Seiteneinstieg an Beruflichen Schulen

  • Hallo Zusammen!


    Ich möchte im kommenden Jahr meine Bewerbung für den Vorbereitungsdienst für das höhere Lehramt an Beruflichen Schulen einreichen. Bevor ich zu meinen Fragen komme, noch ein paar Infos über mich. Ich bin 30 Jahre jung, habe einen Bachelor in Maschinenbau (Vertiefung Fertigungstechnik) und einen Master in Vertriebsingenieurwesen (Mix aus betriebswirtschaftlichen und technischen Fächern). Habe in Bawü studiert und möchte auch dort mein Ref. durch die Möglichkeit des Seiteneinstiegs durchführen. Ich habe 3 Jahre Berufserfahrung in der Industrie. (Arbeit im Projekt- und Qualitätsmanagement). Nun zu meinen Fragen:


    - Fächerwahl: Welche Kombinationen wären Möglich? Fertigungstechnik? BWL? Mathe?


    - Betriebspraktikum: Reicht hier die Berufserfahrung und die im Studium durchgeführten Praxissemester aus?


    - Kolloquium: Wird im Zuge des Bewerbungsverfahrens ein Kolloquium durchgeführt? Wenn ja, was wird dort abgefragt?


    - Berufsschulen: Da ich selbst nie an einer Berufsschule war (ich war nur auf einem allg. Gymnasium) würde es mich interessieren welche unterschiede es zur "normalen" Schulen gibt.


    - Unterricht: Wie gesagt ist es bei mir schon etwas her mit der Schulzeit, aber wird der Unterricht mittlerweile mit Beamern geführt? Ich kenne das nur so von der Uni und ich würde am liebsten selbst auch mit Power Point unterrichten.


    - Reinschnuppern: Mich würde es sehr interessieren einen Berufsschullehrer in Aktion zu sehen. Gibt es Möglichkeiten vorab, den Unterricht als Aussenstehender mitzuerleben?


    So ich denke das reicht fürs Erste.


    Vielen Dank vorab für eure Mithilfe.


    LG Wolfi

  • Moin aus dem hohen Norden,


    ich bin in einer ähnlichen Situation wie du und fange wenn alles gelingt in NRW nächstes Jahr an.


    Ich kann dir nur empfehlen dich einfach bei einer Berufsschule zu melden (Direktor anschreiben) und um eine Woche Praktikum zu bitten. Dann hospitierst du eine Woche und kannst dich mit den Leuten unterhalten etc. Hilft ohne Ende.

  • Ein Schnupperpraktikum ist eine gute Idee.
    Zu den Fächern kann ich dir als Allgemeinbildner leider nichts sagen.


    - Seiteneinsteiger werden in der Regel einem Kolloquium unterzogen. Das führen Lehrkräfte der Fächer aus, die du unterrichten willst.


    - Medien im Unterricht - das ist sehr unterschiedlich. Viele Schulen in Bawü sind mittlerweile ganz gut ausgestattet, an manchen wirst du lediglich die gute alte Tafel vorfinden.
    Einen nur auf ppt basierenden Unterricht kann ich mir nur schwer vorstellen - du hältst ja keine Vorlesungen, dein Sprechanteil ist sogar so klein wie nötig zu halten - die Schüler sollen arbeiten, mit ppt wird das kaum gehen. Bitte unterscheide die Schuldidaktik ganz klar von der an den Unis.


    - In den Beruflichen Schulen in Bawü sind diverse Schularten untergebracht - von Schülern, die gar kein Deutsch können (VABO) über Schüler ohne Abschluss bis hin zu Gesellen, die eine Art Techniker/Meisterausbildung absolvieren, findest du alles vor. Die großen Schulen haben oft mehr als 10 Schularten unter einem Dach. Was sicher alle Beruflichen Schulen als Besonderheit haben - das zweite Halbjahr besteht faktisch nur aus Prüfungen. Meist beginnt das Abi und dann folgt Schulart für Schulart bis wenige Tage vor den Sommerferien. Da die Schüler nur zwischen 1 und 3 Jahren bei uns sind und alle Lehrer in mindestens zwei Schularten eingesetzt werden, sind fast alle Lehrer an diesen Prüfungen beteiligt. Das bedeutet einen recht hohen zusätzlichen Aufwand.

  • Redeanteil gering? Nichts da. Ich habe einen Dialog mit meinen Schülern.


    Unterscheide theoretische Schuldidaktik von gutem Unterricht. Das ist mehr als Stationen abarbeiten und Ergebnisse präsentieren.


    Als ob meine Schüler ohne Lehreranleitung die Rechte bei Schlechtleistung korrekt in der Reihenfolge mittels des BGB selber herleiten könnten. So ein Unsinn diese ständige Verallgemeinerung eurer Pädagogik.

  • Hallo danke schonmal an alle für eure Beiträge!


    Ja ich denke ein Schnupperpraktikum ist genau das was ich brauche^^ Habe schon ein paar Berufsschulen gefunden die das anbieten. Und bezüglich der Unterrichtsform, da denke ich kommt es ja immer ganz auf das Fach an oder nicht? Ich denke in technischen Fächern kann man sehr gut mit visuellen Kommunikationsmedien wie ppt unterrichten. Ich will das ja nicht wie in der Uni machen, aber ich sehe mich schon auch in der Rolle als Lehrer der kleine Vorträge hält und die Schüler anschließend aktiv das vorgestellte nacharbeiten lässt. Sei es mit Referaten, Gruppenarbeiten, Hausarbeiten, Gruppendiskussionen etc.

  • Hey, Yummi, das ist aber nun mal leider nicht state of the Art - und mit eben dem muss sich der Quereinsteiger beschäftigen.
    Und da ist der Redeanteil gefälligst gering zu halten. Auch in BWL.

  • Es stimmt, dass ein Quereinsteiger sich (leider) damit verstärkt auseinandersetzen muss. Im Ref würde ich sogar empfehlen, dass zu machen was erwartet wird. Danach kräht später kein Hahn mehr.


    Aber state of the Art war auch das Spinat und das Eisen.... :P

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