Schulen im Würgegriff - ein sehr lesenswerter Artikel der Nachdenkseiten

  • Ich finde den ziemlich schlecht.
    Im Wesentlichen ist es ein langes relativ pauschales Klagelied. Es findet weder eine differenzierte Betrachtung der Situation statt, noch ein echter Vergleich zu den Zuständen früher und es wird erst recht nicht darauf eingegangen, wie denn nach Meinung des Autors ein besseres Schulsystem aussähe.

  • Ich konnte meine Schule nicht wiederfinden. Und da es permanent um alle Schulen, in ganz Deutschland, überall, geht, ohne nach irgendetwas zu differenzieren, habe ich bald aufgehört zu lesen, weil: kann dann ja schon mal nicht stimmen.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kam jetzt endlich mal dazu ihn zu lesen und finde darin eigentlich viele Punkte wieder, die auch hier ständig von usern beklagt werden. Ob man das jetzt Klagelied nennen will...
    Ich halte es auch für merkwürdig, der Autorin vorzuwerfen, dass in einem Artikel, der ihre Sicht auf eine generelle Tendenz darstellt, eine "generelle Tendenz" enthalten sei. Klar gibt es Schulen, wo dem nicht so ist, oder die Kollegen es nicht bemerken. Das ist ja aber nicht ihr Punkt.
    Ich bin mit relativ vielen Schulen in Kontakt - so um die 180 und überregional bei meinen Schulungen noch mehr - und finde sehr vieles, von dem, was die berichten, wieder. Das ist schon durchaus oft so. Zumindest hierzubundeslande.


    Ob allerdings die Schlussfolgerung, die sie zieht, so Sinn macht (hier gemeint als "realistisch ist"), daran zweifele ich. Bei vielem mag man sich wünschen, die Uhr zurück drehen zu können - bei der eindeutig festzustellenden Ökonomisierung der Schulen, ebenso wie bei der Globalisierung, der Digitalisierungsdatenschleuderei, ganz gleich wie man zu ihnen steht, wird das nicht gelingen. Behaupte ich mal.


    Und die bessere Finanzierung, die inhaltliche Unabhängigkeit? Die Forderung muss erhalten bleiben und immer wieder dafür gekämpft werden, klar.


    Aber für viele Schulen ist der kurzfristige Weg dann genau der, den sie beschreibt: externe Sponsoren suchen, auch, wenn an sich dann deren "Inhalte" ein wenig auf die Fahnen schreiben muss oder Verpflichtungen eingeht - weil vom Staat eher nix zu erwarten ist. Oder weil sie auch oft relativ "naiv" rangehen. Ich kenne so viele Kollegien, die sich irgendwelches Zeugs ins Haus geholt haben, weil es "kostenlos war und toll klang" - von Berufsberatern (die eigentlich Unternehmensberater waren) über google.edu (illegal laut hess. Datenschutzgesetz), irgendwelche Technik, irgendwelche Bücher/Materialien/Veranstaltungen) und dann hatten sie den Salat. Die Wartungsverträge, die Poster/Plakate im Haus/die Veranstaltungen, die inhaltlich plötzlich nicht mehr vom Kollegium getragen wurden, die Technik, die Informationen über Menschen weitergab, die keine Informationen weitergeben wollten/ den Besuch des hessischen Datenschutzbeauftragten und dessen Erbosung/ die Werbung im Haus und, in einem Fall, an den ich mich noch gut erinnere: in den Briefkästen aller Eltern. Regelmäßig. Na, die waren begeistert.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

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