Hallo,
ich gebe gemeinsam mit einer Kollegin Leseförderunterricht in der 2. Klasse.
Das Niveau ist sehr unterschiedlich: einige Schüler flüstern sich die Wörter silbenweise vor, andere können zwar Wörter in Gänze lesen, holpern aber viel und erkennen z.T. den Sinn des Textes nicht. Soweit, so gut... mit einigen wenigen SchülerInnen können wir allerdings im Prinzip gar nicht arbeiten, da diese teilweise nicht einmal Buchstaben erkennen, geschweige denn diese zu Silben zusammenfügen können. Von Lesen kann hier nicht die Rede sein.
Diese letzte Gruppe, die ungefähr 1/4 der Schüler ausmacht und zum Großteil aus Kindern besteht, deren Muttersprache nicht deutsch ist (wird deswegen zum Problem, weil es in der LeFö vor allen Dingen um die Sinnerfassung von Texten geht), bereitet uns sehr große Sorgen. Wir müssten praktisch mit der ersten Klasse beginnen, um überhaupt ein selbstständiges Lesen ermöglichen zu können.
Ein Mädchen ist m.E. funktionale Analphabetin, sie kann zwar Texte weitgehend fehlerfrei abschreiben; sie kann aber gar nicht lesen. Wörter rät sie nur, und wenn ich sie darum bitte, einzelne Buchstaben zu benennen, fällt ihr auch dies z.T. sehr schwer, bzw. gelingt gar nicht. Sie zurückzustufen, ist keine Option, da sie die erste Klasse bereits wiederholt hat. Anderen Kindern geht es ähnlich.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wir werden die Gruppe in jedem Fall teilen, aber eigentlich bräuchten diese Kinder Einzelbetreuung und tägliches Lesetraining. Von zu Hause kann man wohl wenig erwarten.
Hat jemand von euch ähnliche Probleme? Oder Ideen, was man in diesen Fällen tun könnte?
Ich bin etwas verzweifelt
Herzliche Grüße,
SchmidtsKatze