Grundschule: Aufwand/Gehalt-Verhältnis angemessen?

    • Offizieller Beitrag

    Geht das jetzt hier schon wieder los?


    Leute, jetzt mal im Ernst:
    Wir sind doch alle der Meinung, dass wir in unserer Schulform in diesem oder jenem Bereich besser ausgebildet/qualifiziert sind oder mehr oder weniger pädagogisch gefordert sind - und natürlich immer stärker belastet und gefordert sind als alle anderen Schulformen. Und passt das einmal nicht ins Raster, kommen Schulformstandort, "besondere Schüler" etc. als nächstes Kriterium hinzu.


    Das führt doch zu nichts!


    Wir tragen alle Verantwortung für viele Menschen - tagtäglich.
    Wir wissen bereits vor unserem Dienstantritt, wie viel wir verdienen werden.
    In der freien Wirtschaft kann man sowohl mehr als auch weniger verdienen - letztlich abhängig von Angebot und Nachfrage.
    Es steht uns frei, uns für diesen Beruf zu entscheiden oder sich nach etwas anderem umzusehen - im Idealfall VOR Studienantritt.


    Zum Thema "Bestenauslese":


    Man kann das Phänomen geißeln, dass angeblich nur die tendenziell schlechteren Abiturienten und Studenten ins Lehramt gehen.
    Das lässt sich medienwirksam besser verkaufen (im wahrsten Sinn des Wortes) als die Frage zu erörtern, wieso denn die Besten der Besten gerade nicht ins Lehramt gehen.
    Der Zusammenhang zwischen bestem Studienabschluss und bester Lehrerpersönlichkeit ist bis heute ebenfalls nicht hinreichend plausibel (und glaubwürdig) erläutert.


    Jede Gesellschaft bekommt die Lehrer, die sie verdient. Und Intelligenz zeigt sich eben auch bei der Berufswahl.

  • Als studierte Gym-Lehrerin mit Erfahrungen an der Zielschulform und jetzt vier Wochen Grundschulerfahrung in Vollzeit kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen: Jede Schulform hat seine Tücken und Herausforderungen!


    Wenn man effizient direkt vor und nach der Schule die Vor- bzw. Nachbereitung für die kommenden Tage erledigt und nicht jedes Arbeitsblatt selbst konzipieren muss, kann man gut und gerne um 15:00 Feierabend haben an der Grundschule.
    Am Gymnasium ist mir das nicht soo häufig gelungen. Das lag aber vielleicht auch an der mangelnden Erfahrung beim Planen und Gestalten von Stunden.


    Jedenfalls finde ich dieses Bashing der unterschiedlichen Schulformen komplett affig: gäbe es keine Grundschullehrer, die Kinder dazu befähigen, zu lesen, zu rechnen und einen Schulalltag mehr oder weniger.selbstständig zu bestehen, hätten Kollegen an den weiterführenden Schulen nichts zu tun.
    Umgekehrt ist heutzutage Grundschulbildung allein auch keinen Pfifferling wert, so dass wir als Team zusammenarbeiten sollten!


    Liebe Grüße,
    SchmidtsKatze


    PS: Dass die Arbeit von Primarlehrern (v.a. die angestellten Kollegen mit zwei Gehaltsstufen weniger) anerkannt und besser entlohnt werden muss, steht außer Frage!

  • Ist denn die Verbeamtung (in NRW zumindest) eher die Regel als Ausnahme, wenn hier die ganze Zeit von dessen Besoldung die Rede ist? Beim TVöD sind ja Nicht-Gymnasiallehrer sogar zwei Stufen drunter. Verstehe die Logik dahinter nicht, wenn man sich die Anforderungen der einzelnen Gruppen anschaut. Wird für Beamten dieselbe Logik verwendet? Ich kann jetzt nur für meine Uni sprechen, aber dort sind für alle Lehrämter die Module des Zweitfachs fast identisch. Dass Deutsch/Mathe nicht so wissenschaftlich ist klar. Dafür studiert man aber 3 Fächer und der Pädagogikanteil ist höher. Verantwortung wurde hier auch schon erwähnt. Gibt es denn von der Regierung eine offizielle Begründung oder trauen die sich nicht einfach zu sagen, dass die Geld sparen wollen?


    Arbeitsaufwand ist für alle Lehrämter wie ich hier lese ähnlich hoch und typabhängig oder? Wie häufig hat man denn Besprechungen u.Ä., sodass man länger in der Schule bleiben muss? Ich persönlich finde am Lehramt gut, dass man zu Hause arbeiten kann. Ist denn der außerunterrichtliche Arbeitsaufwand für Grundschullehrer in einem zumutbaren Rahmen, sodass man auch Freizeit hat? Oder ist das ganze auch typabhängig und man kann sich das ganze schwerer machen als nötig? Wobei ich denke, dass solche Leute das ganze eher als Hobby statt Arbeit angehen und sich das ganze relativiert.


    Ist jetzt wahrscheinlich etwas weit hergeholt, aber gibt es zufällig Studien darüber wie hoch die Burn-Out-Gefahr in der jeweiligen Schulform ist? Finde dazu nur allgemeine Aussagen. Daraus könnte man ja indirekt ablesen, ob alles im Gleichgewicht ist.

  • @chili, es ging darum, dass man sich im Lehramt irgendwo einen schönen Lenz machen könnte. Wenn der TE nachfragt, wie Arbeitszeit und Vergütung im Grundschulsektor sind, dann sage ich ihm: an der Grundschule kann man niemals die Füße ausstrecken, ob man den Job schon lange macht, oder nicht. Was das bedeutet (nicht mal einen Satz ins Klassenbuch schreiben zu können, weil sich sonst zweie kloppen) weiß man erst, wenn mans ein paar Jahre macht. Daraus schließe ich natürlich nicht, dass irgendein Gymnasiallehrer zu wenig macht. Mehr verdienen tun sie trotzdem, wie auch immer man das findet.

  • Oder ist das ganze auch typabhängig und man kann sich das ganze schwerer machen als nötig? Wobei ich denke, dass solche Leute das ganze eher als Hobby statt Arbeit angehen und sich das ganze relativiert.

    Ich weiß nicht, genau, wie ich das erklären kann, aber bei mir war es schon immer so (in Schule, Studium und jetzt auch im Beruf), dass mir die Sachen irgendwie "zufallen".


    Ich kann mich nicht erinnern, dass ich (weder im Referendariat noch jetzt als vollwertige Lehrkraft) lange an einer Unterrichtsstunde getüftelt hätte. Ich lasse mir meine Unterrichtsplanung auch in der Freizeit durch den Kopf gehen und irgendwann kommt die zündende Idee. Vorbereitet ist das Ganze dann in wenigen Minuten. Ich schaffe es in der Regel, meine komplette Unterrichtswoche in zwei Zeitstunden vorzubereiten. Natürlich kann ich mittlerweile auch aus einem Pool schöpfen, das ist klar. Aber dieser Effekt tritt bei jedem früher oder später ein.


    Auch Korrekturen gehen mir relativ zügig von der Hand. Ich habe heute für die ordentliche (!!!) Korrektur von 15 Englisch-Aufsätzen (ca. 250 Wörter pro Aufsatz) 2,5 Stunden benötigt. Andere sitzen da definitiv länger.


    Es war schon immer meine Stärke, effektiv und zeit-ökonomisch zu arbeiten. Und ja, dann ist es auch mal so, dass ich mich fünf Minuten nach dem Klingeln ins Auto hocke und den restlichen Tag nichts mehr für die Schule mache. ;)

  • Ist jetzt wahrscheinlich etwas weit hergeholt, aber gibt es zufällig Studien darüber wie hoch die Burn-Out-Gefahr in der jeweiligen Schulform ist?

    Wenn es diese Studien gäbe, dann müsste man dabei wohl berücksichtigen, dass an Grundschulen zu 91% Frauen arbeiten, die oft als ersten/zweiten Job eine Familie zu versorgen haben, was die Belastung natürlich steigert.


    Der Rest (Frequenz der Besprechungen) ist zu sehr abhängig von der Schule und dem Schulort bzw. der aktuellen Klasse. Natürlich haben Lehrer Freizeit. Und früher oder später wird man lernen (müssen) für diese Freizeit zu sorgen.

  • st denn die Verbeamtung (in NRW zumindest) eher die Regel als Ausnahme, wenn hier die ganze Zeit von dessen Besoldung die Rede ist? Beim TVöD sind ja Nicht-Gymnasiallehrer sogar zwei Stufen drunter.

    Verbeamtung in NRW ist bei Planstellen die Regel.


    Lehrer werden nicht nach TVöD bezahlt, sofern angestellt, sondern TV-L.

  • Wenn es diese Studien gäbe, dann müsste man dabei wohl berücksichtigen, dass an Grundschulen zu 91% Frauen arbeiten, die oft als ersten/zweiten Job eine Familie zu versorgen haben, was die Belastung natürlich steigert.

    Dann müsste man bei diesen Studien auch berücksichtigen, dass Frauen überdurchschnittlich oft in Teilzeit arbeiten, was die Belastung wieder verringert.


    Und außerdem ist es ja nicht so, dass Männer nichts machen:


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  • Also zunächst mal würde ich meine Entscheidung, ob GS oder GYM niemals von der Gehaltsstufe abhängig machen. Beide Schulen sind so dermaßen unterschiedlich……
    ich habe mich damals ganz bewusst für GHWRS entscheiden. Ich wollte eben mehr Pädagoge sein als Wissensvermittler.
    Und am Gym ist man eben mehr der Wissensvermittler. Ist ja auch nicht verwerflich. Schließlich müssen die Schüler dort auf ein Studium vorbereitet werden. Das wäre mal so gar nicht meins gewesen.


    Ich fand damals die Studenten so richtig bescheuert, die auf dem PH-Gelände bereits mit der Besoldungstabelle rumliefen….. die armen Schüler. Egal, welcher Stufe sie angehören…..


    Gegen A13 hätte ich natürlich nichts einzuwenden.


    Mein Gehalt ist aber absolut o.k. Es gibt sicherlich Jobs, die schlechter bezahlt werden und auch voll mit Verantwortung sind. (Pflegeberufe z.b.).

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Mein Job ist unterrichten. Dafür werde ich bezahlt.

    In Bayern: Nein. Siehe etwa Lehrerdienstordnung §9b Außerunterrichtliche Dienstpflichten. Mich nerven die Kollegen und Kolleginnen, die nach dem Unterricht gleich verschwinden und meinen, damit sei ihr Job getan. (Keine Ahnung, ob du dazu gehörst, wirklich nicht, aber es gibt viele diesert Art.) Aber in anderen Bundesländern mag das anders sein.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • In Bayern: Nein. Siehe etwa Lehrerdienstordnung §9b Außerunterrichtliche Dienstpflichten.

    Ich habe Yummi anders verstanden, als du ihn wahrscheinlich interpretierst.


    Es gibt genau zwei "Fixpunkte", was die Lehrerarbeitszeit betrifft: Das ist einerseits die Wochenarbeitszeit der Beamten von 40 Zeitstunden, also auf das Jahr hochgerechnet ca. 1800 Zeitstunden entspricht. Andererseits das Unterrichtsdeputat, das in den jeweiligen Lehrerarbeitszeitverordnungen festgelegt ist.


    D.h. von diesen 1800 Stunden pro Jahr ziehe ich erst einmal ALLE Tätigkeiten ab, die ZWINGEND mit dem Unterrichten verbunden sind: Das reine Unterrichten, die Wegzeiten im Schulgebäude, eventuelle Wegzeiten zwischen unterschiedlichen Schulstandorten am selben Tag, die direkten Vor- und Nachbereitungstätigkeiten im Schulgebäude (z.B. Tafelwischen, Kopieren, Klassenbuch führen, Einsammeln von Zetteln usw.). Dann natürlich ALLE Tätigkeiten, die auch zwingend mit Unterricht zusammenhängen, egal wo sie abgeleistet werden: Unterrichtsvor- und Nachbereitung im weiteren Sinne, Konzeption von Klassenarbeiten / Prüfungen, Korrekturen, Abiturprüfungen, Notenfindung, Konferenzen, Dienstbesprechungen, mit dem Unterricht zusammenhängende pädagogische Gespräche (mit Schülern, Eltern, Kollegen), individuelle Fördermaßnahmen, Klassenlehrertätigkeiten, Zeugniserstellung, Exkursionen, verpflichtende Fortbildungen, unbezahlter Vertretungsunterricht, Aufsichten usw.


    Die Zeit, die dann noch übrig bleibt, die kann man dann für die "Extra-Wünsche" des Dienstherrn oder der Schulleitung aufwenden. Sind die 1800 Jahresstunden voll, ist Schicht im Schacht. Unbezahlte Überstunden habe ich nicht vor zu leisten! Wenn der Dienstherr / die Schulleitung will, dass diese Tätigkeiten trotzdem ausgeführt werden, dann geht das nur über bezahlte Überstunden (haha!), Entlastungsstunden oder es müssen mehr Lehrkräfte oder sonstigen (pädagogischen) Mitarbeiter eingestellt werden. Ganz einfach und außerhalb der Schule selbstverständlich!


    Zusammenfassend: Die Wünsche des Dienstherrn / der SL an das, was wir tun sollen, sind zwar praktisch unbegrenzt, das (bezahlte) zeitliche Budget ist es aber nicht!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    10 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Nimm es mir nicht übel. Aber ich verstehe nicht, wie man Zusatzarbeiten übernehmen kann und diese dann im Prinzip kostenlos macht.

    Die Frage des Threaderstellers war, wann er nach Hause kann. Daher mein Hinweis, dass es durchaus Aufgaben gibt, die nachmittags in der Schule zu erledigen sind. Das hat erstmal nichts mit unbezahlten Überstunden zu tun. Vielleicht bleiben ja nach Mikaels Rechnung von den 1800 Zeitstunden noch einige übrig, die man in solche Aufgaben investiert.

  • Zum Thema "Bestenauslese":


    Man kann das Phänomen geißeln, dass angeblich nur die tendenziell schlechteren Abiturienten und Studenten ins Lehramt gehen.
    Das lässt sich medienwirksam besser verkaufen (im wahrsten Sinn des Wortes) als die Frage zu erörtern, wieso denn die Besten der Besten gerade nicht ins Lehramt gehen.

    Der Bildungsforscher Ulrich Trautwein hat zu dem von Bolzbold angesprochenen Phänomen differenzierte Studien vorgelegt. Quelle und Kurzbeschreibung hier: http://paedagogik-news.stangl.…kandidaten-unterschaetzt/

  • Stimmt es, dass man als Gymnasiallehrer an anderen Schulformen problemlos unterrichten kann und trotzdem noch „normal“ bezahlt wird? Hat man als Grundschullehrer auch die Möglichkeit auf eine andere Schulform zu wechseln mit bestimmten Fortbildungen? Mir geht es hier vor allem um die Freiheit. Bin da vielleicht etwas pessimistisch und gehe vom schlechtesten Fall aus, nicht verbeamtet zu werden. Da wäre mir ich größere berufliche Freiheit sehr lieb, wenn es mal nicht läuft wie geplant. Ansonsten wäre das ganze noch ein weiterer Nachteil für Grundschullehrer.

  • Hallo Gerri,


    das kommt ganz auf das Bundesland an. Aber bezahlt wird man (zumindest in S-H und ich meine auch HH) immer nach der passenden Stelle, d.h. E11 bzw. A12 in der Primarstufe, E13 bzw. A13 am Gymnasium und der Sekundarschule.


    Man kann nicht "einfach" an einer anderen Schulform unterrichten, mit Planstellen sieht es da schlecht aus. Du kannst vertretungsweise an anderen Schulformen als der eigenen unterrichten, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber mal eben wild hin und her wechseln ist eigentlich nicht möglich.


    Liebe Grüße,


    SchmidtsKatze

    • Offizieller Beitrag

    Gerri, ich habe fast den Eindruck, du gehst ein bisschen sehr arg verkopft an die Sache heran, wägst alle möglicherweise auftretenden Probleme bereits im Vorfeld ab.
    Das kann man machen, aber vieles weiß man einfach vorher nicht, kann man nicht wissen. Absolute Sicherheit gibt es nicht, im Beruf genausowenig wie im Privatleben ;) Schon gar nicuht, wenn man alles nur theoretisch durchgeht ;)


    Hast du denn nun schon mal versucht, ein Praktikum machen zu können?


  • Es war schon immer meine Stärke, effektiv und zeit-ökonomisch zu arbeiten. Und ja, dann ist es auch mal so, dass ich mich fünf Minuten nach dem Klingeln ins Auto hocke und den restlichen Tag nichts mehr für die Schule mache. ;)

    Und das ist an der Grundschule meiner Erfahrung nach (insbesondere wenn man eine 1. oder 2. Klasse hat) eher ungewöhnlich. Wenn da ein Stöpsel in Tränen aufgelöst steht, weil seine Mutter ihn nicht abholt, kannst du eben nicht gehen. Und das betrifft nicht immer nur die eigene Klasse. Dann musst du ihm helfen und das kann dauern.

  • In Bayern: Nein. Siehe etwa Lehrerdienstordnung §9b Außerunterrichtliche Dienstpflichten. Mich nerven die Kollegen und Kolleginnen, die nach dem Unterricht gleich verschwinden und meinen, damit sei ihr Job getan. (Keine Ahnung, ob du dazu gehörst, wirklich nicht, aber es gibt viele diesert Art.) Aber in anderen Bundesländern mag das anders sein.

    Zum Glück sind wir keine Kollegen... ^^


    Ich komme morgens früher an die Schule und bin ca. 30 Minuten vor Unterrichtsbeginn da. Kopieren, bereite das Klassenzimmer vor wenn nötig, unterhalte mich mit Kollegen über dies und das etc.
    Dafür mache ich direkt nach dem Unterricht auch den Abflug. Warum auch nicht? Es verlangt ja auch niemand von der Büroangestellten nach Feierabend noch im Büro zu bleiben.
    Lehrerarbeitsplätze haben wir nicht, funktionierende PCs ebenso kaum, Möglichkeit zum Mittagessen Mangelware, Ruhemöglichkeit nicht vorhanden. Warum sollte ich mich dann 'künstlich' in der Schule rumdrücken? Vorbereiten und korrigieren läuft zu Hause effektiver, da nicht permanent jemand an der Tür zum Lehrerzimmer klopft. Kopieren kann ich am nächsten Tag.
    Konferenzen und Besprechungen werden bei uns angekündigt. Da wir ein relativ kleines Kollegium sind, finden Absprachen in den großen Pausen statt oder man vereinbart dann mittags einen Termin.
    Von daher verlasse ich mit gutem Gewissen meist 5-10 Minuten nach Unterrichtsende das Schulgebäude. :)

  • Gerri, ich habe fast den Eindruck, du gehst ein bisschen sehr arg verkopft an die Sache heran, wägst alle möglicherweise auftretenden Probleme bereits im Vorfeld ab.
    Das kann man machen, aber vieles weiß man einfach vorher nicht, kann man nicht wissen. Absolute Sicherheit gibt es nicht, im Beruf genausowenig wie im Privatleben ;) Schon gar nicuht, wenn man alles nur theoretisch durchgeht ;)


    Hast du denn nun schon mal versucht, ein Praktikum machen zu können?

    Naja, ich bin jetzt nicht ganz sooooo jung und kann mir eigentlich keinen weiteren beruflichen Fehlgriff erlauben. Merke jetzt schon, dass mein bisheriger Werdegang nicht gut ankommt. Bin deshalb etwas übervorsichtig. Alles hat irgendwie sein Vor- und Nachteile und wenn man wie ich jetzt nicht auf ein Bereich fixiert ist und mehrere Interessen hat, dann ist die Entscheidung nicht ganz so einfach.


    Praktikum könnte ich erst im 2. Halbjahr machen, wenn es passende Mentoren gibt. Vielleicht beginne ich zum Sommersemester zu studieren, weshalb Grundschule in meinen Fokus gekommen ist. Mit Grundschulkindern hatte ich als Trainer und während des Studiums zu tun und komme mit dieser Alterklasse eigentlich gut zurecht. Das würde ich mir eher zutrauen, wenn ich kein Praktikum bekommen sollte und mich fürs Lehramt entscheide.

  • @Arbeitszeit:
    Du kannst mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass du in NRW später an einer Ganztagsschule arbeitest. Das bedeutet an bis zu 3 Tagen Unterricht bis etwa 4 Uhr. Danach musst du deinen Unterricht vorbereiten. Unterrichtsvorbereitung in Springstunden ist schwierig, da die Materielle Ausstattung der meisten Schulen dafür unzureichend ist. Du profitierst vorbereitungstechnisch also nur in geringem Maße von den vermehrten Springstunden im Ganztagsbetrieb.


    An den Grundschulen ist die Situation oft insofern etwas besser, als dass dort öfter das Modell offener Ganztag mit Betreuung durch externe Träger gefahren wird. Die Nachmittagseinsätze sind also etwas seltener. Dafür wirst du dann viel Material selbst erstellen oder zusammenstellen. Der zeitliche (und finanzielle) Aufwand übertrifft nach meinen Beobachtungen im Freundes- und Familienkreis deutlich den Aufwand eines S1/S2-Lehrers.


    @Gehalt Grundschule
    Kann man einigermaßen gut von Leben. Im Vergleich mit anderen Schulformen ungerechtfertigt niedriger (weniger Geld, höhere Arbeitszeit, heterogeneres Klientel, mehr Beratungstermine, quasi keine Beförderungsmöglichkeiten).


    Letztendlich ist aber entscheidend, ob du gerne mit der Altersgruppe der Schüler arbeitest und ob das Gehalt dir für deinen angestrebten Lebensstandard (an deinem Wohnort!) reicht.

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