Digitale Schule

  • Außerdem lässt sich nicht kontrollieren, was auf den Sticks wirklich drauf ist (inkl. diverser Trojaner, Viren usw.: Sobald der Stick in einem vernetzten Gerät steckt und dieses "kontrolliert", droht auch für alle anderen Nutzer Gefahr).

    Doch! Der Schüler hat das zu kontrolieren und zu verantworten. Auch das ist Medienkompetenz.

    Da ist ein Gerät, das inkl. Betriebssystem unter vollständiger Kontrolle der Schule steht, einfach sicherer.

    Sicherer schon, aber damit entwickelt man (der Schüler) keine Medienkompetenz. Der Gut-Fall ist immer einfach, interessant wirds im Schlecht-Fall.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Dein Wissen um Netzwerke und das Lernstick-System ist - mit Verlaub - erweiterungsfähig und sollte ein Update erfahren ;)


    Ach alias. In Unternehmen mit Vollzeit-Administratoren werden oft die USB-Ports der Computer gesperrt, damit diese kein Einfallstor für Schadsoftware in das Unternehmensnetzwerk bilden. Und du wilst mir erzählen, dass ein Teilzeit-Administrator in der Schule da so viel schlauer ist, dass er verhindern kann, dass Computer, die unter einem Betriebssystem auf irgendeinem mitgebrachten USB-Stick laufen, das Netzwerk nicht kompromittieren können ? Ich glaube, dir fehlt da das eine oder andere "Update".


    Sicherer schon, aber damit entwickelt man (der Schüler) keine Medienkompetenz. Der Gut-Fall ist immer einfach, interessant wirds im Schlecht-Fall.

    Kann man so sehen. Dann darf man aber nicht gleichzeitig verlangen, dass ein schulisches Netzwerk und schulische PCs ein "Produktivsystem" darstellen, dass immer und jederzeit für einen reibungslosen Betrieb zu Verfügung steht. In der viel gelobten "freien" Wirtschaft pfuschen die Azubis auch nicht am Produktivnetz herum, sondern benutzen dafür einen abgeschottenen Bereich. "Experimentierfeld" und "Produktivsystem" schließen sich nun einmal in jedem vernünftig administrierten System aus.


    Gruß !

  • ch alias. In Unternehmen mit Vollzeit-Administratoren werden oft die USB-Ports der Computer gesperrt, damit diese kein Einfallstor für Schadsoftware in das Unternehmensnetzwerk bilden. Und du wilst mir erzählen, dass ein Teilzeit-Administrator in der Schule da so viel schlauer ist, dass er verhindern kann, dass Computer, die unter einem Betriebssystem auf irgendeinem mitgebrachten USB-Stick laufen, das Netzwerk nicht kompromittieren können ?

    Wer ein Schulnetzwerk wie ein Unternehmensnetzwerk betreibt und konzipiert, dem ist sowieso nicht zu helfen. Die Anforderungen an diese Netze sind nicht vergleichbar. Während im Unternehmen in der Regel jeder User seinen PC "Personal Computer" an seinem Arbeitsplatz hat, müssen sich an Schulen manchmal hunderte Schüler (auch durch Platzwechsel innerhalb der Computeräume) einen PC teilen. Dass in Unternehmen die USB-Ports gesperrt werden und keine Wechsellaufwerke vorhanden sind, liegt nicht an der mangelnden Sicherheit des Netzwerkes, sondern daran, dass Datendiebstahl verhindert werden soll.
    Ein richtig konfiguriertes Netzwerk kompromittierst du nicht.
    Es sind auch mehrere Systeme für Netzwerke im Schuleinsatz entwickelt worden, die auf die Erfordernisse der Schulen zugeschnitten sind (Nutzerverwaltung, Quota, Virenschutz, Rechteverwaltung). In Baden-Württemberg ist dies die sogenannte "Musterlösung für Schulen", die in verschiedenen Versionen auf Windows-, Linux,- und Novellbasis erhältlich ist.
    Mein Favorit ist die freie Linux-Musterlösung, die virtualisiert auf XEN läuft und .... schwäbisch kostenlos zu haben und bereits an vielen Schulen in Betrieb ist:
    http://linuxmuster.net


    Zurück zum Stick. Selbstverständlich hat Meike Recht, wenn sie kritisiert, dass dafür zahlreiche Rechner an der Schule vorhanden sein müssen. Klar. Die brauchst du mit oder ohne Stick. Als Tablet, Laptop oder Desktop. Am besten 25 Stück pro Klassenzimmer - was dir jedoch kein Kämmerer je genehmigen wird.


    Beim Stick geht es jedoch um die Software, nicht um die Hardware.
    Vorteil des Sticks: Du kannst jede Hardware überall mit derselben Programmausstattung nutzen. Zu Hause oder in der Schule hat mit dem Stick jeder Schüler dieselben Softwarevoraussetzungen für die Arbeit zur Verfügung. Ob arm oder reich. Und weil die Hardwareanforderungen gering sind, können es gerne Leasingrückläufer-Rechner sein.
    Wer das Stick-System auf die Spitze treibt, benötigt als Netzwerkserver eigentlich nur noch einen Internetserver. Und "dumme" Rechner ohne Festplatte. Was willst du da kompromittieren? Wo will da der Trojaner hin? Den nimmt der Schüler auf seinem Stick wieder mit nach Hause. No way in.


    Und der Teilzeitadmin der Schule muss sich nicht ständig mit Softwareupdates und einem Rechnerzoo mit verschiedensten Hardwaretreibern herumschlagen, der Lehrer muss nicht nachforschen wo der Schüler seine Daten nun abgelegt hat. Jeder ist für seine Daten verantwortlich.


    BTW: Es gibt mittlerweile Sticks, die sind so klein, das sie als Schlüsselanhänger kaum auffallen. Schafft man diese an, ist das Problem des Vergessens oder Verlierens vom Tisch.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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  • Die Entwickler sehen einen anderen Einsatzzweck vor.

    Zitat von Lernstick

    Damit ist der Lernstick eine ideale Plattform für so genannte «Bring Your Own Device»-Szenarien, bei denen Schülerinnen und Schüler ihre privaten Geräte auch zu schulischen Zwecken nutzen.

    Das Konzept Lernstick weist mehrere Schwächen auf:


    Der Lernstick unterstützt nur Tablets mit x86-Architektur und die Benutzeroberfläche wurde nicht für Tablets angepasst. Geeignet sind daher nur Desktop-PCs und Notebooks.


    Der Lernstick ist, wie jedes andere System, ebenfalls von Treiberproblemen (meist Grafik und WLAN) und Sicherheitslücken betroffen. Meist reichen ein paar ausgewählte Schüler aus dem Informatikkurs aus, um in ein durchschnittliches Schulnetzwerk einzudringen.


    Einen Glaubenskrieg zwischen freier und geschlossener Software halte ich für sinnlos und nicht zielführend. Die Schüler dürfen daheim nutzen was sie wollen. Windows, Mac OSX, Linux, ... Darauf hat die Schule keinen Einfluss zu nehmen.


    Fremdbeschäftigung und Unterschleif sind nahezu unvermeidbar, wenn die Schule keine Kontrolle über die eingesetzte Software hat. Bei der Idee Abiturprüfungen mit der Prüfungsversion abzunehmen wird mir Angst und Bange.


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Der Lernstick ist ungeeignet für kollaboratives Arbeiten. Nehmen wir mal Meikes LK als Beispiel. Alle Schüler sitzen an ihren Rechnern und arbeiten an einem gemeinsamen Projekt. Wie soll ein Datenaustausch während der Stunde erfolgen? Ein Server mit Schulfilter und Netzwerklaufwerken ist daher zwingend notwendig.


    Schulnetzwerke sind durchaus mit Unternehmensnetzwerken vergleichbar, da ähnliche Anforderung hinsichtlich Performance und Ausfallsicherheit gelten sollten. Halbgare Bastellösungen haben keine Zukunft.


    Aus den genannten Gründen sehe ich keine sinnvolle Verwendung für den Lernstick.

  • Nehmen wir mal Meikes LK als Beispiel. Alle Schüler sitzen an ihren Rechnern und arbeiten an einem gemeinsamen Projekt. Wie soll ein Datenaustausch während der Stunde erfolgen? Ein Server mit Schulfilter und Netzwerklaufwerken ist daher zwingend notwendig.

    Zur Klarstellung: Ich propagiere hier nicht den Lernstick als "Ultima Ratio" der schulischen Lernumgebung, sondern als eine Möglichkeit. Den Datenaustausch bekommst du jedoch problemlos auch ohne Netzwerklaufwerke hin. In Ba-Wü hat z.B. jede Schule sowieso Webspace bei Belwue für den Internetauftritt und für ein Moodle zur Verfügung. Das Moodle wird auf Antrag sogar kostenlos für die Schule eingerichtet. Vermutlich haben auch die anderen Bundesländer ähnliche Anbebote. Prompt hast du eine Online-Lernumgebung, in der du Klassen und Arbeitsgruppen zur Bereitstellung von Arbeitsmaterialien, Aufträgen und zum Informationsaustausch einrichten kannst.
    Vorteil: Die Schüler können sich auch von zu Hause einloggen. (Weil jeder Login protokolliert wird, kannst du "Unterschleif" auch nachvollziehen)


    Die o.g. Musterlösung besitzt übrigens auch einen Schalter für den "Klassenarbeitsmodus". Dann sind Datenaustausch und Interneet abgeklemmt. Die Musterlösung wurde von Berufsschullehrern für ihre Zwecke entwickelt und seit (mindestens) 15 Jahren ständig angepasst und weiter entwickelt. Ich hab sie seit 15 Jahren an meiner Schule im Einsatz.


    Ich führe auch keinen "Glaubenskrieg". Selbstverständlich dürfen die Schüler zu Hause einsetzen was sie wollen - und können. Wenn ich jedoch in der Schule M$Office verwende, zwinge ich den Schülern und den Eltern den Kauf dieser proprietären Software auf. In Deutschland zählen jedoch ca. 20% der Haushalte - also jeder 5.Schüler deiner Klasse - zur armutgefährdeten oder armen Bevölkerungsschicht. Wenn ich in der Schule freie Software verwende, sorge ich für mehr Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit und zwinge niemanden zur Verwendung von Raubkopien. Mit der freien Software der Lernsticks kann ich alle vorgegebenen Lernziele erreichen.


    BTW: Die Software der Lernsticks kann auch lokal auf den Schulrechnern installiert werden. Und ein parallel zu Windows installiertes Linux-System erweitert den Horizont der Schüler im EDV-Bereich ungemein - zumal ein Großteil der Schüler täglich mit Linux-Systemen arbeitet. Android, das auf den meisten Handys werkelt, ist ein Linux-Abkömmling ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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  • Ein richtig konfiguriertes Netzwerk kompromittierst du nicht.

    Deine Navität in allen Ehren, aber es gibt kein "richtig konfiguriertes" Netzwerk. Ich behaupte, dass JEDES Netzwerk Schwächen hat, man muss sie nur finden. Und das Problem kann auch ein (noch allgemein unbekannter) Fehler in der eingesetzten Software oder Hardware sein. Das komplette Bundestagsnetzwerk wurde von einzelnen PCs aus übernommen. Und da sitzen sicherlich nur unfähige Vollzeit-Adminstratoren, die jeder schulische Teilzeit-Admin locker in die Tasche steckt...



    Schulnetzwerke sind durchaus mit Unternehmensnetzwerken vergleichbar, da ähnliche Anforderung hinsichtlich Performance und Ausfallsicherheit gelten sollten. Halbgare Bastellösungen haben keine Zukunft.


    Richtig. Und deshalb hat von Schülern selbstmitgebrachte Software, die auf schulischen Rechnern läuft, und sei es von einem "Lernstick", nichts zu suchen. Und das schulische Netzwerk ist auch kein pädagogisch motiviertes Experimentierfeld für Probleme in der IT, die man so durch Unwissen oder sogar Vorsatz verursachen kann.


    Ob diese staatliche alimentierten Medienpädagogen, die den "Lernstick" propagieren, auch jedem dahergelaufenen Besucher erlauben würden, irgendeinen USB-Stick in ihre Büro-PCs zu stecken und damit die Rechner zu übernehmen? ROTFL.



    BTW: Die Software der Lernsticks kann auch lokal auf den Schulrechnern installiert werden.


    Und wozu brauche ich dann einen Lernstick? Damit die Schüler den zu Hause booten? Und wovon träumst du im Unterricht?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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  • Tut mir leid, aber wenn jemand anfängt, offensichtlich Sinnloses zu propagieren, dann muss man deutliche Worte finden.


    Es ist doch kein Zufall, dass hier offensichtlich niemand eine deutsche Schule kennt, in der "Lernsticks" tatsächlich eingesetzt werden.


    Ach ja: Das von Landlehrer verlinkte Video konterkariert die von alias vorgebrachten Argumente hinsichtlich der "armen" Schüler, die durch den "Lernstick" Chancengleichheit erhalten: Die schweizer Schüler in dem Video schreiben ihr Abitur auf EIGENEN Notebooks... Ist ja auch ganz logisch, welche Schule hätte schon die 120 einsatzbereiten Notebooks, die gebraucht wurden, dafür zur Verfügung? Was wäre die Alternative? Schulische Notebooks gegen Sozialprüfung? Dann aber nicht nur für's Abitur, sondern zwangsweise für die gesamte Schulzeit, wegen der Chancengleichheit (Vorbereitung usw.)? Die Schulträger in Duisburg-Marxloh und Co. würden sich freuen...auch wegen der zwangsweise auftretenden defekten und "verlorenen " Notebooks.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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  • Den USB-Stick kann man sich auch sparen, wenn zum Datenaustausch eine Cloud (mehr sind die Portale der Kultusministerien nicht) oder ein Netzwerklaufwerk benötigt wird.


    Es gibt viele durchdachte Ansätze wie die Linux Musterlösung, der Lernstick gehört aber nicht dazu.


    Weitgehend alle Schulen setzen auf Microsoft Produkte für die Clients, da sie den Industriestandard darstellen und die Schüler und Lehrer sich halbwegs damit auskennen. Privat kann jeder nutzen was er will.

  • Ach alias.

    damit geht's schon los :sabber:


    Ich hab von all diesen Dingen keinen blassen Schimmer und finde die Diskussion sehr spannend.


    Wir sind meilenweit entfernt von WLAN und co., trotzdem ist es doch interessant zu hören, was es alles gibt. Ich mag diese herablassende Art jedenfalls nicht und finde sie auch nicht überzeugend, ganz ohne Modmodus ;)

    • Offizieller Beitrag

    Vom Lernstick bin ich aufs erste Hören auch nicht überzeugt (ohne abschließend zu urteilen), aber noch weniger bin ich bei der zurück-zum-Papier Fraktion.


    Was mich wirklich wirklich interessieren würde, wäre, wie viele Schulen den wie benutzen. Ich finde nicht so richtig was.


    Ich habe, seit internet und elektronische Kommunikation mir und den Schülern zur Verfügung stehen, signifikant besseren Unterricht gemacht, schneller und umfassender beraten, mich besser informiert und fortgebildet und auch zeitsparender gearbeitet als zu analogen Zeiten. Das ist Fakt, ich möchte auf nichts davon verzichten.


    Für mich unverzichtbar in "meiner digitalen Schule":
    - Internet und beamer im Klassenraum. Eine Rede von Bush oder Obama oder Trump oder der Queen lesen und analysieren lassen ist das eine. Man analysiert dann einen Text, aber nicht die Origialrede. Dazu gehören Intonation, Gesichtsausdruck und Reaktionen des Publikums. Eine Karte von Südafrika und einen Text über das Land hinzulegen erzeugt in den Köpfen keine wirkliche Vorstellung vom Land - eine Karte austeilen und ein Reisevideo gucken, die Schüler das Gesehene auf der Karte eintragen lassen und dann Texte dazu lesen und Interviews hören schon eher. Erst recht gilt das für Interviews mit / kurze Filme über Menschen, die die Apartheid miterlebt haben oder die in Tottenham wohnen und die riots live miterlebt haben. Man merkt das immer daran, wie lange Schüler sich an Details erinnern. Ich könnt noch Zillionen Beispiele nennen.


    - digitale Noten- Kalender- Kursbuch- und Fehlzeitenverwaltung sowie Planung. Spart mir ich weiß nicht wie viele Arbeitsstunden im Jahr. Richtig, richtig viele. Plus: ich hab mehrere backups. It's safer. Übersichtlicher. Besser.


    - Riesiger online-Materialpool der Fachschaft. Beliebig durchsuch- und kombinierbar, führt dazu, dass die Qualität ständig wächst und die Vorbereitungszeit ständig schrumpft und neue Kollegen sich einen Keks freuen und viel sicherer sind. Zur Not kann man ne richtig gute Stunde auch am Handy in der Sbahn vorbereiten, wenn es denn mal sein muss. ;)


    - lonet / virtuelle Klassenräume. Wird von meinen Schülern jedes Jahr wieder als die zentrale Stütze (neben meinen warmen Worten und freundlichen Gesten und der vielen Schokolade ;) ) für das Abitur bewertet: Dort ist alles verwendete Material nebst Links zum Selbstlernen, Arbeitsorganisation, alle unsere Videos und Präsentationen, Tipps, alte Abiaufgaben, webquests und Vokabellisten und wikis. Und natürlich das beruhigende Hamstervideo gegen die Prüfungspanik.


    Das sind so die zentralen Säulen, alles andere probiere ich immer mal wieder aus, dazu, dass ich es fest einführe, reicht aber die Ausstattung der Schule nicht. Oder meine Geduld.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Tut mir leid, aber wenn jemand anfängt, offensichtlich Sinnloses zu propagieren, dann muss man deutliche Worte finden.


    Es ist doch kein Zufall, dass hier offensichtlich niemand eine deutsche Schule kennt, in der "Lernsticks" tatsächlich eingesetzt werden.

    Dass du den deutschen Bildungsserver und den Baden-Württembergischen Lehrerfortbildungsserver nicht kennst, die das Konzept positiv sehen, sehe ich dir nach. Man kann sich nicht überall auskennen ;)
    Mal kurz nach "Lernstick" googeln genügt nicht. Das Ding hat viele Namen. So z.B. "Digitale Schultasche" oder "Elektronische Schultasche". Am besten bekannt ist das Prinzip unter "Portable Apps".


    Gut erklärt z.B. hier:
    https://lehrerfortbildung-bw.d…tt/sonstige/eschultasche/



    PS: Als Netzadmin setze ich persönlich auf Gigabit-Kabel-Vernetzung, Server mit Linuxmuster, Computerräume, frei zugängliche Internetpoints auf den Fluren der Schule und (mindestens) 4 Arbeitsplatzrechner pro Klassenzimmer, sowie flexible WLAN-Accespoints, die bei Bedarf an die Netzdose im Klassenzimmer angeschlossen werden und den Laptop-Pool versorgen
    Aber den Stick find' ich cool und eine prima Möglichkeit für Schulen (die nicht nur zwei Hardwareklassen haben wie wir) eine funktionsfähige Softwareverteilung mit akzeptablem Aufwand betreiben zu können. Das ist für kleinere Schulen mit einem Hardwarezoo sicher eine bedenkenswerte Alternative und die Software des "Lernsticks" gehört auf "meinen" Rechnern zur Grundausstattung - ebenso der Hinweis auf die Links zum Download ... ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    3 Mal editiert, zuletzt von alias ()

  • Vom Lernstick bin ich aufs erste Hören auch nicht überzeugt (ohne abschließend zu urteilen), aber noch weniger bin ich bei der zurück-zum-Papier Fraktion.


    Was mich wirklich wirklich interessieren würde, wäre, wie viele Schulen den wie benutzen. Ich finde nicht so richtig was.

    Ich hatte nur vor einigen Jahren meinen Stick eingerichtet. Ich nutze ihn seitdem nur als Hilfsmittel, wenn installierte Software nicht läuft oder eine bestimmte Software fehlt. Da man auf den Rechnern keine eigene Software installieren kann, kann ich mir aber mit der portablen Version behelfen, denn die läuft immer, entweder vom Stick oder, wenn auch andere die Software benötigen, als Kopie auf jedem Rechner.


    À+

  • Wir haben als Projekt mit einem 7. Jahrgang Lernsticks eingerichtet. Um sie dauerhaft zu nutzen, ist die Ausstattung unserer Schule zu... Ach, reden wir nicht drüber. Aber einige Schüler haben ihren Stick auch jetzt in JG. 10 noch oft dabei und nutzen ihn bei PC-Arbeit. Eben um die Software dabei zu haben, die nicht auf den Schulrechnern liegt oder um zuhause und in der Schule das gleiche Programm zu nutzen und so Kompatibilität zu gewährleisten.
    Ich selbst nutze ihn auch manchmal aber seltener, da ich mein Tablet in der Schule habe.

  • Ich bin pro Linux, aber contra Lernstick (dabei aber nur contra dazu, dass er vom Stick läuft).


    Grund: Vom Stick läuft alles langsam, teilweise sehr langsam. Dann lernen die Schüler, dass ihr tolles Notebook, das mit Windows super läuft (wenn es gerade kein Update installiert), mit Linux scheiße läuft und folgern daraus, dass Linux nix taugt. Das Gegenteil ist der Fall.


    Wofür ich aber bin, und was der Lernstick ja beinhaltet: Eine Linux-Distribution für (deutschsprachige) Schulen, die - wenn es Not tut - auch vom Stick läuft und eine Prüfungsumgebung enthält.


    Nach meinem Eindruck ist hier LIFE (Linux for Education) weiter als der Lernstick:


    http://life-edu.eu/


    In der neusten Version kann man LIFE auch fest installieren (und auch ganz leicht ein an die Schule angepasstest System bauen). Das ist sehr vielversprechend.


    Dann könnte man ein BYOD-Konzept so machen:


    a) Die Eltern kaufen das einheitliche Schulgerät, wo sie auch Support von der Schule bekommen, und wo das Schul-Linux schon drauf ist
    b) Wenn sie unbedingt was anderes kaufen wollen, müssen sie selbst sicherstellen, dass das System wenigstens vom Stick läuft, Support ist dann ihr Bier.


    b) Nur, wenn man sich partout nicht darauf einigen kann, den Eltern exakt vorzuschreiben, was sie kaufen sollen (weil das ja so gemein einschränkend ist).


    Es wird sich in den nächsten zwei Jahren zeigen, ob die 5 Mrd wirklich für Bildung gedacht sind, oder ob sie das Ergebnis geschickter Lobbyarbeit der Digitalbranche waren. Im letzteren Fall geht der Großteil des Geldes dann an die großen IT Firmen, ich bin gespannt.


    Die Berufsschulen von mir aus ausgenommen, aber an allgemeinbildenden Schulen könnte man ein tolles, offenes System aufbauen. Jetzt killt mich, ihr Apple-Fans und "MS ist der Standard"-Gläubigen.

  • Wie soll ein Schüler das kontrollieren und verantworten können? Mit irgendwelchen "Virenschutzprogrammen" etwa

    Und wer haftet dann im Zweifelsfall mit seinem privaten Vermögen in unbegrenzter Höhe, wenn doch ein Virus, Trojaner etc. ins System kommt und die Bekämpfung dann einen sechs- oder siebenstelligen Euro-Betrag kostet?
    Das ist dann nämlich Verantwortung!


    Oder, mal anders gefragt: Wie viele Schüler verfügen wohl über eine private Haftpflichtversicherung mit ausreichender Deckungshöhe?

  • Jetzt killt mich, ihr Apple-Fans und "MS ist der Standard"-Gläubigen.

    Wieso sollte das passieren? Ist die Diskussion nicht längst ein bisschen abgedroschen?


    Unabhängig von irgendwelchen theoretischen Überlegungen, was man mit Linux nicht alles tun könnte, sind unsere ganz praktischen Erfahrungen der letzten 3 1/2 Monate, dass Microsoft im Gesamtpaket alles liefert, was wir brauchen. Die Digitalisierung der Schulen ist ein bundesweites Projekt und man setzt bundesweit auf Office365 und damit Microsoft und das obwohl wahrscheinlich in keinem anderen Land der Welt die Dichte an Apple-Geräten im privaten Bereich so hoch sein dürfte wie hier in der Schweiz. Ich habe keine Ahnung, welche Überlegungen im Detail zu dieser Entscheidung geführt haben, aber sie wurden von Informatikern getroffen und damit ist mir das Wurscht - Hauptsache es funktioniert und das tut es.


    Nebenbei bemerkt unterstützt halt Linux nur theoretisch die Stifteingabe meines Surface und ich habe wirklich überhaupt keine Lust so lange rumzufrickeln, bis es vielleicht funktioniert, wenn es mit Windows 10 doch problemlos läuft. Eine wichtige Erkenntnis der letzten 3 1/2 Monate ist nämlich, dass ein Leben ohne Stifteingabe zwar möglich aber blöd ist. Wir werden daher auf nächstes Schuljahr eine verbindliche Empfehlung für die Stifteingabe machen und damit ist Apple nur noch in Kombination mit dem Wacom-Tablet möglich (das iPad stinkt im Vergleich zu einem richtigen Laptop halt wirklich ab, auch das zeigt die praktische Erfahrung der letzten Zeit).


    Allen Unkenrufen zum Trotz läuft bei uns der Laden übrigens auch bei freier Gerätewahl auf Seiten der SuS völlig problemfrei. Da wir relativ kurzfristig ins kantonale BYOD-Projekt eingestiegen sind, haben wir uns nicht getraut, noch schnell Gerätevorgaben zu machen, also haben die SuS der beiden Laptop-Klassen jetzt halt irgendeine Kiste auf dem Tisch stehen. Bei uns in der Chemie können die SuS Wacom-Tablets für den Unterricht leihen und die erfreuen sich in meiner BYOD-Klasse derartiger Beliebtheit, dass sie nun reihenweise auf den Weihnachtswunschzetteln der SuS stehen und mehrere von ihnen bereits ein eigenes (natürlich mit Bluetooth und in bunt ...) besitzen. OneNote mit der Kursnotitzbuch-Funktion läuft halt sowohl unter Windows als auch unter iOS, wieso sollte da also die Hardware überhaupt der limitierende Faktor sein. Zugegeben ist die Funktionalität von OneNote unter iOS leicht kastriert, was aber auf Schülerseite gar nicht weiter stört.

  • Die Diskussion ist überhaupt nicht abgedroschen.


    Natürlich hat Windows, da es jahrzehntelang quasi-Standard auf dem Desktop ist, in vielen Bereichen die Nase vorn was Funktionalität und Vielfalt betrifft.


    Es ist aber eigentlich Aufgabe von Staaten und deren Regulierungsbehörden, Monopole zu vermeiden. Stattdessen fördert in diesem Fall die Schweiz bei einem Bundesweiten Projekt mit Office 365 dieses Monopol auch noch.


    Des weiteren gilt: Die Daten insbesondere von Kindern und Jugendlichen gelten als besonders schützenswert. Was aber Microsoft mit den Daten macht, ist weitgehend unklar:


    https://www.heise.de/newsticke…n-Windows-10-4227139.html


    https://www.heise.de/newsticke…en-die-DSGVO-4224823.html



    Ich bezweifle überhaupt nicht, dass Eure byod Klassen gut funktionieren. Ich sage aber, dass es Alternativen gibt, die im Detail manche Nachteile haben, aber insbesondere im Bereich Datenschutz und Herstellerunabhängigkeit deutliche Vorteile. Dann muss man sich eben fragen, was einem diese Unabhängigkeit wert ist. Das ist aber zugegebenermaßen weniger ein Problem der Schulen (insbesondere dann, wenn der Staat ein bundesweites Projekt startet), als vielmehr ein Problem der Politik.



    Ich habe jedenfalls in Deutschland stark den Eindruck, dass Großkonzerne über geschickten Lobbyismus sehr viel mehr Einfluss haben, als gut für die Demokratie ist. Der ganze Bereich Digitalisierung wird äußerst stark durch Firmeninteressen gelenkt. Das versuche ich, an meiner Schule zu vermeiden.




    Wenn ich mir die Entwicklung der letzten Jahre (Wahlbeeinflussung in USA durch Facebook + Cambridge Analytica, Wahlbeeinflussung Brasilien per Whatsapp, um nur die bekanntesten Beispiele zu nennen) anschaue, dann begreife ich nicht, warum die meisten Menschen das Wirken der Großkonzerne so unkritisch betrachten ( so nach dem Motto: Hauptsache, es funktioniert und ist "kostenlos").



    Ein technisches Detail noch: Wenn man an einer Linux-Lösung interessiert ist, muss man natürlich Hardware verwenden, die für Linux geeignet ist. Ich sage ja auch nicht, Windows ist Schrott, weil es auf einem Raspberry Pie (um nur ein Beispiel unter sehr vielen zu nennen) nicht läuft (im Gegensatz zu Linux). Selbstverständlich läuft ein MS Surface mit Windows viel besser als mit Linux (und dennoch versuchen manche Profis, Linux darauf zu installieren, weil sie es beruflich brauchen etwa oder aus Interesse).



    Abschließend @Wollsocken80 : Du gehörtest nicht zu den Leuten, die ich meinte mit "jetzt killt mich", ich habe den Eindruck, dass Du Dich sachlich mit diesen Dingen auseinandersetzt. Da gibt es ganz andere.

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