Bei Geschichten wie dieser - und von denen gibt es auch an unserer Schule einige - frage ich mich immer wieder, wie diese Leute in Positionen gelangen, in denen sie Personalverantwortung übertragen bekommen. An meiner Schule hat der SL einer sehr patenten und geschätzten Kollegin so lange seine Zustimmung zur Versetzung versagt, bis sie irgendwann schwanger wurde und notgedrungen den einen oder anderen Tag vertreten werden musste. Als die gestern noch als Leistungsträgerin gewürdigte Kollegin so zum "Problem" wurde, hat sich die SL mit dem Lehrerrat kurzgeschlossen und am nächsten Tag war sie weg. Ich denke, dass dies Mut machen sollte, über diese Formen der "Schulleitung" viel öfter zu berichten. Hier ist unseren Dienstvorgesetzten in der Regel das Hemd (das Funktionieren des eigenen Ladens) weit näher als die Hose (das tatsächliche Befinden seiner Kolleginnen und Kollegen).
Schwanger - Angst vor der Reaktion des SL
-
-
Nachdem klar war, dass ich die Stelle bekomme, hat er damals durchblicken lassen, dass er von Frauen, die direkt nach Erhalt der festen Stelle schwanger werden, nichts hält und er möchte, dass man noch 3 - 4 Jahre wartet. Dann wäre es ok Was hat der denn für Vorstellungen?! Ich bin 30, habe zuvor schon 2,5 Jahre in der Schule (nur eben nicht genau in dieser Schule) gearbeitet und niemand kann sagen, wie schnell das mit der Schwangerschaft überhaupt klappt. Wenn ich erst mit 34 anfangen würde, damit er zufrieden ist, dann wäre ich beim ersten Kind schon Mitte 30 und wir wünschen uns ja nicht nur eins.
Wo liegt der Vorteil für die SL, wenn die neue Kollegin erst nach 3-4 Jahren schwanger wird? Ich verstehe das nicht.
(Das Verhalten des SLs ist natürlich verabscheuungswürdig.)
-
Zitat
Und wie soll sie an ein Berufsverbot kommen? Wegen einer Schwangerschaft kann man ja maximal ein Beschäftigungsverbot erhalten!
Klar, meinte ich.
-
Also zunächst einmal vielen Dank für eure Glückwünsche und eure zahlreichen Nachrichten
Es ist wirklich nicht ganz leicht, eine Entscheidung zu treffen, die für beide Seiten am günstigsten ist. Mein Immunstatus wird noch von der FÄ überprüft und die Ergebnisse können noch ein wenig auf sich warten lassen. Finde es sehr schwer abzuschätzen, wie hoch eine Gefährdung tatsächlich für mich ist. Leider ist momentan keine Kollegin schwanger, die ich einweihen und um Informationen bitten könnte. Wäre sonst sicher eine gute Idee gewesen. Ich bin sehr stark in den unteren Jahrgängen eingebunden, teilweise sind auch Flüchtlingskinder dabei. Ich weiß nicht, wie deren Impfstatus aussieht?! Bin wirklich unsicher, ob ich vielleicht übervorsichtig bin, aber ich glaube nicht, dass man als Lehrerin direkt beim ersten auftretenden Krankheitsfall informiert werden würde, wenn niemand über den persönlichen "Zustand" Bescheid weiß. Normalerweise kriegt man es doch eher irgendwann zufällig über den Flurfunk mit?!
Andererseits möchte ich auch nicht schon Bescheid gesagt haben und es geht (was hoffentlich nicht passiert) etwas schief. Ich denke auch, dass es für die Schule keinen Unterschied macht, wann ich es sage, da wir sowieso Personalmangel haben und ich Hauptfächer unterrichte, in denen ich dringend gebraucht werde. Eine AG o.Ä. würde ich sicher nicht bekommen, weil dafür keine Kapazitäten da sind. Da mein Mutterschutz Anfang/ Mitte Juni beginnt, wären nur noch ein paar Wochen bis zu den Sommerferien zu überbrücken. Eine Vertretungskraft kann meines Wissens nach ja sowieso erst zu Beginn der Elternzeit eingestellt werden. Achso, meine Probezeit endet nächstes Jahr im August. Da die Zeit des Mutterschutzes ja noch mitgerechnet wird, dürfte es hoffentlich auch dann schon mit der Lebenszeitverbeamtung klappen.
Momentan bin ich der Meinung, dass ich es definitiv vor Weihnachten sagen werde. Allerdings muss ich wirklich schauen, ob ich es ganz kurz vor Ferienbeginn sage, oder doch schon in der kommenden Woche. So oder so, ich werde um das Gespräch nicht drum herum kommen. Eigentlich schon traurig, dass ich bei so einer schönen Sache Sorge vor einer negativen Reaktion habe. Ihr seht das ja genauso. Solche Sprüche gehen gar nicht! Und es stimmt schon, letztlich ist ein Ausfall einer Lehrkraft immer unpassend für eine Schule, ob man nun schon jahrelang dort gearbeitet hat, oder nicht! An meiner vorherigen Schule hätte ich definitiv meinem SL am Montag Bescheid gegeben und auch im Vorfeld gewusst, dass sich das gesamte Kollegium inklusive SL mit mir freut... -
Das Wichtigste ist doch, dass bei deiner Schwangerschaft alles glatt läuft. Da würde ich mir GAR KEINE Gedanken um die Schule und deren "Probleme" machen und bei einem Schulleiter, so wie du ihn schilderst, würde ich mir erst recht keine Gedanken machen... so der doch selber sehen, wie er klar kommt.
Denke immer daran, dass das Recht auf deiner Seite ist, notfalls holst du dir Unterstützung (Gleichstellugnsbeauftragte, Personalrat, Verbände). Und wenn er dir dumm kommt, am besten natürlich vor Zeugen, dann kannst du immer noch Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Schulbehörde einlegen.
Gruß !
-
Ich denke, dass du mit der Art, wie du es sagst, die Kommunikation steuern kannst.
Ich würde ins Büro tänzeln und freudestrahlend verkünden, dass ich schwanger bin und mich sehr freue, dass es geklappt hat.
Mit einem zarten Nachhall, dass das eben nicht so selbstverständlich sei.....
Was bleibt ihm dann anderes übrig, als zu gratulieren?Was er dann im stillen Kämmerlein denkt, muss dich nicht interessieren.
Ich würde auch niemanden mitschleppen, das sieht so nach Problemgespräch aus.
Nein, du hast was Positives zu berichten und vertraust die freudige Nachricht ganz früh deinem Vorgesetzten an.
In der Erwartung, dass auch er freudig berührt ist....Du steuerst das Gespräch, nicht er.
Glückwunsch zur Schwangerschaft! -
Ich denke auch, dass es für die Schule keinen Unterschied macht, wann ich es sage, da wir sowieso Personalmangel haben und ich Hauptfächer unterrichte, in denen ich dringend gebraucht werde.
Ich weiß nicht genau, wie NRW das handhabt, aber hier wirst du mit dem Bescheid sagen erstmal nach Hause geschickt bis vom Arbeitsmedizinischen Dienst die Ergebnisse da sind (und der testet deutlich mehr, als es der FA in der Regel tut). Damit macht der Zeitpunkt schon einen deutlichen Unterschied, weil du entweder in stressigen oder nicht stressigen Wochen rausfällst und vertreten werden musst bzw. weil evtl. sogar Ferien dabei sind, die die Zeit verkürzen, denn in der Zeit kann ja das Labor trotzdem arbeiten usw.
Aber wichtig ist, dass du die Entscheidung, wann du es sagst von dir und nicht von der Schulleitung abhängig machst.
Meine Schulleiterin war damals auch beleidigt, dass ich es ihr "erst" in der 7.SSW gesagt habe, aber es passte für mich perfekt, die Vorbereitung für die Staatsexamensprüfung waren durch, die Ferien standen vor der Tür und somit eben wirklich noch etwas Zeit falls es doch länger dauert. Wobei sie letztendlich dem Amt soviel Druck gemacht hat, dass das nur 4 Tage dauerte und nicht wie bei anderen 3-4 Wochen. Damit war dann auch meine Prüfung nicht in Gefahr und ich beruhigt. Das war mir viel wichtiger als die Laune meiner Schulleiterin!
-
Das war hier glaube ich schon angeklungen, dass man dann in NRW zum BAD (Betriebsärztlichen Dienst) muss. Je nach Person, Dienststelle kann das schnell gehen (Ach ihr Impfpass ist ja vollständig ok, viel Spaß beim Arbeiten) oder auch nicht (Hm, ich teste mal lieber alles, man weiß ja nie, gibt ja genug Impfversager). Ich habe 5 Tage auf den Termin gewartet und dann 6 Tage auf den Brief mit dem Bescheid.
Vielleicht kannst du ja "zufällig" einen Tag abpassen, an dem der Schulleiter nicht da ist und das ganze mit dem Co besprechen? War bei mir zufällig der Fall, der hatte zwar keine Ahnung was er ausfüllen musste, aber die Sekretärin hat dann geholfen.
-
Das finde ich eine gute Idee.
Das ist keine gute Idee, sondern fahrlässig, sich hier nicht vom BAD untersuchen zu lassen.
-----
Gleichstellungsbeauftragte mit zum Gespräch nehmen - fertig.
-
Ewig zu warten (entgegen des Rates vom Arzt!), schnell den Stellvertreter informieren, sich krank schreiben zu lassen, zu hoffen, dass der SL juhu ruft, in Erinnerung zu schwelgen, wie doll sich der alte SL gefreut hätte oder sonst eine Ausweichtaktik zu nutzen ist doch nur ein Verschieben des Konfliktes.
Ja, dein SL benimmt sich kindisch und nein, kein Grund, sich genauso kindisch zu verhalten. Die Gefahr, sich an einer Schule eine Infektionskrankheit einzufangen, die das Ungeborene gefährden könnte, ist nunmal nicht gerade gering.
-
Stimme Schantalle zu und denke auch: so sehr wie dich das Ganze beschäftigt: bringe es einfach so schnell es geht hinter dich, dann hat das Grübeln ein Ende! Du hast nichts verbrochen, was dir peinlich sein müsste, du bist rechtlich auf der sicheren Seite und was diese menschliche Nullnummer von dir denkt, kann dir wirklich egal sein... also was soll denn schlimmstenfalls passieren?????
Und auch von mir: Herzlichen Glückwunsch und alles alles Gute! -
Das war hier glaube ich schon angeklungen, dass man dann in NRW zum BAD (Betriebsärztlichen Dienst) muss.
Es wurde aber nirgends erwähnt, ob es dann ein vorläufiges BV gibt, es gibt ja Bundesländer, da arbeitest du solange einfach weiter-
-
Ok, ist einem irgendwie nicht bewusst, dass das ja auch wieder bundeslandspezifisch ist. Bis der BAD sein ok gibt, darf man die Schule "nicht betreten".
-
Ok, ist einem irgendwie nicht bewusst, dass das ja auch wieder bundeslandspezifisch ist. Bis der BAD sein ok gibt, darf man die Schule "nicht betreten".
Ja, genauso ist es. Deshalb hab ich bei meiner letzten Schwangerschaft sogar bis zur 14. Woche gewartet bis ich es gesagt habe. Meinen Immunstatus kannte ich und hab beobachtet, welche Krankheiten in der Schule umgehen (dank anderer Schwangerer wurde da auch sehr drauf geachtet).
Ich hab das vom Zeitpunkt so entschieden wie es für mich und auch die KlaSse gut gepasst hat und mein Chef hat mir das auch nicht übel genommen. Jeder sollte es so machen wie er es für richtig hält. -
sag es SOFORT!!!
wenn du merkst, dass dein SL echt so ein ar..ist wie du denkst dann lässt du dich nach der elternzeit an eine andere schule versetzen.
denk an dich und dein kind. -
Zum Thema "nichts sagen, falls etwas schief geht": das war für mich und andere Schwangere an unserer Schule immer ein Grund, es früh zu sagen. Leider ist das nämlich schon vorgekommen und die Kollegin war dankbar, dass sie ihre schlechte Stimmung und den Grund für ihre Abwesenheit nicht erklären musste. Alle sind sehr sensibel mit ihr umgegangen. Liegt aber vielleicht auch am Kollegium?!
-
Nachdem ich es eigentlich noch ein paar Tage hinauszögern wollte, habe ich gestern erfahren, dass aktuell bei uns im Ort eine Kinderkrankheit rumgeht und das war dann der Moment, in dem ich entschieden habe, es heute mitzuteilen. Da mein SL jedoch erkrankt ist, war ich tatsächlich bei seiner Stellvertretung, die es sehr gut aufgefasst hat Sie hat auch telefonisch meinen SL kontaktiert, sodass ich mich nicht direkt mit ihm auseinandersetzen musste
Die Stellvertretung hatte jedoch keine Ahnung, was das weitere Vorgehen betrifft und mich auch nicht nach Hause geschickt, obwohl es meines Wissens nach NRW auch an weiterführenden Schulen verpflichtend ist, dies zu tun, oder nicht?! Solange der BAD meinen Immunschutz nicht überprüft hat, darf ich doch keinen Kontakt zu Schülern haben?! Hatte das auch im Gespräch gesagt, aber es wurde eher so abgetan, als wenn ich mir zu viele Gedanken machen würde... Wie ist euer Kenntnisstand?
Mal gucken, ob der SL morgen wieder da ist und noch was sagt. Sollte ich ansonsten lieber mal in der Bezirksregierung anrufen oder an wen wende ich mich? Als ich neu an der Schule war, habe ich auch drei Tage auf eigenes Risiko unterrichtet, weil meine Ernennungsurkunde noch nicht da war. Die Bezirksregierung hatte das damals strengstens untersagt, aber mein SL meinte, ich solle es trotzdem machen, damit nicht direkt mein Unterricht ausfällt. Er denkt da nur an sich. War natürlich eine doofe Situation für mich. In der jetzigen Situation würde ich doch auch ein Beschäftigungsverbot an der Schule kriegen und dem widersetze ich mich nicht noch mal, denn es geht um die Gesundheit meines Kindes... -
Es gibt einen Ablaufplan, was nach der Bekanntgabe zu tun ist. Und da steht auch genau:
Sofort: Anordnung eines Kontaktverbotes für den beruflichen Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Ggf. Klärung alternativer Einsatzmöglichkeiten ohne Kinderkontakt /befristet bis Ergebnis der Untersuchung des
BAD vorliegt
(Kopiert aus dem Ablaufplan der Bez. Reg. Köln)
Das heißt, du darfst die Schule nicht mehr betreten. Ich würde an deiner Stelle das auch nicht tun und mich um einen Termin beim BAD kümmern. Die Schule ist ja echt das letzte! -
http://www.brd.nrw.de/schule/p…wangeren_Lehrerinnen.html
Hier steht alles relevante. Gibt es bestimmt von jeder BezReg, bzw. ist das ja bestimmt gleich. Unten ist auch der Link in dem steht wer was zu tun hat.
Du musst aber beim BAD den Fragebogen und die Checkliste ausgefüllt von der Schule mitbringen. Ohne Untersuchungsauftrag bekommst du eventuell gar keinen Termin.
Wusste unser Stellvertreter damals auch nicht, hab ich ihm gesagt, dann hat die Sekretärin ihm geholfen und die Zettel rausgesucht, weil die Chefin nicht da war. Aber immerhin hat er mich von selbst nach Hause geschickt. So was geht ja gar nicht! -
Dankeschön für eure Hinweise!
Hab mir jetzt die entsprechende Übersicht meiner Bezirksregierung ausgedruckt und nehme sie morgen mit in die Schule als "Beweismaterial". Lasse mich auch auf keine Diskussionen ein. Die sollen mir die nötigen Unterlagen geben und sich dann an die Vorschriften halten. Ich finde es auch sehr schade. Kann ja sein, dass sich die Stellvertretung nicht so gut damit auskennt, aber wenn ich es doch so erkläre, dann sollte sie doch einfach eben bei der Bezirksregierung nachfragen und sich das dort bestätigen lassen. Ich hab irgendwie manchmal das Gefühl, dass man nicht als Schwangere akzeptiert wird, solange man es noch nicht von außen sieht
Werbung