Berufliche Weiterentwicklung, Bewerbungen, Aufgabenfelder...

  • Hallo liebe Kollegen,



    nach 6 Jahren SBBZ (aka Sonderschule) habe ich das dringende Bedürfnis nach einer beruflichen Veränderung. Ich bin verbeamtet, habe Erfahrung in vielen verschiedenen Bereichen und Aufgabenfeldern und auch eine kleinere Leitungsposition.



    Inzwischen bin ich aber sogar die Sommerferien leid, wenn ich daran denke, dass ich schon nach der ersten Konferenz wieder mit einem Riesenschädel nach Hause gehe.
    Die Ursachen finde ich irgendwie komplex und schwierig auf den Punkt zu bringen. Es ist einerseits sehr stressig, gleichzeitig aber auch langweilig und unterfordernd....An der Schule irgendwie nett aber ohne nachhaltige Entwicklungen...von den oberen Ebenen viel Unklarheiten und Widersprüche... Einigen dürfte das bekannt vorkommen.



    Jedenfalls komme ich so langsam zu dem Schluss, dass ich – auch räumlich – aus der (dieser?) Schule raus muss.



    Ich bin ein neugieriger und für viele Dinge aufgeschlossener Typ. Mich würde etwa eine Aufgabe am Landesinstitut reizen, etwa im Bereich Evaluation, Fachberatung Schulentwicklung wäre ebenfalls interessant, oder in einem Medienzentrum...Sogar die Schulleitung an einer kleineren Schule könnte ich mir ggf. vorstellen.



    Fragen:
    a) Die Lehrerversorgung bzg. Sonderpädagogen ist mau. Kann mir daher grundsätzlich ein Strich durch die Rechnung einer Bewerbung gemacht werden?
    b) Vorgehen bei einer Bewerbung? Wie sage ich es meiner Leitung, ohne verbrannte Erde zu hinterlassen? Auch falls es mit einer Bewerbung nichts wird?
    c) Sind Fachberater noch an ihrer Schule tätig? In welchem Umfang?



    Vielen Dank soweit!

  • Verstehe dich gut.

    Fragen:
    a) Die Lehrerversorgung bzg. Sonderpädagogen ist mau. Kann mir daher grundsätzlich ein Strich durch die Rechnung einer Bewerbung gemacht werden?
    b) Vorgehen bei einer Bewerbung? Wie sage ich es meiner Leitung, ohne verbrannte Erde zu hinterlassen? Auch falls es mit einer Bewerbung nichts wird?
    c) Sind Fachberater noch an ihrer Schule tätig? In welchem Umfang?

    Zu a) Falls du die Verbeamtung meinst: nein. Aus der kannst du dich zur Not ja entlassen oder dich beurlauben lassen. Und wenn irgendwo ein Schulleiter gesucht wird, wieso sollte man dich daran hindern wollen?
    b) Du kannst dich doch auf eine konkrete Aufgabe im Rahmen der Schule bewerben, ohne einen zweifelhaften Eindruck zu hinterlassen (Schulleitung, Fachberater). Wenn du dich wo ganz anders bewirbt, bekommt das niemand mit.
    c) Bei uns glaube ich ja, Stunden weiß ich nicht. Die Fachberater gelten als Anwärter auf die SL-Stellen. Beliebt sind sie bei den Kollegen eher weniger. Kann in Ba-Wü auch ganz anders sein.

    • Offizieller Beitrag

    Versteh ich gut. Ich unterrichte echt richtig gerne. Aber nicht nur. Nach 8 Jahren hatte ich das Gefühl, dass ich zwar zur Entwicklung meiner Schüler beitragen kann, aber niemand zu MEINER Entwicklung beiträgt. Immer dieselben - nicht gerade fordernden - Inhalte, endloses, stupides Korrigieren imer derselben Fragetypen, immer die selben Probleme. Nichts, woran ICH mal wachsen könnte. Seit ich hälftig im GPR/Bezirkspersonlrat juristische und personalvertretungs-Knochen nage und erwachsene Menschen fortbilde - und zum Teil wirklich dicke Bretter bohre, gehe ich auch wieder hoch motiviert in den Unterricht, oft mit dem Gefühl "endlich normale Leute" oder: "was sind die alle süß!" :D ... ist ne gute Mischung.

    Fragen:
    a) Die Lehrerversorgung bzg. Sonderpädagogen ist mau. Kann mir daher grundsätzlich ein Strich durch die Rechnung einer Bewerbung gemacht werden?
    b) Vorgehen bei einer Bewerbung? Wie sage ich es meiner Leitung, ohne verbrannte Erde zu hinterlassen? Auch falls es mit einer Bewerbung nichts wird?
    c) Sind Fachberater noch an ihrer Schule tätig? In welchem Umfang


    a) Nein, es gilt das Gleichbehandlungsprinzip. Allerdings muss man dazu NACHWEISEN können, dass du aufgrund von Fachberdarf - und nicht aufgrund von schlechterem Abschneiden bei der Auswahl - nicht befördert wurdest, und das ist nicht ganz trivial.
    b) Deine Leitung ist auch nur Leitung geworden, weil sie/er sich irgendwann mal beworben hat. Wenn er/sie dir das jetzt vorwirft, wäre das mehr als bigott. Darauf könnte man ja anspielen: "Da Sie sich ja erfolgreich auf eine Leitungsstelle beworben haben, welche Tipps könnten Sie mir denn geben, wenn ich ich das jetzt für mich plane?" Wende dich vertrauensvoll an seine /ihre Kompetenz und erinner sie/ihn daran, dass er/sie sich auch aus dem normalen Lehreralltag rausbegeben hat.
    c) Hierzulande sind sie mit 6 - 8 Stunden entlastet und ansonsten normale Lehrer. Wäre ja auch ein Witz, wenn die Fachberater ihr Fach nicht mehr unterrichten. Allerdings ist das hier ein non-Job. Die meisten werden nicht angefordert, weil die Aufgaben so wischiwaschi umrissen sind und drehen im Büro die Daumen. Muss man wollen. Entlastend ist es sicher...

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Lieben Dank für die Antworten!


    Es ist schon einmal schön zu erfahren, dass es anderen ähnlich geht. In meinem Umfeld habe ich den Eindruck, andere finden den Wunsch nach einer substantiellen Veränderung im Lehrerberuf reichlich exotisch...


    Ich fände auch eine - teilweise - Tätigkeit auf dem freien Arbeitsmarkt reizvoll. Leider ist mir dann wiederum der ganze Rattenschwanz des Beamtentums und der Versorgung im Weg...


    Ein Studium im Bereich Bildungsmanagement wäre etwa interessant, aber teuer und im Rahmen des Landesdienstes ja irgendwie auch nicht honoriert.


    Was machen oder planen denn andere Foristen, denen es ähnlich geht?

  • Wer kennt sich denn mit Stellen / Bürojobs etwa in den Regierungspräsidien aus?
    Kann man hier auf familienverträgliche Bedingungen, etwa kalkulierbare Arbeitszeiten und Planbarkeit hoffen?

  • Wer kennt sich denn mit Stellen / Bürojobs etwa in den Regierungspräsidien aus?
    Kann man hier auf familienverträgliche Bedingungen, etwa kalkulierbare Arbeitszeiten und Planbarkeit hoffen?

    Hast du denn eine bestimmte Stelle im Auge? Es kommt halt auf die Stelle an, dort werden die unterschiedlichsten Leute für die unterschiedlichsten Aufgaben gesucht. Lehrer aber eher weniger ;)


  • Was machen oder planen denn andere Foristen, denen es ähnlich geht?

    - Überlegen, ob man den Konflikten eines Schulleiters gewachsen wäre.
    - Überlegen, was man denn eigentlich noch kann, außer unterrichten und nicht so richtig weiterkommen. Soziale Berufe sind einfach zu schlecht bezahlt.
    - Stellenanzeigen der Behörden lesen und keine Gesuche für Lehrer finden
    - Stellenanzeigen der Unis lesen

  • Ja, es gibt immer mal wieder interessante und passende Stellen als Abordnungen ins RP, aktuell eben auch...


    Als jemand, der noch nie in diesem Sinne "nine to five" im Büro gearbeitet hat, ist es für mich schwierig, einzuschätzen, worauf man sich einstellen müsste.
    Werde mir meine Fragen aufschreiben und mich dort melden. Je mehr Einschätzungen und Infos bereits vorhanden, desto besser, finde ich.


    Vielleicht weiß jemand, ob ein erfolgreicher Bewerber seine Schule mehr oder weniger "ad hoc" verlässt? Das wäre ja ggf. recht heftig auch für die Schule.

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