Halbjährlicher Vertretungsunterricht in Englisch an einer Berufsschule

Ich hatte vor den Sommerferien im letzten Jahr eine 3-Monatsvertretung in Spanisch (2. und 3. LJ). Ist zwar nicht die gleiche Sprache, aber das kann man sicher übertragen. Um zu testen, was die konnten, habe ich die Schüler sich zunächst mündlich vorstellen und sie Fragen zu mir stellen lassen und am Ende der Stunde ein paar Hefter eingesammelt. So wusste ich, wo sie eigentlich vom Inhalt bzw. Leistungsstand sein müssten.

Was auch immer gut kommt, sind so "Tabellentests", in die passende Verbformen eingetragen werden müssen, mit regelmäßigen und unregelmäßigen Verben und alle Zeiten einmal durch.

Sonst auch "Würfelsätze", die in die richtige Syntax gebracht werden sollen.

Odd one out geht immer als Wortschatzübung.

Oder du lässt einen kurzen Text zu einer einfachen Frage ("Write about your weekend! What did you do?" "Write about your hobbies! What do you do in your free time?" (50-80 Wörter)) schreiben.

So hat man einen ganz guten Überblick, was geht und was nicht
Viel Spaß an der neuen Stelle

Aber wenn der neue Stundenplan steht solltest du ja spätestens die Infos haben und dann von deinen Vorgängern mehr dazu erfahren. Bei uns Ann der Schule könntest du nämlich auch im Abi-Klassen eingesetzt werden, kannst du schlecht mit so einfachen Sachen anfangen.

das stimmt. Aber die Basics mitabfragen, ist häufig nicht soo schlecht

Zitat von Trantor

Als langjähriger Englischlehrer an beruflichen Schulen kann ich dir sagen, geh davon aus, dass du wieder ganz von vorne anfängst

Das stimmt. Ich denk mir bei immer mehr SuS wie die überhaupt an einen Mittleren Bildungsabschluss gekommen sind.

@'NiHe

Wie du den Unterricht gestaltest, musst du spontan in der Stunde entscheiden. Falls du Fachoberschule hast, dann solltest du so viel wie möglich Englisch sprechen. Je weiter drunter, desto weniger ist das erforderlich.
Eine Vorstellungsrunde ist immer gut, wobei die Motivation eventuell nicht sehr hoch sein könnte bei den Schülern. Schliesslich kennen die sich schon untereinander.
Eine schriftliche Leistungserhebung ist nicht schlecht, bringt aber immer sehr viel Arbeit mit sich. Und aus Erfahrung sage ich, dass ich mir nur noch viel Arbeit mache, wenn ich dann auch eine Zensur gebe. Kontrollieren/ Korrigieren ohne Zensuren ist oft (nicht immer!!) vergebliche Liebesmüh.
Mach eine Vorstellungsrunde und beginne gleich mit einem Thema (z.B. mit einer Textarbeit passend zum Bildungsgang), dazu führst du neues Vokabular ein und übst das mit denen in der nächsten Stunde. Ausserdem wiederholst du gleich ein Grammatik-Thema, z.b. Simple Past oder Present Perfect und vier Stunden später schreibst du gleich eine Leistungskontrolle.
Als Vertretungslehrerin ist es für dich viel zu viel Arbeit extra binnendifferenzierten Unterricht innerhalb einer Klasse zu machen.
Falls du noch nicht weisst, welche Materialien den Schülern zur Verfügung steht und erst noch abwarten musst, welche Lehrbücher/ Arbeitshefte sie haben, dann musst eben diese Stunde frei gestalten.
Verwende jedoch unbedingt als Vertretungslehrerin die Bücher und Arbeitshefte die die Schüler schon haben und arbeite damit weiter.

Viel Glück!

Ich würde das mit dem Leistungsstand in der ersten Stunde lassen. Die Schüler kennen dich nicht, aber sie sind schon mindestens ein halbes Jahr zusammen und hatten auch schon Englisch. Knüpfe lieber da an, wo sie gerade sind, lass dir die letzten Klassenarbeiten und Hausaufgaben zeigen und dir erzählen, was sie zuletzt gemacht haben. Wenn sie nach einem Buch arbeiten, mach damit weiter. Du hast natürlich auch den Lehrplan, aber wenn du noch nicht weißt, welche Klassen du bekommst, ist das halt schwierig, und da klaffen auch oft Anspruch und Wirklichkeit auseinander.

Mit einer Leistungskontrolle machst du dir erst mal viel Arbeit, und die Zeit kannst du gerade am Anfang für anderes besser gebrauchen, und du verschreckst die Schüler. Wie weit sie sind, findest du ohnehin schnell heraus. Lieber in ein gutes Lernklima investieren.