Was erwartet mich im Ref.?

  • Hallo zusammen,


    könnt ihr mir mal bitte einen detaillierten Wochenablauf eines Referendars/einer Referendarin schildern? Wie viele Std. ist man in der Schule? Wie oft im Seminar? Was ist das Wichtigste Handwerkszeug für das Ref.? Wie kann man alles gut schaffen?


    Danke im Voraus :)

  • In welcher Schulform und welchem Bundesland wirst du denn das Ref machen? Das kann nämlich teilweise ganz schön im Ablauf variieren.

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Okay, dann bin ich raus. ;) Aber irgendwer sollte sich finden, der es dir beantworten kann.
    Viel Erfolg im Ref!

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Hallo,


    so, hier nun meine versprochene Antwort: Ich habe das Referendariat an einer kaufmännischen Schule in BW gemacht. Bei uns gibt es zwei Ausbildungsabschnitte. Im ersten Ausbildungsabschnitt (zweites Halbjahr eines Schuljahres) hat man am Seminar noch sehr viele Veranstaltungen (Päd, Psycho, Recht, Schulorga, Fachdidaktiken). Diese verteilen sich auf zwei Tage in der Woche. An den restlichen drei Tagen ist man an der Schule und nutzt die Zeit für Hospitationen und begleiteten Unterricht. Pro Fach musste ich glaube ich 20 Stunden eigenen Unterricht halten und 40 Stunden hospitieren. Im zweiten Ausbildungsabschnitt bekommt man dann eigenen Unterricht im Umfang von 9 bis 12 Wochenstunden, je nach Fächerkombination. Ich hatte 12 Wochenstunden, da ich zwei Hauptfächer unterrichte. In einem deiner Fächer schreibst du die Zulassungsarbeit und hältst eine Lehrprobe, in deinem anderen Fach hältst du zwei Lehrproben. Mindestens eine Lehrprobe muss in der Mittelstufe gehalten werden.


    Was so den Tagesablauf anging, fand ich es ziemlich locker. Ich hatte pro Tag maximal vier Stunden Unterricht (oft auch nur zwei) und blieb dann noch an der Schule bis ich den nächsten Tag vorbereitet hatte. Meist war ich dann so gegen 14 Uhr zuhause und hatte dann "frei". Korrekturen hielten sich in Grenzen. Gerade einmal 14 Klassensätze im ganzen Schuljahr, also sieben Korrekturwochenenden. Wenn es auf die Prüfungen zugeht, kommt dann natürlich das Lernen dazu. Aber das konnte ich in der Regel in den Ferien erledigen. Die Lehrproben sind auch vorbereitungsintensiv aber du hast in der Regel ein paar Tage Sonderurlaub zur Verfügung, die du entsprechend einsetzen kannst.


    Im Vergleich zu meinem jetzigen vollen Deputat, war das Referendariat ein Spaziergang. ;) Von den ganzen Prüfungen, Lehrproben, etc. darf man sich halt nicht unnötig stressen lassen.


    Grüße,
    Mrs Pace

  • Das hört sich ja echt nach Spaziergang an. Ich wundere mich gerade. Auch wenn ich mein Ref nicht an einer BBS gemacht hatte. Ich hatte quasi nie um 14 Uhr frei, weil die Seminare zweimal wöchentlich nachmittags lagen und einmal im Wechsel di oder do am Vormittag - allerdings nachdem man zwei Stunden Unterricht hatte. Eigenverantwortlichen Unterricht gab es ab dem ersten Tag, die restlichen Stunden begleiteten Unterricht. Für die Seminare mussten Referate und Seminartage vorbereitet werden. Ich hatte noch insgesamt 16 benotete und unbenotete Unterrichtsbesuche mit ausführlichen Unterrichtsentwürfen. Wir mussten ein Portfolio mit tägliche Unterrichtskurzskizzen führen. Für die Prüfungen und Lehrproben am Ende gab es keinen Sonderurlaub, man war lediglich eine Woche vorher von den Seminarveranstaltungen befreit. Dazu natürlich Korrekturen und die Zulassungsarbeit. Gab es bei euch sowas nicht?

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

  • Ich hatte im ersten Ausbildungsabschnitt montags und dienstags Seminar bis 17 Uhr, das stimmt. Aber meine Schultage waren um 13 Uhr beendet. Im zweiten Ausbildungsabschnitt hatte ich montags bis 17 Uhr Seminar; ansonsten Unterrichtsende auch spätestens um 13 Uhr. Pro Fach gab es drei Unterrichtsbesuche, also insgesamt sechs. Die Entwürfe dazu durften maximal drei Seiten lang sein.


    Überfordert habe ich mich auf jeden Fall nicht gefühlt. Vor allem im Vergleich zu einem vollen Deputat. Wenn ich mir meinen Stundenplan von damals angucke, denk ich mir jedes Mal, "Hach, da hattest du noch ein lockeres Leben." :D

  • Das Referendariat war okay. Das Seminar war nervig. Insbesondere die Dokumentationsarbeit war unnötig. Ansonsten kommt es wohl auf die Schule und die Klassen an die man unterrichtet. Ich hatte mit beidem wohl Glück.


    Ein volles Deputat finde ich jetzt auch nicht wirklich schlimm. Ich überarbeite mich nicht. Die Prüfungszeitäume sind etwas stressiger.


    Aber wenn man den Job als Job und nicht als Berufung und sich auch nicht als pädagogischer Heilsbringer sieht, dann läuft das.


    Einfach auf sich zukommen lassen. Locker bleiben unf sich nicht verrückt machen lassen. Solange man das was man unterrichtet versteht und eine klare Unterrichtsstruktur hat, hat man die halbe Miete. Wenn man dann kein ängstliches Küken ist, läuft die Sache.


    Viel Erfolg!

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