wieder gemacht. Wenn sowas vorher schon absehbar ist, dann bleibt die Bande eben zu Hause bzw. organisiert sich die Sauftour bitteschön privat.
Ich war im Übrigen erst kürzlich in Kopenhagen auf Abschlussfahrt mit einer meiner Klassen. Außer Möwenscheiße auf dem T-Shirt, Cola auf der Hose, einem vergessenen Personalausweis (die Dänen kontrollieren ja wieder!), einem aufgeschlagenen Knie und ein bisschen Sonnenbrand keine besonderen Vorkommnisse. Der Traum meiner schlaflosen Nächte ist so eine Abschlussfahrt nun immer noch nicht, aber wenn's so verhältnismäßig friedlich abläuft, ist das doch OK. Von den SuS hat die Woche glaub ich auch nur einer so wirklich gelitten, aber da dachte ich mir so manches mal "mei ... bist halt schon auch selbst schuld an deinem Elend".
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Ja, aber ich sage jedes Jahr im Vorfeld, dass ich nie wieder eine mache, weil manche Eltern dads nicht so verstehen mit bindenden Verträgen und dann hat man den Mist, wenn sich bestimmte Posten aus der Anzahl der Teilnehmer ergeben. Die Klassen selbst machen irgendwie nie Probleme und lass sie noch so schlimm in der Schule sein.
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Nein. Ich mag keine Klassenfahrten und ich habe keine Lust den Reiseleiter zu geben.
Und zum Glück bin ich an einer Schulform, an der ich das auch nicht machen muss, wenn ich nicht will.
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Mal so aus dem Nähkästchen plauder ...
Ich finde Klassenfahrten auch nicht besonders berauschend. Es kostet, selbst mit sehr netten und pflegeleichten Schülern, einfach wahnsinnig viel Zeit und Energie.
Im besten Fall kann man selber etwas machen, das man noch nicht kennt/ etwas Neues kennenleren, aber in den allermeisten Fällen greift man ja auf Altbewährtes zurück, weil man dann eine gewisse Sicherheit hat (aber auch gähnende Langeweile, wenn Programm xyz sich zum wiederholten Male abspielt.)Bin und war aber selber im Schnitt zwei Mal im Schuljahr auf Klassen, - bzw. Kursfahrt. Dazu kommen dann noch diverse Tages- oder auch Übernachtungsfahrten in Zusammenhang mit meiner Funktion als Personalrat.
Das liegt u.a. auch daran, dass sich manche Kollegen leider völlig rausziehen, was Klassenfahrten anbelangt. Ich kann es total verstehen, wenn Kollegen nicht mit ihren Schülern wegfahren wollen, weil diese sich nicht benehmen können. Da könnte man aber auch die Schüler, die das betrifft, im Vorfeld von der Fahrt ausschließen.
Nur des Aufwandes wegen "Nein" zu sagen, finde ich gelinde gesagt unkollegial.
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