Für und wider Homöopathie (Aus dem "Was-bezahlt-die-Beihilfe"-Thread)

  • Gefährlich ist für Säuglinge zum Beispiel Keuchhusten. Das Risiko wollte ich nicht eingehen, deswegen wollte ich meine Kinder geimpft wissen. Kinderlähmung oder Pocken wären hierzulande nicht asugestorben, hätte man nicht flächendeckend geimpft.


    Dass Impfungen auch Nachteile haben, wird hier aber keiner ernsthaft bestreiten wollen (Quecksilber- und Aluminiumverbindungen z.B. von denen man nicht gesichert weiß, welche Nachteile die genau mit sich bringen).


    Und auch hier gilt: es ist Privatvergnügen (= Persönlichkeitsrechte), sich für oder gegen eine Impfung zu entscheiden. Wenn es denn mal wieder eine Impfpflicht für eine bestimmte Krankheit geben sollte, dann haben sich hoffentlich Ethiker, Rechtswissenschaftler und Mediziner ausreichend darüber ausgetauscht.
    Dass sich hier in diesem Thread ständig einige als WissenschaftlerInnen aufspielen, weil sie Mathe auf Lehramt studiert haben, finde ich schon belustigend. Ja, liebe Kolleginnen und Kollegen, ihr habt das Grundlagenwissen eines Akademikers. Genau wie alle anderen hier. Und nein, daraus lässt sich keine Position herleiten, aus der man zweifelsfrei beurteilen könnte, was für alle Menschen gleichermaßen das Beste ist.

  • Im Mathestudium lernst du nicht die Grundrechenarten. Die musst du können. Da lernst du logisches Denken und schlüssiges Beweisen, sowie Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung.
    Mehr muss ich dazu nicht sagen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Falls dir das Mathestudium nicht ausreicht bei einem Thema bei dem es im Grunde nur um Statistik geht: Ich hab auch noch einen Doktortitel in Psychologie und die Forschungsmethoden und Studiendesigns sind exakt dieselben wie in der Medizin, mit der Ausnahme, dass die meisten Mediziner methodisch weniger Ahnung haben, weil es im Studium kein Pflichtkurs ist.


    Es geht einfach um die Qualität der Argumentation. Ich mache das nicht, weil ich bin die Mutter und ich will das nicht ist in etwa so schlüssig wie ein Kind, dass sich vor dem Süßigkeitenregal auf den Boden wirft und heult. Obwohl...eigentlich hat das Kind den besseren Auslöser. Impfen schützt recht zuverlässig vor ansonsten recht bedrohlichen Krankheiten. Die mit der Impfung verbundenen Risiken sind deutlich geringer als die Risiken dieser Krankheiten. Und der Schwachsinn mit den Quecksilber- und Aluminiumverbindungen macht mich wirklich rasend. Mal im Ernst, ist unter den Fächern die du studiert hast wenigstens eine Naturwissenschaft? Falls nein, viel Vergnügen mit den gefährlichen Natrium- und Chlorverbindungen beim Essen und Vorsicht vor dem Wasserstoff (Knallgas!) beim Trinken. Mal im Ernst, ist dir der Unterschied zwischen elementarem Vorliegen und Verbindungen wirklich nicht bekannt?


    So jetzt einschränkend: Ja, auch die meisten Quecksilberverbindungen sind giftig. Thiomersal (auf das du bei den Impfungen anspielst) kann im Gegensatz zu elementarem Quecksilber aber durch den Körper relativ einfach abgebaut werden und löst im schlimmsten Fall eine Allergie (gegen Thiomersal) aus. Die meisten Babys erhalten während ihres ersten Lebensjahrs knapp 100 Mikrogramm Quecksilber über Thiomersal als Konservierungsmittel ab. Der häusliche Grenzwert für Quecksilber beträgt in Deutschland 0,035 Mikrogramm/m³ Raumluft (dieser RW I Wert gilt als unbedenklich, es gibt noch einen RW II Wert der höher liegt, aber lassen wir das aus). Ein Erwachsener atmet pro Tag ca. 10m³ Luft ein. Somit liegt ein Erwachsener bei ca. 130 Mikrogramm pro Jahr allein über die Atemluft. Nur um mal die Größenordnungen klarzumachen über die wir hier reden. (Und wie gesagt: Thiomersal kann im Gegensatz zum elementaren Quecksilber abgebaut werden)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Es geht einfach um die Qualität der Argumentation.

    Das ist richtig, aber man muss keinen Doktor in Mathematik haben, um eine Entscheidung treffen zu dürfen :top: Wir sind alle auf Forschung (und ihre Fehlbarkeiten!) und auch auf eigene, persönliche Erkenntnisse angewiesen.


    Man denke z.B. an den ewigen Mythos des gigantischen Eisenvorkommens in Spinat. Oder die Idee, dass man Babys nach der Geburt 200.000 Einheiten Vitamin D einpfeifen muss, die wechselnden Erkenntnisse, was man gerade unbedingt tun oder auf jeden Fall lassen sollte. Zu allem gibts die passende Studie. Mag nicht recherchieren, es gibt sicher auch wesentlich gefährlichere Irrtümer, als den Spinatzwang in der Nachkriegszeit.


    Dass du dich mit den Mengen von Quecksilber in unserer Umgebung auseinandergesetzt hast, ist hochinteressant. Dass du daraus schließt, wieviel davon "noch okay" ist, ist genauso wissenschaftlich, wie die Angst davor, die Menge könnte für Babys gefährlich sein.


    Und auch hier: Dass sich damit die WHO, das PEI, IOM und andere Institute intensivst auseinandergesetzt haben (und im übrigen nicht zu eindeutigen Ergebnissen gekommen sind), zeigt, dass es wichtig ist, skeptisch zu sein und nicht sofort "juhu" zu schreien, wenn Menschen massenhaft mit einer neuen wissenschaftlichen Erkenntnis behandelt werden, deren Folgen nicht absehbar sind.

  • Du kommst jetzt mit einer Untersuchung von 1890 die schon lange widerlegt wurde. Nur weil viele Menschen an Mythen glauben, anstatt sich selbst zu informieren, belegt nur die Bequemlichkeit vieler Menschen. Und meinst du, eine solche Aussage würde heute ebenfalls möglich?


    Kritische Auseinandersetzung ist wichtig, aber wenn ich von einer Materie und den darin verwendeten Instrumenten keine Ahnung habe, dann muss man sich entweder selbst dafür qualifizieren um eine fundierte Aussage zu treffen oder akzeptieren, dass man keine Ahnung hat.
    In der heutigen Zeit haben vermehrt die Leute das Bedürfnis zu alles und jedem ihren noch so unqualifizierten Beitrag zu leisten.
    Bei vielen passt halt der Spruch:
    It is on the internet, it must be true.


    Lustig waren die Zeiten als einige dachten es entstehen stabile Schwarze Löcher die die Erde verschlucken werden als das CERN seinen Betrieb aufgenommen hat. Oder als das Bullshitbarometer bei der Finanzkrise ausgeschlagen hat.

  • ...Und meinst du, eine solche Aussage würde heute ebenfalls möglich?..

    -> Milchtrinken- von "ja, prima, das Kalzium! Trinkt alle Milch" bis hin zu "nein, niemals, die Laktose/ Transfette/ und überhaupt ist es Kälberfutter und für den Menschen ungeeignet"
    -> CETA- von "um Himmels Willen, nein, alles schlecht! das Fracking, die Chlorhühnchen! die Paralleljustiz!" bis "toll, die Arbeitsplätze, das Wachstum, ohne Abkommen wirds nur schlimmer..." wer hat da die 1500 Seiten gelesen und verstanden? nein? trotzdem eine Meinung?
    -> Die Spirale- von "super! keine Nebenwirkungen! machen doch alle" bis "gehäufte Tumore, die einfach nicht in den Beipackzettel übernommen werden, weil "Kosten-Nutzen-Analyse"- Pech für die Frau, die jetzt blind ist. Aber Statistik rules!
    -> Glyphosat...
    ...
    Bunter Strauß an Diskussionen, in denen Themen verteufelt und verherrlicht wurden, natürlich hat jeder eine passende Studie parat. Für den Einzelfall macht aber die Studie nicht immer eine Verbesserung von Lebensqualität aus. Jeder möge also für sich entscheiden, so dass er selbst mit dieser Entscheidung leben kann.


    Contergan wäre übrigens so ein Fehlgriff der Wissenschaft, fällt mir gerade ein. Leider ein wichtiges Detail im komplexen System übersehen.


    Und lustig, studierte LehrerInnen sind genauso wenig bereit, wissenschaftliche Erkenntnisse aus Didaktik oder Pädagogik ernsthaft zu verfolgen und umzusetzen, wie ausgebildete ErzieherInnen. Da reicht das Bauchgefühl, die Kindheitserinnerung und das persönliche Erfolgserlebnis dann wieder prima aus.


    Na klar finde ich es schwer, mir zu allem eine qualifizierte Meinung zu bilden, weil es immer zwei Seiten einer Medaille gibt. Ich bin keine Expertin für Politik, Medizin, Jura oder Betriebswirtschaft und daher kann ich mich nur auf das verlassen, was die Forschung hergibt, bei allen Fehlern und der schieren Unmöglichkeit, aus komplexen Systemen einzelne Fragestellungen herauszufiltern und muss mir trotzdem meine eigene Meinung bilden, aus dem, was ich öffentlich zu lesen kriege. Wie auch sonst? Ich habe von den allermeisten Dingen des Lebens zu wenig Ahnung. Natürlich. Aber wenn hier jemand alles weiß: Hut ab.

  • Also können Impfungen schädlich sein?

    ja, natürlich können sie das! jedes wirksame medikament hat nebenwirkungen. wer dir wirksame medikamente ohne nebenwirkungen verspricht, lügt dich schlicht und einfach an.

  • Seit ich einen Schüler hatte, der nach einer Schutzimpfung erblindete, denke ich aber auch darüber nach, ob man wirklich gegen alles bedingungslos impfen sollte.

    Woher weißt, du dass er an der Impfung erblindete? Ansonsten... meiner Erfahrung gibt es gerade bei "Impfkritikern" immer zufälligerweise einen Fall in der Bekanntschaft, komischerweise müssten wir dann ca. 20 Millionen schwere Impfschäden pro Jahr in Deutschland haben. Deckt sich aber nicht mit den tatsächlichen Zahlen.


    Warum differenziert Ihr nicht? Ein Hausarzt, der einem Säugling bei einer Erkältung ein Antibiotikum verordnet, der bei einer erstmaligen leichten Überlastung Psychopharmaka verschreibt, der einem Schmerz nicht auf den Grund geht, sondern die Schmerzmitteldosis erhöht, macht alles richtig?

    Du kennst den Unterschied zwischen Methoden die wirken, aber falsch angewendet werden und Methoden die nicht wirken, aber trotzdem angewendet werden?

    aber einen heftigen Impfschaden, dann bewirkt das zumindest bei mir einen Denkprozess.

    https://www.welt.de/newsticker…aetfolgen-von-Masern.html


    http://www.morgenpost.de/berli…ge-war-nicht-geimpft.html


    Warum dürfen diese Personen nicht geimpft werden?

    Chronische Krankheiten etc. pp

    Wer will mir als Mutter das Recht nehmen, zu entscheiden, wann und was ich impfen lasse?

    Der Vater. Du bist nicht Alleinherrscherin über dein Kind. Und auch Mütter sind nicht Halbgötter in weiß. Für deinen eigenen Körper kannst du gerne diese Ansicht vertreten.



    Also können Impfungen schädlich sein?


    Natürlich. Bei Statistik im 1. Semester hast du aber gepennt, oder?



    1960 hatten wir z.B. 200 000 Masernfälle in Deutschland. Bei ca. 0,2% der Masernerkrankten kommt es zu schwerwiegenden Folgen, sprich Tod, Gehirnschädigungen & Co. Das sind 400 Fälle pro Jahr. Ab 1970 gingen die Fälle infolge der Impfung rapide zurück, heutzutage springen die eigentlich nur noch von Waldorfschule zu Waldorfschule, wo hauptsächlich Ökomuttis ihre Kinder hinschicken.
    So viele Schäden gibt es nicht mal ansatzweise durch die Masernimpfung. Falls du mir jetzt mit irgendwelchen Geschichten kommst, dass diese Impfung Autismus verursacht oder ähnliches - lass es. Übliches Impfkritikergeschwätz was auf falschen Zahlen beruht, der Arzt der das in die Welt gesetzt hat, darf längst nicht mehr praktizieren.

  • Dass Impfungen auch Nachteile haben, wird hier aber keiner ernsthaft bestreiten wollen (Quecksilber- und Aluminiumverbindungen z.B. von denen man nicht gesichert weiß, welche Nachteile die genau mit sich bringen).


    Natürlich. Aber die Vorteile überwiegen gegenüber den Nachteilen.


    Ein Sicherheitsgurt im Auto hat auch Nachteile, ich kann mich vielleicht im Brandfall nicht schnell genug befreien, falls ich auch noch unter Schock stehe und Ersthelfer haben teilweise auch ein Problem - trotzdem rettet er mehr Leben als er nimmt.

  • -> Milchtrinken- von "ja, prima, das Kalzium! Trinkt alle Milch" bis hin zu "nein, niemals, die Laktose/ Transfette/ und überhaupt ist es Kälberfutter und für den Menschen ungeeignet"
    -> CETA- von "um Himmels Willen, nein, alles schlecht! das Fracking, die Chlorhühnchen! die Paralleljustiz!" bis "toll, die Arbeitsplätze, das Wachstum, ohne Abkommen wirds nur schlimmer..." wer hat da die 1500 Seiten gelesen und verstanden? nein? trotzdem eine Meinung?
    -> Die Spirale- von "super! keine Nebenwirkungen! machen doch alle" bis "gehäufte Tumore, die einfach nicht in den Beipackzettel übernommen werden, weil "Kosten-Nutzen-Analyse"- Pech für die Frau, die jetzt blind ist. Aber Statistik rules!


    Mit dem Unterschied, dass du hier haufenweise qualitativ und methodische sauschlechte sowie weltanschaulich gefärbte Studien mit reinnimmst. Von daher passt hier auch dein Vergleich nicht.


    Die Esoterik/Weltanschaulichen Behauptungen habe ich mal fett markiert.

  • Natürlich. Aber die Vorteile überwiegen gegenüber den Nachteilen.


    Ein Sicherheitsgurt im Auto hat auch Nachteile, ich kann mich vielleicht im Brandfall nicht schnell genug befreien, falls ich auch noch unter Schock stehe und Ersthelfer haben teilweise auch ein Problem - trotzdem rettet er mehr Leben als er nimmt.

    Die Gurtpflicht wurde ebenfalls erbittert diskutiert. Es ist für unsere Gesellschaft extrem wichtig, dass Persönlichkeitsrechte nicht mal eben aufgrund einzelner Privatmeinungen beschnitten werden können. Deswegen gibts auch (noch) keine allgemeine Impfpflicht.


    Mit Stastiken zu argumentieren, finde ich hier übrigens besonders fadenscheinig. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand nicht geimpft werden darf und sich dann bei jemandem ansteckt, der sich nicht impfen lassen wollte ist noch mal wie groß genau?

  • Mit dem Unterschied, dass du hier haufenweise qualitativ und methodische sauschlechte sowie weltanschaulich gefärbte Studien mit reinnimmst. Von daher passt hier auch dein Vergleich nicht.


    Die Esoterik/Weltanschaulichen Behauptungen habe ich mal fett markiert.

    Na dann beschäftige dich mal mit der "Mirena" und wie der Konzern auf statistisch relevante Meldungen von Nebenwirkungen reagiert. Und woher weißt du gesichert, was Fracking mit CETA zu tun hat? Das ist ja das, was ich meine: Die Welt ist nicht bloß 1+1=2, auch wenn dir diese Vorstellung das Leben leichter macht.

  • Naja bei Säuglingen gar nicht o ungefährlich, vor allem wenn die Mutter selbst nicht geimpft ist und somit keinen Nestschutz mehr bietet.


    In Berlin war das doch vor kurzem noch in den Medien.


    Impfgegner profitieren einzig und alleine an der hohen Impfrate und gefährden selbst, die die nicht geimpft werden können. Das ist nicht ok.


  • Woher weißt, du dass er an der Impfung erblindete? Ansonsten... meiner Erfahrung gibt es gerade bei "Impfkritikern" immer zufälligerweise einen Fall in der Bekanntschaft, komischerweise müssten wir dann ca. 20 Millionen schwere Impfschäden pro Jahr in Deutschland haben. Deckt sich aber nicht mit den tatsächlichen Zahlen.


    Gespräch mit den Eltern. Warum sollten die sich das ausdenken?
    Habe ich geschrieben, dass ich ein Impfkritiker bin?


    Nee moment... Stimmt! Die haben ihrem Kind bewusst das Augenlicht genommen und sind dann unter verschiedenen Namen in die Medien gegangen, um die 20.000.000 Fälle zu konstruieren. Und mich mit einem Mittelklassewagen bestochen, damit ich hier diese Falschmeldungen lanciere.


    Zitat von Karl-Dieter

    Du kennst den Unterschied zwischen Methoden die wirken, aber falsch angewendet werden und Methoden die nicht wirken, aber trotzdem angewendet werden?


    Ich glaube, Du hast immer noch nicht verstanden, dass auch Alternativmethoden wirken können.


    Anmerkung: Der obige Beitrag enthält bewusst Elemente der Überhöhung...

  • Ich glaube, Du hast immer noch nicht verstanden, dass auch Alternativmethoden wirken können.

    Du hast nicht verstanden, dass wenn "Alternativmedizinische"-Methoden wirken, sie zur Medizin gerechnet werden. Dann würde ich nicht von Alternativmedizin sprechen.


    Bioresonanz, Reiki, Homöopathie & Co zählen zur Alternativmedizin, weil sie nicht wirken. Man könnte auch statt dem euphemistisch klingendem Namen "Alternativmedizin" einen der Wahrheit entsprechenden Namen verwenden: Humbug, Quacksalberei, Pseudowissenschaften, Esoterik



    Falls du Naturheilkunde und Alternativmedizin synonym benutzt: Das ist nicht das selbe.

  • Ich meine, was ich sage.
    Wenn das Antibiotikum nicht wirkt, ist es Alternativmedizin?


    Wie ich bereits sagte: Homöopathie ist nicht nur das wahllose Schlucken von wirkstofffreien Zuckerkügelchen! (Es gibt geringe Potenzen, die verschreibungspflichtig sind, weil eben noch soviel Wirkstoff drin ist.)
    Mir geht es darum, dass hier einige die Grenze einfach viel zu eng ziehen.
    Und auch nochmal: Nicht jede Therapieform passt zu jedem Leiden.
    Vielleicht kenne ich ja auch nur zu viele schlechte Ärzte und zu viele gute Alternativtherapeuten.


    PS: Ich entschuldige mich dafür, das Impfthema begonnen zu haben.

  • Wenn das Antibiotikum nicht wirkt, ist es Alternativmedizin?


    Nein, bei Antibiotikum ist eine Wirksamkeit in doppelblinden randomisierten Studien nachgewiesen. Im Einzelfall kann es natürlich nicht wirken, wenn der Bakterienstamm sich verändert hat etc pp. Ändert aber nichts an der generellen Wirksamkeit. Wir gehen hier nicht von anekdotischen Einzelfällen aus.
    Falls du mir jetzt kommst, dass man das bei Homöopathie nicht sagen kann, weil es ja so individualisiert ist bla bla, dazu sage ich, dass ich bereits gesagt habe, wie man auch in der Homöopathie doppelblinde randomisierte Studien durchführen kann (Stichwort: Der Apotheker).



    Homöopathie ist nicht nur das wahllose Schlucken von wirkstofffreien Zuckerkügelchen!

    Doch.



    (Es gibt geringe Potenzen, die verschreibungspflichtig sind, weil eben noch soviel Wirkstoff drin ist.)


    Ja, vielleicht Plutonicum Nitricum in D5. Hilft gegen das "Krabbeln auf allen Vieren" oder "die zwanghafte Berufsausübung".


    Laut der homöopathischen Logik müsste Plutonium dann bei gesunden Leuten diese Krankheitsbilder verursachen, klar, dass man bei der Einnahme von hochgiftigem Plutonium kurz vor dem Tod auf allen Vieren krabbelt - das kann ich noch nachvollziehen. Inwiefern sich da bei mir ein "übermäßiges Verantwortungsgefühl" einstellt - das ist mir schleierhaft.


    Wie bereits erwähnt: Der Chinarindenversuch von Hahnemann konnte noch nie wiederholt werden.


    Wie gesagt, Chinarinde hilft gegen Fieber, das ist belegt. Hahnemann hatte ohne Fieber mal Chinarindensaft zu sich genommen, und daraufhin Fieber bekommen. Laut seiner grandiosen Logik ist dann ja klar, dass das, was etwas verursacht, auch bekämpft, wenn man es nur bis ins unendliche verdünnt und dabei 10x Richtung Erdmitte auf ein Lederkissen klopft.


    Aber: Dieser Ursprungsversuch konnte noch nie wiederholt werden. Noch nie gab es bei einer Person Fieber, nachdem sie Chinarindensaft zu sich genommen hat.


    Diese ganze Geschichte zeigt doch schon, wie dermaßen hohl Homöopathie ist. Es ist, wie oben gesagt, Quacksalberei, Unfug, Pseudowissenschaften.

  • Doch.

    Und Chirurgie ist das Entfernen des linken Unterschenkels. Und Schmerztherapie ist die Einnahme von Morphium. Und Zahnheilkunde ist das Anspitzen der Eckzähne.


    (Es gibt geringe Potenzen, die verschreibungspflichtig sind, weil eben noch soviel Wirkstoff drin ist.)

    Digitalis, Belladonna, ... Jeweils D2, D4.
    Moment... Das sind ja Mittel, die in der konventionellen Medizin auch eingesetzt werden. Das kann ja nicht sein. Das ist dann ja keine Homöopathie mehr.


    Und nocheinmal: Dir passt das Grundprinzip nicht und schließt so von einem Teilbereich auf das Ganze. Dass ein ordentlicher Homöopath aber viel mehr tut, nämlich etwas, was Du bei einem Arzt als normale Therapie bezeichnen würdest, blendest Du aus.

  • Lieber Karl-Dieter,


    jetzt hast du dich aber selber ausgetrickst:


    Wenn festgestellt wird, dass Alternativmedizin wirkt, wird die Behandlung in den schulmedizinischen Kader aufgenommen - so deine Auslassungen.


    Das bedeutet, dass diese Therapien schon immer gewirkt haben. Vielleicht konnten wir vorher nicht feststellen, dass sie wirken?


    Also ist es absolut möglich, nach deiner Theorie, dass z.B. homöopathische Mittel sehr wohl wirksam sind, aber wir momentan von der Labortechnik her noch nicht in der Lage sind, dies nachzuweisen? Ist das so richtig?


    Na dann...


    Noch mal zurück zum Impfthema: Ich finde das spannend.


    Es gibt offenbar Personen, die sollten nicht geimpft werden.
    Im Alter von wenigen Lebenswochen erfolgt die erste Impfung. Wie kann ich bis dahin absolut sicher sein, dass mein Säugling nicht zu der Gruppe gehört?
    Immunologische Probleme treten häufig erst so richtig nach dem Abstillen auf und werden auch erst dann untersucht.
    Ich finde den harschen Tonfall, mit dem hier eingefordert wird, einen jeden Säugling zu impfen, gänzlich unangebracht.


    Da braucht es weder Impfzwang noch Brechstangentaktik, sondern einen Arzt, der sich mit den Patienten (und seinen Eltern) auseinandersetzt.


    Interessant finde ich auch, dass von den vermeintlichen "Wissenschaftlern" hier echte Gegenargumente gar nicht debattiert werden - wir könnten z.B. über das Thema Aluminiumanreicherung im menschlichen Körper sprechen.


    Ich verstehe nicht, dass ihr alle letztlich der Industrie blind vertraut. Wie Herdenvieh.

  • Wieso hat er sich damit selber ausgetrickst? Natürlich können Therapien als neuer Goldstandard gesetzt werden, wenn sie ihre Wirksamkeit nachgewiesen haben. Und natürlich gelingt das nicht immer gleich bei Verfügbarkeit einer neuen Therapie. Aber du begehst glaube ich einen Logikfehler: Das bedeutet doch nicht, dass alle anderen alternativmedizinischen Therapien auch wirksam sind und es nur noch nicht nachgewiesen haben. Und solange es solche Nachweise nicht gibt, sollte auf die offensichtlich wirksameren Optionen zurückgegriffen werden.


    Ich verstehe nicht, dass ihr alle letztlich der Industrie blind vertraut. Wie Herdenvieh.

    Das finde ich immer wieder geil: Als ob die alternativmedizinischen Richtungen nicht auch durch die Industrie gesteuert wären. Was glaubst du denn, woher z.B. die homöopathischen Mittelchen kommen? Natürlich ebenfalls von Großunternehmen, die am Verkauf von letztlich Zucker unglaublich gut verdienen...die Gewinnspannen sind dabei sehr viel größer, als bei den Unternehmen, die du als böse Pharma-Industrie im Kopf hast.

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