Alles anzeigenLeider sagt eine super Master-Note nichts darüber aus wie fähig man als Lehrer ist (betrifft auch die Lehramts-Master-Studenten). Fachwissen ist das eine, die Vermittlung von Wissen unter Berücksichtigung didaktischer Aspekte das andere.
Es herrscht sicherlich hier im Forum keine generelle Abneigung gegenüber Quereinsteigern. Die User haben lediglich über ihre Erfahrungen berichtet.
Und ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen:
Du kannst keineswegs Uni-Stoff an der Schule vermitteln. Ich unterrichte an einem ländlichen Gymnasium, das die besten Standortbedingungen hat. Dennoch haben wir in allen Jahrgangsstufen, auch in der Oberstufe, Schüler, die unmotiviert sind und glauben gute Note lediglich durch bloße Anwesenheit zu erhalten. Dass man ein ungenügend auch erlangen kann, wenn man nur da sitzt und keinen Piep sagt, ist den wenigstens SuS klar.
Andere sind verhaltensauffällig, stören, machen keine EVA- oder Hausaufgaben, ...
Ich erlebe immer wieder Schüler (auch in der Oberstufe), die in Mathe oder Physik selbst grundlegende Umformungen nicht können (wehe da steht in einem Term kein x, sondern ein anderer Buchstabe. Gerne werden auch Wurzeln aus Summen gezogen oder andere schwere Böcke geschossen. Klar, da kann man locker Taylor-Reihen oder eine vollständige Induktion machen.
Wenn ich mir den aktuellen Kernlehrplan anschaue, diesen mit den Anforderungen von vor 3 Jahren anschaue und erst recht mit den Anforderungen vor 10 oder mehr Jahren vergleiche, muss ich sagen: Es wurde so viel Wichtiges gekürzt, es wird so viel oberflächlich behandelt (das fängt schon in der Sekundarstufe I an). Heutzutage müssen SuS noch nicht mal mehr eine Polynomdivision können in Mathe. In Physik soll man so gut es geht auf das Formale (langwierige Herleitung von Formeln, Anwendung von viel Mathematik) verzichten.
Schüler fragen in Mathe auch immer wieder: "Wenn wir schon einen GTR haben, warum müssen wir das und das dann händisch machen? Der GTR kann doch alles"
Bei einigen elementaren Inhalten (Oberstufenstoff) sieht man manchmal nur ungläubige Blicke. "Häääääääääääh?" Auch beim Textverständnis hapert es ganz erheblich.
Ältere Kollegen sagen immer wieder, dass heutige SuS die Klausuren / Themen, die Schüler vor Jahren noch konnten, heute nicht mehr können / verstehen.
Ich glaube du willst es nicht kapieren, dass du mit deiner Didaktik derbe auf die Schnauze fallen wirst. Ich kann da nur sagen: "Arme Schüler".
Dass das Niveau im Vergleich zu Früher gesunken ist, bestreite ich nicht. Es hilft dann aber niemandem, zu jammern, wie niedrig es ist, sondern man sollte daran etwas ändern. Es ist ja nicht so, dass die Oberstufenschüler zu dumm für elementare Uni-Mathematik bzw. den Abistoff von vor 20 Jahren sind, sie werden einfach nicht genug gefördert und von Anfang an auf dieses Niveau vorbereitet. Und das möchte ich so gut es geht ändern.