Sehr laute Klasse, freche SuS

  • Ich habe eine Klasse, Unterstufe Kinderpflege, vom Niveau her Haupt-und Realschüler, aber auch einzelne mit Fachabi (insgesamt sehr heterogen, auch vom Alter her).
    Mit der Klasse kann man prinzipiell gut arbeiten, aber es ist immer wieder regelmäßig sehr laut. Oft sind es die gleichen Ecken, in denen dann unbedingt von dem und dem Typen erzählt werden muss. Dann kämmt sich eine, gegessen wird immer gerne und auch Handys sind ein Thema. Ich lasse schon zu Unterrichtsbeginn alles wegpacken, aber das ist dann auch schnell wieder auf dem Tisch (oder darunter). Die sind wie ein riesiger ADHS-Haufen, kaum hat man was mit denen erarbeitet, drehen die sich auf einmal weg und es gibt wieder nichts interessanteres als den neuen Nagellack von soundso.
    Was mich richtig nervt, ist die Frechheit einiger Schülerinnen. Ich spreche ein Mädchen 3x an, weil es redet und jedes Mal wird sie frech, so nach dem Motto "Die anderen reden auch, warum ich, ich habe doch gerade gar nichts gesagt!" Genervtes Geseufze, Gestöhne, freche Antworten, Gereiztheit. Das geht gar nicht, so redet noch nicht mal meine Tochter (Zahnlückenpubertät) mit mir.


    Was habt ihr für Tipps? Andere Lehrer kämpfen auch, ich habe da aber noch keine konkreten Rückmeldungen. Die Klassenleitung ist mit vielen Stunden da drin und unterrichtet sehr autoritär, setzt um, wirft raus. Die hat weitestgehend Ruhe, die hassen sie aber auch.


    Ich habe mir überlegt, viele Dinge im Unterricht nur noch schriftlich zu machen. So wirklich Ruhe ist nur, wenn ich was diktiere. Sogar bei Einzelarbeit und hinterher abgeben müssen ist es laut, ständig Murmelgespräche, Gekicher. Aber besser als anderer Unterricht, mir ist das einfach zu anstrengend. Ich habe mit denen thematisiert, dass mir das zu laut ist, da kommt dann aber nur, ach, das ist doch nicht so schlimm, wir sind doch auch leise, wir können ja nicht stocksteif da sitzen, ich habe doch nur nach nem Taschentuch gefragt, keinen Bock usw. Der Hinweis auf Freiwilligkeit (aus einer Berufsausbildung darf man sich jederzeit abmelden, Minderjährige mit Einverständnis der Eltern) ist nicht allzu wirkungsvoll, auch die drohende Klausur ändert nichts. Kurz vorher geht es dann natürlich los, das ist zu viel, das haben wir im Unterricht nicht so ausführlich besprochen etc. Im schlimmsten Fall melden sich die Eltern und motzen so nach dem Motto "Sie müssen die Klasse doch im Griff haben, mein Kind kann doch nichts dafür, wenn die anderen laut sind".


    Was würdet ihr tun? Einmal Kahlschlag, gnadenlos rauswerfen?

  • Einmal Kahlschlag, gnadenlos rauswerfen?

    Kurz und bündig, ja!


    Es ist so verrückt, in Schulen verhalten sich manche Schüler rotzfrech und kommen damit durch. Machen die das in Betrieben auch? Man stelle sich vor, der Chef z.B. in der Gastronomie macht eine Ansage was zu tun ist und da kramt jemand sein Handy raus. Oder labert nebenher. Oder isst etwas. Das wäre undenkbar! In der Schule ist so etwas leider denkbar. Weil dort eben meist Pädagogen unterrichten und keine Menschen aus Betrieben.


    Ich finde es so schrecklich, dass Schulen so eine Parallelwelt darstellen. Wenn Schüler dann in Betriebe kommen, dann müssen die sich enorm anpassen und wenn nicht, dann fliegen sie raus. Komischerweise ist die Disziplin meistens eine ganze andere und Schüler können sich auf einmal benehmen und pünktlich kommen.
    Im Endeffekt, die SuS wollen einen Abschluss. Aber die Schule als Institution verkauft sich selbst, als sie der Bittsteller.
    Sobald die Schulpflicht um ist sage ich meinen Schülern ganz klar, dass sie sich gerne abmelden können von der Schule, wenn sie "keinen Bock" darauf haben. Ich helfe ihnen auch entsprechenden Kontakt zur Schulberatung herzustellen. Wer sich entscheidet zu bleiben benimmt sich oder fliegt bei großem Störverhalten mit Arbeitsauftrag vor die Tür.
    Was aber absolut nicht geht ist es andere, die wirklich etwas lernen wollen, abzulenken.

  • Lehrer gehören mit zwei Staatsexamen zu den best ausgebildeten Menschen in Deutschland. Die Schüler sind privilegiert, dass so jemand sie (für lau) unterrichtet und sollten geehrt sein. Firelilly hat genau Recht, man stelle sich einmal solche Unverschämtheiten in IRGENDEINEM anderen Bereich vor.
    Wir haben eine Ausbildung, die gleichwertig mit einem Anwalt oder Arzt ist, wir müssen uns so einen Mist nicht gefallen lassen. Man stelle sich vor, ein beliebiger ... ka... Bundesligaspieler verteilt gratis Training und die Glücklichen, die einen Platz dort bekommen haben, stöhnen genervt, labern und spielen auf dem Handy. Das Training wäre nach 3 Minuten vorbei und das zu Recht. Und völlig zu Recht wären die, die sich dabei gut verhalten haben, hinterher ziemlich sauer auf die Störenfriede.


    Sei vorsichtig mit klärenden Gesprächen, in denen du die Schüler um Ruhe bittest. Häufig hat so etwas einen ganz schlechten Effekt, man ist hinterher das Weichei und es wird noch schlimmer. Klärende Gespräche führe ich mit Klassen, um die Situation darzulegen und zu sagen, was sich zukünftig ändern wird, nicht, um zu quengeln.


    Man muss auch mal sehen, dass man nicht der einzige ist, der unter der Situation leidet. Es sind ja auch Schüler da, die gerne lernen wollen, und man hat die Pflicht, denen das Lernen zu ermöglichen.


    Wie auch immer, keine Regel hat einen Wert, ohne dass es eine Konsequenz gibt, wenn man sie bricht.
    Handy in der Stunde: Handy weg (s. z.B. § 52.2 Schulg NRW)
    Reden: Raus auf den Flur, Einladen zur Nacharbeit. (Wann genau man rauswirft, muss jeder für sich selbst entscheiden. Konsequenz (für jeden gleich) und Transparenz ist eben wichtig.
    Frechheiten: Gespräch mit dem Bereichsleiter --> Ordnungsmaßnahme :sterne: Wooooooooas? Ich höre euch schon schreien. Ordnungsmaßnahme? Das heißt ne Konferenz???
    Natürlich! Ich habe es so satt, dass man sich ein gewisses Maß an Frechheit gefallen lassen muss, weil man nur Lehrer ist. :uebel:


    Aber gut, ich habe leicht reden, denn unsere Schulleitung ist sehr sehr streng, wenn es darum geht, Fehlverhalten, insbesondere Unverschämtheiten gegenüber Kollegen zu ahnden. Die schlimmen Schüler besuchen unsere Schule meist nur für sehr kurze Zeit (sofern sich die entsprechenden Lehrer auch darum kümmern, dass nicht alles durchgeht).



    Alles wird gut, lass dir nichts gefallen.

  • Wie sehen denn die Klausuren in dieser Klasse normalerweise aus? Du musst ja schon ein paar geschrieben haben, oder? Sind die da eher im groben Schnitt oder eher schlecht?


    Mir wäre das auch zu bunt. Ich wär da knallhart... Schon um der Schüler Willen, die wirklich was lernen wollen.

  • Aber gut, ich habe leicht reden, denn unsere Schulleitung ist sehr sehr streng, wenn es darum geht, Fehlverhalten, insbesondere Unverschämtheiten gegenüber Kollegen zu ahnden. Die schlimmen Schüler besuchen unsere Schule meist nur für sehr kurze Zeit (sofern sich die entsprechenden Lehrer auch darum kümmern, dass nicht alles durchgeht).


    Oh, haben wohl parallel geantwortet ;)


    Ja, das ist bei uns auch so. Wir sind doch keine Alleinunterhalter... Dem Chef gegenüber kann man sich auch nicht so benehmen.

    • Offizieller Beitrag

    mit all dem Geschimpfe hier ("wir lassen uns doch nicht zum Narren halten" u.Ä.) hat Micky aber noch keine richtige Antwort.
    Micky, mach den Schülern deine /eure Hausregeln klar und die Konsequenzen bei Nichteinhaltung.


    Und dann bitte konsequent handeln, ohne weitere Vorwarnungen.


    Ansonsten nicht groß um Ruhe bitten, sondern handeln:
    Sie sind nur ruhig, wenn diktiert wird?
    Gut, dann diktierst du. Seitenweise, wenns sein muss.


    Keine Hausaufgaben gemacht?
    Die sind dann Stoff der nächsten Abfrage ind er nächsten Stunde. Gerne auch sofort.


    Handy wird benutzt? Einsammeln.


    jemand frisiert jemand anderen?
    Mit der Schere wackeln hilft Wunder.....


    Sitzplanänderung (Einzeltische)


    Leiser werden statt lauter, wenn die Unruhe zu groß wird.


    Kurze, dicht aufeinander folgende Unterrichtseinheiten, die keine Pause aufkommen lassen,
    viel schreiben lassen,


    diejenigen loben und fördern, die arbeiten wollen,
    zum Einzelgespräch ordern, Gesprächsergebnis unterschreiben lassen,
    Meldung an die Eltern
    Meldung an den Meister/ Ausbildungsleiter


    Abmeldeformular deutlich im Unterrichtsraum positionieren,


    und vor allen Dingen:
    ruhig und konsequent auftreten.
    Entspann dich. Lehn dich zurück, lass sie evtl. den Stoff selbst erarbeiten (ohne dich), anschließend Prüfung darüber.


    Du hast deinen Abschluss gemacht. Die Schüler nicht.


    P.S. Das ist kein ADHS-Haufen, die sind einfach unerzogen :schimpf:

  • Ach komm, Geschimpfe, ich hatte doch zum großen Teil die gleichen Ratschläge. Ich bin nur mit mehr Leidenschaft dabei. :zungeraus:

  • Ich zitiere mich mal selbst aus einem ähnlichen Thema. Dort ging es um gezielte Störungen, bei Dir um allgemeine, aber vielleicht hilft's:


    Wenn bei mir in Klassen Leute gezielt den Unterricht stören, und das
    Überhand nimmt, unterbreche ich den Unterricht und erkläre den Schülern,
    dass in dieser atmosphäre kein sinnvolles arbeiten möglich ist. Deshalb
    muss man zwingend bei jeder Unterbrechung eine kurze Pause machen und
    30 Sekunden warten, bis man sich wieder konzentrieren kann. Diese Zeit
    (und zusätzlich die Zeit, die die Störungen selbst in Anspruch nehmen)
    muss dann natürlich im Anschluss nachgearbeitet werden, denn
    Unterrichtszeit ist kostbar. Nach der 6. Stunde bietet sich das ja
    förmlich an.



    Sprich: Für JEDE Störung wird 30 Sekunden überzogen.



    Es kostet tatsächlich relativ viel Kraft, das durchzuziehen, weil man
    dann sehr konsequent auch die kleineren Unterbrechungen ahnden muss, die
    man normalerweise übergeht.
    Ich habe dann immer eine große Stoppuhr dabei, höre bei einer Störung
    SOFORT auf, zu reden, stoppe die Zeit bis wieder Ruhe ist und mache
    einen 30-Sekunden-Strich".



    Mein Rekord liegt bei 17 Minuten, die auf diese Art zusammenkamen. In
    dieser Klasse musste ich das exakt einmal durchziehen. Mit dem "Oh, der
    macht das ja wirklich"-Effekt reichte danach dann immer der bloße
    Anblick der Stoppuhr, dass Ruhe war.



    Gruß,
    DpB

  • Klärende Gespräche führe ich mit Klassen, um die Situation darzulegen und zu sagen, was sich zukünftig ändern wird, nicht, um zu quengeln.

    Das finde ich ganz wichtig. Tage an denen ich genervt und anklagend rumnöle sind nicht nur verlorene Tage, sondern können mich um Wochen Beziehungsarbeit mit den Schülern bringen. Gepaart mit Inkonsequenz kann das das Aus mit einer Klasse bedeuten.


    Ich würde bei denen versuchen kurz und knapp und sofort zu reagieren. "Kurze Erinnerung: Auf dem Tisch ist heute nichts außer bla und blubb" Wenn dann ein Kamm auftaucht, hingehen, Hand ausstrecken. Verschwindet der Kamm? "Leyla, das war das letzte Mal". Verschwindet er nicht? Holla, dann knallts mal ordentlich. Manchmal kann auch ein Witz passend sein, manchmal die deutliche Ansage. In jedem Falle: hier kein Kamm. Punkt.


    Ich empfinde es so, als ob deine Entschiedenheit fehlte. Das Verhalten der Schüler ist zu keinem Zeitpunkt übersehbar, nett, niedlich, cool, okay, hinnehmbar oder sonstwie positiv besetzt und irgendwann dann plötzlich zu viel des Guten. Sondern in deinem Zimmer gelten Klassenzimmer-Regeln. Dort wird ganz einfach gearbeitet, das ist kein Schönheitssalon. Da brauchts keine Ermahnungen, Bitten, Erklärungen, Appelle oder Drohungen- das wissen die SchülerInnen doch alles. Es braucht nur deine innere unausgesprochene Überzeugung: so ist das hier, ich respektiere euch und ihr mich.

  • Hallo DepaelzerBu,


    wo hast du denn diese große Stoppuhr gekauft? Ich brauche so etwas auch, damit die Schüler lernen, wie sich verplemperte Zeit läppern kann.
    Danke!

    Ich habe bisher an allen Schulen eine in einer der NaWi-Samlungen gefunden.

  • Ich habe bisher an allen Schulen eine in einer der NaWi-Samlungen gefunden.

    So ist es. Wir sind eine technische Schule. Riesige Stoppuhren zu finden ist da das kleinste Problem :)

  • wahllos ein paar splitter:


    kamm: "du bist aktuell schön genug für deutsch/mathe/sk... pack das bitte weg." im wiederholungsfall oder bei kamm auf tisch: kommentarlos mitnehmen, auf dem pult drapieren.


    alternativ: kämmende schülerin anderweitig positiv einbinden, z.b. "xy, geh mir bitte mal kreide holen", "xy, sei so gut und lies mal aufgabe 3 vor!" etc.


    diskussionen a la "aber ich hab' doch gerade gar nicht, wie unfair... yadayada" sofort abbrechen, einfach nur wiederholen, was du davor schon gesagt hast ("xy, du kommst bitte nach der stunde kurz zu mir"), immer und immer wieder, freundlich und gelassen. mit einer schallplatte zu sprechen macht auch pubertierenden wenig spaß. einzelgespräch über gründe des verhaltens, schüler darf dir erklären, warum das ein banane-verhalten ist und dann mit dir passende konsequenzen wählen/du drückst ihm was auf. druck erhöhen, wenn das nötig ist, über die üblichen eskalationsstufen (betrieb, schulleitung, schulstrafen, was auch immer ihr so zur verfügung habt...).


    körperliche nähe zu unruheherden ist immer gut im unterricht.


    keine bühne bieten, soviel wie möglich leise im vorbeigehen oder nach der stunde regeln. kind/jugendliche nicht in ihrem status vor der klasse gefährden, das erzeugt nur (verständlicherweise) oppositionelles ("freches") verhalten, das niemandem weiterhilft.


    hohes tempo, keine gammel-zeiten, immer was zu tun, und zwar für alle (differenzieren!).


    wenn niemand 'erwischbar' agiert: eine warnung an die klasse, danach heute nur noch nach diktat, notfalls abprüfen. unbedingt kommunizieren, warum das gerade passiert, sachlich und freundlich und v.a. knapp.


    wenn rädelsführer identifizierbar: teilen und herrschen: rädelsführer isolieren durch konsequenzen und sanktionen, unterricht mit dem rest erfreulich gestalten. sie werden zu dir überlaufen.


    am allerwichtigsten: beziehung, beziehung, wertschätzung und nochmal beziehung. alle zeit, die für beziehungsarbeit draufgeht, bekommst du im unterricht zehn mal und mehr wieder zurück. ruhig bleiben, schüler mögen, das alles nicht persönlich nehmen. die sind halt momentan so, aber das kann man ändern.


    wenn die beziehungsarbeit passt wird dich die klasse für sanktionen nicht wirklich hassen, sondern es begrüßen, dass was passiert. vermutlich nicht offen und direkt und sofort, aber mit der zeit schon. steh zu dem, wer du bist und was du tust, und hab sie gern. dann wird das schon.

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  • Die hat weitestgehend Ruhe, die hassen sie aber auch.

    Was ist Dir wichtiger - Ruhe im Unterricht, oder gemocht zu werden? ;) Die werden Dich sicher nicht alle hassen. Im Gegenteil ... die, die was lernen wollen, werden heilfroh sein, dass endlich Ruhe ist. Außerdem unterrichtest Du ja nicht nur diese eine Klasse. Sollen sie Dich doch hassen, bleiben ja noch genug andere übrig, die Dich nicht hassen. :)

  • Vielleicht hilft dir auch mein Erfahrungsbericht:
    Ich hab als Berufseinsteigerin die problematischste Klasse der Schule übernommen (8.Klasse). 19 Jungs, 6 Mädchen, nur Rabauken, immer laut. Die hatten den Ruf, dass die eh "die schlimmsten der Schule" sind und haben das nach dem "nichts mehr zu verlieren"-Prinzip gelebt.


    Jetzt - ein halbes Jahr später - ist Ruhe im Karton und wir lieben uns.


    Mein Rezept:
    Transparenz, Beziehung und Konsequenz.


    Transparenz in Benotung, Regelsystemen und Belohnung, Beziehung: (ich hab versucht, zu jedem eine persönliche Bindung aufzubauen, was endlich geklappt hat) und letzteres erklärt sich von selbst.
    Ich musste die ersten 8 Wochen unendlich viele Elterngespräche führen, viele Disziplinaranhörungen, Strafen aussprechen, elendig diskutieren. Aber: Die Kids werden es dir danken!!
    Die Mühe lohnt sich, glaub es mir :)

  • An Elterngespräche habe ich auch schon gedacht, da sind 1-2 unverschämte Schülerinnen dabei, die noch nicht volljährig sind, da könnte ich mal die Eltern herbeizitieren.


    Ich bin letzte Woche folgendermaßen vorgegangen:


    Toilettenliste aufgehängt - jeder, der aufs Klo geht (im Unterricht), trägt sich da ein. Ich habe angekündigt, dass die Liste jede Woche ausgewertet wird und siehe da - eine einzige Schülerin ist zwischendurch mal aufs Klo gegangen. Die Handys habe ich eingesammelt bzw. in die Tasche stecken lassen. Es war herrlich ruhig, wurde aber wieder lauter, da habe ich dann sofort einen Text ausgeteilt, der schriftlich zusammenzufassen war. Daran haben sie 60 Minuten gearbeitet. Herrlich! Mache ich jetzt immer so.

  • Ich habe gute Erfahrungen in solchen Klassen gemacht mit:


    - höchstmöglichem Niveau, evtl. differenziert
    - knappe Arbeitsphasen
    - gut eingeübte Methoden, nicht ständig was Neues
    - aber regelmäßige Wechsel der Arbeitsform
    - und klare Ansagen, wie du dir die Arbeitsform vorstellst (z.B. hat es bei mir während einer Lesephase mucksmäuschenstill zu sein, wer stört, bekommt seinen Tisch in den Flur und arbeitet allein weiter. Ergebnis sammel ich dann ein.)
    - Bei Störungen/Lautstärke halte ich stets kurze Fachdiktate zu jeder Unterrichtsphase bereit. Nur 2-3 Sätze, da wird es wieder still.
    Verschärfen kann man das, indem man Heftnoten macht (Diktate fehlen - ganz schlecht!) Wichtig: Diktate nur, wenn es laut ist, die Anzahl nimmt dann sehr schnell ab. Ich starte in einer Doppelstunde meist mit 10 Diktaten /Merksätzen, die zu dem Thema eh im Heft stehen sollten.


    - Wichtig: Wenn es besser wird, Metagespräch und loben, loben loben!
    - Störungen nicht ansprechen, hindert den Unterrichtsfluss, dann geht das Gequatsche in der anderen Ecke los, ich kommuniziere per Körpersprache oder in harten Fällen mit gelber und roter Karte, die ich natürlich einführe.
    - Trotzdem: Fair und zugewandt bleiben.
    - Ich bin eine ganz harte Ziege, beim Feedback zeigt sich aber dann immer wieder, dass ich in schwierigen Klassen Respekt genieße.


    Viel Erfolg!

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