Hallo zusammen,
mein Name ist Florian. Ich bin 29 Jahre alt, habe 2 kleine Kinder (2 Jahre und 0Jahre, geboren im Oktober).
Unsere Tochter ist sehr temperamentvoll. Das heisst, dass sie, zuerst, ein Schreikind war und gerne mal 5-6 Stunden am Tag geschrien hat. Gründe gab es dafür meistens keine. Heute hat Sie immernoch wieder ihre Schreiattacken, bei denen dann gar nichts mehr geht.
Unser Sohn hat eine Gaumenspalte und benötigt viel Zeit zum Trinken. Für eine Flasche brauht er ca. 1 1/2 Stunden. Er schluckt mehr Luft als ein "normales" Kind und hat Abends extreme Bauchschmerzen.
Meine Freundin ist zwar zu Hause, aber kommt auch in letzter Zeit oft an ihre Grenzen, sodass ich vermehrt auch einspringen muss, wenn ich zu Hause bin und eigentlich vorbereiten,planen, korrigieren muss.
In der Schule fühl ich mich generell recht wohl, die Kollegen sind nett und mit den SuS komme ich gut klar. Obwohl in letzter Zeit meine Unterrichtsbesuche, die Planung der Besuche und des Unterrichts schlechter werden.
Das Ref. habe ich im Mai15 begonnen und stehe nun kurz vor der Prüfung. Zwischen Jan16 und April 16 war ich bereits krank geschrieben, da ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr könnte. Über diesen Punkt bin ich nun wieder hinaus und an einem neuen Punkt angekommen an dem ich sage: Ich kann nicht mehr.
- Ich sehe meine Kinder kaum noch. Die kleine ist mehr bei ihren Großeltern und sieht diese mehr als mich. Das macht mich extrem traurig.
- Zeit mit meiner Partnerin habe ich im Prinzip überhaupt keine mehr.
- Meine Freunde habe ich seit Monaten nicht gesehen, da ich nicht weiss wann ich sonst noch vorbereiten soll.
- Ich fühle mich permanent beobachtet, gestresst und bewertet.
- Eigentlich gehe ich regelmäßig (2-3 mal die Woche) Sport machen, aber auch dafür ist keine Zeit mehr. Die Vorbereitung, Nachbereitung, Seminare, zusätliche Termine in der Schule, fressen mich auf.
Generell vermittle ich gerne Wissen und treibe die Persönlichkeitsentwicklung bei Menschen voran. Das Unterrichten macht mir freude. Umso mehr Zeit ich aber im Schulsystem verbringe, umso mehr Sachen nerven mich.
Ich stelle mir nun erneut die Frage, ob nicht ein Abbruch sinnvoll wäre. Aber was dann? Welche Möglichkeiten gibt es?
Wie gesagt habe ich zwei Kinder und bin der Hauptverdiener bei uns. Hartz 4 ist also eigentlich keine Option für mich. Wie kann ich es meiner Partnerin beibringen, dass der Beruf, für den ich mich erneut entschieden habe, nun doch vll. nicht das Richtige ist.
Hilfe!!!!
Ich habe einen Abschluss als Sozialpädagoge/Sozialarbeiter, einen Master in Erziehungswissenschaft und Leitungserfahrung. Ich bin an einer BBS.
Abbruch?! Ich brauche Hilfe!
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Ich verstehe die Gesamtsituation. Das kann schlimm und auch aufreibend sein. Trotzdem stehst Du kurz vor der Prüfung. Das bedeutet, dass alle Punkte, die Du da aufgelistet hast, bald extrem entspannter werden. Deswegen ist meine Meinung dazu: Zieh es durch. Das wird bald alles besser!
Bist Du der Meinung, dass Du die Prüfung nicht bestehen kannst? Hast Du Kollegen, die Dir unter die Arme greifen zB bei der Planung einer Reihe für UBs oder auch bei banaler Unterrichtsvorbereitung? Kannst Du der Schulleitung Dein Dilemma deutlich machen und um Stundenreduktion bis zum Examen bitten?
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Yup, brings zu Ende, egal welche Note. Entscheidungen unter Druck sind nicht die Besten und der Ausnahmezustand Prüfungsphase wird später so nie wieder sein.
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Ich würde auch auf jeden Fall die Prüfung machen. Es ist ja sehr absehbar, dass alles besser wird.
Meine Tochter wurde auch mit einer Gaumenspalte geboren. Beantragt Pflegegeld (steht euch zu, wenn deine Frau abpumpt) und einen SBA (100+H steht euch zu). Durchs Pflegegeld könnt ihr euch eine Putzfrau holen, dann ist deine Frau schon mal entlastet.
Wenn du deine Prüfung rum hast, kannst du deine Frau besser unterstützen und für deine Kinder mehr da sein.
Unsere Kleine hatten mit 6 Monaten die OP, in der der Gaumen verschlossen wurde. Seitdem ist nix mehr. Also auch absehbar.
Alles Gute -
Ich würde -von außen betrachtet- auch nicht abbrechen. Du wirst zukünftig deutlich mehr verdienen und hast bessere Arbeitsbedingungen, als als Sozialpädagoge. Und wenn du später doch willst, kannst du dir immer noch eine andere Stelle suchen.
Zwei Kleinkinder zu betreuen, von denen eins chronisch krank ist, ist enorm anstrengend. Wenn dann noch die Prüfungssituation dazu kommt, kann man wirklich am Rad drehen. Ich weiß wovon du redest, kenne diese Situation ganz gut Aber denk dran: es geht bald vorbei! Danach kanns nur besser werden.
Gibt es eine Begrenzung, wie oft du krankgeschrieben sein darfst? Sonst lass dich immer mal wieder eine Woche für jedes Kind krankschreiben. Macht in dieser Woche ausführlich Mittagsschlaf, oder bleib gleich ganz im Bett mit Baby und Fläschchen und Schaffell und Lieblinsmucke und Pizzabringdienst. Sammle an einzelnen Tagen bewusst Kraft und tu dort nix für Schule. An anderen Tagen muss deine Freundin halt da durch und mit den Kindern zum Indoorspielplatz gehen, damit du in Ruhe arbeiten kannst.
Versuche das, was du gerade machst mit deiner ganzen Person zu erledigen. Nicht perfekt, die Note ist wurscht. Aber so, dass du jeweils nur eine Sache machst.
Alles Gute euch!
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Hallo ,
Ich bin eher Mitleserin, aber in einer ähnlichen Situation , deshalb hier meine Denkansätze:
Ich bin Mama von einem Sohn, der jetzt ein Jahr alt wird. Ich habe im Mai mein Ref begonnen. Ich kann das also grundsätzlich ganz gut nachvollziehen. Es gibt Zeiten , da bin ich einfach unglaublich müde und habe das Gefühl , nur noch in einer Tretmühle zu sein und nur noch zu funktionieren . Man hat immer das Gefühl , es reicht nicht und als Eltern streitet man sich ständig , weil eben alles nicht genug ist.
Ich versuche mir immer folgendes vor Augen zu halten :
1. Es gab für mich einen Grund, diesen Weg zu gehen : auf der einen Seite Zufriedenheit im Beruf, aber auch einen sicheren Beruf auszuüben, mit dem ich meine Familie ernähren kann. Ohne Befristungen und mit einem vernünftigen Gehalt. Nicht zu verachten ist auch die Familienfreundlichkeit hinsichtlich der Ferien : ich kenne nicht wenige Paare, die getrennt voneinander Urlaub nehmen müssen .
2. Überlege, welche zeitintensiven Dinge nach dem Ref weg fallen . Und die , die bleiben werden mit der Zeit wahrscheinlich schneller gehen .
3. Wie wäre es in deinem alten Beruf mit voller Stelle ? Wärst du wirklich mehr für Frau und Kinder da? Musstest du in Leitungsposition nie Überstunden machen oder kurzfristig vertreten ? Der Unterschied ist dass man lernen muss , wie man die Arbeitszeiten zu Hause einteilt. und da ist es unglaublich wichtig , dass für alle klar ist , dass in dieser Zeit ausschließlich gearbeitet wird (und eben nicht mal eben gewickelt oder gefüttert...). So schafft man mehr und wenn die Zeit rum ist , ist man mit dem Kopf auch voll bei der Familie.
4. Fremdbetreuung: Die erste Zeit war mein Mann in Elternzeit und seit ein paar Monaten ist mein Sohn Vollzeit beim Tagesvater. Ich war so traurig und hatte ein unendlich schlechtes Gewissen . Und was war? Seit dem ersten Tag freut er sich unheimlich , dort hinzugehen und strahlt genauso , wenn wir ihn wieder abholen . Es gibt nicht den kleinsten Anhaltspunkt , dass er unglücklich ist . Ich glaube , das ist eher ein Elternproblem. Wenn sich Kinder bei einrr anderen Person wohl fühlen , dann ist das für sie auch ok. Aber wenn er zu Hause ist, gehört die Zeit ihm.
5. Nimm den Druck raus: Du kannst kein perfektes Ref hinlegen und der perfekte Vater und Ehemann sein . Also vielleicht kannst du das, aber es ist überhaupt nicht verwerflich , wenn nicht! Wenn du eine feste Stelle hast, interessiert niemanden mehr , wie die Noten waren.Vielleicht helfen dir und deiner Frau diese Denkansätze etwas...
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Hey, wie lange dauert dein Ref denn noch? Hast du vielleicht die Zeit, direkt nach der Prüfung noch Elternzeit zu nehmen? So hättest du zumindest 2 Monate Einkommen und Zeit und kannst dir Gedanken über alles machen. Oder ist das Kind dann schon zu alt oder bist du zu nah an der Prüfung oder hättest du schon Elternzeit?
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Hallo,
vielleicht ist es eine Möglichkeit das Arbeiten komplett an der Schule zu erledigen? Ich mache das so und komme damit gut zurecht. Somit wärst du, wenn du zu Hause bist, voll für deine Kinder da, und kannst an der Schule konzentriert deine Arbeit zu Ende bringen. Ich versuche z.B. jeden Tag von 7:30 - 16:00 an der Schule zu sein und in dieser Zeit wirklich alles zu erledigen und nichts mit heimzunehmen.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du dir in der Schule ein stilles Plätzchen suchen kannst. wenn du dort auch nur von Kollegen abgelenkt wirst, bringt es nichts.
Zieh es durch, im Endeffekt machst du es für deine Familie und für die Zukunft eurer Kinder!
Viel Kraft wünsche ich dir!
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Prüfungszeiten sind Mist - egal, ob Abi oder Examina. Eine Familie mit den Bedingungen macht es nicht leichter.
Ich habe in den damaligen Winterferien "am Rad gedreht" - kein einziger Tag frei, die Doku fertig schreiben und die
Lehrprobeneinheiten vorbereiten.
Keine Minute Zeit für meine damals noch kleinen Kinder und für meinen Mann schon gar nicht. Weihnachten mit Oma und Opa?
Ja, mein Mann und die Kinder. Ich nicht. Ich habe gearbeitet.
Es hat sich beschissen angefühlt.Aber: das hört zwar nicht ganz auf, wird aber nach dem Ref besser, das Beobachtetwerden entfällt. Es kann gut sein, dass du am
Anfang deiner Lehrerkarriere mit zwei kleinen Kindern und viel neuem Unterricht Sport und Partnerschaft zurückfahren wirst.
Aber wer tut das nicht?
Halte durch! -
Halte aus! Zieh es durch, egal wie, egal welche Note.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Erfolg!
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Wenn ich das hier lese:
Generell vermittle ich gerne Wissen und treibe die Persönlichkeitsentwicklung bei Menschen voran. Das Unterrichten macht mir freude.
glaube ich wirklich nicht, dass das hier der Fall ist:
dass der Beruf, für den ich mich erneut entschieden habe, nun doch vll. nicht das Richtige ist.
Du bist gerade in einer extrem stressigen Ausnahmesituation, die einen schon ohne kleine Kinder an den Rand des Leistbaren bringen kann. Der Berufalltag ist wirklich eine ganz andere Nummer und mit jedem Jahr, das du mehr Erfahrung hast und das die Kinder größer werden, wird es auch leichter! (und es gibt ja auch die Möglichkeit erstmal Teilzeit zu arbeiten...).
Ich wünsch dir viel Kraft! -
In den ersten Jahren nach dem Ref wird die Arbeitsbelastung für einen Lehrer auch nicht weniger. Selbst wenn du also das Ref überstehst, wirst mit einer vollen Stelle immer noch diese familären Probleme haben.
Wem das Ref schon zu stressig ist, dem wird auch langfristig auch der Lehrerberuf zu stressig werden. -
Naja, aber die allerwenigsten haben 2 Kinder im Ref, zudem noch welche, die anstrengend sind. Das ist m.E. kein Indikator für später, außerdem hat der TE ja Erfahrung mit Jugendlichen und ist kein Frischling - ich würde es auch unbedingt durchziehen. Er steht ja kurz vor der Prüfung.
Da dem so ist, könnte man ja vielleicht gucken, ob man für die Zeit kurz vor der Prüfung nicht die allerletzten Euros noch für jemanden Externes ausgibt, die ein bisschen im Haushalt oder mit den Kindern helfen, im Einzelfall (mit Hausarzt diskutieren, der dich schonmal krank geschrieben hat) geht das sogar mit der Krankenkasse oder Pflegegeld oder Pflegesachleistungen, damit die Freundin Unterstützung hat und man sich tageweise im Arbeitszimmer einschließen kann, wenn Berufsabbruch wegen Überlastung droht, kannst du dich auch mit dem Jugendamt darüber unterhalten, ob die etwas anbieten, oder dich auf dem privaten Markt umgucken, das kostet natürlich, aber man kann die Erziehungshilfeberatungsstellen vor Ort nach günstigen oder gar ehrenamtlichen Alternativen fragen. Ich kenne einen jungen Kollegen, der das in einer ähnlichen Extremsituation (kleine, dauerkranke Kinder im Ref), gemacht hat und es half.
Mit zwei abgeschlossenen Berufsausbildungen kannst du dich in Ruhe entscheiden, solltest du eine Planstelle bekommen, ist der Beraufsanfang zwar anstrengend, aber es kommt durch die Verbeamtung und dadurch, dass du auch noch aus dem Wissen/Können eines anderen Berufs aus dem Bildungsbereich zehrst, doch etwas mehr Ruhe rein. -
Liebe Meike,
man merkt, dass du viel berätst und ich finde es gut, dass du Flo Hilfestellungen aufzeigen willst, damit er durchhält.
Mit vielen der Vorschläge kann ich mitgehen, beim Einschalten des Jugendamtes hätte ich massive Probleme. Das kann an meiner Erziehung liegen, ich muss das mal für mich prüfen - Jugendamt ist für mich ein Synonym für Asozialität.
Ich als junge Mutter mit einem gehandicapten Baby hätte überhaupt Probleme mit jemand Fremden in meinem Haushalt gehabt.
Mir hat damals eine Freundin unter die Arme gegriffen, bei der mich nicht gestört hat, dass sie mich mit fettigen Haaren, Babyspucke auf der Schulter, Milchflecken in der Bluse und einen gänzlich unorganisierten Haushalt sieht.Bis heute habe ich auch Probleme damit, mich ins Kämmerlein zum Schlafen oder Arbeiten zu verdrücken, mich plagt da ein schlechtes Gewissen, wenn ich weiß, dass mein Mann kämpft. Und wenn er "kämpft" ist es bei uns auch viel zu laut zum Schlafen.
Was mir im Ref geholfen hat - Mittagsschlaf für alle daheim Anwesenden, verpflichtend. Dann hatte ich abends noch Kraft für Vorbereitung.
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Schau mal hier, vielleicht lässt sich finanziell etwas machen (Pflegestufe und damit Kindermädchen/ Haushaltshilfe leisten):
http://www.stillen.de/wp-conte…hter-Sp%C3%B6tzl-2012.pdf -
Jugendamt ist für mich ein Synonym für Asozialität.
Und das ist für mich in unserem Beruf ein Armutszeugnis. Wir sind diejenigen, die sich die Eltern ranholen, wenn es nicht läuft. Und wir sind diejenigen, die in diesen Gesprächen den Blick hinter die Kulissen bekommen. Warum ist das Kind außer Rand und Band? Wieso bekommt es nicht endlich Nachhilfe? Bei vielen Eltern reicht das Geld nicht. Bei anderen ist es die Erfahrung. Einige haben so massive Probleme mit der Erziehung, dass sie Hilfe brauchen. Wo ist hier die Verwahrlosung? Meine Kinder kommen sauber und mit Frühstück in die Schule. Sie werden geliebt. Aber das alleine reicht nicht. Hier ist es an uns, den Eltern zu empfehlen, sich an das Jugendamt zu wenden. Ihnen die Angst vor dem Stempel zu nehmen. Darüber aufzuklären, dass daran NICHTS asozial ist, sondern dass es darum geht, sich in ihrer Situation Hilfe zu holen. In einem meiner Fälle kommt jetzt die Familienhilfe und unterstützt die Eltern dabei, die Erziehung zu organisieren und die Oberhand zu gewinnen.
Also ja, informiere dich.
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@Flo_L
Augen zu und durch.In den ersten Jahren nach dem Ref wird die Arbeitsbelastung für einen Lehrer auch nicht weniger. Selbst wenn du also das Ref überstehst, wirst mit einer vollen Stelle immer noch diese familären Probleme haben.
Wem das Ref schon zu stressig ist, dem wird auch langfristig auch der Lehrerberuf zu stressig werden.Das hängt zum einen von den Fächern, zum anderen auch von der Schule ab. Bei korrekturintensiven Fächern und vielen Klassen wird das stressig. Hast du aber z.B. an beruflichen Schulen das Profilfach und wirst dort in diesem Fach häufig eingesetzt, werden sich viele Inhalte häufig überlappen. Und die zentralen Inhalte hat man auch im Ref unterrichtet, weil man dort die Oberstufe und einen bestimmten Ausbildungsberuf durchlaufen hat. Darüberhinaus gibt es gute Lehrwerke, deren Aufgaben sich gut 1:1 übernehmen lassen. Und im Internet findet sich auch vieles an Unterrichtsbeispielen. Das würde ich nutzen, wenn ich merke mir steht es gerade bis Oberkante.
Ich spreche jetzt vom kaufm. Bereich; denke dass es aber in den anderen beruflichen Schularten ähnlich ist.Als Lehrer mit den typischen intensiven Korrekturfächern hat man dagegen durchaus eine größere zeitliche Belastung. Bei zwei Sprachen sowieso. Aber das ist eine Entscheidung die man selbst getroffen hat.
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Ja, immergut, ich weiß, dass das nicht in Ordnung ist.
Aber es geht ja nicht darum, ob ich das Jugendamt nicht empfehle, sondern, ob ich mir das Jugendamt ins Haus holen würde.
Das ist mit Sicherheit eine Sache der Erziehung, aber ich habe, wenn es um mich geht, massive Ressentiments.Ich finde das auch gerade als Lehrer unangenehm - das Kind tut nicht? Bei Lehrers? So, so...
Gerade bei Kollegen der Sozialwissenschaften und bei den Pädagogen höre ich oft, dass ja grundsätzlich das Elternhaus schuld sein müsse, wenn etwas nicht läuft.
Was definitiv nicht immer der Fall ist.Würdest du das Jugendamt anrufen, wenn sich Probleme ergeben, und um Hilfe und den Besuch eines Mitarbeiters bitten? Würdest du dem Besuch absolut stressfrei
entgegengehen? -
Ich nehme dir nicht ab, dass du neutral über die Arbeit des JA informieren und die Angst nehmen würdest, wenn du solche Vorurteile und Bedenken hast.
Ich würde dem Besuch nicht stressfrei entgegen sehen...weil bei uns einiges schief liefe und ich mit Sicherheit absolut im Stress wäre, wenn wir hier Probleme hätten! Wenn man merkt, es läuft nicht, muss man sich helfen lassen. Es muss doch nicht so sein. Das macht doch alles kaputt. Und das kann niemand für sich und sein Kind wollen.
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Das Jugendamt hat doch ganz verschiedene Aufgaben. Wer Unterhaltsvorschuss beziehen muss, wendet sich auch ans Jugendamt und gehört zur normalen, alleinerziehenden Durchschnittsfamilie, nur dass der ausgezogene Elternteil halt kein Geld hat etc.pp. Jugendamt ist nicht gleich "Hilfen zur Erziehung für alkoholabhängige Ex-Knackis mit 7 Kindern von 6 Vätern". Und wer in Erziehungsfragen lieber eine andere Beratungsstelle aufsuchen will, kann das doch gerne tun.
Darum gehts aber hier auch gar nicht. Hier geht es um Sozialleistungen und wo die evtl. herzubekommen sind. Die Familie des TE braucht ja keinen Familienhelfer, der zwei mal in der Woche kommt und Wochenpläne mit ihm erstellt. Vielleicht wäre ihm aber mit einer Haushaltshilfe gedient, was wir aber nicht wissen können, da er sich bisher nicht zurückgemeldet hat.
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