Tipps für Goethes Wahlverwandtschaften

    Hallo ihr Lieben


    Ich bin ganz neu im Beruf und auch in diesem Forum. Ab dem 31. Oktober unterrichte ich für 7 Wochen eine Klasse der Stufe Sek II in der 11. Klasse. Mir wurde gesagt, dass ich mit ihnen während 7 Wochen Goethes Wahlverwandtschaften durchnehmen soll. Nun ist dies aber ein Werk, das ich selbst zwar gelesen, aber nie mit irgendjemandem besprochen habe, darum weiss ich nicht, was sich dafür eignen würde. Habt ihr Ideen, was ich in 6 Wochen mit den SuS machen könnte? In der 7. Woche muss eine Prüfung stattfinden. Auf die erste Doppellektion lesen sie die erste Hälfte des Romans und auf die zweite die zweite Hälfte.


    Anfangen möchte ich damit, dass sie ein Figuren-Netzwerk erstellen und begründen wieso sie die Figuren in diesen Kostellationen sehen, in einem zweiten Schritt sollen sie sich dann überlegen wie es weiter gehen könnte.


    Am Ende , in der 6 Wochen, möchte ich eine Art Podiumsdiskussion mit den vier Hauptfiguren machen (die Klasse in vier Gruppen, vorher werden Diskussionsthemen im Klassenverband vereinbart, auf welche sich die Gruppen vorbereiten) - was auch ginge wäre ein Hot Chair, also ein/e Schüler/in in der Rolle einer Figur wird zu ihren Gründen befragt.
    Das könnte man auch mit einem laufenden Facebook Account der Figur verbinden lassen, so dass sich die SuS wirklich auf eine Figur einschiessen, vielleicht auch mit den andern chatten, aber da wir das Buch nur in zwei Leseabschnitte aufteilen, weiss ich nicht, ob das wirklich Sinn macht.


    Klar ist auch, dass wir mal die Erzählsituation und die Perspektiven anschauen müssen.


    Grundsätzlich fehlen mir Ideen für die Lektionen 2-5. Ich kenne den Anfang und ich kenne das Ende, aber ich tue mich sehr schwer damit die Lektionen dazwischen spannend zu gestalten. Ich bin schon so lange an der Uni, dass ich es gar nicht mehr anders kenne, als dass man ein Werk nur ein zwei Lektionen bespricht und dann das nächste an der Reihe ist...


    Habt ihr vielleicht eine Idee? Wie macht ihr das mit euren Lektüren?


    Vielen Dank für eure Hilfe!


    Liebe Grüsse,


    Die Novizin

    Hallo Novizin,


    wenn ich eine Reihe zu einer Ganzschrift plane, beginne ich meist mit einer mindmap mit allen Punkten, die ich besprechen möchte - klassischerweise sind das Figuren/Charakterisierung, Autor, Sprache, oft auch Theorie (hier: Roman), Struktur der Handlung, Rezeptionsgeschichte, meist auch noch ein paar Stunden Aufsatzkunde.


    Und dann habe ich meist schon meine (in Sek II) 20 Stunden zusammen.


    Dann versuche ich, ein/ein paar Ziele, die ich mit der Reihe verfolgen will, zu formulieren: Nach der letzten Stunde sollen meine Schüler Folgendes können....
    Ganz konkret bitte.


    Dann nehme ich eine Liste der Stunden, die ja schon quasi in der mindmap stehen, lege die Reihenfolge fest und überlege, was ich in der Stunde "Sprache" (können auch zwei oder drei Stunden sein) zeigen will. Wieder ganz konkret an den Schülerkompetenzen.


    Nun wähle ich das Material aus - welche Textstellen will ich in der Stunde lesen, welches Zusatzmaterial brauche ich - da lasse ich mich auch gern von Kopiervorlagen inspirieren. Müsste es in der Schule geben , ich mag oft die deutschkompetent Bändchen gern (darf ich das schreiben??), es gibt so etwas aber von jedem Verlag. Auch im www. suche ich mir Material, mache da aber kein Fass auf, meist bieten die Server der Bundesländer Material aus Lehrerfortbildungen.


    Dann wähle ich mir eine Methode aus (und versuche, Abwechslung hineinzubringen oder eben gerade, zwei neue Methoden intensiv zu üben - es gibt auch eigene Ziele für die Methoden) -
    und dann ist die Reihe fertig. Wenn ich das Buch gelesen habe brauche ich meist 2 Tage, um eine Reihe zu erstellen, habe dann aber auch die Arbeitsblätter und die Klausur fertig.


    Viel Erfolg beim Planen.

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