Stationenlernen - was dann?

  • Hallo :).


    Ich möchte gerne im Politik-Unterricht ein Stationenlernen veranstalten, wo die SuS an x Stationen die Grundlagen des neuen Themas (Wie funktioniert der Markt?) lernen sollen. Im Anschluss soll ggf. ein Rollenspiel erfolgen, in dem - basierend auf dem Wissen aus den Stationen - eine bestimmte Position begründet vertreten werden soll. Um diesen Anschluss geht es mir aber eher weniger, da bin ich auch noch unentschlossen.
    Vielmehr frage ich mich, wie ich mit dem Stationenlernen verfahren soll. Ich bereite die Materialien für die Stationen vor und gebe den SuS einen Laufzettel, auf dem sie abhaken müssen, was sie bereits erledigt haben. Wenn dann alle SuS alle Stationen durchlaufen haben: Was folgt dann? Gebe ich ihnen einfach die Lösungen zu den jeweiligen Stationen und sie sollen sich selbst überprüfen? Oder lasse ich zu jeder Station ein paar Lösungsvorschläge der SuS vortragen? Das würde ja doch eine recht langwierige Angelegenheit werden.
    Wie sichert ihr, dass alle SuS die Stationen erfolgreich abgeschlossen haben?


    Danke im Voraus

  • Lösungen austeilen. Die Schüler sollen anhand der Lösungen ihre Ergebnisse überprüfen. Konkrete Fragen können dann noch individuell geklärt werden während die Klasse Übungsaufgaben/Probeklausur/etc. löst.


    Eine Besprechung würde ich nicht machen. Sonst machst du dir nur die Methode kaputt. "Frau Müller bespricht das ja eh ausführlich nachher. Da brauchen wir uns jetzt nicht die Mühe machen."


    Dass wirklich jeder Schüler jede Station bearbeitet hast, kannst du nur sicherstellen, indem du das im Anschluss kontrollierst. Wie alt sind deine Schüler? Bei einem Alter von 16+ würde ich keine Kontrolle mehr machen. Wer's nicht gemacht hat, hat halt Pech. Natürlich wird der Stoff in der nächsten Klausur abgefragt. In diesem Alter kann man schon Verantwortung für den eigenen Lernprozess tragen und je nachdem wie der Unterricht bisher gestaltet war auch seitens der Lehrkraft erwarten.

  • lösungsposter erstellen (mit kleiner schrift) und ein paar mal kopieren. aushang in der klasse, kontrollieren jeweils nach abschluss einer station am plakat durch die sus selbst. abschlussaufgabe vorher ankündigen und sus dazu antizipieren lassen, dann die stationenarbeit (evtl. mit dir als fragestation), dann die abschlussaufgabe. bei unselbstständigen schülern kleinschrittige einführung der methode über mehrere wochen.

  • Lösungszettel, auf sorgfältige Kontrolle achten.
    Dann entweder Mappen einsammeln und bewerten oder einen Test drüber schreiben lassen. (Jeweils vorher ankündigen! Für die Mappen Bewertungskriterien tranzparent machen.)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Danke für eure Antworten.


    Ich plane das für eine achte Klasse. Dementsprechend fällt die Überprüfung durch eine Arbeit aus.


    Würdet ihr die Lösungsblätter dann direkt bei den Stationen hinterlegen oder, um auszuschließen, dass sich jemand dann nicht mehr die Mühe macht, die Station selbst abzuarbeiten, erst am Ende alle austeilen? Das hätte natürlich den Nacheil, dass die SuS alle Stationen fertig hätten, bevor sie die erste kontrollieren können.


    @kecks: Was genau meinst du mit "Lösungsposter"? Ein Poster, auf dem die Lösungen für alle Stationen zu sehen sind? Oder für jede Station ein Poster?

  • mei, je nachdem, was schneller geht in der herstellung und wofür du platz hast und auf welche weise am wenigsten stau am poster verursacht wird (ggf. mehrmals kopieren). halt niemals poster direkt an der station, sondern ganz anderswo. da siehst du dann schon, wenn jemand nur abschreibt.

  • Ich würde auch die Lösungen austeilen und selbständig überprüfen lassen; auch wenn Du keine Klassenarbeit darüber schreiben lässt - ein Kurztest müsste doch gehen, oder? Wenn Du Die Zeit hast, bietet sich natürlich auch an, Kurzreferate halten zu lassen (3 Minuten pro Gruppe, Thema und Referent wird ausgelost), die dann in die laufende Mitarbeit mit einfließen.

  • Werden bei euch in der achten Klasse keine Klassenarbeiten geschrieben?! :ohh:


    In NRW werden Klassenarbeiten nur in Mathe, Deutsch, den Fremdsprachen und dem Wahlpflichtfach (an Gesamt- und Realschulen) geschrieben. In den Nebenfächern wie z.B. Politik ist das nicht vorgesehen. Da darf man nur kurze Tests schreiben, die sich auf den Stoff der letzten Stunden beziehen.

  • Ich halte "Lösungen austeilen" für keine gute Idee. Zumindest meine Jungs (älter als Deine) wären dann der Ansicht, gerade eine Menge Zeit verschwendet zu haben: Wozu haben sie sich denn gerade etwas erarbeitet, wenn sie nun ein Muster bekommen?


    Ich mach's eher so:


    Ich führe die Stationenarbeit in Kleingruppen durch. Am Ende der Stationenarbeit stellt jede Gruppe kurz das Ergebnis der Station vor, an dem sie gerade steht. Alternativ - falls man z.B. ohne feste Zeitansätze arbeitet - kann man auch auslosen, wer welches Ergebnis vorstellt. Dieses Ergebnis kann dann von Dir bzw. den anderen Schülern gegebenenfalls noch korrigiert werden und als Vorlage zum Vergleichen dienen.


    Das ist m.E. stimmiger, als eine Lehrer-Musterlösung auszuteilen, weil die Schülerergebnisse stärker gewürdigt werden.


    Gruß,
    DpB

  • Vielen Dank für eure Antworten.


    Ich habe mich nun doch dazu entschlossen, kein Stationenlernen zu machen, sondern die Klasse in Gruppen aufzuteilen, die jeweils ein Thema erarbeiten und dann dem Rest vorstellen.
    Ein Stationenlernen mache ich in der Oberstufe, da teile ich dann die Lösungen aus. Wer die Übungschance nicht nutzt, ist dann selbst Schuld - und wird es in der Klausur ggf. merken.

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