Entscheidungsschwierigkeiten

  • Hallo zusammen!


    Erst einmal ein Kompliment für das tolle Forum!


    Ich überlege seit einiger Zeit, ob ich Lehrer werden soll. Als Unterrichtsfächer würde ich Mathe & Physik unterrichten. Ich habe schon lange Zeit Einzelschülern udn kleinen Gruppen Nachhilfe gegeben und auch ein gutes Feedback von den Schülern bekommen.
    Mir macht es auch Spaß Schülern etwas beizubringen bzw. das Erfolgserlebnis zu haben, wenn Schüler etwas verstehen.
    Das Problem: Ich weiss nicht, wie ich auf lange Sicht darauf reagiere, wenn es die Schüler nicht interessiert, was ich ihnen beibringen möchte. Ich meine damit nicht die Schüler, die es nie interessiert, egal wie gut der Unterricht ist und die es wohl in jedem Kurs gibt.
    Das Problem sehe ich vor allem darin, dass Mathe & Physik nicht so kommunikativ ist, wie vielleicht Deutsch, Geschichte.... Es ist schwierig, wirklich über Mathe zu diskutieren.
    Wie habt ihr das Problem für euch abgewogen und wie sehen meine Befürchtungen in der Praxis aus?


    Beste Grüße,


    typ42

  • Mach doch mal ein Praktikum. Du kannst Nachhilfeunterricht wirklich nicht mit Klassenunterricht vergleichen. Die Komplexität der Situation ist gänzlich anders.


    Du kannst das Problem auch nicht "abwiegen", du wirst es für dich lösen müssen.


    Zitat

    Ich weiss nicht, wie ich auf lange Sicht darauf reagiere, wenn es die Schüler nicht interessiert, was ich ihnen beibringen möchte.
    ...
    Es ist schwierig, wirklich über Mathe zu diskutieren


    Allgemeines Desinteresse sollte besser nicht eintreten. Das zu vermeiden ist Teil des Jobs, für den du dann bezahlt wirst. Aber du sollst ja auch nicht über Mathe diskutieren. Im Sportuntericht diskutiert man doch auch nicht den Ball...


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Aber darüber hinaus hat jedes Fach, jede Fakulta, eine bestimmte Sichtweise auf die Welt. Das ist in Deutsch nicht anders als in Mathe, oder von mir aus in Sport.
    Und das finde ich höchstinteressant, auch wenn man über mathematische Gesetzmäßigkeiten nicht diskutieren kann.


    Kleines Beispiel: Wie sind frühe Forscher darauf gekommen, die Größe des Mondes zu schätzen. -> Strahlensätze! Und schon wird es spannend


    Gruß, Forsch

  • Mathe ist nicht kommunikativ?
    Das wüsste ich aber.


    Mathe wird heute (zumindest bei mir) deutlich anders unterrichtet, als vor 10 Jahren. Vom Mathematikunterricht, bei dem es ausschließlich darum geht einen Satz verschiedener Verfahren möglichst fehlerfrei mit verschiedenen Zahlen reproduzieren zu können wollen wir eigentlich weg.
    Moderner Mathematikunterricht ist wesentlich stärker an Denkprozessen orientiert und eher nach konstruktivistischen Kriterien angelegt. Wenn man mit offenen Impulsen und Methoden, die auf Anregung der Schüler zu eigenem Denken abzielen, arbeitet, ist Mathe in meinen Augen eines der kommunikativsten Fächer überhaupt.


    Darin liegt übrigens auch der wesentliche Unterschied zur Nachhilfe, denn da geht es auch heute noch meistens eher darum Verfahren zu erklären.

  • Zitat

    Forsch schrieb am 04.05.2006 19:39:...Kleines Beispiel: Wie sind frühe Forscher darauf gekommen, die Größe des Mondes zu schätzen. -> Strahlensätze! Und schon wird es spannend...


    Genau! Mach es spannend!
    Auch, wie die Lichtgeschwindigkeit in den Anfängen mit Spiegeln und rotierenden Lochscheiben ermittelt wurde, oder, wie Marconi die drahtlose Nachrichtenübertragung (ebenfalls) einläutete - das sind alles spannende Themen, die man erzählen und danach nacherleben lassen kann.

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