Niedersächsischer Philologenverband fordert Arbeitszeituntersuchung vom Kultusministerium sonst Klage vor dem VerwG

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es geradezu famos wie du eine Maßnahme der GEW als Beispiel aufführst, welche per deutschem Rechtsverständnis gegen das Beamtenrecht spricht. Und dann so tun, das Dank der GEW nun die Disziplinarverfahren ruhen ist geradezu grotesk.


    Der Dienstherr will 5 Jahre lang eine Nullrunde bei einer guten wirtschaftlichen Lage durchführen? Er bedchneidet weitere Leistungen der Beamten? Und dies geschieht seit längerem und in weiteren BL?
    Warum drohen die Gewerkschaften seit Jahren nur mit dem Weg der Judikative, bei der ihrer Meinung nach, vom Dienstherr klaren Missachtung der Fürsorgepflicht? Sorgt endlich für ein höchstrichterliches Urteil und dann sind die Rahmenbedingungen klar. Aber brüstet euch nicht mit illegalen Massnahmen. Der Zweck heiligt nun einmal nicht die Mittel.

    *seufz* Dass das grotesk ist, siehst du so. Der EugH und 6000 hessische Lehrer sind anderer Meinung. Die Disziplinarmaßnahmen sind auf Eis gelegt wegen einer weiteren Klage vor dem Verfassungsgericht und anderer vor Vewaltungsgerichten, das ist auch Fakt. Jeder gestreikt Habende hat das Shreiben dazu vorliegen ...
    Auch die Nullrundendrohung und die erstreikten hessischen 4,4 % sind Fakt. Sorry. Auch wenn's nicht in dein beamtenrechtliches Weltbild passt... Und "sorgt endlich für ein Urteil" ist ja auch süß. Weißt du wie lange es schon GEW-Klagen dazu gibt? Ein hessischer Richter in Kassel sagte dazu nur immer "nicht in meiner Amtszeit" - mit dem sehr gut besuchten Streik gab's weitere Klagen, jetzt rödelt der Amtsschimmel wieder... wie kommst'n du drauf, dass das so einfach wäre und man eben mal "für... sorgen" könnte?
    Das bezeugt nur gepflegte Ahnungslosigkeit über Gewerkschaftsarbeit und das naive Wunschdenken "mach mir die Welt bis morgen schön"...

  • @Schantalle
    Lies den Beitrag noch einmal. Ich bezog mich auf die von den linken Bildungsideologen angestrebte Einführung einer Einheitsschule als Konsequenz der Selektion.
    Ist es so schwer einen Beitrag komplett zu lesen oder selektierst du gerne und bellst dann gleich in Pawlowscher Manier?


    Bezüglich der Problematik bei euch in der Grundschule unterstütze ich dich. Es ist völlig unverständlich, wie man in der Grundschule anstatt die Grundlagen (Lesen, Rechnen, Schreiben) für die weitere Schullaufbahn zu legen, diese mit unsinnigen Projekten und Präsentationen zu überfrachten. Darunter leiden nun einmal die Schwächsten. Gerade diese SuS brauchen eine klare Struktur, viele Übungen und klare Regeln. Bedank dich dafür bei bestimmten (Lobby-)Gruppen.


    Das Kinder aus bildungsnahen Häusern Vorteile haben ist nun einmal logisch. Gab bereits Untersuchungen darüber, dass diese Familien auch mehr Bücher haben und sie ihren Kindern mehr vorlesen. Da hat man immer einen Vorteil.
    Dafür gibt es das Gymnasium, um diesen Kindern gerecht zu werden. Schwächeren Kindern ermöglicht man den Weg über die Hauptschule oder Realschule mit der Möglichkeit danach auch das Abitur zu erreichen.
    Will ich aber alle zusammen unterrichten, leidet immer der Stärkere. Und die Mär, dass man damit soziale Kompetenzen erlernt ist einfach nur das Vorschieben eines nicht validen Arguments. In der Regel sind Kinder aus bildungsnahen Familien auch in Vereinen oder Musikgruppen beteiligt. Die sozialen Kompetenzen erhalten sie ohne Probleme.


    @meike
    Das EGMR hat ein Urteil bezüglich zweier türkischer Beamter gefällt. Interessant ist dabei die Tasache, das ein Streikverbot bei Beamten, die hoheitliche Tätigkeiten ausüben anscheinend in Ordnung ist.
    Wenn also Lehrer Beamte sind, die keine hoheitlichen Tätigkeiten ausüben ein Streikrecht erhalten, dann darf der Dienstherr aber Veränderungen in anderen Bereichen durchführen.
    Er kann z.B. die Besoldung verändern oder wenn alle BL sich einig sind, das Beamtentum bei Lehrern abschaffen. Dann konkurrieren nicht mehr die Länder die verbeamten mit denen die dies nicht tun.
    Ihr glaubt doch nicht, dass ihr ein Streikrecht durchsetzen könnt, ohne das es zu negativen Auswirkungen kommt?

    • Offizieller Beitrag

    Mal abgesehen davon, dass hier jetzt mit Angstszenarien abgelenkt werden soll... Besoldungstabellen sind nicht in Stein gemeißelt. Die Besoldung konnte schon immer verändert werden und wurde es auch ständig. Nur konnte man bisher nicht offiziell dagegen streiken. In dieser Hisicht kann's also nur besser werden.
    Abschaffung des Beamtentsatus? :D Eher nicht. Genausowenig wie Abschaffung des Abendlandes durch die Flüchtlinge.

  • Ihr von der GEW klingt schon wie die Brexit - Befürworter. Die anderen lenken nur mit Angstszenarien ab und am Ende ist alles super.


    Es genügt eine rationale Analyse um festzustellen, dass wenn diejenigen Beamten, die keine hoheitlichen Aufgaben wahrnehmen, ein Streikrecht erhalten, der Dienstherr eine klare Unterscheidung zu denjenigen herstellen muss, die eben nicht streiken dürfen.


    Ergo werden die Verantwortlichen die verschiedenen Szenarien durchspielen, z.B.:


    a) Beamte 1. und 2. Klasse.
    Die einen erhalten bestimmte zusätzliche Versorgungsleistungen bzw. den anderen werden diese gestrichen.


    b) Vorteil der Verbeamtung von Lehrern war das Streikrecht. Ea fällt also kein Unterricht durch mehrtätige/mehrwöchige Arbeitsniederlegungen aus. Das fällt nun weg. Also spricht aus dieser Sicht nichts gegen eine Abschaffung des Beamtentums für die neuen zukünftigen Lehrkräfte.


    Die GEW handelt hier ganz klar gewissen- und skrupellos. Aber gut, solange eure Mitglieder brav weiter den Beitrag zahlen und nicht dagegen aufbegehren...

  • Will ich aber alle zusammen unterrichten, leidet immer der Stärkere.

    Sagt wer? Und was für ein Leid meinst du genau?



    Das Kinder aus bildungsnahen Häusern Vorteile haben ist nun einmal logisch. Gab bereits Untersuchungen darüber, dass diese Familien auch mehr Bücher haben und sie ihren Kindern mehr vorlesen. Da hat man immer einen Vorteil.

    Logisch ist das logisch. Ich bin aber nicht für die Einführung von Erziehungskursen oder verpflichtenden Kindergartenjahren zuständig, ich rede von der Schule. Und wenn in einigen Ländern der Schulerfolg deutlich mehr vom familiären Hintergrund abhängt, als in anderen liegt die Verantwortung AUCH beim Schulsystem. Ich verstehe nicht, was man daran nicht verstehen kann. :weissnicht:


    Es sei denn, es geht gar nicht ums Begreifen, sondern um unspezifische Ängste, Trägheit, unbegründete Verdachtsmomente und Sichern des eigenen Vorteils. Wenn dem so ist, brauchen wir nicht weiterreden.

  • @Schantalle


    Und ich verstehe nicht, wie man glauben kann, dass wenn SuS mit einer großen Heterogenität in ihren schulischen Leistungen und darüberhinaus noch förderbedürftige Kinder in eine Klasse gesetzet werden, das anzustrebende Niveau gleich bleiben soll.


    Dann sollen sie es halt vor allem in Grundschulen einführen, wenn ihre rosarote Traumwelt dann erfüllt wird. Aber dann nicht die Kollegen von den weiterführenden Schulen kritisieren, wenn diese über die ständig steigende Anzahl von SuS hinweisen, die mit fehlenden Grundkenntnissen (Lesen, Rechnen, Schreiben), aufwarten.


    Und natürlich leidet ein stärkerer Schüler darunter, wenn er aufgrund der starken Beschäftigung seiner Lehrer mit den anderen SuS, nicht im Lernstoff unterrichtet wird. Das bedeutet dann, dass ich daheim mit ihm lerne um die Lücken, die zwangsläufig entstehen, zu schließen. In einem Akademikerhaushalt ist das dann natürlich einfacher zu schaffen.


    Aber die Kinder, die etwas erreichen könnten, deren Eltern aber durch Schichtarbeit oder Zweitjobs weder die Zeit oder vielleicht fehlende Kenntnisse nicht helfen können, bleiben auf der Strecke.


    Wenn für dich aber jegliche Kritik, abweichend vom linken Bildungsgedanken, nur das Sichern von "Pfründen" ist (und das hat man an mehreren deiner Posts gelesen), dann ist eine Diskussion tatsächlich unnötig.

  • Ich frage nur nach, gern würde ich ein begründetes Statement hören, um die Sorgen mancher Mitbürger zu verstehen. stattdessen unspezifische Befürchtungen vom angeblichen Leistungsabfall der Nation. "Früher war alles besser/ das ham wer schon immer so gemacht", das sagen Menschen seit es Sprache gibt, das sagen vor allem Menschen, die keine überzeugenden Argumente haben. berührt mich nicht.


    Was mir Sorgen bereitet: Z. B. weitgehender Einstellungsstop bei Lehrern und im Folgejahr lauter fachfremde Einstellungen- ist billiger. Darunter leidet die Unterrichtsqualität. nicht darunter, dass Jugendliche erst mit 16 entscheiden, ob sie die gymnasiale Oberstufe besuchen möchten.

    • Offizieller Beitrag

    Die GEW handelt hier ganz klar gewissen- und skrupellos. Aber gut, solange eure Mitglieder brav weiter den Beitrag zahlen und nicht dagegen aufbegehren...

    Genau, skrupel- und gewissenlos. Wie damals Jimmy Hoffa sitzen wir auf Clubstühlen in Räumen mit Perserteppichen und lassen uns von unseren Bediensteten unsere Zigarren bringen während wir von den Mitgliederbeiträgen Leid und Hoffnungslosigkeit verursachen und unsere Gegner in die Mauern der Häuser der Fifth Avenue einbetonieren lassen.
    Is gut. Ich bin raus. Muss heute, während die anderen Ferien haben, mal wieder in mein perserteppichbelegtes Büro, Leid und Untergang des Abendlandes verursachen.
    :neenee:

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Und ich verstehe nicht, wie man glauben kann, dass wenn SuS mit einer großen Heterogenität in ihren schulischen Leistungen und darüberhinaus noch förderbedürftige Kinder in eine Klasse gesetzet werden, das anzustrebende Niveau gleich bleiben soll.


    Dann sollen sie es halt vor allem in Grundschulen einführen, wenn ihre rosarote Traumwelt dann erfüllt wird. Aber dann nicht die Kollegen von den weiterführenden Schulen kritisieren, wenn diese über die ständig steigende Anzahl von SuS hinweisen, die mit fehlenden Grundkenntnissen (Lesen, Rechnen, Schreiben), aufwarten.


    Und natürlich leidet ein stärkerer Schüler darunter, wenn er aufgrund der starken Beschäftigung seiner Lehrer mit den anderen SuS, nicht im Lernstoff unterrichtet wird. Das bedeutet dann, dass ich daheim mit ihm lerne um die Lücken, die zwangsläufig entstehen, zu schließen. In einem Akademikerhaushalt ist das dann natürlich einfacher zu schaffen.

    Irgendwie erhärtet sich mein Verdacht, dass du nicht zum pädagogisch vorgebildeten Personal gehörst 8)
    Die Gemeinschaftsschule soll an Grundschulen eingeführt werden? Wie bitte? Dort besteht sie bereits konstant und durchgängig seit achtzehnhundertzwetschgenneunzig... und bringt trotzdem leistungsfähige und gut vorgebildete Kinder hervor. Die fehlenden Grundkenntnisse im Lesen sind in der sinkenden Beschäftigung der kinder mit dem Lesen begründet. Daran sind jedoch nicht die Grundschullehrer schuld, sondern die ablenkenden Medien und die Eltern, die diese Ablenkungen als bevorzugte Freizeitbeschäftigung gestatten. Da man Schreiben auch durch Lesen lernt, hängen diese beiden Probleme zusammen.


    Deine Vorstellung vom Lehrer, der sich statt zwei Minuten pro Unterrichtsstunde (=22 Schülerx2=45 min) nun einigen Schülern nun 4 Minuten widmet - und die anderen so lange Däumchen drehen - zeugt von einer fatalen pädagogischen Unterrichtsmethodik. Es ist Fakt, dass die Kinder besonders profitieren, die den schwächeren Kindern der Klasse etwas erklären. Das funktioniert übrigens bis hinauf in die Sek II. Guggst du mal Google unter "Lernen durch Lehren".

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • @Schantalle
    Nun, da habe wir eine unterschiedliche Einschätzung der Gegebenheiten. Wir beide stehen zumindest was diesen Punkt angeht an den entgegengesetzten Enden. Warten wir einfach die weitere Entwicklung ab.


    @meike
    Zumindest bist du schlagfertig, das muss man dir lassen. Politisch sind wir auch wir völlig gegensätzlicher Meinung. Aber Überspitzungen gehören halt in politischen Diskussionen dazu. Aber auf einen Nenner kommen wir beide hier sowieso nicht.


    @alias
    Ich weiß nicht warum das Lesen und das Verstehen so schwierig ist. Aber so wie bei dem Artikel hast du auch hier eine andere Auffassung als ich bei dem Inhalt.


    Naja, und die Problematik mit dem Lesen und Schreiben ist schon durchaus auch durch pädagogische Maßnahmen befördert worden. Ich sag nur durch den wissenschaftlichen Unsinn " Lesen durch Schreiben".

  • a) Beamte 1. und 2. Klasse.Die einen erhalten bestimmte zusätzliche Versorgungsleistungen bzw. den anderen werden diese gestrichen.


    b) Vorteil der Verbeamtung von Lehrern war das Streikrecht. Ea fällt also kein Unterricht durch mehrtätige/mehrwöchige Arbeitsniederlegungen aus. Das fällt nun weg. Also spricht aus dieser Sicht nichts gegen eine Abschaffung des Beamtentums für die neuen zukünftigen Lehrkräfte.

    Und am Ende werden wir, wie immer wenn die GEW etwas befürwortet, die schlechteste aller Welten haben:


    Lehrer als Beamte 2. Klasse und Kollegen, die dann doch NICHT streiken, der Kinder zuliebe, den die "KÖÖÖÖNNEN DOCH NÜTSCHT DAFÖR". Wenn ich mir meine Kollegen im Arbeitskampf vorstellen soll.... da habe ich so meine echten Zweifel...


    Gruß !


  • Eine Gewerkschaft MUSS zuallererst einmal für die Arbeitsbedingungen (wozu auch das Gehalt zählt) ihrer Mitglieder eintreten. Alles andere [...] hat sich dem unterzuordnen"

    Dem schließe ich mich an.


    Ich hoffe es ist nicht zu off-topic, aber ich möchte Euch gerne meinen Eindruck zu Lehrergewerkschaften schildern (allerdings eher grundsätzlich und nicht hinsichtlich der Konkurrenz der Gewerkschaften untereinander):


    Schon im Ref. bin ich Mitglied einer Gewerkschaft geworden, obwohl ich Zweifel hatte, ob das überhaupt sinnvoll ist wg. des Streikverbots. Im letzten Schuljahr war ich kurz davor auszutreten. Just an diesem Tag, bekam ich von der Gewerkschaft Post bzgl. der 8%-Abzüge, habe einen "Antrag auf Gewährung einer amtsangemessenen Alimentation" abgeschickt und dachte mir "na gut, jetzt wartest Du mal noch mit dem Austreten".


    "Beamte dürfen nicht streiken" - manche sind der Auffassung, dass die deutschen Gesetze einem Spruchs des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte widersprechen würden - aber mein subjektiver Eindruck ist, dass die Gewerkschaften (und auch die meisten ihrer Mitglieder) an einem wie auch immer geartetem Arbeitskampf so oder so grundsätzlich kaum Interesse haben.

  • Egal, wie man das Kind nennt - verbeamtete Lehrer können keine Gewerkschaft gründen, sondern nur eine Interessenvertretung. Nur, weil die GEW Gewerkschaft im Namen trägt, ist sie - zumindest für ihre verbeamteten Mitglieder - keine - eben weil es kein Mandat gibt, Streiks für verbeamtete Lehrer zu organisieren. Das bleibt den Angestellten Lehrern vorbehalten. Und die anderen Lehrerverbände nennen sich auch mit gutem Grund NICHT Gewerkschaft.
    Interessenvertretungen können den Politikern mitteilen, wie sich ihre Ideen auswirken können, können im Gesetzgebungsprozess durch Stellungnahmen versuchen Einfluss zu nehmen, sie können Musterprozesse führen und Rechtsschutz gewähre, beraten und fortbilden - aber es gibt für Beamte einfach keine Möglichkeit zum Arbeitskampf, was ja ein Kernbereich gewerkschaftlicher Tätigkeit ist.
    Beamte haben nun mal keinen Arbeitsvertrag, die Arbeitsbedingungen werden komplett über Gesetze und Erlasse geregelt. Das eröffnet aber eben auch die Möglichkeit, rechtliche gegen diese vorzugehen. Welcher Angestellte kann schon gegen seine zu niedrige Bezahlung klagen?
    Dass solche Verfahren lange dauern, und dass nicht immer das gewünschte Ergebnis herauskommt, dass sich Regierungen versuchen, über Urteile hinwegzusetzen etc. liegt nicht in der Verantwortung der Interessenverbände, sondern daran, dass in unserem Rechtsstaat die Mühlen eben manchmal langsam mahlen. Und dass Politiker sich davor drücken, Geld auszugeben, ist ja auch nicht neu.

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