Welche Weg ist besser? Direkt ode Seiteneinsteiger

  • Hi,
    es liegt zwar bei mir noch alles in der Zukunft, aber ich suche noch nach einem perfekten Weg.
    Zurzeit befinde ich mich in einer Ausbildung zur technischen Zeichnerin, vorrausichtlich lerne ich im Juni 2006 aus und moechte zum Wintersemester ein Maschinenbaustudium beginnen, obwohl mein endgültiges Ziel Lehrerin an einer beruflichen Schule ist. Gleich auf Lehramt zu studieren moechte ungern.
    Nach dem Maschinenbaustudium möchte ich ein Kooperationsstudium( 4-5 Semester), Fachrichtung Metalltechnik, für Lehramt an beruflichen Schulen in Flensburg anfangen, Zusatzfach Mathe. Gibt es noch gute Alternativen?
    Nun überlege ich welcher Abschluss am ratsamsten ist, Bachelor, Diplom oder Master? Moechte Maschinenbau an einer FH studieren.
    Ist es als Seiteneinsteiger problematischer eine Stelle an einer Schule zu bekommen und ist somit ein normales Studium (gleich auf Lehramt) zu empfehlen?


    Über Ratschlaege würde ich mich sehr freuen.



    ciao

  • Hallo Asher,


    in Ba-Wü ist ein Direkteinstieg mit Studium, mindestens 3jährigerer Berufserfahrung und meist auch vorangegangener Berufsausbildung in Mangelfächern auch mit FH-Studium möglich.


    Vorteile beim Direkteinstieg: Du wirst von einer Schule meist direkt eingestellt und deshalb sind die Chancen der Übernahme sehr, sehr groß.


    In Ba-Wü unterrichtet man vom ersten Tag an im ersten Halbjahr 8 Stunden, im 2. 10, im 3. und 4. jeweils 18. An diese 2 Jahre schließt sich noch ein sogenanntes Anerkennungsjahr mit vollem Lehrauftrag (derzeit 25 Stunden) an.
    D.h. Du wirst mit FH-Abschluss nach BAT III bezahlt. Je nach Alter, Kindern und Familienstand sind das so um die 3000 Euro brutto (ledig)


    Nachteil: Es ist sehr, sehr hart (man wird einfach ins kalte Wasser geworfen) und eben, wie gesagt, nur in Mangelfächern möglich.


    Pädagogik und Fachdidaktik bekommst Du am Seminar vermittelt, dieses findet im ersten Jahr an einem ganzen Tag statt. Umfang wie im Referendariat (zumindest im Vergleich mit Berufsschul-Referendaren - teilweise sind es die gleichen Kurse).
    D.h. dass man sich das meiste eben Learning-by-dowing aneignet.


    Als FH-Absolvent bleibt man bis auf ewig im gehobenen Dienst. Eine Verbeamtung ist möglich und auch häufig, allerdings ist das Ende der Fahnenstange hier bei A13 erreicht.
    In Ba-Wü kann man seit kurzem einen Aufstiegslehrgang machen, dieser befähigt dann zum höheren Dienst und schließlich auch zu höheren Gehaltsstufen.


    Und dann musst Du eben die ähnlichen Prozeduren wie alle Referendare auch durchlaufen: Unterrichtsbesuche, Lehrproben, Prüfungen,.....


    Mein Tipp:
    Erkundige Dich unbedingt in dem Bundesland, in dem Du später unterrichten möchtest, wie das alles mit einem FH-Abschluss aussieht.
    Ich weiß, dass in Bayern dies z.B. nur ganz, ganz selten möglich ist.
    Teilweise gibt es hier Aufbaustudiengänge, das sind dann aber nochmal 2 Jahre ohne Gehalt und ich frage mich, ob diese Zeit nicht besser in Berufserfahrung angelegt wäre.


    Von meiner Lehrzeit und meiner Berufserfahrung profitiere ich sehr. Nur mit Studium würde ich mir schwertun und sehe diese Probleme teilweise bei klassischen Lehramtsstudenten, die an der Uni Technikpädagogik studieren.
    Du kannst letztendlich besser mitreden und Deine Schüler können Dir nichts vormachen bzw. Du kannst aus der Erfahrung erzählen, was sie mit großer Anerkennung zollen.


    Falls Fragen sind: Einfach nochmal melden.


    Ach ja, ganz zum Schluss noch ein Rat, hab's auch schon ein paar Mal geschrieben.
    Mach' unbedingt ein Praktikum an einer Schule. Am besten so früh wie möglich. Und halte auch ein paar Stunden.
    Nur so erfährst Du, ob es der richtige Beruf für Dich ist, ob Du mit den Schülern umgehen kannst,....


    Wir hatten vor kurzem einen, der mit dem Studium fertig ist und nun eigentlich ins Referendariat soll.
    Er hatte die allergrößten Probleme.


    Vielleicht kannst Du Dir damit, was ich natürlich keinesfalls hoffen möchte, viel Zeit und Nerven ersparen.


    Liebe Grüße
    Super-Lion

  • Ich moechte gerne in Schleswig-Holstein Unterrichten.
    Ich habe mir die BIAT Seite von der Uni-Flensburg nochmal angeschaut.


    Dieses Pic erklärt das Kooperationsstudium ganz gut.


    [Blockierte Grafik: http://www.biat.uni-flensburg.de/biat.www/Studium/StudiGang/images/stud_k1.gif]


    Wenn ich es jetzt richtig verstehe, geht es nach dem FH-Abschluss bis zum 1. Staatsexamen weiter und komme wie jeder "normal" auf Lehramt Studierende von der Uni und gehe zum Referendar ueber!?!
    Wenn BA, FH Dipl. und auch Master gleichgestellt sind, wuerde ich 1 Jahr sparen, wenn ich in Kiel den Bachelor mache, anstatt nach 8 Semester Diplom, welches ich zur Zeit bevorzuge.


    Aber ist das auch ratsam, diesen Weg einzuschlagen, und damit auch karrieremaeßig hoeher komme, ist mir auch lieber, als direkt an einer Schule, ohne Referendariat, anzufangen.


    ciao

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem seh ich halt einfach darin, dass Du den Seiteneinstieg nur in einem Mangelfach machen kannst. Nicht jedes Bundesland sieht die gleichen Fächer als Mangelfach. Von daher würde ich behaupten, ist das auch abhängig von Deinen Bundeslandwünschen.


    Liebe Grüße,


    Dalyna

  • asher


    Bist du dir sicher, dass "BA" in der Grafik für "Bachelor" steht? Schliesslich sind die anderen Bezeichnungen auf dieser Ebene Bezeichnungen von Bildungsinstitutionen. Ich würde "BA" daher auf dieser Ebene als "Berufsakademie" ansehen.


    LG, das_kaddl.

  • Ich gebe auch Kaddl recht.
    Mein Mentor, der auch den Direkteinstieg gemacht hat, war an der BA.
    BA gibt's aber, glaube ich, nicht überall, oder!?


    Gruß
    Super-Lion

  • Zitat

    Der Studiengang mit der beruflichen Fachrichtung Elektrotechnik / Informatik wird nur als Kooperationsstudium mit einem fachlich korrespondierenden bzw. einschlägigen BA- oder FH- oder auch Uni-Studium angeboten (BA Bachelor; FH Fachhochschule; Uni Universität).


    http://www.biat.uni-flensburg.de


    Nicht nur Elektrotechnik wird als Kooperationsstudium angeboten, sondern auch Metalltechnik. Beide Faecher gelten in Schleswig-Holstein als Mangelfaecher (http://landesregierung.schleswig-holstein.de)


    Aber wuerde dieser Weg auch als Seiteneinstieg zaehlen, ich mache doch sozusagen ein Zweitstudium.


    Wer den direkten Weg geht, muß in der eeruflichen Fachrichtung statt 17SWS 82SWS ableisten, der Rest bleibt gleich.

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