Hallo,
Ich unterrichte einen DaZ-Kurs mit Flüchtlingen und Migranten unterschiedlicher Herkunft; die meisten sprechen als Muttersprache Arabisch. In der Vorbereitung auf den Kurs, der immerhin über 20 Unterrichtsstunden pro Woche geht, habe ich einstimmig gelesen, dass man die Muttersprache zulassen soll, da diese für die Kinder oftmals die einzige Möglichkeit darstellt, über den Unterrichtsstoff sprechen zu können. Dies tue ich auch, wodurch das Verständnis sowie die schnelle Aufnahme neuer (grammatischer, inhaltlicher und landeskundlicher) Themen an vielen Stellen gefördert und vereinfacht werden (ich selbst spreche keine der vertretenen Muttersprachen).
Nun jedoch kommt es vermehrt vor, dass sich die Schüler auch in der Muttersprache über andere Dinge unterhalten. Und deshalb wollte ich nach Vorschlägen fragen, was ich tun kann, damit diese Privatgespräche eingestellt werden? Ich behaupte, in vielen Fällen unterscheiden zu können, wann die Schüler über den Unterrichtsstoff reden und wann nicht. Aber eben nicht immer. Ich möchte die Muttersprache aufgrund der genannten Vorzüge nicht ganz verbieten. Aber die PRIVATgespräche müssen eingestellt werden. Somit ist der Grad zwischen Ermahnung und Duldung sehr schmal. Ich möchte nicht inkonsequent sein, habe aber das Gefühl, dass sich das momentan nicht vermeiden lässt. Auch regen sich viele Schüler darüber auf, dass sie das, was manch andere miteinander sprechen, nicht verstehen, machen es aber selbst nicht anders.
Zur Info: In dem Kurs werden keine Noten gemacht und Hausaufgaben gibt es auch keine, da die Schüler bereits den Stoff aus dem (ein oder anderen) Fachunterricht nacharbeiten müssen, den sie aufgrund des DaZ-Kurses verpassen. Die Änderung der Tisch-An- sowie der Sitzordnung hat leider zu keiner deutlichen Besserung geführt.
Ich würde mich sehr über Ideen und Tipps freuen.
Viele Grüße