Hallo ihr Lieben!
Ich bin seit Februar im Vorbereitungsdienst und habe dort eine 1. Klasse in Deutsch übernommen. Die Kinder hatten vorher keinen klassischen Fibelunterricht und
so habe ich den freien und individuellen Unterricht fortgesetzt. Um mir einen Überblick zu verschaffen erstellt ich Wochenpläne.
Nun ist meine Frage, wie man mit dem Rechtschreibunterricht weiter machen könnte und ab wann man damit anfängt.
Die Nomen wollte ich schon im September einführen, da ich einen Modulbesuch habe.
Aber es gibt ja noch weitere Rechtschreibphänomene, als nur die Groß-und Kleinschreibung
Vielleicht hat jemand Erfahrungen mit dem Arbeitsbuch " Rechtschreiben 2" vom Jandorfverlag gemacht? Mit diesem arbeiten wir im neuen Schuljahr.
Aber da denke ich, dass die Kinder das nicht einfach alleine weiter machen sollten.
Auch finde ich das Konzept der "Wörterklinik " von Lessmann gut geeignet für den individuellen Deutschunterricht.
Ich habe mich schon mit diesen Dingen an meine Mentorin gewandt, aber leider hat sie mich in diesen Fragen nicht gut unterstützt und daher frage ich nun hier mal nach.
Dankeschön schon einmal!
Viele Grüße
Marleen
Rechtschreibung im Deutschunterricht 2.Klasse
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Bei uns an der Schule arbeiten wir schon länger mit dem “Rechtschreiben 2“ Heft und lassen die Kinder da auch nach kürzer Einführung in ihrem Tempo individuell drin arbeiten. Das ersetzt aber keinen Rechtschreibunterricht. Ich finde es sehr wichtig, in gemeinsamen Phasen Rechtschreibstrategien mit den Kindern zu erarbeiten.
Das kannst du selbst vorbereiten oder du nimmst ein fertiges Konzept wie die Lessmann Kartei oder z.B. Konfetti Kurs Kiste 1/2 oder du arbeitest mit den Fresch Symbolen...
Wörterklinik wäre dann noch zusätzlich für einzelne Wörter. Das mache ich seit einiger Zeit nicht mehr, weil es einfach zu viel Zeit in Anspruch nimmt gemessen an dem, was dabei rauskommt.
Die Lessmann Kartei find ich gar nicht schlecht, nur nicht besonders ansprechend für die Kinder. Konfetti Kurs find ich ganz nett gemacht, aber um es richtig zu machen bräuchtest du die Arbeitshefte dazu (und die kosten glaube ich ca. 10€ pro Kind) und es ist auch mit den ganzen einzelnen Übungen recht kompliziert.
Gut finde ich sowohl bei Konfetti als auch bei Fresch, dass es Symbole für die einzelnen Strategien (bzw bei Konfetti nennen sie sich Rechtschreibwerkzeuge) gibt. Die benutze ich, nachdem ich sie eingeführt habe, dann auch immer als Korrekturzeichen. -
Dankeschön Mara!
Die Fresh-Methode finde ich auch recht ansprechend (von den Symbolen her). Die habe ich mir auch schon in den Ferien angesehen.
Und dann wäre es wohl sinnvoll die Symbole einzelnd einzuführen und dann Übungen dazu zu geben, oder?
Wann würdest du damit anfangen? -
einzelndfast lautgetreu
Ich finde dein Unterfangen mutig, bis waghalsig. Wenn du als Referendar eine erste Klasse komplett in Freiarbeit unterweisen willst, brauchst du ein etwas ausgefeilteres Konzept, als bloß mal nach den Symbolen gucken.
Ich will dir das nicht ausreden, ich finde es toll, dass du dich an Wochenpläne rangewagt hast und wirklich mutig, es entgegen der Empfehlung der Mentorin zu tun. Aber ich fürchte, du überforderst dich, wenn du kein Lehrwerk nutzt und kein Material und Freiarbeitskultur an der Schule vorhanden sind. Ich versuche das selbst seit Jahren (ohne Kollegenkooperation) und ich arbeite schon einige Jahre als Lehrerin, habe keine Prüfer im Nacken sitzen und einiges an Material angesammelt, trotzdem ist das nicht einfach.Kannst du noch ein Arbeitsheft bestellen, in dem z.B. Fresch Anwendung findet? Wenn du dich für eine Methode entschieden hast, würde ich mir zu dieser Material suchen und mich fachlich einarbeiten, bis dir selbst das System klar ist. Ansonsten bräuchtest du einen Mentor, der dir jeden Schritt vorgibt, das funktioniert nicht über die Entfernung.
Vielleicht macht es auch Sinn, an einer Freien Schule (Richtung Montessori) zu hospitieren, wenn dir sehr am Freien Arbeiten liegt, um Eindrücke zu sammeln, wie man ein Schuljahr entlang des Lehrplans trotzdem offen planen und gestalten kann.Viel Erfolg!
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Ich habe das angesprochene Arbeitsheft jetzt nur grob im Kopf (und es steht im Klassenraumschrank). Ich finde, man kann damit durchaus arbeiten, ich würde die Kinder aber nicht vollständig alleine damit arbeiten lassen, sondern immer zentral einführen. Ich sehe es mit der Freiarbeitskultur ähnlich wie Schantalle. Ich bin als Anfängerin (nach dem Ref, erste eigene Klasse) mächtig auf die Nase gefallen in einer Schule ohne jegliche Freiarbeitskultur (und im Ref hatte ich nur 6 Wochen eine Mentorin, die mir im Schnelldurchlauf Grundlagen für Wochenplanarbeit beigebracht hat). Mich hat das aus heutiger Sicht gesehen sehr entmutigt.
Könntest du dich nicht an den zentralen Themen des Heftes orientieren und dann zu jedem Thema noch Zusatzübungen bereitstellen?
Eine Karteikiste mit Wörtern, die sich die Kinder selber aus dem Kapitel raussuchen als individuelle Übungswörter halte ich für durchaus möglich und sinnvoll. Du kannst auch Zusatzübungsblätter kopieren. Die Fresch-Strategien sind ja in den Jandorf-Heften verbalisiert ("verlängern"). Du könntest sie mit einführen. Die Kinder können die Symbole oben auf die Seiten und auf die Karteikarten malen. Gut wären dann ein paar Zusatzkopien aus Fresch-Kopiervorlagen.
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