Mit Schülern auf Facebook/Whatsapp in Verbindung?!

  • Tippst du alle Emails auf Schulrechnern und bereitest du Unterricht oder Klassenarbeiten ausschließlich am PC in der Schule vor?

    Inwiefern ist das relevant. Bin ich in irgendeiner Form ein Maßstab? Möchtest du alles so wie ich machen?


    Mein derzeitiger Computer ist 12 Jahre alt. Ich setze ihn auch für die Schule ein. Ob ich mir einen neuen kaufe, wenn der dann mal dei Grätsche macht, weiß ich noch nicht. Die schulische Nutzung wird aber kein Argument sein, das zu tun.


    Ein Mobiltelefon habe ich nicht, insbesondere keines mit Smarties. Ich käme nicht auf die Idee, ein solches anzuschaffen, um mit Eltern zu kommunizieren. Wenn irgendjemand meint, ich solle dienstlich über WhatsApp kommunizieren, so muss er mir nicht nur das Gerät stellen, sondern auch den Schrank, in dem ich das bei Dienstende einschließe. Transport und Lagerung elektronischen Spielzeuges zu Hause ist nicht Teil meiner Dienstobligenheiten.



    Wir haben einen PC für 19 Lehrer. Und genau auf dem kleinen Tisch steht auch das Telefon, von dem ich die meisten Anrufe mache. Alles kann und will ich aber in dieser Ecke, mitten im Lehrerzimmer, wo es ziemlich laut ist, nicht erledigen.

    Wenn's nicht geht, geht's nicht. Wer von mir erwartet, dass ich dienstliche E-Mails lese, besorgt den Account und auch den Rechner, auf dem ich das tun kann. Wenn ich darüber hinaus die E-Mails auch zu Hause lese, dann tue ich das ohne irgendeine Verpflichtung einzugehen. Das ist etwas anderes, als einen Rechner dafür anzuschaffen, überhaupt einer dienstlichen Verpflichtung nachkommen zu können.


    Wenn ich mit Eltern kommunizieren soll, tue ich das mit dem, was da ist. Ein Brief ist zwar etwas altmodisch, funtioniert aber. Wenn es keinen Computer dafür gibt, nähme ich auch die Schreibmaschine. Oder ich schreib von Hand. Prinzipiell und generell gehe ich davon aus, dass Schulträger und Dienstherr mir das Arbeitsmaterial stellen, dass ich benutzen soll. Da werde ich doch nicht insubordinativ weitere Geräte anschaffen.


    Achja, ich schreibe gelegentlich auch gerne mal ein Arbeitsblatt von Hand.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    4 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ich möchte nicht alles machen wie du :) wie kommst du darauf?
    Ich schrieb, dass es mich nervt, das private Kosten anfallen aufgrund Nutzung eigener Endgeräte. Du tippst aber auch für die Schule an deinem privaten PC. Ob der jetzt 12 Jahre alt ist und mein Handy erst 3, ist dann doch unrelevant.
    Ich arbeite grundsätzlich erstmal mit dem, was da ist. Aber welcher Lehrer kommt denn damit aus? Ich kenne keinen einzigen.
    Apropos Briefe: schreibe ich auch. Und oft ist es mir auch egal, ob der Empfänger die nicht lesen kann, oder er nicht zugestellt werden kann, weil die Familie, entweder mit Absicht keinen Namen an ihrem Briefkasten befestigt hat, oder schon wieder eine nicht in der Schule hinterlegte, neue Adresse hat. Ich habe mit dem Brief meinen Soll erfüllt.
    Wenn es aber mich direkt betrifft, d.h. dass ich in meiner Arbeit behindert werde, oder das Kindeswohl gefährdet ist, ist es doch wichtig, ob der Empfänger meine Nachricht versteht und ich greife auf andere (ganz einfache) Alternativen zurück.
    Unsere Eltern haben nicht mal einen Festnetzanschluss, geschweigedenn regelmäßig Guthaben auf ihrem Prepaidhandy. WLAN hat kaum einer zu Hause, sondern nur bei Mc Donalds. Solche Familien sind das bei uns. Ich freue mich sogar, wenn überhaupt ein Kontakt vorhanden ist und nehme also dann auch mal Whatsapp mit rein.
    Arbeitsblätter mach ich ab und zu auch mit der Hand.

  • Ob der jetzt 12 Jahre alt ist und mein Handy erst 3, ist dann doch unrelevant.

    Richtig. Der Unterschied ist nämlich der, ob ich einen vorhandenen Rechner gelegentlich auch für die Schule nutze oder ob ich mir alle paar Jahre einen neuen Rechner oder einen anderen Scheiß für die Schule kaufe. Da gibt es die Kollegen, die meinem, ihr Unterricht würde nichts, wenn sie nicht das halbe Lehrerzimmer mit privaten Laptops vollräumen.


    Wenn es aber mich direkt betrifft, d.h. dass ich in meiner Arbeit behindert werde, oder das Kindeswohl gefährdet ist, ist es doch wichtig, ob der Empfänger meine Nachricht versteht und ich greife auf andere (ganz einfache) Alternativen zurück.

    Es ist schon traurig, dass das Kindewohl in unserem Land davon abhängt, welche Hardware die Lehrer haben. Sorry, da ist etwas grundsätzlich falsch. Da an Symptome 'rumzulaborieren, ist meines nicht. Wenn das Wohl eines Kindes gefährdet ist, sollte man das Jugendamt einschalten, vielleicht haben die ja Diensthandys.


    Unsere Eltern haben nicht mal einen Festnetzanschluss, geschweigedenn regelmäßig Guthaben auf ihrem Prepaidhandy. WLAN hat kaum einer zu Hause, sondern nur bei Mc Donalds.

    Echt nicht mein Problem. Wenn es tatsächlich für dienstliche Belange notwendig wäre, via WhatsApp zu kommunizieren, dann hätten wir die entsprechenden Geräte. Ich befürchte, dass hier vielmehr ein technische Scheuklappe den Blick verstellt. Nachdem man WhatsApp (oder irgendeinen anderen Mist) entdeckt und für praktisch erklärt hat, meint man allzu schnell, dass es ohne nicht mehr ginge. Und so wird aus dem Vorteil einer zusätzlichen Kommunikationsmöglichkeit schnell der Nachteil, nur noch diese zu haben. Das Spielchen mache ich aber nicht mit.


    Mein Leben und meine Arbeit funktonieren ohne Mobiltelefon.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Es ist vieles für dienstliche Belange nötig, deswegen kriegen wir es dennoch nicht.


    Ich kenne keinen einzigen Kollegen der ständig neute PCs/Laptops nur für die Schule kauft.

  • Es ist vieles für dienstliche Belange nötig, deswegen kriegen wir es dennoch nicht.

    Kann ich mir nicht vorstellen. Du meinst, dass sowohl Schulträger als auch Dienstherr Fehleinschätzungen unterliegen? Oder irren wir uns, wenn wir Dinge für nötig halten, nur weil sie schick, praktisch, angenehm oder modern sind?

    Ich kenne keinen einzigen Kollegen der ständig neute PCs/Laptops nur für die Schule kauft.

    Ständig nicht. Aber alle paar Jahre. Sowohl die Notwendigkeit der Anschaffung als auch die Art des Gerätes sowie seine Ausstattung werden häufig genug mit der dienstlichen Nutzung des Gerätes begründet. Erlebe ich häufig.


    Auslöser dieses Teilthreads war übrings die Aussage, man müsse bestimmte Geräte für die dienstliche Nutzung privat anschaffen. Noch Fragen?

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    (Sarah Bosetti)

  • Naja nun, ich muss Kugelschreiber, Locher, Tacker, Edding, Klebestreifen etc. alles selbst kaufen. Das halte ich aber für notwendig. Mein Dienstherr erwartet auch, dass wir zu Hause dienstliche Mails abrufen (wir bekommen unseren Stundenplan oft erst am Sonntag, ab Montag gilt er), auf welchem Gerät auch immer.


    Was du so immer hörst. Aber da lebst du ja eh in Parallelwelten...

  • Naja nun, ich muss Kugelschreiber, Locher, Tacker, Edding, Klebestreifen etc. alles selbst kaufen.

    Musst du? Odr tust du's, weil du ein guter Untertan bist? Was passiert, wenn du es nicht kaufst, sondern bei der Schulleitung eine Materialliste einreichst?


    Mein Dienstherr erwartet auch, dass wir zu Hause dienstliche Mails abrufen (wir bekommen unseren Stundenplan oft erst am Sonntag, ab Montag gilt er), auf welchem Gerät auch immer.

    Sicher? Gibt er dier das auch schriftlich? By the way, erwarten kann jemand viel, d. h. nicht, dass er es auch bekommt. Vielleicht hat den Dienstherr, oder derjenige der meint für ihn sprechen zu dürfen, auch schlichtweg einen Knall und ihm gehört man gehörig die Meinung gegeigt.


    Sonntag ist hier in NRW gesetzlich arbeitsfrei. Da kann mir niemand einen Stundenplan geben. Ich bekomme meinen durch das Postfach in der Schule. Da schaue ich Montag bis Freitag einmal täglich 'rein.


    Ich hatte mal Mitleid mit Leuten, die sich systematisch verarschen lassen. Mittlerweile trägt das nur noch zu meinen Amüsemeng bei. Insofern, danke für deinen Beitrag.


    Was du so immer hörst.

    Du kannst mich ja gerne mal darüber aufklären, welche Gespräche ich mit meinen Kollegen führe, wenn du das besser weißt als ich.


    Was du so immer hörst. Aber da lebst du ja eh in Parallelwelten...

    Gibt es irgendeinen Anlass, irgendwelchen Unsinn über mich zu behaupten? Suchst du Streit? Nein, ich lebe in dieser Welt. Womöglich habe ich meine naive Phase hinter mir und auch die devote. Deshalb nehme ich Dinge womöglich anders wahr und ziehe andere Konsequenzen.

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    (Sarah Bosetti)

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  • Es ist schon traurig, dass das Kindewohl in unserem Land davon abhängt, welche Hardware die Lehrer haben. Sorry, da ist etwas grundsätzlich falsch. Da an Symptome 'rumzulaborieren, ist meines nicht. Wenn das Wohl eines Kindes gefährdet ist, sollte man das Jugendamt einschalten, vielleicht haben die ja Diensthandys.

    Die Kindeswohlgefährdung läuft immer übers Jugendamt. Vielleicht musstest du so etwas noch nie melden. Ich hatte allein in diesem Schuljahr 4.
    Sobald das JA die Meldung erhalten hat, kontaktiert das JA die Lehreperson, die die Meldung gemacht hat und die Bürokratiewalze fängt an zu dampfen. Es wird ein Termin vereinbart mit der gemeldeten Familie. Dieser Termin muss kommuniziert werden.
    Nicht wenige Eltern gehen nicht ans Telefon, wenn sie die Nummer der Schule auf dem Display sehen. Oft haben sie Angst, mit der Schule zu sprechen...Briefe kommen nicht an oder können nicht gelesen werden. Das JA weigert sich tlw., das Erstgespräch als Hausbesuch zu machen, sondern wünscht das Treffen in der Schule.
    Was macht man dann? Sieht man dem Elend einfach zu? Oder versucht man, die Familie über alternative Wege zu erreichen? Ich habe mich für Letzteres entschieden.
    Wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Es geht doch sowieso nicht alles und das muss es auch nicht. Wenn es "nur" um Abszentismus geht, kann man warten. Wir haben aber dringende Fälle von Verwahrlosung einzelner Kinder an der Schule und wenn der Anruf oder die Nachricht vom Handy was bringt, dann mach ich das.


    Edit: Dass da etwas grundsätzlich falsch läuft, stimmt. Auf mehreren Ebenen und da ist die private Hardware nur ein Problem von.

  • Das JA weigert sich tlw., das Erstgespräch als Hausbesuch zu machen, sondern wünscht das Treffen in der Schule.

    Für Fehlentscheidungen des Jungendamtes muss das Jugendamt gerade stehen.


    Jugendämter haben durchaus mehr Möglichkeiten sich zu Hause bei den Familien "einzumischen" als wir. Wenn sie das nicht tun, haben die Kinder ohnehin gelitten.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Sehe ich genau so.
    Meistens läuft die Zusammenarbeit mit dem JA gut. Manchmal nur schleppend und langsam.
    Ich fühle mich auch nicht verantwortlich für die Entscheidungen des JA...
    Ich wäge mein eigenes Engagement immer ab. Es gab Fälle, da hat Whatsapp einfach geholfen.

  • Es gab Fälle, da hat Whatsapp einfach geholfen.

    Und in anderen Fällen, war's was anderes. Ich sehe immer noch nicht, dass WhatsApp für die Dienstgeschäfte eines Lehrers notwendig wäre.

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    (Sarah Bosetti)

  • Und in anderen Fällen, war's was anderes. Ich sehe immer noch nicht, dass WhatsApp für die Dienstgeschäfte eines Lehrers notwendig wäre.

    Da würde ich dir uneingeschränkt zustimmen O.Meier, notwendig ist Whatsapp wahrlich nicht für die eigene Profession. Ich verstehe aber durchaus, weshalb manche Kollegen es dennoch einsetzen ganz einfach, um sich das eigene Berufsleben etwas zu erleichtern.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich verstehe aber durchaus, weshalb manche Kollegen es dennoch einsetzen ganz einfach, um sich das eigene Berufsleben etwas zu erleichtern.

    Das können sie auch. Gerne. Aber sie sollen erstens nicht 'rumheulen, dass sie für die Ausübung ihres Jobs ein Smartie-Kästchen anschaffen müssten. Und zweitens sollen se nicht behaupten, es ginge ohne. Es geht immer ohne. Egal was es ist. Ohne Luft zum atmen wird schwierig, aber sonst geht's ohne.


    PS: Achja. Drittens soll keiner auf die Idee kommen, mir zu erzählen ich bräuchte ein Smartie-Kästchen für meine Arbeit. Die Frage "Hast du denn kein WhatsApp?" beantworte ich schon gar nicht.

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