Dieter Bohlen for President!

  • Versuche gerade durch das amerikanische Wahlsystem zu steigen. Angenommen, Dieter Bohlen wollte Staatsoberhaupt werden. Was müsste nach amerikanischen Gepflogenheiten passieren?
    - eine Partei stellt Dieter als Kandidaten. Das steht zwar nicht in der Verfassung, hat sich aber so eingebürgert. Dafür treffen sich in einigen Bundesländern die Parteimitglieder in Turnhallen und entscheiden per Hammelsprung, in anderen wird irgendwie gewählt
    - Dieter sucht sich dann einen Vize aus
    - Abschaffung der Meldepflicht. Nur wer freiwillig zum Amt geht, um sich registrieren zu lassen, hat eine Stimme
    - im Großteil der Bundesländer werden nach Mehrheitswahlrecht Wahlleute festgelegt, in anderen Bulä werden sie anteilig bestimmt
    - Der Wahltag ist immer am ersten Dienstag im November, aus Tradition, da können alle Landwirte am besten
    - 6 Wochen später wählen die Wahlmänner vermutlich den, von dem man ausgeht, dass sie ihn wählen würden
    :sterne:


    Oder ganz anders? Klärt mich bitte auf!

    • Offizieller Beitrag

    Ne, genau so.
    Außer noch, dass Dieter jeden in den Medien kennt und wen er nicht kennt, den kauft er, so dass er die Sendezeiten seiner Kampagne selbst bestimmen kann. Nicht wie im doofen Schland, wo die Diktatorin Merkel die Sendezeiten bestimmt und die Lügenpresse alles rausnimmt, was die Bevölkerung wirklich wissen will.


    Achso: Die Schlangen vor den Wahllokalen sind Kilometer lang, diese schließen aber zügig, bevor diejenigen, die auf der Arbeit nicht frei bekommen zum Wählen, dort aufschlagen können.


    :)

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    • Offizieller Beitrag

    Was schlagt ihr also im Hinblick auf die AfD und die europäischen Trumps vor

    Diese Parteien schnellstmöglich zerschlagen!

  • Ganz einfach:
    - Wahlprogramme, die sich die für die Bürger wichtigen Themen zu eigen machen und konkrete Antworten geben.
    - Konzentration auf die Kerneinrichtungen des Sozialstaats, um den gesellschaftlichen Kitt zu erhalten.
    - Mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für den Bürger
    - Abbau von Lobbyismus
    - Abbau von "Standesunterschieden" zwischen Bürgern und Politikern oder was die Bürger darunter verstehen. Dazu gehört eine Abschaffung der Pensionen und die Aufnahme aller Bürger in die gesetzliche RV und KV. Eine feste Koppelung aller Diäten an einen vergleichbaren Berufsstand (gibt es tw. schon), obligatorische Offenlegung der Nebenerwerbe der Abgeordneten - alles, was nach Vetterlesws und Küngelei aussieht würde ich schnellstens raten, abzubauen.
    - Eine neue Sprache für Politiker - klare Worte, die man momentan meidet, um nicht zur Verantwortung gezogen werden zu können. Neulich habe ich C. Özdemir gehört - da kam kein normaler Satz, das Verstehen die Menschen so nicht (Ich auch nicht, das war Wischi-waschi). Ich erinnere mich noch an einen Herrn Wehner und seine sehr klaren Worte.... Da wird man fast nostalgisch.
    - Mehr Lösungskompetenz und zukunftsträchtige Entscheidungen, evtl längere Legislaturperioden mit regelmäßigen Volksentscheiden. Weniger Suche nach "Schuldigen".


    Das wäre ein Anfang....

    • Gäbe es einfache Lösungen, hätte Europa das Rechtsruckproblem inklusive steigender Anzahl von "aus-Protest-Nichtwählern" nicht. Interessant ist ja, dass gerade die extremeren Gruppierungen zur Wahl gehen. In den USA haben z.B. zur Präsidentschaftswahl jeweils nur zwei Kandidaten eine Chance, so dass sich die Wähler, die keinen von beiden "haben wollen", zurückziehen. Ist das ein Problem des Wahlsystems?


    Zum Thema "klare Worte/ konkrete Antworten" die vor allem rechte Parteien aus leider aber nur intuitiv ersonnenen Rückschlüssen immer parat haben: dass gerade im Osten Angst vor der Islamisierung des Landes vorherrscht ist schon seltsam.


    http://www.der-postillon.com/2…cklenburg-vorpommern.html
    :lach:


    Und in der Schweiz wird auch rechts gewählt, trotz Volksentscheiden.

    Einmal editiert, zuletzt von Schantalle () aus folgendem Grund: Link

  • Zum Wahlergebnis: Und wieder einmal hat Einstein recht bezüglich der Unendlichkeit von Universum und menschlicher Dummheit!

    Mir ist ein Rechtspopulist, der wenigstens zugibt, ein Rechtspopulist zu sein, fast noch sympathischer, als eine Rechtspopulistin, die behauptet, Demokratin zu sein.


    Muss der Satz echt so viele Kommas haben? (Kommas oder Kommata?)

  • Mir ist ein Rechtspopulist, der wenigstens zugibt, ein Rechtspopulist zu sein, fast noch sympathischer, als eine Rechtspopulistin, die behauptet, Demokratin zu sein.

    Duden: Populist "(Politik) von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (im Hinblick auf Wahlen) zu gewinnen."


    Einer der öffentlich alle Menschen beschimpft, außer weißen, reichen heterosexuellen Männern ist dir sympathisch? Wer zu Gewalt aufruft, macht Gewalt salonfähig. Ich empfinde da eher Erschrecken und Fassungslosigkeit, als Sympathie.

  • Gegen Dummheit hilft nur eines:
    Bildung.


    Wir haben viel zu tun. Gehen wir es an. Wissenschaft, Wahrheit und Logik sind die einzig hilfreiche Medizin gegen Sprücheklopfer.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Gehen wir es an. Wissenschaft, Wahrheit und Logik sind die einzig hilfreiche Medizin gegen Sprücheklopfer.

    Nicht in Zeiten, in denen Fakten als die Waffe der verhassten Eliten und Wahrheit als Verschwörungstheorien der Lügenpresse und Logik als obsolet gelten, den postfaktischen Zeiten.


    Vielleicht sollten wir uns langsam mal was anderes überlegen, als nur "besser zu erklären".

  • Es gibt nichts Besseres als Fakten. Auch gegen Verschwörungstheoretiker.
    Obsolet ist das nur, wenn man sich auf das Spiel der Lügner einlässt.


    Leider ist es für zahlreiche Medien der "Lügenpresse" interessanter darüber zu berichten, jemand habe entdeckt, die Erde sei eine Scheibe, als zum x-ten Male zu hören, Kopernikus und Galilei seien anderer Meinung gewsesen.


    Das sollte uns nicht daran hindern, den Sch... zu ignorieren und bei der Wahrheit zu bleiben - und den Kindern beizubringen, diese grundlegenden Inhalte unterscheiden zu können. Es geht nicht um das "Erklären", sondern um das Erkennen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt nichts Besseres als Fakten. Auch gegen Verschwörungstheoretiker.

    Nein, das stimmt einfach nicht. Es gibt mittlerweile genügend psychologische und soziologische Expertisen zu diesen Gruppen: sie sind nicht durch Fakten zu überzeugen. Die Verschwörungstheorie bedient ganz grundlegende Bedürfnisse, die anders (vermeintlich) nicht erfüllt werden können (die Sehnsucht nach Bedeutung, die Sehnsucht danach, zu einer privilegierten Gruppe zu gehören, die Sehnsucht nach Einzigartigkeit, die Sehnsucht nach einer exklusiven Gruppe von Menschen, die einen akzeptieren, die Sehnsucht nach Bestätigung, die Sehnsucht nach dem sich-über-andere-Erheben, die Sehnsucht nach einer Aufgabe, Mission). Der Versuch, jemandem dieses wirklich tief erfüllende Erleben (meist in Abgrenzung zum vorherigen ziellosen oder angsterfüllten oder isolierten Herumdriften) durch widerlegende Fakten "wegzunehmen", wird als erhebliche Aggression gegen den derzeitigen Zustand des von-etwas-Erfülltseins empfunden und die eigene These wird umso aggressiver verteidigt, der Faktenangriff durch sich-Entziehen abgewehrt oder die Verteufelung der Fakten mit aller Kraft betrieben. Je mehr Fakten, desto mehr Abwehr, Ausweichverhalten oder Abgrenzung, bis hin zum Hass oder dem völligen Rückzug.


    Klar heißt das nicht, dass wir deswegen jede noch so bizarre Verschwörungstheorie einfach stehen lassen, schon den anderen in den Klassen zuliebe. Bei Erwachsenen muss man sich überlegen, ob man sich die Mühe macht, da ist es noch aussichtsloser.
    Die Kids, die in solchen Verschwörungsmodi aufwachsen, kriegt man nicht so sehr über Fakten wie über Emotionen (gilt übrigens auch für noch nicht ganz "abgeschaltete" Erwachsene). Zuneigung, Anerkennung, Wärme, das Gefühl trotz der anderen Ansicht geschätzt zu werden - und DANN kann man mal leicht dran zu kratzen versuchen. Langsam, langsam. Eher durch "interessierte Fragen" als durch Zuballern mit Fakten. Aber auch dann wirken nicht die Fakten/Fragen, dann wirkt vor allem die Zuneigung zum Lehrer/der Person und "weil das die Frau Meike ist und die ist okay, die will mir nix Böses, also ist vielleicht auch das, was sie da sagt, okay". Vielleicht.


    Wenn der Zug auf der anderen Seite nicht stärker ist. Und das Aufgehobensein in einer Gruppe, die mir immer wieder bestätigt, dass ich mit meiner "Wahrheit" etwas Besonderes bin, besser als die lügenpressenverseuchten Lemminge (i.e. Mehrheitsgesellschaft, in der ich aber ohne dieses Bessersein vielleicht keine wirkliche Wurst vom Teller zieh, zumindest nur Durchschnitt bin), diese erleuchtete Gruppe, in der ich außer dieser Theorie anzuhängen keine Leistung erbringen muss - die ist unheimlich attraktiv. Wirklich richtig, richtig attraktiv. Dem hat Schule nur begrenzt etwas entgegenzusetzen. Alles, was wir an Anerkennung anbieten, geht über Leistung (und zwar die unserer Vorgaben) und Anpassung an diese mehrheitlichen Normen. Was ist daran attraktiv, wenn du nur Durchschnitt bist, der drunter, kein Alleinstellungsmerkmal hast, nicht übermäßig viel Anerkennung bekommst oder sonstwie mit dir im Unreinen bist? Nicht viel.


    Und das ist wirklich, wirklich wichtig als Lehrer zu verstehen. Es funktioniert nicht über Haufen von Fakten. Wirklich nicht.

  • Duden: Populist "(Politik) von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (im Hinblick auf Wahlen) zu gewinnen."

    Das Wort war Rechtspopulist.

  • Das Wort war Rechtspopulist.

    Na dann... viel sympathischer.


    Ich kenne einen Verschwörungstheoretiker persönlich und halte die Person für psychisch krank. Der letzte Schluss ist ja immer: wenn du mir nicht glaubst, gehörst du wohl auch zu "denen da oben"/ bzw. die Chemtrails haben dich schon kirre gemacht. Mich erinnert das an eine Psychose, die kann man auch nicht wegdiskutieren.


    Aber nicht alle rechts-Wähler sind Theoretiker von irgendwas, sondern wählen halt emotional. "Endlich sagts mal einer" was genau ist egal, Hauptsache irgendwer ist schuld an der eigenen Arbeitslosigkeit/ zu geringem Verdienst/ nicht-liebgehabt-werden.
    Und da kann Schule noch was bewirken, als Institution außerhalb des kleinkarierten Kosmos wenn bloß nachgeplappert wird, was die Eltern vorplappern. Ein ernsthaftes Gespräch mit einem Flüchtling bewegt sogar unsere Förderschüler und man kann zugucken, wie sie zu denken anfangen.


    Die Hoffnung stirbt zuletzt!

  • Na dann... viel sympathischer.

    Was soll ich denn an einer rechtspopulistischen Kriegstreiberin, die behauptet Demokratin zu sein, sympathisch finden? Zumal es eh egal ist, wen von beiden ich sympathischer finde - Trump ist vom US-amerikanischen Volk jetzt eben gewählt worden. Oder zumindest von denen, die zur Wahl gegangen sind. Beim Rest kann man sich fragen, warum sie nicht zur Wahl gegangen sind. Vielleicht, weil es keine Alternativen gab? Wie werden denn nächstes Jahr in Deutschland die Alternativen aussehen?

  • Ich glaube nicht, dass ihr es euch so leicht machen dürft.


    Einige US-Amerikaner, die älter sind, teilweise nicht richtig lesen und schreiben können und direkt nach der Schule (Ausbildungen gibt es ja nicht) Hilfsjobs angenommen haben, sind heute arbeitslos, weil ihre einfachen Hilfstätigkeiten in einer globalisierten Welt weggefallen sind. Sie sind chancenlos auf dem Arbeitsmarkt, Umschulungsprogramme gibt es kaum und die setzen dann auch eine Alphabetisierung voraus. Während der Finanzkrise haben viele ihre Häuser verloren, eine Absicherung durch einen Sozialstaat wie bei uns existiert nicht. Man hält sich mit Gelegenheitsjobs und Tagelöhnerei über Wasser. Oft sind solche Familien auch hoch verschuldet, was das Kreditkartenwesen erleichtert - zudem ist es common sense, dass man als Amerikaner über seine Verhältnisse gelebt hat, solange man noch einen Job hatte.


    Diese Leute stecken fest - mit wenig Hoffnungen auf Besserung, denn eine Bildung haben sie kaum erhalten. Diese Leute wissen das auch. Die Lebensumstände würden wir Europäer als prekär bezeichnen, sie sind vergleichbar mit Townships oder Reservaten. Nicht wenige leben aus dem Auto heraus oder in viel zu kleinen Wohnungen mit Pappwänden, gesundes Essen ist teuer und man ernährt sich von billigem Fast Food.


    Der Staat hat hier hoffnungslos versagt - keine Bildung, keine soziale Absicherung, keinerlei Jobgarantien. Bei uns vorhandener Kündigungsschutz etc. existiert nur in wenigen Branchen, die Gewerkschaften sind schon lange keine Lobby mehr, darum ist auch kaum noch jemand in der Gewerkschaft.


    Obama hat diesen Personen mit Obamacare zumindest eine Absicherung gegen Krankheitskosten ermöglicht, was viele Amerikaner heute positiv sehen.


    Aber was hätte eine Frau Clinton an diesem Zustand verändert? Sie hat die jungen und leistungsfähigen Wähler angesprochen und eben die "abgehängten" Leute als dumm betitelt. So gewinnt man keine Stimmen, wurde mir hier im Forum vor Kurzem erklärt.
    Die Wahl von Herrn Trump würde ich als Protestwahl interpretieren, dass es so eben nicht mehr weitergehen darf. Und die Hoffnung, dass eine Politneuling vielleicht doch einige Dinge verändern könnte. Und wenn er es nicht tut, was er wohl gar nicht wollen wird - schlechter kann es für diesen Personenkreis fast nicht mehr werden.


    Es gibt einen Bereich, da interessieren Argumente einfach weniger als eine warme Bude und ein gefüllter Kühlschrank. Wegschauen macht es nur schlimmer. Auch Beschimpfungen werden wenig helfen. Ein Staat sollte sich hüten, seine Bürger so weit zu treiben, dass sie Demagogen in die Hände fallen.

  • Nein, nein, nein! Trump hat kein Konzept. Seine Parolen sind furchtbar und das Schlimmste: das weiß er selber. Wer sagt, dass er jemanden auf offener Straße erschießen könnte und trotzdem gewählt werden würde weiß, dass er nichts zu bieten hat, als Abscheu und Arroganz. Der verabscheut ja sogar seine eigenen Wähler.


    Was aus rechtsradikalen Protestwahlen werden kann, wissen wir alle. Auch Armut darf keine Rechtfertigung für eine "Protestwahl" sein. Das Problem sind doch vorher schon die fehlenden Alternativen. Wenn von 325.000.000 Amerikanern nur diese beiden zur Verfügung gestellt werden, zwischen denen man die schlechtere Alternative auswählen soll, läuft was falsch. Ich weiß nicht, wie man die sozialen Probleme anderer Länder lösen kann, es wird in den USA aber genügend Leute geben, die Ideen haben. Wo sind die, wenn Politiker (die nicht unter der Armutsgrenze leben), einen Donald ins Rennen werfen?


    Und für Deutschland gilt Ähnliches. Wenn Menschen, die sich das ganze Jahr nicht um Politik scheren dann AfD wählen oder das Wählen ganz verweigern hat das nichts mit prekären Verhältnissen zu tun, sondern mit mangelndem Verstehen. Frag doch mal die Leute, die Pfefferspray auf Journalisten sprühen, wie oft sie Tageszeitung und Wahlprogramme gelesen und verstanden haben oder in der Sprechstunde eines Abgeordneten saßen. Nicht jeder kann und will sich politisch engagieren, das ist klar. Aber jeder muss wissen was passiert, wenn er nicht wählt oder extrem wählt.


    Von meinen Kommilitonen wusste auf Nachfrage in einem Seminar mal kein einziger, was Demokratie ist. Bis auf "Wahlfreiheit" sah es mau aus. Nun waren das vielleicht nicht die Interessiertesten, aber zumindest hatten alle Abitur. Da fehlts an Aufklärung und (gutem oder überhaupt stattfindendem) Politikunterricht.

Werbung