Grundthematik LehrerInnen mit/ohne TZ, mit/ohne Kinder, Orga, Warum hilft der Vater nicht...

  • Aber es geht doch darum, dass man als Teilzeitkraft durch die vielen Nachmittagstermine bei bestehender Unterrichtsverpflichtung auf Arbeitszeiten von 6-7 Stunden an einem Tag kommt. Das geht nicht!!!! Man arbeitet doch halb mit HALBER BEZAHLUNG, weil man eben keine Zeit für 6,7 oder 8 Stunden Arbeit täglich hat. Das ist doch absurd, dass zu verlangen.

    Das kommt auf das Teilzeitmodell an. So pauschal wie du deine Aussage hier triffst, ist sie falsch.

  • Und keine Vollzeitkraft muss mehr arbeiten wegen den "Müttern". Sie sind verpflichtet, täglich mindestens 8 Stunden zu arbeiten. DAs bedeutet, dass sei bei Arbeitsbeginn um 8.00 bis mindestens 16.45 Uhr in der Schule sein müssten. Die Vorbereitung müssen sie eben verschieben auf andere Tage. Dann ist jede Konferenz innerhalb der normalen Arbeitszeit. Eine Teilzeitkraft mit halber Stelle muss bei Arbeitsbeginn um 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr bleiben.

    Meinst du diesen Unsinn tatsächlich ernst?

  • Nein? Ich bin der einzige kinderlos ledige Vollzeitler in meinem Kollegium und mein Stundenplan sieht genau so aus. Aus genau diesem Grund. Krönung des ganzen ist dieses Schuljahr der Dienstag: Da habe ich den ersten Block von 8-10 und die letzten Nachmittagsstunden von 14-16, während meine kinderbetreuenden Kolleginnen mit Nachmittagsverpflichtung, so sie denn überhaupt eine haben, einen ganzen Tag frei geschaufelt bekommen. :rolleyes:

    Klingt nervig. Sind Kinder aber auch :P


    Keine Ahnung, warum in eurem Kollegium soviele Probleme herrschen. Bei uns ist es relativ entspannt. Das diejenigen mit Kleinkindern besondere Anforderungen haben, ist allgemeingültig akzeptiert.


    Und auch ich habe, trotz Kinder, solche Hohlblöcke. Dafür lebe ich dort wo meine Schule ist und nutze die Zeit für Dinge wie Einkäufe, außerschulische Termine, Sport usw. Für mich ist das eine akzeptable Situation.

  • Anna Lisa, deiner Argumentation kann ich auch nicht so ganz folgen, vielleicht atmest du erstmal tief durch.


    Grundsätzlich finde ich, dass gerade der Lehrerberuf ein Geben und Nehmen ist. Ich habe noch nie vom Stundenplaner verlangt, dass er mir die ersten Stunden freihält, damit käme man an unserer Schule auch gar nicht durch, zurecht auch. Ich kann im Moment allerdings keine Frühaufsichten machen, da die Betreuung meiner Kinder erst ab 7.45 gewährleistet ist, im gleichen Atemzug hab ich aber angeboten, die Mittagsaufsicht zu machen. Konferenzen müssen anteilig besucht werden, Fachkonferenzen, Elternsprechtage o.Ä. gehören zum Business dazu.
    Ich bin in diesem Jahr spontan von jetzt auf gleich im Abitur eingesprungen, weil jemand ausfiel. Als meine Tochter im Frühjahr für drei Tage mit der Kita wegfuhr, wollte ich sie zum Bus bringen, was aber leider mit meinem Plan kollidierte. Ich konnte das trotzdem machen, weil jemand für mich eingesprungen ist. So sollte das aber auch sein, Geben und Nehmen eben.


    Und mal ehrlich, beschissene Stundenpläne haben doch alle mal, ob Teilzeit- oder Vollzeit.

  • Anna Lisa, deiner Argumentation kann ich auch nicht so ganz folgen, vielleicht atmest du erstmal tief durch.


    Grundsätzlich finde ich, dass gerade der Lehrerberuf ein Geben und Nehmen ist. Ich habe noch nie vom Stundenplaner verlangt, dass er mir die ersten Stunden freihält, damit käme man an unserer Schule auch gar nicht durch, zurecht auch. Ich kann im Moment allerdings keine Frühaufsichten machen, da die Betreuung meiner Kinder erst ab 7.45 gewährleistet ist, im gleichen Atemzug hab ich aber angeboten, die Mittagsaufsicht zu machen. Konferenzen müssen anteilig besucht werden, Fachkonferenzen, Elternsprechtage o.Ä. gehören zum Business dazu.
    Ich bin in diesem Jahr spontan von jetzt auf gleich im Abitur eingesprungen, weil jemand ausfiel. Als meine Tochter im Frühjahr für drei Tage mit der Kita wegfuhr, wollte ich sie zum Bus bringen, was aber leider mit meinem Plan kollidierte. Ich konnte das trotzdem machen, weil jemand für mich eingesprungen ist. So sollte das aber auch sein, Geben und Nehmen eben.


    Und mal ehrlich, beschissene Stundenpläne haben doch alle mal, ob Teilzeit- oder Vollzeit.

    Das sehe ich auch so, alles ein Geben und Nehmen. Und alle Mütter, die hier argumentieren, das es doch kein Problem sein sollte, ihnen ganz selbstverständlich immer Extrawürste bezüglich ihrer Arbeitszeiten zu machen, die haben scheinbar noch niemals einen Stundenverteilungsplan/Stundenplan organisiert - schon gar nicht an einer größeren Schule mit Nachmittagsbetrieb, dass ist nämlich alles ein ganz schönes Gefummel und Geschiebe, wenn es viele Teilzeitkräfte gibt. Nur das mich keiner falsch versteht: was machbar ist, kann man machbar machen. Aber immer in dem Rahmen, dass andere nicht drunter zu leiden haben. Ich nehme gerne Rücksicht den Wunsch nach einem besonderen Wunsch für den freien Tag, plane gerne Zeitvorgaben mit ein, aber es geht nicht alles. Ich würde keinem Vollzeit-Kollegen einen Tag zumuten, der von der 1. Std. bis zur 9. oder 10. Std. vollgepackt wird oder 4 Hohlstunden dazwischen hat, nur damit man immer zur zweiten bis fünften Stunde "kann". Alleinerziehende (auch wenn sie Vollzeit sind) sind auch vorrangig, selbst eine ältere Kollegin, die aus einer bestimmten gesundheitlichen Beeinträchtigung morgens später kommen kann (die Alternative wäre nämlich sonst wohl häufigere Fehltage). Ich finde es schlicht eine Frechheit, wenn Kolleginnen so etwas erwarten; aber glücklicherweise sind das immer nur Einzelne, die sehr egoistisch fordern - der Rest scheint es gut hinzukriegen und ich kenne einige, die manchmal durchaus einen Spagat hinlegen müssen. Aber die meckern kaum mal und fordern nicht, sondern freuen sich einfach, wenn ein Entgegenkommen möglich ist, schlucken aber auch mal eine Kröte. So wie jeder andere Lehrkraft im Kollegium auch. JEDER Arbeitnehmer mit Kindern muss bei einer Berufstätigkeit dafür sorgen, dass seine Kinder betreut sind - nicht jeder Arbeitgeber kann Rücksicht auf die Befindlichkeiten seiner Angestellten nehmen - da haben wir es im Staatsdienst sehr viel leichter, auch wenn das einige nicht zu glauben scheinen, müssen Mütter da oftmals viel härtere Kröten schlucken (und müssen überdies tatsächlich ebenfalls für Kinderbetreuungszeiten zahlen 8) ). Wer sein Recht auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf rücksichtslos ausnutzen möchte und solche Statements loslässt wie Susannea oder Anna Lisa, den kann ich nicht ernst nehmen und der läuft bei mir gegen eine Wand. Alle anderen können mit sehr viel Entgegenkommen rechnen.

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

    • Offizieller Beitrag

    Und keine Vollzeitkraft muss mehr arbeiten wegen den "Müttern". Sie sind verpflichtet, täglich mindestens 8 Stunden zu arbeiten. DAs bedeutet, dass sei bei Arbeitsbeginn um 8.00 bis mindestens 16.45 Uhr in der Schule sein müssten. Die Vorbereitung müssen sie eben verschieben auf andere Tage. Dann ist jede Konferenz innerhalb der normalen Arbeitszeit. Eine Teilzeitkraft mit halber Stelle muss bei Arbeitsbeginn um 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr bleiben.

    Daran ist so unglaublich viel falsch, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll....


    Also. Der Beamte arbeitet 41/42 Wochenstunden. Davon sind 26-29 Pflichtunterrichtsstunden (die meist nicht in 60 Minuten stattfinden) - die mitnichten am Stück stattfinden müssen, sondern so, wie es den dienstlichen Gegebenheiten (Stundentafel, Stundenplan, Fachbedarf, Deputate, Kurs- und Klassenstruktur, Leisten, Zuweisung, usw.) entspricht.
    Der Unterrichtseinsatz kann von Unterrichtsbeginn bis Unterrichtsende erfolgen, auch mit Hohlstunden dazwischen, wenn er auch zu Gunsten des Beschäftigten angeordnet werden sollte und ich als PR da auch sehr drauf achte. Allerdings zählen Hohlstunden nicht notwendigerweise zur Arbeitszeit - nämlich dann, wenn da nichts gearbeitet wird.
    Man kann also nicht hingehen und sagen, dass die Vollzeitbeschäftigten 8 Stunden in der Schule bleiben müssen. Sie müssen an ihren Pflichststunden und bei Konferenzen und ähnlichem in der Schule sein, Präsenzzeiten darüber hinaus gibt es schlicht nicht. Schon allein deswegen, weil die Schulen gar keine voll ausgestatteten Arbeitsplätze anbieten und die andere Arbeit deshalb oft woanders gemacht werden muss.


    Die Pflichtstunden müssen vor- und nachbereitet werden. Diese Arbeit, genau wie Korrekturen, Beratungen, Administration und Korrespondenz, gehören in besagte 41/42 Stunden hinein, und können zu Hause, in der Sbahn, beim Liebhaber oder auf dem Mond erledigt werden. Dazu muss der Lehrer nicht in der Schule sein, denn Arbeitszeit ist nicht nur das, was in der Schule stattfindet, folglich muss man auch keine 8 Stunden anwesend sein, sonst käme man ja regelmäßig auf 12-Stundentage. Und man muss auch nicht jeden Tag 8 Stunden arbeiten, sondern im Schnitt in der Woche übers Jahr verteilt 41/42:


    Verkompliziert wird das nämlich noch dadurch, dass wir auch in der unterrichtsfreien Zeit aka "Ferien" arbeiten müssen, zum Beispiel korrigierend. Auch das zählt in die wöchentliche Arbeitszeit mit hinein. Da wir aber nicht 13 Wochen wirklich freie Ferien haben, sondern 30 Tagen Urlaubsanspruch, die wir in der unterrichtsfreien Zeit zu nehmen haben, weil wir sonst gar nicht auf die 41/42 Stunden kämen, geht man davon aus, dass wir in der Unterrichtszeit mehr als 41 Stunden arbeiten und in der unterrichtsfreien, aber nicht-Urlaubszeit deutlich weniger - und sich das irgendwie im Schnitt auf die 41/42 rechnet. Deshalb ist auch das

    Zitat

    Aber es geht doch darum, dass man als Teilzeitkraft durch die vielen Nachmittagstermine bei bestehender Unterrichtsverpflichtung auf Arbeitszeiten von 6-7 Stunden an einem Tag kommt. Das geht nicht!!!!

    inkorrekt, da sich die Arbeitszeit nicht pro einzelnem Tag berechnet. Das geht also doch. Es sei denn, das wäre - unterrichtsfreie Zeit übers Jahr eingerechnet - dein täglicher Schnitt über das ganze Jahr: und zwar durchgearbeitete Zeit und nicht Hohlstundenwartezeit. Also: wenn du jeden Tag 6-7 Stunden, im Jahresschnitt, durchgearbeitet nach Umrechnung der unterrichtsfreien Zeit, durcharbeitest: das darf in der Tat nicht sein. 6-7 Stunden an einzelnen/einigen Tagen oder auch regelmäßig en einem oder zwei pro Woche: klar kann das sein. So lange dein Wochendurchschnitt von 20 Stunden übers Jahr eingehalten wird (unbenommen meiner Einlassung dazu, dass man ungünstige Verteilungen der Stunden bei Tzkr nach Kräften zu vermeiden versuchen sollte - aber ein Anrecht darauf, nach vier Stunden oder so heimzughen, gibt es nicht.


    So. Wie kommt man also auf solche lustigen Ideen wie das ganz oben zitierte? Und dann noch als Argument, warum die Vollzeitkräfte deshalb nicht mehr arbeiten müssten, wenn alle Teilzeitwünsche berücksichtigt werden? Wenn es viele davon gibt und deren Bedürfnisse zuerst und vollständig berücksichtigt werden, bleiben für die anderen Lehrer in der Logik nur noch vermehrt die ungüstigeren, noch nicht verteilten Zeiten im Stundenplan: ganz früh und ganz spät, mit schön viel Hohstunden. Nun haben Vollzeitkräfte aber auch zu Hause mehr vorzubereiten und zu korrigieren, also dann bis nachts - und sie meist auch keinen Arbeitsplatz in der Schule, und auch private "Vergnügen" wie z.B. alte Eltern oder weite Fahrtwege oder gesundheitliche Sorgen mit Therapien oder sonstwas. Kinder haben sie auch öfter mal...


    Zitat

    Wenn ich eine halbe Stelle arbeite und meine 4 Stunden täglich bereits abgeleistet habe, weil ich z.B. von 9-13 Uhr Unterricht geleistet habe, dann sind sämtlich Nachmittagstermine Zeiten, die als (unbezahlte) Überstunden gelten

    Das ist so dermaßen schräg... Erläuterung siehe oben.


    edit: wer mich kennt, weiß, dass ich mit Sicherheit zu den Vollzeitkräften gehöre, die sich schon personalrätlich immer und sehr vehement für die Tzkräfte einsetzen (siehe andere aktuelle threads derzeit) - aber ich erwarte auch von Tzkräften auch ein Mindestmaß an Ahnung über die Grundlagen ihrer Arbeitszeitberechnung und ein minimales Verständnis dafür, was ihre Rechte und Ansprüche - aber auch was deren Grenzen und auch die eigenen Pflichten sind. Was nicht heißen soll, dass man sich nicht nach Kräften für die Wahrung der Rechte der Tzkräfte und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen soll, aber eben im gestecktem gesetzlichem Rahmen und im Rahmen der Rechte anderer Beschäftigter sowie der dienstlichen Verhältnisse, und: so sehr ich die immer noch miesen Bedingungen für die meist weiblichen Tzkräfte bedauere, die Bedingungen für die Vollzeitkräfte sind auch nicht rosig und Vollzeitkräfte haben oft auch Kinder. Oder alte Eltern. Oder sonstwas Privates.
    Nimm's mir nicht übel, aber solche Thesen wie oben hab ich auch in 13 Jahren Personalratsarbeit noch nicht gehört :) ...

  • Meine Güte, ich bin froh, dass mein Kollegium da wesentlich entspannter ist. Das ist doch alles ein Geben und Nehmen.


    Einig sind wir uns doch, dass eine 100% Kraft mehr arbeiten muss als eine mit 75% oder 50% und das gilt eben nicht nur für die Unterrichtsstunden, sondern auch für alles andere.


    Ich hätte ja nicht gedacht, dass das Hamburger Arbeitszeitmodell da so fair ist.

  • Ehrlich gesagt wäre man da manchmal dann doch besser dran, weil dann eben nicht noch ein Nachmittag mal zusätzlich oder eine Abendveranstaltung usw. wäre, sondern wie du sagst, feste Arbeitszeiten.
    Und ich handhabe das inzwischen auch oft so, ich habe meine festen Arbeitstage und Studientage usw. an meinen freien Tagen tangieren mich eben nicht.
    Wenn ich gerade Lust und Zeit habe, gehe ich hin, wenn nicht nicht, denn ich habe frei!

    Da fällt mir eben meine Freundin zu ein: Steuerfachwirtin mit 20 Stunden... Klar hat die feste Zeiten in ihrem Job - nämlich bis 14 Uhr. Allerdings auch Klienten die dann Besprechungstermine eben erst (manchmal weit) nach 14 Uhr wahrnehmen können, und das gar nicht mal so selten. Würde sie sagen, ich gehe dahin, wenn ich "gerade Lust und Zeit habe", dann wäre sie diese (und wahrscheinlich ihren Job) schnell los. Und in anderen Berufsgruppen ist es ähnlich; Lidl, Aldi und der Friseur machen auch nicht um 14 Uhr dicht und sind ja sehr mit Teilzeitkräften ausgestattet...

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  • Wobei ich mich schon ärgere, gerade in Korrekturzeiten, wenn sowas Tolles wie ein pädagogischer Tag auf meinen freien Tag fällt. Wobei sich Vollzeitarbeiter auch ärgern, wenn sie an dem Tag nur ein paar wenige Stunden haben. Da würde mich dann mal interessieren, ob man da wirklich einfach so wegbleiben kann, wie du es hier behauptest, Susanne. Meike, kannst du da weiterhelfen?

    • Offizieller Beitrag

    Da würde mich dann mal interessieren, ob man da wirklich einfach so wegbleiben kann, wie du es hier behauptest, Susanne.

    Natürlich nicht. Es gibt teilbare und nicht teilbare Dienstpflichten und es kann Teilzeitvereinbarungen geben, nach denen TZkr. bei teilbaren Dienstpflichten im Verhältnis zum Umfang ihrer Stelle wegbleiben können, also nach der Hälfte der Zeit gehen, oder nur jedes zweite Mal kommen, aber das sind regelungspflichtige Dinge, die nicht im Belieben des Arbeitnehmers stehen. Was nicht heißt, dass es nicht Schulen gibt, wo jeder macht was er Bock hat und auf die Rechtsnormen gesch***en wird...

  • man man man...
    ich habe 3 noch wirklich kleine kinder (5,4 und 1)und arbeite VZ.
    niemals habe ich einen wunsch geäußert..,, ja klar, man kann sagen wieso auch.. DU hast ja keine rechte , weil du arbeitest VZ.
    dabei STIMMT DAS NICHT!
    die vereinbarkeit von beruf und familie (dazu gibt es einen extra erlass in nrw) steht nicht nur TZ kräften zu.


    trotzdem organisiere ich meinen kram privat. für mich hat noch kein anderer kollege "mehr" arbeiten müssen.
    ich glaube, dass niemand im kollegium auch nur wahrnimmt wie "klein" meine kinder sind, außer in der sondersituation, wenn ich "kind krank tage" habe. (das ist bis jetzt auch noch nicht sehr oft vorgekommen, da meine kleinen erstaunlich gesund sind*toi toi toi*). aber darauf bestehe ich dann auch. sprich, ich fordere nie besondere rücksicht kenne aber meine rechte.


    ich weiß, dass jeder anders tickt. ich habe auch überhaupt keine probleme mit TZ müttern.
    nur nervt es mich schon, wenn meine kollegin stöhnt, wenn mal ein ausflug ansteht und sie statt bis 12 dann bis 14h bleiben musste...
    ich finde, dass die TZ mütter leider meist am meisten jammern (sorry, aber ist bei uns eindeutig so...) und die haben nicht 3 kinder, sondern meist nur 1 kind.


    hilfreich ist natürlich, dass mein mann auch lehrer ist und nicht erst um 18h nach hause kommt. sprich er ist voll mit eingebunden.
    z.b kinder in die kita fahren, abholen, sportvereine freunde etc.
    und gott sei dank haben wir verschiedene konferenztage. ach ja.. und "kind krank tage" nehmen wir abwechselnd, wenn es sein muss.


  • ich weiß, dass jeder anders tickt. ich habe auch überhaupt keine probleme mit TZ müttern.
    nur nervt es mich schon, wenn meine kollegin stöhnt, wenn mal ein ausflug ansteht und sie statt bis 12 dann bis 14h bleiben musste...
    ich finde, dass die TZ mütter leider meist am meisten jammern (sorry, aber ist bei uns eindeutig so...) und die haben nicht 3 kinder, sondern meist nur 1 kind.

    Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Was mich aber auch noch ärgert und ich unbedingt nochmal loswerden wollte: Gerade diese Jammer-Forder-Mamas, welche immer mit der "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" kommen vergessen häufig, dass damit nicht nur die Mamas gefördert/entlastet werden, sondern auch pflegende Angehörige etc. Außerdem geht es ja dabei auch noch um ganz andere Dinge wie z.B. den Ausbau von Ganztagsbetreuungen/24-Std.-Betreuungen, infrastrukturelle Maßnahmen etc.

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

  • Wie kommst du darauf, dass das ein Geschlechterrollen-Problem ist?!? Bei uns fordern auch die TZ-arbeitenden Väter diese Recht rigoros ein. Mein Kollege kann z.B. nur an bestimmten Tagen früh, weil er das das Kind in die Kita bringen muss, denn die Mama muss früh in der Schule sein. Geht eben auch nur, wenn darauf Rücksicht genommen wird.


    Nein, sind es nicht. Sondern das gehört auch zu deiner Arbeit dazu und ist einzukalkulieren.
    § 10 Allgemeine Dienstordnung (NRW)



    Wenn du davon ausgehst, dass deine Arbeit sich ausschließlich auf den Unterricht bezieht und der Rest unbezahlte Überstunden sind, dann hast du eine völlig falsche Auffassung von deiner Arbeit. Für die anderen Termine wirst du ebenfalls bezahlt!

    Aber nicht, wenn sie damit über die durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitsstunden kommt oder im Verhältnis zu den VZ Kollegen mehr arbeiten muss.

  • Anna Lisa, deiner Argumentation kann ich auch nicht so ganz folgen, vielleicht atmest du erstmal tief durch.


    Grundsätzlich finde ich, dass gerade der Lehrerberuf ein Geben und Nehmen ist. Ich habe noch nie vom Stundenplaner verlangt, dass er mir die ersten Stunden freihält, damit käme man an unserer Schule auch gar nicht durch, zurecht auch. Ich kann im Moment allerdings keine Frühaufsichten machen, da die Betreuung meiner Kinder erst ab 7.45 gewährleistet ist, im gleichen Atemzug hab ich aber angeboten, die Mittagsaufsicht zu machen. Konferenzen müssen anteilig besucht werden, Fachkonferenzen, Elternsprechtage o.Ä. gehören zum Business dazu.
    Ich bin in diesem Jahr spontan von jetzt auf gleich im Abitur eingesprungen, weil jemand ausfiel. Als meine Tochter im Frühjahr für drei Tage mit der Kita wegfuhr, wollte ich sie zum Bus bringen, was aber leider mit meinem Plan kollidierte. Ich konnte das trotzdem machen, weil jemand für mich eingesprungen ist. So sollte das aber auch sein, Geben und Nehmen eben.


    Und mal ehrlich, beschissene Stundenpläne haben doch alle mal, ob Teilzeit- oder Vollzeit.

    Also bei uns hat dieses Jahr niemand einen, zumindest hat auf die Aufforderung unserer Stundenplanbauerin doch bitte jetzt zu meckern, wenn es was zu meckern gibt, sich jeder nur lobend geäußert, einfach weil wirklich auch alle Wünsche berücksichtigt worden sind.


    Wie soll das denn bei uns z.B. mit zur 1. Stunde anfangen können, wenn die Kinderbetreuung so anfängt, bei uns muss man bereits um 7.45 Uhr im Klassenraum sein, um das aber sein zu können muss ich bereits vor 6.30 Uhr zu Hause los fahren.
    Da gibt es aber nun mal keine Kinderbetreuung, also klappt das einfach mal nicht. Ist also nichts anderes als dein Hinweis darauf, dass du keine Frühaufsicht machen kannst.



    Das sehe ich auch so, alles ein Geben und Nehmen. Und alle Mütter, die hier argumentieren, das es doch kein Problem sein sollte, ihnen ganz selbstverständlich immer Extrawürste bezüglich ihrer Arbeitszeiten zu machen, die haben scheinbar noch niemals einen Stundenverteilungsplan/Stundenplan organisiert - schon gar nicht an einer größeren Schule mit Nachmittagsbetrieb, dass ist nämlich alles ein ganz schönes Gefummel und Geschiebe, wenn es viele Teilzeitkräfte gibt. Nur das mich keiner falsch versteht: was machbar ist, kann man machbar machen. Aber immer in dem Rahmen, dass andere nicht drunter zu leiden haben. Ich nehme gerne Rücksicht den Wunsch nach einem besonderen Wunsch für den freien Tag, plane gerne Zeitvorgaben mit ein, aber es geht nicht alles. Ich würde keinem Vollzeit-Kollegen einen Tag zumuten, der von der 1. Std. bis zur 9. oder 10. Std. vollgepackt wird oder 4 Hohlstunden dazwischen hat, nur damit man immer zur zweiten bis fünften Stunde "kann". Alleinerziehende (auch wenn sie Vollzeit sind) sind auch vorrangig, selbst eine ältere Kollegin, die aus einer bestimmten gesundheitlichen Beeinträchtigung morgens später kommen kann (die Alternative wäre nämlich sonst wohl häufigere Fehltage). Ich finde es schlicht eine Frechheit, wenn Kolleginnen so etwas erwarten; aber glücklicherweise sind das immer nur Einzelne, die sehr egoistisch fordern - der Rest scheint es gut hinzukriegen und ich kenne einige, die manchmal durchaus einen Spagat hinlegen müssen. Aber die meckern kaum mal und fordern nicht, sondern freuen sich einfach, wenn ein Entgegenkommen möglich ist, schlucken aber auch mal eine Kröte. So wie jeder andere Lehrkraft im Kollegium auch. JEDER Arbeitnehmer mit Kindern muss bei einer Berufstätigkeit dafür sorgen, dass seine Kinder betreut sind - nicht jeder Arbeitgeber kann Rücksicht auf die Befindlichkeiten seiner Angestellten nehmen - da haben wir es im Staatsdienst sehr viel leichter, auch wenn das einige nicht zu glauben scheinen, müssen Mütter da oftmals viel härtere Kröten schlucken (und müssen überdies tatsächlich ebenfalls für Kinderbetreuungszeiten zahlen 8) ). Wer sein Recht auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf rücksichtslos ausnutzen möchte und solche Statements loslässt wie Susannea oder Anna Lisa, den kann ich nicht ernst nehmen und der läuft bei mir gegen eine Wand. Alle anderen können mit sehr viel Entgegenkommen rechnen.

    Was passt dir denn nicht an meiner Aussage, dass mir eben genau diese Anwendung der Vorschriften auch zusteht und ich die im Zweifelsfall auch einfordere (was ich bisher in der Schule erst einmal musste, als mein Stundenplan ohne Absprache umgestellt wurde, was in Elternzeit bei Angestellten leider mal so gar nicht geht)?

  • Wobei ich mich schon ärgere, gerade in Korrekturzeiten, wenn sowas Tolles wie ein pädagogischer Tag auf meinen freien Tag fällt. Wobei sich Vollzeitarbeiter auch ärgern, wenn sie an dem Tag nur ein paar wenige Stunden haben. Da würde mich dann mal interessieren, ob man da wirklich einfach so wegbleiben kann, wie du es hier behauptest, Susanne. Meike, kannst du da weiterhelfen?

    Ja, geht bei uns problemlos, da die Senatsverwaltung jeder Schule selber den Schwarzen Peter zugeschoben hat, festzulegen, was teilbar ist oder nicht, ist genau das die Aussage unser Schulleiterin. Und daran erinnern wir sie in dem Falle dann auch oft und erfolgreich.


    Natürlich nicht. Es gibt teilbare und nicht teilbare Dienstpflichten und es kann Teilzeitvereinbarungen geben, nach denen TZkr. bei teilbaren Dienstpflichten im Verhältnis zum Umfang ihrer Stelle wegbleiben können, also nach der Hälfte der Zeit gehen, oder nur jedes zweite Mal kommen, aber das sind regelungspflichtige Dinge, die nicht im Belieben des Arbeitnehmers stehen. Was nicht heißt, dass es nicht Schulen gibt, wo jeder macht was er Bock hat und auf die Rechtsnormen gesch***en wird...

    Wie gesagt, bei uns ist das so festgelegt und jede Schule entschiedet in Berlin selber!


    Ich denke, Lehrerehepaare kann man auch so gar nicht mit anderen Konstellationen vergleichen und natürlich steht diese Vereinbarkeit auch VZ-Kräften zu. Und damit, dass ich eben TZ arbeite, ist eben die Zeit drum rum meine private Zeit und den Rest organisiere ich auch privat, aber meine Freizeit lasse ich mir nicht von meinem AG organisieren, wenn er dafür dann nicht mehr zahlt.

  • Ich kann das bei TZ-Kräften insofern verstehen, alsdass Teilzeit immer ein Minusgeschäft ist, d.h. dass der Normaufwand für TZ im Verhältnis höher ist als bei VZ.

    Und genau das darf es eben nach den neusten Urteilen nicht mehr sein und muss durch entsprechende Vereinbarungen usw. verändert werden. Und nur weil das in einigen Schulen schon funktioniert oder eben auch entsprechend eingefordert wird, müssen die scheinbar dann alles falsch machen, nach den letzten Antworten hier.


    Eigentlich total unverschämt, dass sie sich an die Vorschriften und Anforderungen halten.

  • Wobei ich mich schon ärgere, gerade in Korrekturzeiten, wenn sowas Tolles wie ein pädagogischer Tag auf meinen freien Tag fällt. Wobei sich Vollzeitarbeiter auch ärgern, wenn sie an dem Tag nur ein paar wenige Stunden haben. Da würde mich dann mal interessieren, ob man da wirklich einfach so wegbleiben kann, wie du es hier behauptest, Susanne. Meike, kannst du da weiterhelfen?

    Es kann ja auch bei TZ auf einen Tag fallen, wo ich nur wenige Stunden habe, da habe ich dann genauso Pech wie die VZ-Kollegen auch. Aber frei ist nun mal frei, denn mein AG rechnet ja sogar meine Urlaubstage auf die Wochentage runter, wo ich Unterricht habe. Also warum sollte ich dann zur Verfügung stehen müssen?!?

  • Und genau das darf es eben nach den neusten Urteilen nicht mehr sein und muss durch entsprechende Vereinbarungen usw. verändert werden. Und nur weil das in einigen Schulen schon funktioniert oder eben auch entsprechend eingefordert wird, müssen die scheinbar dann alles falsch machen, nach den letzten Antworten hier.
    Eigentlich total unverschämt, dass sie sich an die Vorschriften und Anforderungen halten.

    Meike. gibt sich ja nun wirklich alle Mühe, genau aufzudröseln, was wo geht. Es sind sich doch alle einig, dass TZ-Kräfte entlastet werden müssen. Nur wie ist eben nicht einheitlich geklärt.


    Daraus aber einen Anspruch auf "hey Leute, ich komm übrigens erst immer um 10Uhr, weil ich hab ja Teilzeit" abzuleiten ist Unfug. Wenn sich eine Schule da einig ist: super. Ist halt nicht immer der Fall.


    Und der Vergleich von weiter oben mit der gehbehinderten Kollegin hinkt (buchstäblich :D ) gewaltig. Auf Sonderrechte bei Behinderung hat man nämlich leider keinen Anspruch, ist also wirklich auf Loyalität der SL angewiesen, wenn man seinen Job noch ein paar Jahre ausführen möchte. Kinder zu haben ist aber bitteschön keine Behinderung.


    (edit: hätte nicht gedacht, dass ich das je sagen würde, aber es gibt wirklich ein Thema, bei dem "der Osten" "den neuen Bundesländern" einen Schritt voraus ist. Kitas haben einfach mal von morgens bis abends offen, kosten kein Vermögen, Mütter finden es nicht hofierenswert, wenn sie arbeiten gehen und die meisten Väter beteiligen sich jenseits des Elternzeitmonats an der Erziehung ihrer Kinder...)

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