Ein Beispiel von Freunden: Doppelhaushälfte 2014 gekauft für 480000 in der Projektierung. Nachbarhälfte 2015 nach Fertigstellung verkauft für 540000. Gleiche Ausstattung, da schlüsselfertig vom gleichen Träger. Dieser Träger verkauft jetzt auf dem Nachbargrundstück das gleiche Projekt für 630000...
Wohnung kaufen- Bitte um Erfahrungswerte
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Und genau deswegen mache ich ja ein Fragezeichen an "Bei uns dagegen haben die Preise massiv angezogen. Und das wird so weiter gehen." Abgesehen von wenigen guten Einzellagen in Großstädten bzw. besonders gefragten Regionen, die auch durch die Auslandsnachfrage getrieben werden, sind die Preise in vielen Gegenden bezogen auf die jeweils vorhandene Einkommenssituation am Limit.
Machen wir es doch beispielhaft am Medianeinkommen der Haushalte eine Überschlagsrechnung fest. Das liegt in Westdeutschland im Moment irgendwo zwischen 3200 und 3500€ netto pro Haushalt. Unterstellt man, dass volle 40% davon in die Tilgung einer Baufinanzierung fließen, was bereits am absoluten Limit liegt, dann kommt man selbst bei 35 Jahren Laufzeit nur auf ungefähr 400.000€ möglichen Kredit. Berücksichtigt man die Baunebenkosten, Ersatzinvestitionen etc. dürfte das Objekt dann nicht mehr als 350.000€ kosten....das ist inzwischen durchaus knapp.Bei dieser sehr einfachen Rechnung kann natürlich der Einwand kommen, dass sich dann eben nicht alle Haushalte oberhalb des Medianeinkommens eine Immobilie leisten können, aber immerhin beträgt die Eigentumsquote in Deutschland um die 52%, das haut also ganz gut hin. Desweiteren geben diese 350.000€ bei weitem nicht die mögliche Untergrenze an mit viel Luft nach oben, wegen einkommensstärkerer Haushalte. Viele Haushalte, deren Einkommen deutlich über dem Median liegen, erreichen diese Einkommen nicht bereits bei Berufseinstieg und können demnach nicht noch 35 Jahre lang einen Kredit abzahlen. Auch in Gesamtanzahl gibt es gar nicht so viele Haushalte, die hier deutlich drüber liegen.
Andersherum kann man auch einfach mit Zahlen spielen:
Immobilienpreis + NK von 400000€ (hier in der Region relativ typischer Preis für ein Einfamilienhaus in "Speckgürtel" einer Großstadt oder Reihenhaus in der Stadt.Tilgung innerhalb von Jahren Monatliche Rate benötigt 20 ~2700€ 25 ~2450€ 30 ~2050€ Das bedingt bereits ein Nettohaushaltseinkommen von über 5000€, um überhaupt darstellbar zu sein. Als Beamtenpaar sicher machbar, aber für einen Großteil der Bevölkerung bereits kritisch, spätestens wenn ein Partner Teilzeit arbeitet. Wo sollen die Preise also noch hinklettern?
Anbei ein schöner Tilgungsrechner mit dem man schön herumspielen kann um ein Gefühl zu entwickeln.
https://www.aktuelle-bauzinsen.info/rechner/Ein Beispiel von Freunden: Doppelhaushälfte 2014 gekauft für 480000 in der Projektierung. Nachbarhälfte 2015 nach Fertigstellung verkauft für 540000. Gleiche Ausstattung, da schlüsselfertig vom gleichen Träger. Dieser Träger verkauft jetzt auf dem Nachbargrundstück das gleiche Projekt für 630000...
Solange man Käufer findet, wird es weitergehen.
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*Ogott, ich habe fast das Gefühl, meine Antwort wird grad off-topic, so wie hier intensiv diskutiert wird*
Erst einmal vielen lieben Dank für alle eure Meinungen und auch die Benennung von Problemen! Ist anscheinend komplex. Ich habe noch keine Entscheidung bezüglich Kaufen/Mieten getroffen, habe aber das Gefühl, dass ich etwas fundierter im Nebel stochere
Etwas entsetzt hat mich, dass Neubau anscheinend doch nicht so das Rund-um-Sorglos-Paket ist, wie ich so gedacht habe . Das war nämlich so meine große Hoffnung...
Ich werde nun mal beginnen zu rechnen, wie viel ich mir überhaupt leisten will/kann. Sogar da bin ich mir völlig unschlüssig.
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nicht so das Rund-um-Sorglos-Paket ist, wie ich so gedacht habe . Das war nämlich so meine große Hoffnung...
In einem gewissen Sinne ist es das, da du eine Gewährleistung hast.
Bei einer Bestandsimmobilie vom Privatmann können ebenfalls Probleme auftauchen.
Mein Nachbar hat gesagt, er würde nur eine Bestandsimmobilie kaufen, da zuindest vorher schon jemand bewiesen hat, dass man in dem Haus tatsächlich wohnen kann...
Dafür können aber die Kosten ausufern, da du zB Schimmel unter Laminat bei der Besichtigung nicht sehen konntest, die Leitungen ggf veraltet sind, etc.
Hör auf dein Bauchgefühl, jede Immobilie ist prinzipiell geeignet, dich finanziell zu ruinieren oder auf die Sonnenseite zu bringen. Du kannst nie alles richtig machen - nur möglichst wenig falsch.
Andererseits ist es "nur" eine Wohnung / ein Haus. Eine Heiratsurkunde auf dem Standesamt hat noch viel weiterreichende rechtliche und ggf. nachteilig finanzielle Folgen als ein Immovertrag bei Notar/Bank und dennoch heiraten immer noch täglich etliche auch "gebrauchte" Partner -
usner Neubau war 10 Jahre lang rundum-sorglos und hat erst jetzt erste - ganz normale - "Reparaturen"... neu Streichen... bissi größere Heizungswartung usw. Insgesamt absolut SORGLOS! WIr habenauch die interhyp als online-Kreditfinder gewählt!
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Mir wäre bei einer Neubauwohnung eher unwohl, weil man sich in eine Eigentümergemeinschaft einkauft. Da hätte ich nun überhaupt keine Lust auf die Versammlungen und komplizierten Beschlüsse. Und schon gar nicht, wenn ich vorher noch nicht mal erahnen kann, mit wem ich es zu tun bekomme.
Nachbarn kann man sich auch so natürlich nicht aussuchen, aber man kann den Kontakt auf ein Minimum beschränken, wenn es nicht so funzt.
Und ja, Neubau kann Tücken haben. Wir wohnten mal in einem Neubau, in dem an der Heizung gespart wurde. Wir haben jahrelang immer wieder die Heizungsfirma im Haus gehabt, bis wir die Therme irgendwann entnervt gegen ein hochwertiges Modell ersetzt haben, mit dem es keinen Ärger gab.
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Es gibt Gegenden, da ist ein EFH für Familien unerschwinglich. Und einen kredit für über 500.000 € werde ich sicher nicht aufnehmen.
Das mit der ETV ist häufig ein vorgebrachtes Argument. IdR. sind die meisten Leute in Ordnung. Und die meisten Entscheidungen werden nach Mehrheit entschieden. Hat man einen Idioten drin, ist das meist egal.
Wieso habt ihr das Modell gewechselt? Erfüllte das vorhandene Modell nicht die Anforderungen? Letztlich muss man Handwerker durchaus auch einmal rechtliche Schritte ankündigen. Bei uns lief das dann einwandfrei.
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