Es gibt Gründe, warum ich keine Kinder haben möchte. Die liegen nicht darin, dass ich Kinder hasse, sondern zum Beispiel darin, dass sowohl mein Freund als auch ich Auto-Immunkrankheiten haben.
Wenn Du die Fragenden in eine echt peinliche Situation bringen willst, sag das doch genau so...
Im Übrigen muss man das Problem wohl schlicht anthropologisch bzw. kulturhistorisch sehen. Ich hatte mal ein interessantes Buch in der Hand: Theo Löbsack, "Unterm Smoking das Bärenfell". Besser als mit diesem Titel kann man die geistig-psychologische Situation des modernen Menschen wohl nicht zusammenfassen. Der Wunsch nach Fortpflanzung und Arterhalt ist so dermaßen tief im Menschen verwurzelt, dass bei Frauen (Männer fragen doch nicht, oder?!) die unpassende Frage nach Kindern wohl gelegentlich rausmuss. Ich habe jahrelang in der Altenpflege gearbeitet und konnte häufig Demenzpatientinnen beobachten, die - wenn einmal ein bestimmtes Stadium erreicht war - immer wieder wegliefen, weil sie doch zu Hause ihr Kind (meist "ihren kleinen Jungen", s.u.) versorgen müssten. Instinkt. Kann man nix machen.
Interessant in diesem Zusammenhang übrigens auch, wie viele Leute - wenn der Babybauch unverkennbar ist - sich bemüßigt fühlen, aus irgendwelchen Anzeichen darauf zu schließen, dass ein Junge unterwegs sei. Konnte ich bei beiden Schwangerschaften meiner Frau beobachten und fand es ziemlich erschreckend. Ob wir von Kulturen, in denen weibliche Nachkommen weniger gelten als männliche, wirklich so weit weg sind?