Versetzung während der Probezeit

  • Hallo,


    ich fühle mich im Moment macht- und schutzlos und bin sehr unglücklich an meiner Schule.
    Meine Probezeit dauert noch ein Jahr, und die möchte ich unter keinen Umständen an meiner Schule verbringen.
    Welche Gründe gibt es, um in der Probezeit die Schule wechseln zu können? Leider ist die Schule auch wohnortsnah.
    Ich weiß, es ist nicht der Normalfall. Aber es muss doch einen Weg raus geben, ohne den Beruf aufzugeben.
    Den mag ich nämlich sehr.
    Eine Mediation wird leider nicht von beiden Seiten gewünscht und ist bereits gescheitert.

  • Hm...angeblich geht das ja nicht in der Probezeit.
    Aber was passiert denn, wenn man einen Versetzungsantrag stellt?


    Ich war an meiner Exschulebseeeeehr unglücklich und habe dann komplett hingeschmissen. (Ich hatte aber noch über 2 Jahre Probezeit vor mir.)
    Das würde ich als Lösung allerdings nicht weiterempfehlen. Man bekommt angeblich nicht nochmal eine Stelle. Ich habe eine- aber eines meiner Fächer ist Physik.
    Mir ging es auch so mies, dass die Folgen egal waren.


    Augen zu und durch? Oder "droht" man dir eh schon damit, dass du die Probezeit nicht bestehst?

  • Ich würde mich an den Personalrat deines Vertrauens wenden. Bist du vll. in einer Gewerkschaft?


    Wäre es ansonsten eine Option z.B. eine Weiterbildung (z.B. Studium eines weiteren Faches) sein? In dieser Zeit könntest du dich ggf. ohne Bezüge beurlauben lassen. Vll. kannst du danach an eine andere Schule kommen. [Du musst das Studium ja ggf. nicht ganz zu Ende bringen und aus irgendwelchen Gründen abbrechen].
    Oder du wirst schwanger und bleibst länger als 1 Jahr in EZ. In diesen Fall hast du keinen Anspruch mehr an deine ehemalige Schule zu kommen.
    Ist zwar beides nicht gerade toll, aber vll. eine Option.

  • Im Moment droht man mir nicht, die Probezeit nicht zu bestehen.
    Der Personalrat weiß auch von den Problemen und ich bin auch nicht der einzige, der diese Probleme hat.
    Hilft nur nicht.
    Auf Dauer halte ich diesen Psychoterror aber nicht aus.
    Ganz schmeißen ist schwierig, weil ich auf den Verdienst angewiesen bin und diesen Beruf sehr mag.

  • Wenn du die Versetzung willst/beantragst und die Schulleitung die Versetzung will (und nicht nur die Freigabe gibt, sondern sich in der Bezirksregierung dafür einsetzt), dann gibt es immerhin eine Chance, dass du doch versetzt wirst. Am besten holst du auch den Personalrat mit ins Boot, da der meines Wissens auch zustimmen muss. Zumindest war das so in den Fällen von (Tausch-)Versetzungen in der Probezeit, die ich mitbekommen habe.


    Blöd ist es halt immer dann, wenn du als Fachlehrer gebraucht wirst und die Schulleitung deshalb keine Freigabe geben will.
    Da hilft dann nur Warten oder Elternzeit nehmen. ;)

  • Also kann das klappen?
    Ich habe richtig Angst in die Schule zu gehen, weil ich nicht weiß, wann die nächste "Bombe" hochgeht.
    Der Personalrat hat mir keine Hoffnung gemacht, weil weder ich noch die Schulleitung offiziell was falsch macht.
    Da hilft es auch nicht, dass meine Beschwerde nicht die erste ist.

  • Ich will nicht neugierig sein, aber es hilft manchmal, zu erklären, was denn schiefgelaufen ist. Hier sind ja viele Kollegen mit insgesamt ziemlich viel Erfahrung.
    Eventuell kann dir ja jemand ein paar Ratschläge mitgeben, um die verbleibende Zeit an der Schule, wie lang sie auch sein möge, etwas erträglicher zu gestalten.
    "Probleme mit der Schulleitung" sind zum Beispiel häufig bis zu einem gewissen Grad auszuhalten (für eine Zeit), wenn man nur weiß, dass man im Kollegium nicht alleine ist, seine Arbeit ordentlich macht und sich ansonsten unauffällig verhält und sich nichts zu Schulden kommen lässt.
    Aber dazu kann man so natürlich nur wenig sagen. :rose:

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt schon Versetzungen in der Probezeit. Die gesetzliche Regelung ist, dass sie nach Möglichkeit nicht erfolgen sollen, weil dann die Zuständigkeiten bei der Beurteilung komplizierter sind.
    Wenn es dann doch erfolgt, ist es meist aus gesundheitlichen oder familiären Gründen.
    Zuständig ist eigentlich dein örtlicher PR, wenn der sich nicht kümmert, kannst du aber deinen zuständigen Bezirks- oder Gesamtpersonalrat anrufen und die bitten, sich drum zu kümmern, die sind nämlich auch zuständig, wenn es um dienststellenübergreifende Fragen geht. Die arbeiten im Amt und sind mit den schulfachlichen Aufsichtsbeamten in Kontakt, die die Entscheidung schlussendlich treffen, die Freigabe des Schulleiters ist nämlich nicht das rechtlich bindende Kriterium, es entscheidet das SSA. Wenn du zum Arzt gehst und dir dort bescheinigen lassen kannst, dass die Situation an deiner Schule auf die Gesundheit geht, hast du eine ganz gute Grundlage für eine Versetzung.

  • Vielen Dank für die Antworten.
    Sie geben mir Hoffnung. Könnte ich dann jetzt auch einen Therapeuten aufsuchen? Der könnte mir helfen und eventuell attestieren, dass die Situation in der Schule auf meine Gesundheit schlägt (dauernde Bauchschmerzen bis hin zum Übergeben).
    Ich habe nur aus dem Referendariat noch im Ohr, dass man dann weniger belastbar erscheint und man Probleme bekommen kann.
    Nur soviel: Ich war neu an der Schule und sollte die Aufgabe "OHP reparieren" übernehmen. Da habe ich Gegenvorschläge unterbreitet, wie ich besser eingesetzt werden kann. Mittlerweile habe ich die Aufgabe aber übernommen. Trotzdem hat man mir mein Verhalten übel genommen und auch meine mangelnde Freude an der Aufgabe als Grund genannt. Mittlerweile eskaliert jedes Gespräch und ich werde angebrüllt. Unterstellungen werde aufgestellt und ich habe langsam nur noch Angst.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Ich bin eine starke Verfechterin von "Psychotherapien sind dasselbe wie Reha nach gebrochenem Bein". Trotzdem: wenn es nicht wirklich notwendig ist (und du jetzt nur wegen stärkerer Kraft des Attestes damit liebäugelst), würde ich es lassen. Da du noch in der Probezeit bist, werden am Ende deine Kranktage weitergeleitet und womöglich musst du noch zum Amtsarzt. Da eine solche Situation sicher regelmäßig aufs Magen drückt und du vielleicht die eine oder andere Grippe mitnimmst, würde ich nicht unbedingt das Schicksal herausfordern.
    Denn "die Situation ist untragbar und macht mich krank" wird schnell "sie ist nicht belastbar und macht gleich einen Burnout, weil der Vorgesetzte ihr nicht gefällt".


    Pass auf dich auf, aber einen solchen Attest würde ich an deiner Stelle nicht in der Akte haben wollen.


    Chili

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