Was muss ich mitbringen?

  • Hallo :)
    Ich bin gestern auf dieses Forum gestoßen und habe bereits interessiert hier und da gelesen. Momentan besuche ich die 13. Klasse eines Gymnasiums in Schleswig Holstein und langsam aber sicher werde ich mir bewusst, dass ich trotz aller gedanklicher Experimente im gestalterischen Bereich nun doch Lehrerin am Gym werden will.
    Ich würde mich als gute Schülerin (FH-Reife 2,4, Leistungskurs Erdkunde und Deutsch, seit Jahren 5 in Mathe *g*) mit akzeptabler Allgemeinbildung und Interesse allem möglichen bezeichnen.. Ich habe kein Fachgebiet, was mich besonders interessiert, sondern bin eher... eine Light-Version der schulischen Eier legenden Wollmilchsau ;) , wobei mir die Naturwissenschaften nicht ganz so liegen.. Eher das sprachlich-künstlerische Aufgabenfeld :D


    Wenn ich mir die Referendare an meiner Schule so ansehe, strotzen sie nur so vor Fachwissen und -begeisterung..
    Würde ich mich wirklich dafür entscheiden, Lehrerin zu werden, würde ich Erdkunde und Deutsch als Fächerkombi wählen. Nun meine Frage:


    Wie groß war das Interesse an euren Fächern in eurer Schulzeit?


    Ich tue, was von mir verlangt wird und habe gute Noten, befasse mich privat aber eher wenig mit den in der Schule behandelten Themen.. Sollte mir das zu Denken geben?
    Wenn ich ein Referat halten soll, kann ich mich meist schnell für ein Thema begeistern und mich gut einarbeiten, aber freiwillig tue ich das nicht... Wie war das bei euch?
    Interessiert mich wirklich :)<br>

  • Keine Angst, die wenigsten Lehrerer oder auch Lehramtsstudenten waren in der Schule Einstein Junior. Das mit dem Fachwissen kommt alles in der panischen Zeit vor dem Examen, wo man sich das Wissen, das man in den letzten paar Jahren hätte erwerben sollen, gewaltsam ins Hirn paukt.
    Ich bin noch keine Lehrerin, sondern studiere noch und kann mich auch noch gut an die Schule erinnern: ich hab mich auch für verschiedene Fächer interessiert, mir aber für keins ein Bein ausgerissen. Meine Wahl ist dann auf Englisch und Französisch gefallen, weil es meine Leistungskurse waren und mir Sprachen recht leicht fallen. Es verlangt keiner von dir, dass du im ersten Semester der große Zampano bist und alles weisst, das meiste kriegt man über die Jahre so eher am Rande mit.
    Also: keinen übergroßen Respekt vor dem Lehramtsstudium. Schau dir deine Lehrer an: da sind sicher einige dabei, von denen man kaum glauben kann, dass sie da wirklich durchgekommen sind, oder?<br>

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    • Offizieller Beitrag

    Ich kann Lelaina nur zustimmen! Mach Dich nicht verrückt, das Wissen kommt nach und nach. Insbesondere im Lehramtsstudium kommt es aber auch nicht nur auf Fachwissen an, sondern die Didaktik spielt eine große Rolle - wie vermittelt man was? Da ist es nicht immer ratsam, lediglich mit Fachwissen vollgestopft zu sein, es aber nicht rüberbringen zu können. Und wissen kann man eh nicht alles - man muss nur wissen, wo es steht...Außerdem kenne ich wenige Leute, die sich in ihrer Freizeit mit ihren Fächern beschäftigen ;) Wäre mir auch nicht im Traum eingefallen, mich privat mit Sprachwissenschaft zu befassen. Dann stimmt es aber leider auch, was Lelaina sagt: man routiert im Examen etwas und holt alles auf, was man im Studium nicht gelernt hat. Aber das gehört auch irgendwie dazu.
    Du solltest Dich vielleicht fragen, aus welchen Gründen Du Lehrerin werden willst. Wenn es Dir mehr um das Fachwissen geht, wäre ein Magister- oder Diplomstudiengang evt. auch nicht schlecht. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!
    LG, Melosine<br>

  • Lust am Fach?


    Hallo Lisa,
    in einem anderen thread - http://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100184665079 - wurde eine ähnliche Problematik behandelt. Vielleicht helfen dir die Stellungnahmen dazu bei der Entscheidungsfindung.


    Mein persönlicher Senf: Klar, man muss nicht schon alles wissen und im Fach richtig 'drin' sein, um es zu studieren und dann Lehrer werden zu wollen. Aber wenn es nur ein Job ist, mit dem man sich 'privat' nicht beschäftigen will, finde ich das wiederum nicht unproblematisch. Ich habe ein bißchen die (Klischee?!-)Vorstellung, dass der Lehrer seine Fächer auch mögen muss, sie authentisch vertreten kann und sich gerne mit ihnen beschäftigt.


    Das heisst wiederum nicht, er soll sich nur fürs Fach interessieren und Pädagogik vernachlässigen. (Meine Meinung dazu ist ja hinlänglich bekannt. ;) ) Aber gerade die Begeisterung fürs Fach ist ja durchaus auch pädagogisch relevant, wenn der Lehrer sie auch seinen Schülern vermitteln kann. (Ich hatte jedenfalls solche Lehrer - nur nicht in Mathe ;) .)<br>

    • Offizieller Beitrag

    Klar gehört ein gewisses Interesse am Fach auch dazu. Kommt auch auf die Schulstufe an. Ich kenne allerdings Lehrer, die ihr Fach lieben und dennoch nur schwer in der Lage sind, es zu vermitteln. Deshalb würde ich doch ein Hauptgewicht des Lehrerdaseins auf die Freude an der Vermittlung legen.
    LG<br>

  • Zitat


    Klar gehört ein gewisses Interesse am Fach auch dazu. [...] Ich kenne allerdings Lehrer, die ihr Fach lieben und dennoch nur schwer in der Lage sind, es zu vermitteln. Deshalb würde ich doch ein Hauptgewicht des Lehrerdaseins auf die Freude an der Vermittlung legen.


    Ich verstehe nicht, warum es da eine Dichotomie geben muss, nach dem Motto: ich bin entweder Fachmann oder Vermittler - warum kann man nicht beides sein? (Im übrigen fürchte ich, dass es mit der Vermittlung Probleme gibt, wenn der Lehrer fachlich nicht auf der Höhe ist.)


    Dass es inkompetente Lehrer gibt (und von denen kennt ja jeder ein paar, vorzugsweise die eigenen ;) ), ist m. E. kein Gegenargument.


    Zurückbezogen auf lisas Frage: Wer Lehrer werden will und dann ein Fach studiert, mit dem er im Grunde nichts anfangen kann, aber mit dem die Berufsaussichten vielleicht gut sind, tut sich m.E. keinen Gefallen - und den Schülern wahrscheinlich auch nicht.


    Aber vielleicht denkst du das gar nicht so als Dichotomie, wie es mir grade vorkommt.


    LG Philosophus


    <br>

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo alle,
    ich denke auch, dass Begeisterung für's Fach wichtig ist um den Beruf mit Spaß zu machen. Und Spaß ist wichtig um gut vermitteln zu können und zu wollen (letzteres vor allem!). Und vorher auch: um das Studium nicht als Tortur zu empfinden.


    Ich denke aber, es gilt ein paar verzwickte Stränge zu trennen:


    - Begeisterung / Spaß am Fach ist keine Garantie für "Gut-sein im Fach". Aber er (der Spaß) macht es wahrscheinlicher.
    - Gut-sein im Fach ist keine Garantie für Gut-sein im Vermitteln (macht es aber wahrscheinlicher).
    - Fächer zu unterrichten, die man nicht wirklich mag, ist die Hölle (ich stelle mir gerade vor, wie es wäre, alle 6 Wochen drei neue dicke fette Lektüren in der OS zu lesen, wenn ich Bücherlesen gar nicht mag - vor allem, da man ja drei vier Bücher liest um dann schlussendlich eins zu behandeln! grusel!)
    - Gut sein im Vermitteln hängt auch ganz viel von Übung ab - und die kriegt man an der Uni wenig. Ich empfehle, viel Nachhilfe zu geben und viel mit Jugendlichen in verschiedenen Bereichen zu arbeiten, besonders aber auch schon fachlich (Nachhilfeschulen, VHS, andere Bildungseinrichtungen - um Übung im Leiten von Gruppen im Fach zu bekommen).
    - Fachwissen erleichtert die Unterrichtsvorbereitung sehr und macht einen sicherer und freier im Unterricht - aber für das Didaktisch/methodische muss man eher ein 'feeling' haben - und natürlich etwas Handwerkszeug.
    Jenes kriegt man im Ref durch Selbstausbildung und vorher wenn man Praktika, Nebenjobs etc macht. In den Seminaren eher nicht.
    - Lehrer sein kann man - glaube ich! - nur zu einem gewissen Teil erlernen. Den Rest muss man einfach "sein". Der Großteil ist tatsächlich nicht Beruf sondern Berufung. Aber das ist nur mein persönliches Empfinden - es mag da andere Lebensweisheiten geben.



    Lieber Gruß
    eine immer noch begeisterte
    Heike

    <br>

  • Zitat

    Lehrer sein kann man - glaube ich! - nur zu einem gewissen Teil erlernen. Den Rest muss man einfach "sein". Der Großteil ist tatsächlich nicht Beruf sondern Berufung. Aber das ist nur mein persönliches Empfinden - es mag da andere Lebensweisheiten geben.


    Da kann ich dir nur recht geben... war schon schwierig, im Seminar Kollegen abschließen zu sehen, von denen man aufgrund der Persönlichkeitsstruktur seine eigenen Kinder NIEMALS unterrichtet sehen möchte (und bei denen es wohl besser gewesen wäre, sie hätten das 2. StEx. nie bekommen (*grusel*)) :(
    Gruß,
    Jens
    <br>

    Ich möcht sterben wie mein Opa,
    friedlich schlafend....
    und nicht so schreiend wie sein Beifahrer...

    Einmal editiert, zuletzt von Willy666 ()

    • Offizieller Beitrag

    Heike hat es mal wieder schön auf den Punkt gebracht :) Hab vielleicht momentan wegen der vielen Examensinhalte eine kleine Fach-Aversion. Und außerdem habe ich, wie Willy, immer den ein oder anderen Studienkollegen vor Augen, der absolut in seinem Fach aufgeht und meint, es reicht, wenn er dieses Wissen quasi in die Kinder einfüllt - wie auch immer. Es muss tatsächlich keine Dichotomie sein: man kann durchaus sein Fach "gerne haben" und trotzden gut unterrichten. Ich meine nur, dass, wenn es einem ausschließlich auf die Fachinhalte ankommt, man vielleicht noch andere Studiengänge in Betracht ziehen sollte.
    LG, Melosine<br>

  • Huch, ich wollte keine Diskussion über Fachwissen oder nicht lostreten. Es ging mir eher darum, klarzumachen, dass man an seinen Fächern zwar Spaß haben sollte (ja, ich lese gerne englische und französische Bücher, mich interessieren die Länder, etc), schon um überzeugend unterrichten zu können, aber man sollte sie (und auch sich selbst) NIEMALS zu ernst nehmen. Seien wir ehrlich: für unsere pubertären Schüler gibt es durchaus auch mal wichtigere Dinge als französische Grammatik...
    <br>

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  • Ich danke euch für die vielen ausführlichen Antworten :)
    Bin echt überrascht.. Aus diversen anderen Foren kenne ich nur Ein- bis Zwei-Satz-Replies, die einem auch nicht wirklich weiterhelfen...


    Das Zitat von Leilana hat mir wirklich zu denken gegeben..


    Zitat

    Schau dir deine Lehrer an: da sind sicher einige dabei, von denen man kaum glauben kann, dass sie da wirklich durchgekommen sind, oder?


    Bei manchen frage ich mich tatsächlich, wie sie es geschafft haben.. Und bei anderen, warum nicht. Ich habe schon einige herrliche Referendare scheitern sehen, denen ich die besten Staatsexamensnoten gewünscht hätte, deren Charakter aber leider nicht den Vorstellungen der XYZ (Wer bewertet das? *schäm*) entsprach..


    Melosine: Mir geht es eher um den Kontakt zu den "Kindern", als dem Stoff an sich.. Ich wollte eigentlich Pädagogik studieren, denke aber mittlerweile, dass mir Lehramt besser gefallen würde.. Nicht zuletzt wegen der tendenziell vorhersehbareren Zukunft ;)
    Außerdem bin ich Papierkramfreak und leidenschaftlicher Zeitungsschnippsel-Sammler.. Man weiß ja nie, was man damit noch anfangen kann :rolleyes: ;)
    Das Fachliche interessiert mich natürlich auch, klar.. Nur jetzt noch nicht so wirklich, da ich mich auf Abi-Relevantes konzentrieren muss *g*


    philosophus: Oh ja, Glaubwürdigkeit ist sehr wichtig.. Ich hatte mal einen Lehrer der sagte "Ich habe Erdkunde nur studiert, weil ich neben Bio ein zweites Fach brauchte.. Mögen tu ich es nicht sonderlich".. Das motiviert die Schüler ungemein!


    Wenn ich hier so lese, scheint es mir fast, als wären Seminare das Unsinnigste, was man als Student nutzen "darf" *g* Fast jeder beschwert sich über den fehlenden Realitätsbezug.. Oder galt das gar der Uni generell? Und aus eigener (Schüler-)Erfahrung kann ich nur bestätigen.. Viele der didaktischen Methoden, die den Referendaren von den FL / SL (ich blicke da noch nicht so ganz durch) aufgezwungen wurden fanden wir einfach nur albern..


    In der Lehrprobe war laut Aussage einer Referendarin z.B. keine 1 ohne Fischgrät-Anordnung der Tische möglich.. Oder die Schüler mussten jede Aussage mit "Ich schließe mich meinem Vorredner (nicht) an, weil.." beginnen, um der Klassenkommunikation zuträglicher zu sein.. Theoretisch vielleicht sinnvoll, praktisch die reinste Lachnummer :P


    Naja, das lernt man bestimmt alles...


    Zum ursprünglichen Thema: Danke, ihr beruhigt mich..<br>

  • Jaja, die Fachbegeisterung...
    um auch noch meinen Senf dazuzugeben, es gibt glaub ich mehrere Formen der Liebe zum Fach. Es gibt ein generelles Sich-gern-damit-beschäftigen, Bücher lesen, neugierig sein, was so passiert usw. Das ist glaub ich unabdingbar. Es gibt auch die Liebe zum Detail und zur Perfektion - und während man die für's Studium braucht, kann sie in der Schule eher problematisch sein; heute in der 6. Klasse bei der Lektüre von damals war es Friedrich "Und 1933 ist Hitler dann zum Reichskanzler gewählt worden". Ist ja schön, wenn die SuS das schon wissen. Und dann heißt es tief durchatmen und NICHT mit "Na ja, nicht so ganz, weil gewählt wurde er eigentlich nicht, sondern mehr so hinten reingemogelt, weil die Parteien meinten, ihn deckeln zu können und Hindenburg langsam senil wurde und natürlich hatte er die relative Mehrheit, aber keine absolute und war seit 1932 sowieso schon wieder auf dem absteigenden Ast." zu reagieren. Sondern die Augen zuzumachen, dreimal "pädagogische Reduktion" vor sich hin zu murmeln und "ja" zu sagen. Wenn dir sowas schwer fällt, wird's schwer mit der Liebe zum Fach. Hört sich aber nicht danach an. Und deshalb: Willkommen im Club!


    wolkenstein<br>

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Hallöchen,


    Fachbegeisterung ?
    -----
    Punkto Fremdsprachen:
    Es ist gerade bei Fremdsprachen sinnvoll, wenn man die Sprache schon vorher richtig gelernt hat. Meine Komollitonen in Französisch, die vorher nur Leistungskurs am dt. Gymnasium gemacht haben sind so verdammt schlecht, dass ich mich immer nur wundern kann :) Aber nun gut, ich hab's gern so ! In meinem anderen (auf dt. gehaltenen Fach) Fach bin ich dafür die Looserin ;)
    -----
    Und da ich auch ein bisschen länger an der uni bin und dies nicht der erste studiengang ist, wenngleich auch der letze.. so kann ich sagen, dass Lehramt wohl das Einfachste von allem war/ist !
    Die ersten zwei jahre stimmen mit denen der anderen Studenten, die nur das Fach machen, überein - aber danach *lol* wird es massiv weniger (also im Hauptstudium) Da muss man dann nur noch zwei Scheinchen machen und schon ist das Studi um. Studi light sozusagen, um Deinen Ausdruck nochmal aufzugreifen :)


    Also such Dir am besten im Internet an der Uni Deiner Wahl schon mal die Studienpläne (=Stundenplan) raus, wenn Du bei der Fächerwahl nicht sicher bist. So verliehrst Du kein Zeit mit eventuellem Fachwechsel. (Wichtig! :) Du kannst auch versuchen, schon Studenten kennezulernen (einfach anquatschen..) und einfach mal zu horchen, was machbar ist bei Euch. Erdkunde ist bei uns z.B. sehr nett, weil die meissten SEHR gute Noten bekommen. Naja Deutsch ist hier schon eher stramm, wie vermutlich überall (?). Wie wäre es mit Sport (*g*) oder Religion (wobei man wirklich Respekt haben muss vor dem Fach, mir kam das alles spanisch vor als ich mich mal zu Besuch dazu gesetzt habe ;) :D


    Also, viel erfolg !!
    Und erstmal Däumle drücken für's Abi ;-))



    <br>

  • Hallo Lisa,


    nur ein kurzer Gedankenschups: überleg dir doch, ob du dich nicht mit einer anderen Schulstufe beschäftigen möchtest.


    Ich weiß nicht, ob es in anderen Bundesländern auch so ist, aber bei uns in Bayern hast du beim Grund-/ oder Hauptschulstudium eine Fachwissenschaft UND die von dir mit Interesse betrachtete (und von mir heiß geliebte :) )Pädagogik/Psychologie.
    Ich hätte diese Kombi während meines Studiums nicht missen wollen (und war der letztendliche Faktor für meine Entscheidung damals, da ich mit allen Altersttufen gut kann).


    So long


    J.B.
    <br>

  • Zitat


    Und da ich auch ein bisschen länger an der uni bin und dies nicht der erste studiengang ist, wenngleich auch der letze.. so kann ich sagen, dass Lehramt wohl das Einfachste von allem war/ist !
    Die ersten zwei jahre stimmen mit denen der anderen Studenten, die nur das Fach machen, überein - aber danach *lol* wird es massiv weniger (also im Hauptstudium) Da muss man dann nur noch zwei Scheinchen machen und schon ist das Studi um. Studi light sozusagen, um Deinen Ausdruck nochmal aufzugreifen


    Hallo George_Sand (und willkommen im Forum! :) ),


    da würde mich das genaue WO und WIE mal wirklich interessieren, weil ich diese Erfahrung (ich hab auch Frz. LA studiert) überhaupt nicht teilen kann. (Ich ärgere mich heute noch, dass ich nicht auf M.A. studiert hab, um mir den später als I. Staatsex. anerkennen zu lassen - denn das hätte bedeutet: weniger Scheine, einfachere Bedingungen bei der Abschlußprüfung [Stichwort: Wörterbuch bei der Übersetzungsklausur].) Also ich kann nur für Bonn sprechen - und da muss man im HS mehr Scheine machen als die Magistranden, denn der Stundenplan entspricht dem Hauptfach Magister + 3 Didaktikscheine.


    Wo, d.h. an welcher Uni, machst du denn dein "studium light"?


    herzl. gruß, ph. ;)
    <br><br><br>

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • Danke, Philosophus!


    Das wollte ich gerade sagen! Bei uns in Bayern ist für das Staatsexamen (Gymnasium) auch wesentlich mehr gefordert als beim Magister. Bei uns haben die Magister-Leute dank eines modularisierten Systems sogar nur noch eine halbstündige Prüfung am Studienende im Gegensatz zu den vierzehn, die ich absolvieren muss...
    Und Französisch ist bei uns sogar noch schwieriger als die anderen Fächer, denn sprachpraktisch interessiert sich keiner dafür, dass du was lernen willst, das soll man bitte zuhause erledigen.
    Das sollte jetzt kein abschreckendes Beispiel sein, vielleicht ist es an deiner Uni/in deinem Bundesland einfacher. Aber ich dachte man sollte auf jeden Fall betonen, dass das Studium eben kein absoluter Scherz ist.<br>

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    Einmal editiert, zuletzt von Lelaina ()

    • Offizieller Beitrag

    ...da ich grade im anderen thread hier ein Plädoyer losgetippt habe und so schön in Fahrt bin, sag ich jetzt mal was bestimmt ganz Unpopuläres (ihr dürft mich dann auch ruhig kräftig hauen):


    Muss ein Studium denn immer danach bewertet werden, ob es besonders "leicht" und wenig aufwändig ist (urgs, ich hasse die neue Rechtschreibung. Aufwändig, igitt!) ?


    Ich für meine Teil habe da eher Wert auf andere Kriterien gelegt: Gute Profs, kleine Seminare, weites Angebot, persönliche Betreuung ... und dann war es mir auch herzlich wurst, ob ich dafür 2,3 Scheine mehr machen musste. Hab ich eh, freiwillig (ja, stöhnt nur auf! Ich war so'n komischer "Streber" - nur, dass ich nicht notwendigerweise immer dabei "gut" war - ich hatte schlicht SPASS!)


    Ehrlich - wenn ich das Wortungetüm "Studium light" schon höre, wirds mir ganz komisch. Da fasel ich den Schülern was vor von "Sie sollten in der Literatur nicht immer nach Verwendbarkeit und Einfachheit suchen - versuchen Sie doch mal das SCHÖNE zu erkennen - vielmehr zu "spüren"!" ...und mache dazu extra unbenotetete Einheiten "für die Seele"....und dann läufts doch wieder auf "schnell, glatt, unkompliziert und leicht" hinaus?


    Ich weiß nich so recht...


    hoffnungslos idealistisch und zugegebenermaßen damit out-of-date...


    Heike


    (haut mich!)
    <br>

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Hallo Lisa (cool, magst du Garfield? Ich auch!)
    es ist nicht so einfach, zu sagen, was man da so mitbringen sollte. Ich finde, man sollte seine Fächer schon in der Schule zumindestens ein bisschen gerne mögen...Bei mir ist es allerdings so, dass mir erst in der Referendarzeit aufgrund völlig inkompetenter bzw. überzogene Ansprüche habender Mentoren der Spaß an meinem einen Fach gründlich verleidet wurde. Also kann man das so auch nicht verallgemeinern.
    In meinem anderen Fach (Frz.) ist es so, dass ich die ödesten Übungsstunden mit einer gewissen Begeisterung absolviere, weil ich dieses Land, die Sprache, die Mentalität einfach LIEBE. Und wenn es um den subjonctif geht, mir doch egal, es ist Französisch! Und ich glaube, das merken die Schüler ziemlich schnell.
    Wenn man etwas nur tut, weil man es machen muss, geht auf beiden Seiten schnell jegliche Begeisterung flöten.
    Wobei man auch sagen muss, ein Fach mögen, heißt nicht, dass man es gut unterrichten kann. Manch eine Klasse ist dafür halt nicht zu begeistern, Punkt. Und das sollte man so realistisch sehen.
    Überlege es dir gut, was du studierst, allein unter folgendem Gesichtspunkt: du wirst dich die nächsten fünf bis sechs Jahre deines Lebens (und vielleicht noch mehr) fast ausschließlich damit beschäftigen. (und natürlich öfter mal ins Café gehen, OFF-TOPIC! Ich habe das geliebt im Studium).
    Hast du schon einmal Nachhilfe gegeben? dD merkt man ziemlich schnell, ob man den Lehrerjob eventuell auf die Reihe bekommen würde.
    Grüßle (leicht planlos, morgen UB)<br>

  • Also, ich meine (last but not least - oh Gott, ist das jetzt richtig geschrieben?), dass man sein Fach zwar schon mögen muss, aber der Lebensinhalt und privates Hobby muss es nicht sein!Ich unterrichte z.B. u.a. (zu viele Abkürzungen!!!) GE und kann nicht behaupten, dass ich dort ein Genie bin mit profunden Kenntnissen über die Einzelheiten des römischen oder dritten Reiches. Das mag aber vor allem an meinem miserablen Gedächtnis liegen. Dafür lerne ich bei jeder UE wieder neu mit den SuS, finde das sehr spannend und interessiere mich dann im Verlauf der Vorbereitung für die Stunden immer mehr für den Stoff. Ich glaube, das "auswendige" Wissen kommt mit der Zeit: Nach dreimal "Die parlamentarische Demokratie" in der 10. Klasse kann ich jetzt Wahlregeln, Wahlen, Aufgaben von Regierung und Abgeordeten, Verfassungsgrundsätze und die Gründung der BRD auswendig runterrasseln!!! Wichtiger finde ich die Fähigkeit, Kleinigkeiten und Besonderheiten aus dem Alltag geschichtlich erklären zu können, beziehungsweise für solche Sachen ein Auge zu haben. Das ist auch für die SuS sehr interessant. Die spitzen mittlerweile schon alle die Ohren, wenn ich einen Satz mit "Ach übrigens..." anfange.
    ( Ach , übrigens... wusstet ihr, dass man sich heute noch "Gesundheit" nach dem Niesen wünscht, weil dies eines der ersten Anzeichen der Pest war ?! Ach, übrigens, wusstet ihr, dass die Aboriginies erst als erwachsen galten und heiraten durften, wenn sie sämtliche Geschichten aus der Traumzeit ihres Stammes auswenig wussten?!) Das ist auf jeden Fall interessanter als die Information "Die Pest wütete in Europa im 14. Jahrhundert" - und dann die Daten runterrasseln!!! Die Daten kann man sowieso noch mit den SuS erarbeiten!<br>

  • Hab zu diesem Thema eben noch was gefunden!


    Ihre Chance – Traumberuf Lehrer


    Das wird von Ihnen erwartet:
    ·Grundkenntnisse als Animateur, Sozialarbeiter, Seelsorger und Koch (Kuchen für Schulfeste...)
    ·Verständnis für diffizile Verwaltungsvorschriften
    ·Dynamisch-sensible Persönlichkeit: Nervenstärke bei gleichzeitiger Engelsgeduld
    ·Hinreichendes Eigenkapital (Dienstreisen sollten Sie möglichst selbst finanzieren)
    ·Technische Fähigkeiten (Mit Geräten von gestern die Schüler von heute auf die Welt von morgen vorbereiten)
    ·Organisationserfahrungen aus der Reisebranche
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    ·Kreativität (Gestaltung von Theateraufführungen, Konzerten, Ausstellungen o.ä. selbstverständlich)
    ·Privater Schreibtisch, privater PC, private Fachbibliothek


    Das wird Ihnen geboten!
    ·Zweijährige Einarbeitungszeit als Referendar bei 6 Euro Stundenlohn (häusliche Vorbereitung nicht eingerechnet), incl. zahlreicher hilfreicher Belastungstests für Ihre Persönlichkeit
    ·Großzügige Verlängerungen der Wochenarbeitszeit
    ·Steigende Schülerzahlen in lebhaften Klassen
    ·Hilfreiche Dienstanweisungen bis ins Detail
    ·Erholsame Schulfahrten mit flexibler Arbeitszeit (rund um die Uhr)
    ·Action an jedem Vormittag
    ·Gemeinsames Altern im Kollegium (trau keinem unter 40!)
    ·Langfristig sicherer Arbeitsplatz, voraussichtlich bis zum 70. Lebensjahr
    ·Finanzpolitisch kalkulierte Karriere (beliebig verlängerbare Wartezeit vor Leistung)
    ·Öffentliche Anerkennung („Faule Säcke“)


    Also nutzen Sie Ihre Chance durch umgehende Bewerbung bei Ihrem Kultusministerium!


    *Giggel* So oder ähnlich stand es irgendwann mal im bayerischen Philologenverbandsheftchen...
    A joke a day keeps the doctor away, oder so ähnlich...
    <br>

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