Grundthematik LehrerInnen mit/ohne TZ, mit/ohne Kinder, Orga, Warum hilft der Vater nicht...

  • edit vom Mod: Ausgelagert aus diesem Thread:


    Halbe Stelle und arbeite ständig


    Es bestand Bedarf an einer übergreifenden Diskussion, allerdings war sie in diesem Thread, in dem eine konkrete Fragestellung vorlag, etwas fehl am Platze.


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    Das ist zugegebenermaßen schwierig, wenn die SL-Mitglieder ledig und kinderlos sind ...

    Ich habe selbst einen ledigen und kinderlosen SL, und da fluppt das problemlos.



    Unabhängig von diesem Fall, der meiner Meinung nach eine Katastrophe ist: Viele Kollegen mit Kindern gehen aber auch davon aus, dass man ihnen den roten Teppich ausrollt. Was da teilweise für ein Anspruchsdenken da ist - das schaudert es mich.

  • kannst du mal ein wenig konkreter werden? Was genau verstehst du unter Anspruchsdenken?

    Da wird bei einer vollen Stelle wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass man jeden Tag zur zweiten, besser zur dritten Stunde hat. Oder der Mittwoch-Nachmittag immer frei ist, weil da Bastelnachmittag oder sowas ist. Nur mal zwei Beispiele.


    (Es gibt auch Kollegen ohne Kinder mit Anspruchsdenken, so ist es nicht)

  • Da wir hier in diesem Thread ja aber nun beim TE kein überzogenes Anspruchsdenken haben, sondern eine überlastete Kollegin, die zu Recht gefragt hat, worauf sie konkret zu achten hat, können wir hier ja auf Verallgemeinerungen verzichten und einfach weiter Informationen zusammentragen.


    Ich habe hier nicht alle ledigen und kinderlosen Schulleiter über einen Kamm geschoren...

  • Habe ich nicht. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.


    Tatsächlich aber kann man als kinderloser Mensch den Organisationsstress, den eine Berufstätigkeit für eine Mutter oder einen Vater in Teilzeit mit sich bringt, schlicht nicht nachvollziehen. Das kann man erst, wenn man selbst in der Situation ist. Und das sage ich als Mutter, die spät Kinder bekommen hat und dementsprechend viele Jahre Zeit hatte, Eltern in Teilzeit wahrzunehmen. Man sieht, dass das Leben dieser Menschen anders ist, aber die volle Tragweite kann man sich eben doch nicht vorstellen.
    Daher finde ich es auch nachvollziehbar, dass eine kinderlose SL die nötige Sensibilität für das Thema oft nicht aufbringen kann. (Ausnahmen bestätigen möglicherweise die Regel.)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Ich finde es manchmal sogar schwer, mit (oft, nicht immer männlichen) Kollegen zu sprechen, deren Frau daheim ist und ihnen die komplette Kindererziehung abnimmt - und ihnen morgens und nachmittags die Kinder vom Hals hält.


    So konnte ein Kollege nicht nachvollziehen, dass es nicht so leicht war, morgens um 6. zum Öffnen der Prüfungsaufgaben da zu sein. Für ihn kein Problem, seine Frau ist ja da. Für mich mit Orgaaufwand und Kopfständen verbunden.

  • Ach ich weiß nicht, diese endlose Diskussion, wie schwer es Leute mit und ohne Kinder haben bringt doch nix. Zur Mutter gibts auch immer einen Vater und wenn der sich nicht einbringt, soll das nicht das Problem des Stundenplaners werden.


    Die Teilzeitfrage ist doch eine generelle, es muss eine halbwegs gerechte Lösung her, siehe Meike.s Beitrag. Und wenn der SL keinen Bock hat, dann kann man sich rechtlichen Beistand suchen, das ist doch am Zielführendsten.

  • Tatsächlich aber kann man als kinderloser Mensch den Organisationsstress, den eine Berufstätigkeit für eine Mutter oder einen Vater in Teilzeit mit sich bringt, schlicht nicht nachvollziehen. Das kann man erst, wenn man selbst in der Situation ist. Und das sage ich als Mutter, die spät Kinder bekommen hat und dementsprechend viele Jahre Zeit hatte, Eltern in Teilzeit wahrzunehmen. Man sieht, dass das Leben dieser Menschen anders ist, aber die volle Tragweite kann man sich eben doch nicht vorstellen.
    Daher finde ich es auch nachvollziehbar, dass eine kinderlose SL die nötige Sensibilität für das Thema oft nicht aufbringen kann. (Ausnahmen bestätigen möglicherweise die Regel.)

    Mit der gleichen Argumentation könnte man erklären, warum Kinderlose keine guten Lehrer sind, denn schließlich können die ja nicht nachvollziehen, wie es ist, Kinder rund um die Uhr und noch bei den Hausaufgaben und am Wochenende und überhaupt zu betreuen.
    Ich kenne dagegen auch Lehrer mit Kind, die behaupten, dass doch alles organisierbar ist und gestresste Eltern (meist sind es ja doch die Mütter) eben schlecht organisiert sind.


    Entscheidend ist aber nicht, ob jemand das gleiche durchgemacht hat und deshalb nur mitreden darf, sondern ob genug Verständnis vorhanden ist und er durch entsprechende Kommunikation (schließlich ist ja nicht jedes Lehrerelternteil Schulleiter gewesen und kann die nötige Sensibilität für die Leitung einer Schule aufbringen) eine Lösung finden will.


    À+

  • Zur Mutter gibts auch immer einen Vater und wenn der sich nicht einbringt, soll das nicht das Problem des Stundenplaners werden.

    Da sprichst du ein generelles Problem an. Ich habe in einigen Fällen beobachtet, dass Kolleginnen oft die komplette Kinderbetreuung übernehmen, weil der Ehemann ja eine ach so wichtigen Job hat, in welchem er keine Minute fehlen darf...


    Wenn diese Kolleginnen dann für gewisse Sachen keine Zeit haben, dann sehe ich es zumindest nicht ein, dafür Mehrarbeit leisten zu müssen. Was habe ich letztendlich damit zu tun, dass einige Kolleginnen sich gegenüber ihrem Ehemann nicht durchsetzen können bzw. einem überholten Rollenverständnis nachhängen?


    Und komme mir jetzt keiner damit, dass jemand wegen Kinderbetreuung gleich seinen Job verliert... möglicherweise hat es Auswirkungen auf die "Karriere"planung. Aber warum sollte das ein Problem des restlichen Lehrerkollegiums sein? Wenn die Karriere des Ehemannes über allem steht, dann müssen entsprechende Kolleginnen sich notfalls unbezahlt um die Kinderbetreeung kümmern, meinetwegen auch jahrelang...


    Gruß !

    • Offizieller Beitrag

    Es scheint Interesse zu bestehen, diese kinderlos / kinderhabend / Mutter / Vater / Alleinerziehend / Whatever-Generalthematik weiter zu diskutieren. Kein Problem, ich lager das dann in einen eigenen Thread aus, damit die hilfreichen Antworten für die TE nicht untergehen.


    edit: Wie man sieht, ist das geschehen.
    Bühne frei.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • Vielen Dank!


    Das "neue" Thema bzw. die Themen sind ja entfernt miteinander verwoben.


    Ich glaube, die ganzen Ansichten/ Gedanken/ Erfahrungen mit dem Thema "Lehrer in Teilzeit" sind daher so unterschiedlich, da die meisten Schulen kein Konzept für diese Art der Beschäftigung haben. Auch bundes- oder landeseinheitliche Vorgaben sind rar und sehr weit auslegbar.
    Daher werde ich bei uns darauf drängen, dass ein Konzept erstellt wird. Ich bin leider die einzige Kollegin in der AG, die in Teilzeit arbeitet, aber ich werde mich nach allen Kräften einbringen! Sofern meine familiäre Situation es mir erlaubt, womit wir wieder beim Thema wären :)

  • Zur Mutter gibts auch immer einen Vater und wenn der sich nicht einbringt, soll das nicht das Problem des Stundenplaners werden.

    Der Punkt ist doch aber, wenn ich als Mutter meine Arbeitszeit reduziere für die Kinderbetreuung und mein Mann Vollzeit arbeitet das zu bestimmten Zeiten einfach nicht geht, dass er da einspringt, weil er da noch arbeitet.


    Mein Mann nimmt regulär z.B. die Bahn um 7:30 Uhr und kommt mit der um 18:15 Uhr wieder, also bleibt nun mal ein großer Teil der Kinderbetreuung bei mir und er kann nicht einspringen. Klar springt er bei Terminen in der Randzeit auch ein, weil er da teilweise Beginn und Ende verschieben kann, aber das geht eben nachmittags nicht und somit muss ich spätestens um 16 Uhr die Konferenz verlassen z.B. weil um 17 Uhr die Betreuung endet.


    Und natürlich bin dann auch ich diejenige, die in erster Linie beim kranken Kind zu Hause bleibt, denn für einen Tag bekomme ich eben deutlich weniger Geld als er, damit ist der Verlust kleiner. Das hat nichts mit wichtig oder unwichtig des Jobs zu tun.


    Wobei er natürlich in wichtigen Momenten auch zu Hause bleibt.

  • Susannea: Es sagt ja keiner etwas dagegen, dass du eine Konferenz, Besprechung, Elternsprechtag o.ä. in gewissen Fällen eher verlassen können solltest. Aber selbst die von dir geschilderte Konstellation darf nicht zu Mehrarbeit für andere Kollegen oder Kolleginnen führen (Vertretung o.ä.) nur weil dein Ehemann "nicht kann". Mit der Tatsache, dass dein Ehemann sich aus beruflichen Gründen kaum um die Kinderbetreuung kümmern kann (oder will?), hat dein Kollegium nichts aber auch gar nichts zu tun. Das müsst ihr privat zu zweit klären, notfalls muss einer von euch beiden beruflich (noch) kürzertreten.


    Gruß !

  • Susannea: Es sagt ja keiner etwas dagegen, dass du eine Konferenz, Besprechung, Elternsprechtag o.ä. in gewissen Fällen eher verlassen können solltest. Aber selbst die von dir geschilderte Konstellation darf nicht zu Mehrarbeit für andere Kollegen oder Kolleginnen führen (Vertretung o.ä.) nur weil dein Ehemann "nicht kann". Mit der Tatsache, dass dein Ehemann sich aus beruflichen Gründen kaum um die Kinderbetreuung kümmern kann (oder will?), hat dein Kollegium nichts aber auch gar nichts zu tun. Das müsst ihr privat zu zweit klären, notfalls muss einer von euch beiden beruflich (noch) kürzertreten.


    Gruß !

    Wieso, ich bin kürzer getreten und deshalb erwarte ich eben auch, dass ich auch nur diesen Prozentsatz an Arbeit machen muss in der Schule, dazu gehören eben auch Konferenzen, Elternsprechtage, entsprechend weniger Arbeitstage usw.


    Und doch, meine Kollegen müssen eben, wenn sie voll bezahlt werden, auch mehr Arbeiten (und das heißt vor allem mehr Vertretungen, denn ich müsste ab der ersten Zusatzstunde bezahlt werden, sie mit Vollzeit nicht!), als wenn sie so wie ich Teilzeit bezahlt werden und ja, sie haben ohne Kinder eben auch gewissen Privilegien weniger (das sagt die Vereinbarung zur Vereinbarkeit von Familien und Beruf bei uns.

  • ... und ja, sie haben ohne Kinder eben auch gewissen Privilegien weniger (das sagt die Vereinbarung zur Vereinbarkeit von Familien und Beruf bei uns.

    Bei euch werden Kollegen und Kolleginnen bestraft ("gewisse Privilegien weniger"), weil sie keine Kinder haben? Und das nehmen die so hin? Da habe ich starke Zweifel, ob das rechtmäßig ist.


    Und: Es geht nicht darum, dass du (anteilsmäßig) weniger arbeiten sollst als eine Vollzeitkraft. Das sehe ich als selbstverständlich genauso. Nur: Es kann nicht sein, dass Kollegen oder Kolleginnen Mehrarbeit leisten, weil dein Mann keine Zeit hat!


    Gruß !

  • Der Punkt ist doch aber, wenn ich als Mutter meine Arbeitszeit reduziere für die Kinderbetreuung und mein Mann Vollzeit arbeitet das zu bestimmten Zeiten einfach nicht geht, dass er da einspringt, weil er da noch arbeitet.

    Aber auch das ist nicht das Problem des Stundenplaners. Dann muss man halt selbst gucken, wie man das organisiert (Babysitter, Großeltern, Freunde). Die Kinderbetreuung ist nicht das Problem des Arbeitgebers/Dienstherrs. Oder dein Mann muss eben auch Teilzeit arbeiten.


    Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass auf Sonderfälle (Pflege von Angehörigen, Kinderbetreuung) Rücksicht genommen wird, aber bitte nicht zu Lasten anderer Kollegen.

  • Oder dein Mann muss eben auch Teilzeit arbeiten.

    Dann sollte er aber bitte auch gleich einen flexibleren Arbeitgeber haben, denn wie man an der Diskussion hier sieht, darf man bei Teilzeit zwar weniger arbeiten bzw. sollte es dürfen (die Realität sieht da ja auch nicht so fair aus), aber bitte keinen Anspruch auf bestimmte Arbeits- bzw. freie Zeiten haben.


    Wie man sieht hat man sonst trotz Teilzeit Probleme...


    Das ist schon ein grundsätzliches Problem bei unserem Beruf. Teilzeit arbeiten darf ich, aber zur ersten Stunde muss ich trotzdem können, nachmittags zur Konferenz oder Hausaufgabenbetreuung natürlich auch und abends für Elternabende, Infoabend, St Martin etc selbstverständlich auch.
    Da ist man bei vielen anderen Jobs mit Gleitzeit deutlich besser dran, was das angeht.

    • Offizieller Beitrag

    Der Normaufwand bei Teilzeit ist nicht signifikant geringer als bei Vollzeit, da ja nur das Deputat verringert wird und der "Rest", sofern möglich, anteilig.
    Hinzu kommt ja, dass ab einer gewissen Teilzeitquote die Wünsche der Kolleginnen mitunter kollidieren bzw. sich im Stundenplan nicht realisieren lassen. Bei uns werden wir langfristig sicherlich an die 40 bis 50% Teilzeitquote haben - da ist ein fairer Stundenplan für alle nicht zu schaffen - es sei denn, jeder ist aufgrund der Ausgangslage einsichtig und weiß, dass bestimmte Kröten in regelmäßigen Abständen zu schlucken sein werden.

  • Bei euch werden Kollegen und Kolleginnen bestraft ("gewisse Privilegien weniger"), weil sie keine Kinder haben? Und das nehmen die so hin? Da habe ich starke Zweifel, ob das rechtmäßig ist.
    Und: Es geht nicht darum, dass du (anteilsmäßig) weniger arbeiten sollst als eine Vollzeitkraft. Das sehe ich als selbstverständlich genauso. Nur: Es kann nicht sein, dass Kollegen oder Kolleginnen Mehrarbeit leisten, weil dein Mann keine Zeit hat!


    Gruß !

    Nein, sie arbeiten Mehr, weil sie es laut Verordnungen und Vereinbarungen so müssen und ich keine Zeit habe, weil es nämlich meine freie Zeit ist. Und ja, es gibt eine Vereinbarung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die gilt natürlich nur für Leute mit Familie, sprich Kindern. Und ja, die ist natürlich rechtmäßig.



    Aber auch das ist nicht das Problem des Stundenplaners. Dann muss man halt selbst gucken, wie man das organisiert (Babysitter, Großeltern, Freunde). Die Kinderbetreuung ist nicht das Problem des Arbeitgebers/Dienstherrs. Oder dein Mann muss eben auch Teilzeit arbeiten.
    Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass auf Sonderfälle (Pflege von Angehörigen, Kinderbetreuung) Rücksicht genommen wird, aber bitte nicht zu Lasten anderer Kollegen.

    Tja, aber irgendjemand muss ja die Arbeit machen! Und das sind dann eben die anderen. Die haben es früher oder später ja auch in Anspruch genommen.

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