Für und wider Homöopathie (Aus dem "Was-bezahlt-die-Beihilfe"-Thread)

  • Nein, weil keinerlei Belege für irgendeine Wirksamkeit. Es ist halt einfach nur Hokuspokus der nur über den Placebo-Effekt wirkt. Aber da helfen Tictacs genauso.
    Zumindest in NRW nicht (Erstattung, die nicht vorhandene Wirksamkeit ist weltweit so).

    Lass mich raten, du hast dich noch nie selber einer homöopathischen Behandlung unterzogen?


    Zum Vergleich: Akupunktur wurde das erste Mal 200 v. Chr. erwähnt, hier in Deutschland galt das lange als Hokuspokus, Lebensenergie und son Quatsch. Deutsche Kassen übernehmen die Leistung immerhin seit dem Jahre 2007 n.Chr.


    Da die Schulmedizin bei chronischen Krankheiten auch keine Heilung kennt (deswegen chronisch), sondern nur Symptombekämpfung, wundere ich mich schon manchmal über die Arroganz aus schulmedizinischer Perspektive. Abgesehen von tatsächlicher Heilung, die ich durch Homöopathie am eigenen Leibe erfahren habe: Manchmal hilft ein einstündiges Gespräch mit einem guten Homöopathen wirklich mehr, als noch eine Nebenwirkung eines klassischen Medikaments und noch eine ruppige Abfertigung im Krankenhaus.
    Schade, dass das den Kassen nichts wert ist.


    @streberlein, zur Beihilfe weiß ich zu wenig, bin kein Beamter. Euch beiden alles erdenklich Gute!

  • Lass mich raten, du hast dich noch nie selber einer homöopathischen Behandlung unterzogen?


    Nein. Ich habe auch noch nie Tigerpenisse und zermahlene Rhinozeros-Hörner als Potenzmittel zu mir genommen, trotzdem weiß ich, dass es Schwachsinn ist. Genau das gleiche ist bei der Homöopathie. Oder bin ich erst in der Lage das zu beurteilen, wenn ich Tigerpenisse konsumiert habe?


    Akupunktur wurde das erste Mal 200 v. Chr. erwähnt, hier in Deutschland galt das lange als Hokuspokus, Lebensenergie und son Quatsch. Deutsche Kassen übernehmen die Leistung immerhin seit dem Jahre 2007 n.Chr.

    Das ist auch Hokuspokus. Die deutschen Kassen übernehmen das aus einem einzigen Grund: Auf derartigen Unfug steht häufig nur die weibliche, besserverdienende Mittelschicht, die für viele Kassen natürlich als Beitragszahler Gold wert ist. Die sagen sich "Wir schnappen uns einen gutverdienenden Akademiker und werfen dem ab und zu den Esoterik-Unfug hin, auf den er/sie so steht, kommt für uns immer noch billiger".


    Eine Übernahme durch die Kassen bedeutet NICHT, dass es automatisch eine irgendwie geartete medizinische Wirksamkeit hat. Andersrum gilt das gleiche.


    Manchmal hilft ein einstündiges Gespräch mit einem guten Homöopathen wirklich mehr


    Gesprächstherapie ist ohne Frage wirksam, das ist belegt, aber die Gesprächstherapie wirkt auch, ohne dass das gegenüber Homöopath ist. Und das einstündige Gespräch kannst du bei jedem normalen Arzt auch haben, wenn du es denn selbst bezahlst.


    Zur Wirksamkeit von Homöopathie auch bei Erkrankungen wie Krebs: Banerji-Protokolle.


    Ja, die sind von der Qualität ungefähr genauso hoch anzusehen Hitlers Tagebücher, die 1983 veröffentlicht wurden.




    Da die Schulmedizin bei chronischen Krankheiten auch keine Heilung kennt (deswegen chronisch), sondern nur Symptombekämpfung, wundere ich mich schon manchmal über die Arroganz aus schulmedizinischer Perspektive.


    Medizin (Es gibt keine Schulmedizin, sondern nur Medizin, das ist das, was wirkt. Der Rest ist Unfug) behauptet nie, dass es eine Heilung gegen alle möglichen Krankheiten hat. Wie du hier auf Arroganz kommst, ist mir schleierhaft.

  • Ein Teil des Artikels beruht (wie immer) darauf, festzustellen, dass in Hochpotenzen nach derzeitigem Wissensstand gar nichts
    Wirksames drin sein kann, ergo Placebo-Effekt.Das alte Lied.


    Ich kann dir einen ähnlichen Artikel als Antwort auf eine Arbeit von Ignaz Semmelweis zeigen, der die Ursachen des Kindbettfiebers
    herausfand, in der Fachwelt aber verlacht wurde. Darin ist von spekulativem Unsinn die Rede.

  • Ein Teil des Artikels beruht (wie immer) darauf, festzustellen, dass in Hochpotenzen nach derzeitigem Wissensstand gar nichts
    Wirksames drin sein kann, ergo Placebo-Effekt.Das alte Lied.


    Ich kann dir einen ähnlichen Artikel als Antwort auf eine Arbeit von Ignaz Semmelweis zeigen, der die Ursachen des Kindbettfiebers
    herausfand, in der Fachwelt aber verlacht wurde. Darin ist von spekulativem Unsinn die Rede.


    Die Wissenschaft arbeitet inzwischen ganz anders als damals.


    Wenn die Homöopathielobby Belege dafür hat, dass Hochpotenzen eine Wirksamkeit haben, dann ist ihnen der Nobelpreis sicher.



    Momentan ist aber das Gegenteil der Fall, die Wirksamkeit von Homöopathie wurde nachweislich widerlegt. Es widerspricht zusätzlich sämtlichen Naturgesetzen. Das ist hier was anderes als "in der Fachwelt verlacht".



    Aber selbst das ursprüngliche Chinarindenexperiment von Hahnemann konnte NIE wieder wiederholt werden.


    Aber du kannst mir sicherlich sagen, warum ich genau 10x auf ein Lederkissen Richtung Erdmitte klopfen muss und warum nicht 15x?


    Und warum darf ich im Liegen kein Buch lesen, laut Hahnemann verhindert das nämlich eine Wirksamkeit seiner Mittelchen. Sündige Gedanken ebenso.

  • Hier geht es um die Notsituation eines Forumskollegen bzw. dessen Familie. Wer in der endlosen Homöopathie-Debatte unbedingt Recht behalten will, soll das gerne tun. Ich finde es aber unangemessen, dafür diesen Thread zu benutzen.

    Ich finde es schon sinnvoll und richtig, dass jemand, der in einer Notsituation noch finanziell ausgenutzt wird, vor diesen Praktiken zu warnen. Du etwa nicht?


  • Ich finde es schon sinnvoll und richtig, dass jemand, der in einer Notsituation noch finanziell ausgenutzt wird, vor diesen Praktiken zu warnen. Du etwa nicht?

    Diese Verallgemeinerung mache ich nicht mit; Du versuchst, mich argumentativ in die Ecke zu drängen. Ich versuche es mal differenziert:


    Wenn es sich bei streberlein um einen naiven Schüler (und damit Schutzbefohlenen) halten würde, der drauf und dran wäre, auf irgendetwas hereinzufallen: Ja, eine Warnung wäre angemessen.


    Streberlein ist aber ein mündiger Erwachsener, so wie wir alle hier. Daher stehe ich auf folgendem Standpunkt: Hätte er danach gefragt, wie wir zu Homöopathie stehen, wären alle oben stehenden Äußerungen angebracht. Da diese Frage aber nicht zur Debatte stand, empfinde ich die Aufoktroyierung einer Grundsatzdebatte und ungefragte Ratschläge als bevormundend und - so "bollerig", wie du dich oben streckenweise äußerst - als rechthaberisch.


    Deine Intention mag anders gewesen sein. In Foren kommen Dinge ja immer wieder anders rüber, als sie eigentlich gemeint waren. Bei Dir hatte ich den klaren Eindruck: Da will jemand Recht behalten. Und das finde ich nach wie vor im vorliegenden Thread unangemessen. Sonst gerne.

  • Weil die Psyche eine mächtige Wirkung auf den Körper hat. Abgesehen davon haben manche homoöpathischen Mixe noch Wirkstoffe drin. War erstaunt, als ich mal Halstabletten mit Chili in D irgendwas (3?) hatte. Man hat das Capsaicin noch merken können. (Ich hatte schlimme Halsschmerzen und hätte vermutlich auch Klosteine gelutscht.)


    Aber wenn hier irgendwer anfängt, die Wirkung der Homöopathie mit Quantenphysik begründen zu wollen... Lasst es einfach, bitte. Soviele Globuli und Bachblüten kann ich gar nicht schlucken, um dann wieder runterzukommen.


    Irgendwo habe ich noch ein gutes Buch zu dem Thema... *such* Ahh. Martin Lambeck, Irrt die Physik, becksche Reihe.
    Werden Homoöpathiefreunde aber vermutlich eher nicht lesen wollen, bei dem Klappentext...

  • Ich hoffe, dass niemand biozide Wirkungen von Pflanzenstoffen bestreiten wird.
    So haben Laborversuche mit Mamma-Tumoren eine sofortige Reaktion auf bestimmte (homöopathische) Mixturen gezeigt, die
    denen einer Chemotherapie ähneln.


    Zur Akupunktur: Schon seit Jahrtausenden werden Nadeln oder Pressverfahren zur Schmerzstillung verwendet, man muss eben den richtigen Nerv finden.
    Diese Praxis hat mit Woodoo und Kissen gen Erdboden werfen sehr wenig zu tun - richtiger Punkt, Nadel rein- Schmerz hört auf.
    Das kann jeder Neurologe ganz genau erklären.


    Auch die Therapie mit Blutegeln ist schon sehr alt - und sehr eingängig - es bildet sich ein Blutgerinsel unter der Haut durch einen Sturz oder anderes, die Blutbeule verursacht Spannungsschmerzen und müsste sich von allein zurückbilden - der Egel sorgt dafür, das Blut aus der Beule zu saugen und bewirkt durch seinen Biss für einen Zeitraum zusätzlich eine bessere Durchblutung des Areals. Wo ist der Zauber? Das ist Omas Heilmedizin (zumindest die meiner Oma).


    Die Homöpathie hat sich weiterentwickelt - mir geht es gar nicht darum, Bodenladungen oder Ähnliches zu verteidigen.
    Aber Erfahrungen insbesondere mit kleinen Kindern und Tieren haben mich gelehrt, dass ich auf den Effekt solcher alternativer Therapien nicht verzichten möchte.
    Und in diesen Fällen kommt ein Placeboeffekt wohl kaum in Frage.

  • >Biozide Wirkung von Pflanzenstoffen:
    Ist das seriösklingig für "In der Natur gibt es tödliche Gifte?" Nein, das wird niemand bestreiten. Wieso sollte das auch jemand bestreiten wollen? Was hat das mit dem Thema zu tun?


    >Schon seit Jahrtausenden werden Nadeln oder Pressverfahren zur Schmerzstillung verwendet
    Und Gesundbeten.


    >Und in diesen Fällen kommt ein Placeboeffekt wohl kaum in Frage.
    Aber natürlich. (Googelt "kluger Hans".)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin durchaus kein Feind der Homöopathie als feelsgood-Medikament bei Wehwehchen. Hilft absolut, genauso wie das Pusten auf die Schürfwunde von Mama.
    Mit Zorn erfüllen würde mich eine Mama, die beim doppelten Oberschenkelhalsbruch immer noch nur pustet.


    Jemandem bei Krebs Homöopathie zu empfehlen, kann halt tödlich enden. Und ja, ich weiß, dass Krebst auch nach Chemo/Strahlung tödlich enden kann - noch öfter und gut belegt aber auch hilft/rettet. Für die erfolgreiche Behandlung ausgewachsener Tumore mit Homöopathie gibt es keine wissenschaftlichen Belege und schon gar nicht diese merkwürdigen Protokolle. Dafür, dass Krebs erfolgreich schulmedizinisch behandelt wurde, schon.


    Man kann sich aber natürlich auch hier in diese Impfgegner- und Aluhutspirale begeben: jeder wissenschaftliche Beweis ist sowieso nur ein fieses Konstrukt der Pharmaindustrie/Lügenpresse, Krebs kommt von den Chemtrails, nur Handlauflegen oder wirkstofffreie Kügelchen schlucken hift wirklich, Gegenargumente sind von gehirngewaschenen Pharmasklaven, mimimi... klar. Hat jeder das Recht dazu. Dann verreckt er eben. Schade drum, aber nicht zu ändern.

  • Es wird also nicht bestritten, dass es eine biozide Wirkung von Pflanzenstoffen gibt.
    Schön.


    Die homöopathische Therapie der Banerji-Stiftung wurde unabhängig unter Laborbedingungen getestet, und zwei der verwendeten Mittel, Carcinosinum und Phytolacca, haben sich als ebenso wirksam gegen Brustkrebszellen wie das chemotherapeutische Medikament Taxol erwiesen (International Journal of Oncology, 2010; 36: 395–403).


    Ich habe mit dem puren chrirugischen Eingriff bei Tumoren sehr schlechte Erfahrungen gesammelt. In der Regel kann Tumorgewebe nicht vollständig entfernt werden - in dem Fall wächst der Krebs an der Stelle munter weiter.
    Aus diesem Grund ist auch die Schulmedizin mittlerweile so weit, erkannt zu haben, dass das Tumorwachstum vor der OP bekämpft werden muss - mittels Chemo oder Bestrahlung. Ich habe an keiner Stelle davon gesprochen, eine ausschließliche hom. Therapie für Krebspatienten anzubieten, wie es in Indien üblich ist, einfach, weil Hom. billiger ist und die Leute kein Geld haben.


    Eine gut ausgebildete Fachkraft wird das hierzulande auch nicht anbieten.
    In diversen angesehenen Kliniken macht man sich aber die Hom zu Nutze, um gerade schwache Patienten zusätzlich zu behandeln, die die Belastung einer Chemo kaum tragen können. Auch wird die Hom. angewandt, um die Nebenwirkungen z.B. einer Bestrahlung zu vermindern.


    Ich verstehe nicht, was dagegen spricht.

    • Offizieller Beitrag

    Dagegen, Homöopathie zusätzlich einzusetzen, spricht ja keiner. Wenn's den Patienten beruhigt, ist es ne super Sache. Ruhe ist gut fürs Immunsystem.
    Wichtig ist nur, dass man es nicht als vollständige Krebstherapie anbietet. Das hat schon viele Menschen - auch in Deutschland - das Leben gekostet.

  • Die homöopathische Therapie der Banerji-Stiftung wurde unabhängig unter Laborbedingungen getestet, und zwei der verwendeten Mittel, Carcinosinum und Phytolacca, haben sich als ebenso wirksam gegen Brustkrebszellen wie das chemotherapeutische Medikament Taxol erwiesen (International Journal of Oncology, 2010; 36: 395–403).

    Diese Studie ist für die Tonne.


    a) reine Forschung in Zellkulturen*
    b) Nur zweimalige Wiederholung, Minimum ist normalerweise 3. Ergebnis kann auch simpler Zufall sein.
    c) Das Lösungsmittel der Kontrolle killt die Krebszellen genauso gut.
    d) Keinerlei Statistiken einsehbar
    e) Kein Peer-Review stattgefunden.




    :* Das ist was völlig anderes, als wenn ich ein Mittel habe, was erst den Magen-Darm-Trakt überstehen muss, durch die Leber, usw.




    Ansonsten behauptest du hier konsequent absolut Unwahrheiten, auf deren Widerlegungen reagierst du nicht mehr. Hier noch einige Quellen zum Placebo-Effekt von Kindern und Tieren:


    (26) Koch T: Placebowirkung bei Tieren. Intern. Praxis 24:587-589 (1984)
    (27) Löscher W: Hoöopathie in der Veterinärmedizin. In (35)
    (35) Randi J: Science and the Chimera. Vortrag an der Neurologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich, Videofilm (1993)



    Bei Mäusen wurde der Placebo-Effekt bereits vor 40 Jahren (!!) nachgewiesen


    Tree S, Marks R. im Br J Dermatol. 1975 Feb;92(2):195-8: “An explanation for the ‘placebo’ effect of bland ointment bases.




    Aber ich gehe davon aus, dass du hier auch nicht drauf regieren wirst.

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