Zusätzliche Stunden fest im Stundenplan

  • Ich arbeite "nur" eine halbe Stelle (Gesamtschule NRW). Unsere Schulleitung hat nun allen Kollegen mit Hauptfach (Deutsch, Englisch, Mathe) zwei Zusatzstunden als feste, wöchentlich stattfindenden Teamsitzung fest in den Stundnplan geschrieben. Das heißt für mich als Halbzeitkraft, dass ich anstatt meiner 13 (12,75) Stunden nun 15 Stunden im Stundenplan stehen habe. Die Teamsitzungsstunden liegen dazu noch im Randbereich, was mir zusätliche Probleme mit der Kinderbetreuung bereitet.


    Nun meine Frage: DARF die Schulleitung einfach so zwei weitere feste Stunden als Fachteamsitzung im Stundenplan verankern? Ich kann dazu nichts finden.
    Ich habe mir das seit den Sommerferien nun angeschaut und muss sagen, dass die Teamsitzungen in dieser Häufigkeit völlig überflüssig sind...

  • Sorry, wir hatten Besuch, daher kann ich erst jetzt antworten.


    Der Lehrerrat sagt (noch?) gar nichts dazu.


    Die Stunden liegen nicht am Konferentnachmittag, sondern an den anderen Tagen entweder in der 1&2 oder8&9 Stunde.


    Die Schulleitung möchte, dass die Fachteams, besonders innerhalb derJahrgänge, extrem eng zusammen arbeiten (z.B. soll grundsätzlich immer eine gemeinsame Klassenarbeit gestellt werden).
    Eine andere Begründung gibt es nicht.

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    Das ist aber auch so ein Grundsatzproblem, bei dem man sich im Kreis dreht: Auf der einen Seite beschweren sich viele Lehrkräfte, dass sie alleine gelassen werden und es organisatorisch keine Möglichkeiten gibt, mit Kollegen zusammenzuarbeiten, andererseits kommen aber Beschwerden über zusätzliche zeitliche Belastungen, wenn eine Schulleitung genau diese Rahmen schafft (die im übrigen ja auch fast in der gesamten neueren Literatur zur Schul- und Unterrichtsentwicklung gefordert werden). Einen Ausweg weiß ich da aber auch nicht ...

  • Eine Änderung wäre, wenn genau diese Teamstunden endlich Teil des Deputats wären. So hab ich das vor Jahren in Spanien erlebt und schon damals davon geträumt... also, wenn unsere Stunden nicht mehr ausschließlich am Kind sondern z.B. Bei Vollzeit zwei Stunden für solche Aufgaben wären oder wenn Klassenleitung eine Wochenstunde wert wäre. Das ist bei uns in Klasse 1,2 und 6 so, weil unser Kollegium das so festgelegt hat aus dem Pool. Noch fairer wäre es für alle... aber gut, träum weiter... cubi. Möglichkeiten gäbe es, nur liegen die nicht in Hand von SL.

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    Eine Änderung wäre, wenn genau diese Teamstunden endlich Teil des Deputats wären. So hab ich das vor Jahren in Spanien erlebt und schon damals davon geträumt... also, wenn unsere Stunden nicht mehr ausschließlich am Kind sondern z.B. Bei Vollzeit zwei Stunden für solche Aufgaben wären oder wenn Klassenleitung eine Wochenstunde wert wäre. Das ist bei uns in Klasse 1,2 und 6 so, weil unser Kollegium das so festgelegt hat aus dem Pool. Noch fairer wäre es für alle... aber gut, träum weiter... cubi. Möglichkeiten gäbe es, nur liegen die nicht in Hand von SL.

    Stimmt, da kann man von viel träumen, leider muss man aber im Rahmen der politischen Vorgaben arbeiten.

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    Nun meine Frage: DARF die Schulleitung einfach so zwei weitere feste Stunden als Fachteamsitzung im Stundenplan verankern?

    In Hessen: nein. Groß anders werden die Regelungen bei euch aber vermutlich auch nicht sein, wie sich aus einem anderen Fall zu Präsenzzeiten in NRW erschließen lässt. Begründung: Man geht von einer Pflichtwochenstundenzahl aus (Pflichtstundenverordnung, oder wie auch immer das bei euch heißt). Die darf ein SL nicht eigenmächtig erhöhen. In der Dienstordnung festgelegte Aufgaben der Lehrer, die sie jenseits von Unterricht machen müssen (Konferenzen, Fahrten, Aufsichten, Besprechungen, Elternarbeit usw) dürfen also nicht den Charakter fest eingeplanter Pflicht(unterrichts)stunden haben, sondern werden bei Bedarf erledigt. Also Konferenzen, wenn es etwas zu konferieren gibt (daher die verpflichtende TO und Ladungsfrist), Besprechungen, wenn es etwas zu besprechen gibt, usw. Das darf aber nicht am Anfang des Schulhares, wie eine Pflichtstunde, fest im Stundenplan verankert werden, wenn es über die Pflichtstundenzahl hinausgeht. Genau dasselbe gilt für die 3 Stunden Mehrarbeit im Monat, die man, "wenn zwingende dienstliche Verhältnisse" vorliegen, unentgeltlich mehr arbeiten muss - die kann man, aus genau dem Grund, nicht am Anfang des Jahres schon freiblocken, "weil ja eh jeder drei Stunden mehr muss" (wird ja gerne so gemacht): denn am Anfang des Jahres liegen noch keine "zwingenden dienstlichen Verhältnisse" vor. Die sind qua Definition - das bestätigt auch jede Kommentierung - nicht planbar.


    GEW Mitglied? Dann würde ich das mal der Rechtsstelle schicken und nachfragen ob die, wie in Hessen, dazu was Schriftliches rausgegeben haben. Bei uns heißt das Infoblatt "unzulässige Präsenzzeiten" oder ähnlich. Ne schriftliche Antwort per mail recht aber auch. Damit dann in die Verhandlungen gehen, am besten mit euren ÖPR.


    Zitat

    Auf der einen Seite beschweren sich viele Lehrkräfte, dass sie alleine gelassen werden und es organisatorisch keine Möglichkeiten gibt, mit Kollegen zusammenzuarbeiten, andererseits kommen aber Beschwerden über zusätzliche zeitliche Belastungen, wenn eine Schulleitung genau diese Rahmen schafft

    Ähm: jein. Ich kenne zwar Kollegen, die darüber jammern, zu wenig Zeit zu haben, mit anderen zusammen zu arbeiten, aber wenige (ich korrigiere mich; keine), die finden, das müsse in Form von zusätzlichen Pflichtstunden stattfinden. Wenn man sich als Schulleitung die Mühe macht auf Anfrage Zeiträume frei zu blocken, in denen die Kollegen die Gelegenheit bekommen können sich zu besprechen, weil sie gleichzeitig eine Hohlstunde haben: fein! Lob an den Planer. Wenn aber die SL hingeht und sagt, da muss man zusammensitzen, egal ob es passt oder was zu tun ist: nein, danke.


    Bei Teilzeitkräften, die weniger bezahlt bekommen und außerdem aus gutem Grund Teilzeit arbeiten - weil sie nämlich nicht die Zeit für Vollzeit haben: ein no-go. Außerdem greift das neuerdings inflationär um sich (nennt sich dann Koordninationsstunde, gemütliches Beisammensein (ohne Witz!) oder Kollegiumszeit :/ ) und ist, im im Großen und Ganzen, ineffizient. Man muss nicht wöchentlich zusammenkommen um auf Knopfdruck was zu besprechen, schon gar nicht zwei Stunden lang. Ehrlich. Muss man nicht.

  • Versteh ich nun nicht, drehen sich in Berlin die Uhren anders? Welche Grundlage hat das denn bei euch?

  • Versteh ich nun nicht, drehen sich in Berlin die Uhren anders? Welche Grundlage hat das denn bei euch?

    Die Schulen haben ein bestimmtes Deputat an Stunden und wie die verteilt werden, ob z.B. Ermäßigungsstunden für Aufgaben, Stillstunden usw. entscheiden sie selber. Auch wie die DaZ und Förderstunden verteilt werden usw. und da kann man dann z.B. diese Stunden rausnehmen. Ist hier aber in allen Schulformen üblich, nur das an anderen Schulen das eben nur "klassenlehrerstunden" sind, sprich eine Stunde weniger für den Klassenlehrer, wird die hier eben für alle Klassenlehrer einer Klassenstufe im Plan fest als Teamstunde verankert.


    Aber wie gesagt, es gibt sicher auch Schulen, die diese Stunden anders nutzen.


    Hier ist eine schöne Auflistung drin, wofür sie z.B. genutzt werden:
    http://www.parlament-berlin.de…/vorgang/h16-2143.B-v.pdf


    Gesetzesgrundlage ist §79 Berliner Schulgesetz.


    Geht übrigens in Brandenburg theoretisch genauso:
    http://bravors.brandenburg.de/…ungsvorschriften/vvanrstd

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns sind sie genau das, was aber dazu führt, dass es auch die ersten Stunden dann mit sind, die für Vertretung genutzt werden, weil es keine Mehrarbeit ist.

    Da würde ich mich dann allerdings als Klassenteam wehren. Man hat da ja auch einen guten Hebel: Wenn die Teamsitzungen so unwichtig sind, dass sie für Vertretung entfallen können, dann muss man sie ja auch nicht machen.

    • Offizieller Beitrag

    In Hessen: nein.

    Stimmt! Und man kann es übrigens auch anders regeln. Ich habe für meine Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung in Absprache mir den Teams im Stundenplan Teamzeiten freigeräumt, in denen Sitzungen stattfinden können (weil da jeder kann), aber nicht müssen. Das betrifft allerdings nur 3 Klassen, ich würde es gerne für alle meine Klassen so machen, aber da weiß ich noch nicht, wie :P

  • Nur einmal interessehalber: Welche "Aufgaben" macht ihr denn NICHT mehr, wenn es dafür keine Ermäßigungsstunden mehr gibt?
    Gruß !

    Gar keine, aber der Gesamtstundenpool wird ja pauschal berechnet und nicht direkt nach den Aufgaben. Aber ja, wir haben z.B. keinen Lehrer mehr, der zuständig ist für PCs usw. das macht inzwischen eine ABM-Kraft.

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