Liebe Forumsmitglieder,
das wird länger werden, aber vielleicht kann mir trotzdem jemand helfen.
Ich bin an einem BK in NRW, wir haben ein Reflexionsraumprinzip. Schüler werden bei Fehlverhalten während des Unterrichts dorthin geschickt, schreiben auf, was sie falsch gemacht haben und was sie ändern wollen, kommen zurück in die Stunde, der Lehrer akzeptiert den Plan (und die Schüler kommen wieder rein) oder eben nicht und er schickt sie wieder weg.
2 Fälle:
1. In einer Höha-Unterstufe habe ich nach dem Unterricht mehrere Leute zum Pult bestellt. K habe ich gesagt, er möge sich bitte dringend mehr aktiv einbringen. A, S und R habe ich erzählt, sie mögen bitte endlich aufhören zu quatschen und dem Unterricht folgen.
Nächste Stunde: R hat sich weggesetzt, um sich besser konzentrieren zu können. K meldet sich freiwillig, um sene Hausaufgaben vorzutragen (das erste Mal im Jahr). Während er vorliest, kichern A und S und machen abwechselnd (je <1sec) Zeichen auf dasselbe Blatt. Es sah mir schwer nach TicTacToe aus. Ich habe A und S daraufhin in den Reflexionsraum verbannt. Soweit gut verständlich, oder?
Nach 10 Minuten sind beide wieder da. Auf Ihren Plänen steht: " ~ ich habe nur gefragt, wie ein Wort geschrieben wird, um es zu verbessern und mir weiter Notizen machen zu können". Ich trage auf den Bogen ein: "Nicht akzeptiert: schlicht gelogen." Dann schicke ich A und S wieder weg. 3 Minuten später kommt Frau bah zu mir in den Unterricht. Sie hatte Dienst im Reflexionsraum. Frau bah ist der Typ: "Meine Meinung ist immer richtig, ich belehre gerne andere Kollegen, was ich mache ist immer super". Sie erzählt mir in meinem Unterricht, dass das aber so nicht geht und ich genau schreiben müsste, was daran falsch ist (WÄHREND DES UNTERRICHTS?). Wir verabreden uns für nach der Stunde zu einem Gespräch.
Frau bah sagt: 1. Es steht hier Aussage gegen Aussage! (seit wann steht bei Lehrern und Schülern Aussage gegen Aussage?) 2. Ich darf nicht mehrere Schüler losschicken, den zweiten erst nach 10 Minuten. (der soll so lange in der Klasse bleiben). Ich entgegne: Selbst wenn ich Unrecht habe, niemand hat zu schreiben, während jemand seine Arbeit vorliest. (das darf zum Glück noch ich entscheiden für meinen Unterricht). Frau bah sagt: Hä, doch natürlich dürfen sie für sich was schreiben. LOL? Für Frau bah ist es ganz selbstverständlich zu meinen, dass sie das auch bei anderen Kollegen entscheiden dürfte. Zudem bin ich recht neu an der Schule und Frau bah versteht nicht, dass ich seit Jahren Lehrer und kein Azubi bin.
Wie auch immer: Insgesamt ein alltäglicher, nicht erwähnenswerter Vorgang. Trotzdem ist der Fall bei der SV gelandet. Nur wie?
2. Andere Klasse, Mathe, eine Schülerin beschwert sich, dass es langweilig ist und wir immer dasselbe machen. 2 Minuten später malt sie. Begründung: Sie malt lieber, sie kann das alles eh nicht. Ich schicke sie in den Reflexionsraum, sie fängt an zu weinen, rennt zu ihrem ehemaligen Klassenlehrer (in den Unterricht), der hat keine Zeit, irgendwie kommt die Schulsozialarbeiterin dazu. Ich bekomme davon nichts mit. In den laufenden Tagen gibt es Gespräche der Klassenlehrerin mit der Klasse: ALLE Schüler bestätigen, dass ich nichts falsch gemacht habe, dass sie sehr zufrieden mit mir sind, dass besagte Schülerin einfach bockig war. In einem Gespräch mit mir, der Klassenlehrerin und der Schülerin erklärt diese, dass sie Probleme mit Mathe hat und Angst hat das zu sagen, blablabla, ein gutes Gespräch, wir einigen uns auf weitere gute Zusammenarbeit. Die Schülerin bedankt sich Tage später für das gute Gespräch und ist in den Folgestunden sehr bemüht und freundlich.
Auch dieser Fall landet bei der SV!
Die Klassenlehrerin wird aufgefordert, ein Protokoll der Ereignisse anzufertigen, was sehr positiv für mich ausfällt und eigentlich alles aus der Welt räumt.
Beide Fälle sind aus meiner Sicht (und aus Sicht meiner Kollegen) nicht erwähnenswert und können auf dem Flur erledigt werden.
In beiden Fällen wurden die betroffenen Schüler aber dazu gedrängt, sich bei der SV zu beschweren.
In beiden Fällen wurden die jeweiligen Klassenlehrer übergangen und nicht mal darüber informiert.
Das nur nebenbei: Ein Kollege, der ebenfalls mit mir angefangen hat (und einer bestimmten Gruppe im Lehrerzimmer wohl ebenfalls nicht passt), hat genau das gleiche erlebt. Eine Kleinigkeit an Beschwerde, Ausräumung in einem Gespräch mit der Klasse, dennoch landet der Fall auf ominöse Weise bei der SV --> Dienstgespräch.
Nun habe ich per Dienstmail und per Brief eine Einladung zu einem anlassbezogenen Dienstgespräch bekommen. Ich darf mir "eine Person meines Vertrauens" als Beistand mitbringen.
Unsere Schulleiterin ist super nett und die kompetenteste Person, die ich je auf dem Posten gesehen habe. Ich habe daher eigentlich nicht viel zu befürchten. Trotzdem kann ich nur noch schlecht schlafen.
Welche Rechte habe ich nun in dem Gespräch?
Was erwartet mich in dem Gespräch?
An welcher Stelle wird eigentlich entschieden, dass das alles so eine formale Sache wird? Ich habe einfach mit einem Zettel im Fach gerechnet.
Insgesamt macht das für mich alles einen Eindruck von ...... Mobbing. Wirklich. An wen kann ich mich wenden?
Nur zur Info: Der Lehrerrat (5 Personen) wurde inzwischen von genau dieser Gruppe unterwandert. 3 von 5 gehören eben zu den Leuten, denen ich.... ja ka, unkollegiales Verhalten vorwerfe.
Kann ich vorab die entsprechenden Schüler befragen, wer sie dazu aufgefordert hat, sich (grundlos und ohne den Klassenlehrer zu informieren) an die SV zu wenden? Kann ich mich irgendwie wehren?
Weiß nicht, ob jemand versteht, wie schlecht es mir damit geht
Liebe Grüße und vielen Dank.