Warum A15 für mich KEIN Karriereziel mehr ist

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    Das mit der auf der Straße verschenkten Lebenszeit kann ich nur zu gut nachvollziehen.


    Warst du denn der einzige Bewerber oder musstest du dich gegen jemanden durchsetzen?

    In diesem Fall war ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte keine Mitbewerbung. (Und trotzdem gibt es Fälle, in denen Leuten auch in solchen Konstellationen geraten wurde, das mit der Bewerbung noch einmal zu überdenken...)

    • Offizieller Beitrag

    Dabei ist das doch eigentlich Arbeitszeit :pfeif:


    Spaß beiseite: der Arbeitsweg ist ein dickes Brett. Das würde mich auch bewegen, eine Bewerbung abzusenden. Ich wohne auch nah. Der Leidensdruck müsste sehr groß sein, dass ich mich nochmal umorientieren würde.


    Ich bin sehr gespannt auf deine weiteren Erfahrungen. Ich für mich schließe jedenfalls ein weiteres Verfahren aus. :lach: mich hat das wirklich gestresst.

    Das nächste Verfahren wäre dann ja direkt das EFV, also das Eignungsfeststellungsverfahren bei einer Bewerbung auf die Schulleiterstelle. Soest kenne ich zwar aus meiner Zeit in der Behörde, aber da muss ich jetzt so schnell nicht wieder hin.

  • Herzlichen Glückwunsch zur Stelle als stv. Schulleiter!
    ich verfolge deinen Werdegang ebenfalls mit großem Interesse, da ich aktuell in einem ähnlichen Dilemma wie du damals stecke. Die Beförderung auf eine A15-Stelle wird an meiner Schule in den nächsten Jahren nicht möglich sein. Daher habe ich es in diesem Jahr mit Bewerbungen an anderen Schulen probiert, wobei ich konstatieren musste, dass ein Interesse für mehr als zwei andere Schulen bei der BR nicht gerne gesehen wird. Warum das so ist, erschließt sich mir bis heute nicht...
    Deshalb hoffe ich nun, dass sich in naher Zukunft für mich vielleicht eine Stelle beim Ministerium ergibt, und ich auch diesen Weg gehen kann.

  • Wege dürfen sich ändern und vorher gesprochene Meinungen und Worte ebenfalls. ;)

    Die Welt und das Leben sind flexibel, da sollte man Stein und Meißel gerne daheim lassen.


    So, wie ich dich hier erlebe, kann deine Schule froh sein, dass du dich umentschieden hast.


    Herzlichen Glückwunsch - und für dich immer das richtige Gefühl für ein gutes Maß.


    Prost. ;)

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Dabei ist das doch eigentlich Arbeitszeit :pfeif:


    Spaß beiseite: der Arbeitsweg ist ein dickes Brett. Das würde mich auch bewegen, eine Bewerbung abzusenden. Ich wohne auch nah. Der Leidensdruck müsste sehr groß sein, dass ich mich nochmal umorientieren würde.

    Auf jeden Fall. Normalerweise fahre ich knappe 30 Minuten, aber durch zwei Baustellen teilweise bis zu 45 Minuten. Das nervt und dauert noch weitere anderthalb bis zwei Jahre. Für mich auch langsam ein Grund, ins Nachdenken zu kommen.

  • Hoppla, irgendwie habe ich deine neuesten Entwicklungen, über die du hier berichtest, gar nicht mitbekommen Bolzbold .

    Auch von mir noch herzlichen Glückwunsch zur Beförderung!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Herzlichen Glückwunsch zur Stelle als stv. Schulleiter!
    ich verfolge deinen Werdegang ebenfalls mit großem Interesse, da ich aktuell in einem ähnlichen Dilemma wie du damals stecke. Die Beförderung auf eine A15-Stelle wird an meiner Schule in den nächsten Jahren nicht möglich sein. Daher habe ich es in diesem Jahr mit Bewerbungen an anderen Schulen probiert, wobei ich konstatieren musste, dass ein Interesse für mehr als zwei andere Schulen bei der BR nicht gerne gesehen wird. Warum das so ist, erschließt sich mir bis heute nicht...
    Deshalb hoffe ich nun, dass sich in naher Zukunft für mich vielleicht eine Stelle beim Ministerium ergibt, und ich auch diesen Weg gehen kann.

    Vielen Dank.

    Das mit dem Missbilligen von Mehrfachbewerbungen seitens der BR kann ich Dir erklären.
    Man möchte keine KarrieristInnen sondern KandidatInnen, die sich auch mit der jeweiligen Schule identifizieren können und dort im Idealfall ein paar Jahre bleiben. (Deswegen hat man wahrscheinlich auch die sechs Jahre Verweildauer als Soll-Kriterium bei den Ausschreibungstexten eingeführt.)


    Ich habe mich auf genau eine Stelle beworben und das dem Dezernenten im Vorgespräch auch entsprechend erläutert. Das kam, wie ich später mitbekommen habe, sehr gut an. Dasselbe habe ich meinem künftigen Chef damals gesagt. Und in der Tat wollte ich genau diese Stelle haben und nicht die zwei Wochen später ausgeschriebene stv. SL-Stelle an einem anderen Gymnasium mit noch passenderem Schwerpunkt, das aber von der Fahrzeit her ähnlich weit weg gewesen wäre wie meine Noch-Schule.


    Hinweis für die Bewerbung beim MSB:

    Positive Gründe klar benennen können - die PersonalerInnen sind sehr findig im Erkennen von "Schulflüchtlingen".

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank - ich habe in der Tat einige Wandlungsprozesse, was das angeht, durchlaufen. Deswegen beuge ich mich diesen Realitäten jetzt auch und will gar nichts mehr vollmundig ausschließen...

  • Ich finde Deine Entscheidung gut und auch begründet.


    Das Problem dabei ist doch einfach, dass man in solchen meist Funktionen 1. mehr Stunden als in A13 arbeiten muss und 2. der Stresslevel bei dieser Mehrarbeit meiner Meinung nach höher ist, als wenn man nur unterrichtet. Das ist zumindest mein Eindruck aus jahrelanger Zusammenarbeit mit Abteilungsleitungen aus IT Sicht.


    Die Gleichung 25% mehr Arbeitszeit und 40% mehr Stress und Verantwortung für magere 15% mehr an NettoLohn geht da meiner Meinung nach nicht auf! Nagelt mich jetzt nicht auf 100% richtige Werte fest. Aber der Stundenlohn sinkt bei gleichzeitig mehr Stress wohl definitiv.

  • ...wobei ich konstatieren musste, dass ein Interesse für mehr als zwei andere Schulen bei der BR nicht gerne gesehen wird. Warum das so ist, erschließt sich mir bis heute nicht...

    Weil das stark mit Leuten korreliert, die dann gerne mehrere Verfahren für Monate in der Schwebe halten.

    Bei uns hat es einer geschafft ca. 10 Besetzungsverfahren für 1,5 Jahre aufzuhalten. Das ist natürlich eine Vollkatastrophe.

  • und will gar nichts mehr vollmundig ausschließen...

    Außer eines: Kultusminister wirst du mit deinem beruflichen Hintergrund eher nicht.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

    • Offizieller Beitrag

    Herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung und zur neuen Stelle! Beim Lesen deiner Schilderung hatte ich das Gefühl, dass es für dich genau passt. In ein paar Jahren schaust du dann weiter oder eben nicht. Die Lebenszeit, die man durch die Reduzierung des Arbeitswegs wiederbekommt, ist für mich auch ein nicht zu unterschätzender Faktor.

  • Die Gleichung 25% mehr Arbeitszeit und 40% mehr Stress und Verantwortung für magere 15% mehr an NettoLohn geht da meiner Meinung nach nicht auf! Nagelt mich jetzt nicht auf 100% richtige Werte fest. Aber der Stundenlohn sinkt bei gleichzeitig mehr Stress wohl definitiv.

    Hängt von der Persönlichkeit ab. Einige stehen gerne vorne vor der Klasse, andere arbeiten lieber in der Verwaltung.


    Ich bin des Unterrichts wegen Lehrer geworden und wäre in der Schulplanung unglücklich. Sehe die Arbeit dort zum großen Teil als Zeitverschwendung an.


    Aber die meisten A15 lieben ihre Arbeit und sind oft und lange hart arbeitend in der Schule. Recht geschieht Ihnen. (oder wie war der alte Spruch der Franzosen über die Deutschen?)


    Desweiteren liebe ich die langen Ferien und die freien Tage/ Nachmittage. Da kann ich mir meine Arbeit frei einteilen.

  • Auch von mir einen herzlichen Glückwunsch!

    Und ich kann Euch sagen, so schnell mache ich sicherlich keine Revision mehr...

    Wie du selbst schriebst: Das EFV nach der SLQ sollte man nie ausschließen - zumal manche Schulleitungen ganz plötzlich nicht mehr da sind und die Behörde dann auf die Stellvertretung schaut...

    Die künftige Schule wird sieben Minuten mit dem Fahrrad weg liegen.

    Besser geht es kaum. Glückwunsch!

  • Da magst Du sicher recht haben!


    Ich kann nur von mir sprechen. Jahrelang IT-Verantwortlicher. Eigentlich jede Ferien mindestens ein paar Tage bis auch mal 2 Wochen (Sommerferien) an der Schule. War immer zwischen Tür und Angel ansprechbar und hatte oft was IT-technisches in Hohlstunden oder auch mal Pausen zu tun gehabt! Das war eigentlich total unvorhersehbar und fragmentiert von der Belastung her.

    Dieses Jahr läuft dieses Amt aus, ich bin nur noch rudmentär zur Übergabe dabei.


    Das sind Welten!!! Ich kann mich einfach nur linear auf den Unterricht konzentrieren und gehe meist direkt danach nach Hause. Das Gefühl kannte ich bis jetzt garnicht, da ich direkt nach dem Ref für die IT (Mit)verantwortlich war. Da ist das mehr an Unterricht dagegen für mich gut machbar.


    Das sieht sicher bei A15 und aufwärts oft nicht anderst aus von der Belastung her. Wobei unsere Schulleitung das glaube ich so optimiert hat, dass eher die unter ihr extrem buckeln und sie selbst nicht so das Arbeitstier ist. :grimmig:

  • Vielen Dank.

    Das mit dem Missbilligen von Mehrfachbewerbungen seitens der BR kann ich Dir erklären.
    Man möchte keine KarrieristInnen sondern KandidatInnen, die sich auch mit der jeweiligen Schule identifizieren können und dort im Idealfall ein paar Jahre bleiben. (Deswegen hat man wahrscheinlich auch die sechs Jahre Verweildauer als Soll-Kriterium bei den Ausschreibungstexten eingeführt.)


    Und in der Tat wollte ich genau diese Stelle haben und nicht die zwei Wochen später ausgeschriebene stv. SL-Stelle an einem anderen Gymnasium mit noch passenderem Schwerpunkt, das aber von der Fahrzeit her ähnlich weit weg gewesen wäre wie meine Noch-Schule.

    Mir wurde von den Dezerneten erklärt, dass man gerne Stellvertreter einstellt, die schnell wieder wegwollen. Da diese dann gut sind und als Schulleiter gebraucht werden.

    Schade, bei uns wärest du bestimmt auch gut untergekommen. Mal sehen, ob unsere Stelle jetzt noch leer läuft.

  • Hatte auch eine zeitlang geliebäugelt, Sonderaufgaben wie Administration oder Prüfertätigkeiten auszuüben. Dann habe ich die tatsächliche Arbeit mit den Verrechnungssätzen und Anerkennung verglichen und bin zum Schluss gekommen, dass ich sehr glücklich im Unterricht bin.


    Unser Verdienst ist bei bescheidener Lebensführung sehr gut und mein Ziel ist es nicht, als Multimillionär zu sterben. Mein Sohn wird so schon sehr reichlich erben.


    A15 ist eine Tätigkeit, für die man brennen muss. Die Verwaltungsarbeit, Reden zu halten, Organisieren muss Spaß machen und dann ist A15 oder höher tatsächlich eine sehr gute Wahl. Wer nur aus Karrieregründen/ Anerkennung so etwas macht, tut sich keinen Gefallen.


    Deswegen ehrlich einen herzlichen Glückwunsch an alle A15 er.

    • Offizieller Beitrag

    Mir wurde von den Dezerneten erklärt, dass man gerne Stellvertreter einstellt, die schnell wieder wegwollen. Da diese dann gut sind und als Schulleiter gebraucht werden.

    Schade, bei uns wärest du bestimmt auch gut untergekommen. Mal sehen, ob unsere Stelle jetzt noch leer läuft.

    Interessante Sichtweise der Dezernenten. Die kannte ich noch gar nicht.

    Die Ausschreibung bei Euch hatte ich auch zur Kenntnis genommen, sie kam aber drei Wochen zu spät und wäre fahrtechnisch keine Verbesserung gewesen, insbesondere falls ich den Vertretungsplan morgens hätte machen müssen. Da hätte ich dann noch früher aufstehen müssen - das hätte ich meiner Familie nicht mehr glaubhaft vermitteln können.


    Vor zwei Jahren wäre ich ja echt super gerne zu Euch gekommen, aber da passte es aus Sicht der Dezernentin nicht - und jetzt passte es eben für mich nicht mehr.

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