Anrechnung von Mehrarbeit

  • An meiner neuen Schule wurden alle LehrerInnen am Einschulungstag, also gestern, Samstag, um 8 Uhr in die Schule zitiert, ebenso alle Schüler. Es sollte bis 9:30 Uhr Unterricht stattfinden, danach ein kurzer Auftritt im Rahmen der Einschulungsfeier, und nach der Einschlunungsfeier, um 10:30 Uhr, die Entlassung.
    Die Schulleitung nimmt diesen Einsatz als selbstverständlich hin, es sollen keine Anrechnungsstunden gegeben werden
    Das sehe ich nicht so. Bitte um eure Meinungen.

  • Liebe Schwalbe,
    ich kenne mich mit dem Grundschulbereich nicht aus. Aber für mich hört sich das ehrlich gesagt einfach als ganz reguläre selbstverständliche Veranstaltung an. Wenn ich das richtig sehe, dann sind eure Ferien ja auch schon vorbei und damit liegt der Einschulungstermin ganz regulär im schulischen Zeitplan - wenn auch an einem Samstag. Auf der rein sachlichen Ebene ist das für mich ein ganz selbstverständlicher Vorgang.
    Du schreibst in deinem Beitrag, alle Lehrer und Schüler seien "zitiert" worden.
    Das deutet für mich darauf hin, dass es Missverständnisse in der Kommunikation gab. Möglicherweise wurdet ihr erst kurzfristig informiert oder es gab andere Probleme bei der Kommunikation? Dann würde ich dir/euch raten, einen konstruktiven Weg zu suchen um an einer für alle Beteiligten gewinnbringenden Kommunikationskultur zu arbeiten.
    Als "Mehrarbeit" kann ich die Situation, die du beschreibst, spontan nicht einordnen.
    Vielleicht ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: Wir haben bei uns an der Schule (berufliche Schule) zwar keinen Extra-Einschulungstag, aber auch immer wieder "Extra-Termine": Informationstag - auch an einem Samstag -, Anmeldenachmittag etc. Die Termine stehen im zentralen Terminplan, den wir am Beginn des Schuljahres ausgehändigt bekommen. Bei der Mitarbeit wird dann auf eine faire Verteilung geachtet. Wer am Infosamstag nicht kann, engagiert sich bei der zweiten Samstagsveranstaltung etc. Natürlich ist es ein Samstag, an dem ich zusätzlich da bin, aber ich habe es in positiver Erinnerung, weil es schön ist, zukünftige Schüler mal jenseits von "typischen" Unterrichtsstunden zu erleben und mit Eltern und Schüern ins Gespräch zu kommen. Ich sehe das als Teil meiner Aufgabe.
    Ähnlich war es übrigens auch beim Einschulungstag, der bei uns unter der Woche stattfand. Regulär hatte ich an den ersten beiden Tagen keine Klassen, da ich keine Klassenlehrerin war. Aber ich war am ersten Tag als zweite Lehrkraft in einer Klasse, die ich auch selbst unterrichtete mit eingeteilt und am zweiten Tag habe ich einen Engpass in einer anderen Klasse mit drei Stunden überbrückt und den Kennenlerntag mit gestaltet. Ich war neu an der Schule und wurde auch erst einen Tag vorher damit betraut, aber ich fand es für mich wertvoll, diese Chance zu haben und habe besonders in den ersten Wochen gemerkt, wie auch mir diese Zeit mit den Klassen viele Chancen ermöglicht hat.


    Im schulischen - egal welche Altersstufe - geht es zuallererst um Menschen. Die Beziehungsebene ist für mich persönlich neben der fachlichen und methodischen Kompetenz eine der wichtigsten Voraussetzungen für gelingenden Unterricht. Darum gehören für mich Termine außerhalb des Stundenplans selbstverständlich dazu, insofern sie genau diesem schulischen Zusammenleben dienen. Eine Einschulungsfeier für Grundschüler und deren Eltern ist meiner Wahrnehmung nach eine ganz wichtige Veranstaltung. Sie legt einen wesentlichen Grundstein dafür, dass sich Eltern und Schüler positiv mit der Schule identifizieren und das ist eine wichtige Voraussetzung fürs Lernen. Für die "Kleinen Großen" ist es ein bedeutender Schritt in ihrem Leben und für die Eltern ist das mit Freude, Hoffnung, Sorgen, Ängsten... verbunden. Da ist so eine Einschulungsfeier auch emotional von großer Bedeutung. Und der Schulleiter kann das nicht alleine organisieren. Es braucht alle Kollegen und möglichst viele Schüler - also die ganze Schulgemeinschaft -, damit sich die "Neuen" gleich willkommen und gut aufgehoben fühlen. Weils es so eng mit dem Unterrichte zusammenhängt und dem auch dient, sehe ich das für mich als Teil der Kernaufgaben der Lehrer. Ich kann nur erahnen, weshalb dieser Einschulungstag am Samstag stattfindet: man möchte ihn in Ruhe durchführen, die Fortführungsklassen sollen keinen Unterrichtsausfall dafür in Kauf nehmen müssen, der Rahmen eines Extra-Tages außerhalb des Schulrhythmus ermöglicht mehr Flexibilität, möglichst viele Eltern /Verwandte, die das möchten, sollen daran teilnehmen können... etc. Und wenn die Kinder morgen in die Schule gehen, dann wissen sie schon, in welche Klasse sie kommen, kennen ihre Lehrer schon, freuen sich aufs Lernen..
    Ehrlich gesagt finde ich das toll und wünsche dir, dass du aus den hoffentlich guten Erfahrungen auch positive Kraft für das Arbeiten mit den Kindern schöpfen kannst!
    Einen entspannten Sonntag - ohne Ärger, dafür mit viel Schönem und Vorfreude - wünsch ich dir!
    :)

  • Natürlich ist es ein Samstag, an dem ich zusätzlich da bin, aber ich habe es in positiver Erinnerung, weil es schön ist, zukünftige Schüler mal jenseits von "typischen" Unterrichtsstunden zu erleben und mit Eltern und Schüern ins Gespräch zu kommen. Ich sehe das als Teil meiner Aufgabe.

    Im schulischen - egal welche Altersstufe - geht es zuallererst um Menschen. Die Beziehungsebene ist für mich persönlich neben der fachlichen und methodischen Kompetenz eine der wichtigsten Voraussetzungen für gelingenden Unterricht. Darum gehören für mich Termine außerhalb des Stundenplans selbstverständlich dazu, insofern sie genau diesem schulischen Zusammenleben dienen. Eine Einschulungsfeier für Grundschüler und deren Eltern ist meiner Wahrnehmung nach eine ganz wichtige Veranstaltung.

    Warum werde ich nie einen Arzt hören der sagt: "Ich operiere gerne auch zusätzlich am Samstag. Immerhin ist die Appendektomie, die ich durchführe enorm wichtig, ich rette Menschen damit das Leben. Ausserdem ist es wichtig für die Beziehung zu den Patienten und für die Außendarstellung unserer Klinik, es erhält unseren Arbeitsplatz, wenn wir das so machen. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich am Samstag noch einmal zusätzlich komme, wenn die Klinikleitung das möchte. Mehrarbeit ist das nicht, das gehört doch einfach als Arzt dazu, dass man auch Samstag Leben rettet."
    Komischerweise lassen sich Ärzte das bezahlen, wenn die Klinikleitung sie



    Die Frage die man als Arbeitnehmer stellt darf also niemals sein "Ist es wichtig für die Beziehung mit den Schülern?" oder "Ist dieser Samstagstermin für die Außendarstellung unserer Schule wichtig?" oder gar "Mag ich es die Schüler mal ausserhalb von Unterrichtsstunden zu erleben?", sondern muss sein "Ist diese Veranstaltung mit der von mir gesetzlich zu leistenden Arbeitszeit gedeckt oder handelt es sich um Mehrarbeit". Alles andere ist total unerheblich.
    In diesem Fall fürchte ich übrigens leider auch, dass man das wieder so geschickt formuliert hat, dass man da keine Handhabe gegen hat. Aber den Beitrag von Refi27 finde ich so grauenvoll schlimm


    Liebe Schwalbe,
    Ich kann nur erahnen, weshalb dieser Einschulungstag am Samstag stattfindet: man möchte ihn in Ruhe durchführen, die Fortführungsklassen sollen keinen Unterrichtsausfall dafür in Kauf nehmen müssen, der Rahmen eines Extra-Tages außerhalb des Schulrhythmus ermöglicht mehr Flexibilität, möglichst viele Eltern /Verwandte, die das möchten, sollen daran teilnehmen können... etc. Und wenn die Kinder morgen in die Schule gehen, dann wissen sie schon, in welche Klasse sie kommen, kennen ihre Lehrer schon, freuen sich aufs Lernen..


    Joa ist eine feine Sache, kein Unterrichtsausfall für die armen Kleinen. Und so süß, die wissen dann ja schon in welche Klassen sie kommen und freuen sich aufs Lernen.
    Man könnte annehmen, dass andere Berufsstände auch so denken, oder? Ich sag Dir mal, wie das läuft: Der Patient ist Kassenpatient? Okay, dann nehmt ihm mal die Morphium-Pumpe raus und schmeißt ihn nach 2 Tagen mit Schmerzen aus dem Krankenhaus. Wir brauchen das Bett für einen Privatpatienten.


    Ich kann nicht nachvollziehen, wie man sein eigenes Geld (denn nichts anderes ist diese Einstellung Unterrichtsausfall durch Opferung des eigenen Wochenendes etc., auch in tausend anderen Beispielen aus dem Schulalltag) zur Verbesserung der Bedingungen ausgibt. Ich möchte den Bäcker sehen, der aus eigener Tasche noch ein paar schöne Gewürze kauft um seinen Kunden noch mehr Geschmack zu bieten. Ich möchte auch den Anwalt sehen, der am Wochenende noch einmal einen Extraberatungstermin anbietet für Menschen, die sich das Beratungshonorar nicht leisten können.
    Naja das alles wäre ja noch gar nicht so schlimm, wenn eben jeder Anwalt, jeder Arzt usw. das selber entscheiden könnte. Als Lehrer kann man das aber zum Teil gar nicht selber entscheiden, da wird so etwas angeordnet oder zumindest durch impliziten Druck durch Schulleitung oder eifrige Kollegen aufgedrückt.
    Ich unterrichte wirklich gerne, aber ich hasse die ständige Verfügbarkeit, die einfach nach oben hin nicht gedeckelt ist. Die Formulierung der "Dienstpflichten eines Lehrers" ist so offen und eine bodenlose Frechheit. Damit kann man eigentlich jegliche Zusatzarbeit rechtfertigen. Da wünscht man sich wirklich eine stundengenaue Abrechnung. Dann mache ich auch die Stechuhr an, wenn ich bei der Unterrichtsvorbereitung einen wiss. Artikel lese oder im Internet recherchiere. Und lasse mir jede verdammte einzelne Minute gut bezahlen. Und jede Minute, die ich als Teilzeit auf einem Elternsprechtag oder Elternabend sitze klingelt meine Kasse. Dann wäre die Pflichtstundenzahl aber mal ganz schnell unten.

    • Offizieller Beitrag

    wenn bei uns das gesamte Kollegium + die gesamte Schülerschaft (!) an einem Samstag anwesend ist (z.B. am Tag der offenen Tür), gibt es dafür einen Ausgleichstag.


    Elternabende, Infoveranstaltungen usw. gelten genausowenig als Mehrarbeit wie Elternsprechtage. Angeblich werden die durch die Ferien wieder ausgeglichen.

  • Ist doch ok, bei uns am Gymnasium findet in den Sommerferien (am letzten Freitag der Ferien) ganztägig eine Eröffnungskonferenz statt. Warum nicht?

  • Die Schulleitung nimmt diesen Einsatz als selbstverständlich hin, es sollen keine Anrechnungsstunden gegeben werden

    Da jedes Bundesland zwischenzeitlich eigene Arbeitszeitmodelle fährt, kann hier wohl nur jemand aus Niedersachsen eine korrekte Antwort geben - oder du musst eure Arbeitszeitordnung selbst lesen.
    In Baden-Württemberg ist ein derartiger "Arbeitseinsatz" normal - zumal es sich um einen speziellen Tag - den Tag der Einschulung - handelt. Ähnlich sieht es an einem Tag aus, an dem ein Schulfest veranstaltet wird. Als Beamter hast du eine normale wöchentliche Arbeitszeit von 41 Zeitstunden und einen Urlaubsanspruch von 30 Tagen im Jahr. Wenn du deine Ferienzeit umrechnest, kommst du auf eine wöchentlich zu leistende Arbeitszeit von 48 Stunden.


    BTW:
    Im niedersächsichen Schulgesetz steht seit 2007, dass die Schulen eigenverantwortlich entscheiden, ob samstags Unterricht stattfindet - oder nicht. Im Prinzip findet jeden zweiten Samstag Unterricht statt - falls die Unterrichtsstunden nicht auf die Woche verteilt werden.


    Du hast sicher schlechte Karten, wenn du dagegen opponierst - zudem ist die Einschulungsfeier Bestandteil des Schullebens.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Warum werde ich nie einen Arzt hören der sagt: "Ich operiere gerne auch zusätzlich am Samstag. Immerhin ist die Appendektomie, die ich durchführe enorm wichtig, ich rette Menschen damit das Leben. Ausserdem ist es wichtig für die Beziehung zu den Patienten und für die Außendarstellung unserer Klinik, es erhält unseren Arbeitsplatz, wenn wir das so machen. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich am Samstag noch einmal zusätzlich komme, wenn die Klinikleitung das möchte. Mehrarbeit ist das nicht, das gehört doch einfach als Arzt dazu, dass man auch Samstag Leben rettet."

    Schlechtes Beispiel. Ärzte werden an Wochenenden und auch in 24-Stunden-Schichten eingeteilt, ohne dass hier Widerspruch stattfinden kann.
    Niedergelassene Ärzte können so argumentierenm - die sind selbstständige Unternehmer. Als Lehrer bist du jedoch - wie der Klinikarzt - weisungsgebunden und hast einen Dienstplan, an den du dich zu halten hast.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ob Samstag Einschulungstag in Niedersachsen ist, daran gibt es seitens der Schule nichts zu rütteln:
    http://www.schure.de/2241001/0035074.htm




    Inwiefern es an anderer Stelle einen Ausgleich dafür gibt, das sollte der Personalrat mit der SL klären.


    À+

  • Im schlimmsten Falle regelt du das "auf dem kleinen Dienstweg" und nimmst einen Tag Überstundenausgleich bzw. Home Office.
    Ist zwar nicht sehr kollegial, aber das ist deine Schulleitung ja auch nicht.
    Migräne kommt und geht schnell.

  • Die Einschulung ist eine außenunterrichtliche Veranstaltung, die, genau wie Konferenzen, Elternsprechtage oder bei uns die Abiturentlassung, zu den außerunterrichtlichen Dienstpflichten gehört, dafür gibt es keine weitere Anrechnung (in Niedersachsen sind die Möglichkeiten zur Vergütung von Mehrarbeit sowieso sehr nachteilig für die Beschäftigten geregelt, selbst wenn die Stunden angerechnet würden, würde sich bei diesem Umfang kein Kompensationsanspruch ergeben).


    Bevor man sich darüber aufregt, sollte man sich bewusst machen, dass die Schüler dafür die ersten beiden Tage auch noch nicht da sind, wenn erst am Samstag die Einschulung ist, dort fallen im Gegenzug einige Stunden aus, vermutlich mehr, als man am Samstag dann nachholen muss.


    Der Samstag ist übrigens rechtlich ein normaler Werktag.

  • Schlechtes Beispiel. Ärzte werden an Wochenenden und auch in 24-Stunden-Schichten eingeteilt, ohne dass hier Widerspruch stattfinden kann.

    Gutes Beispiel, denn Ärzte werden dafür bezahlt, oder?

  • Gutes Beispiel, denn Ärzte werden dafür bezahlt, oder?

    Du wirst ebenfalls dafür bezahlt. Genau wie du bekommen Klinikärzte ein Monatsgehalt und sind "Angestellte", die nicht nach Stunden bezahlt werden. Überstunden und Mehrarbeit sind damit abgegolten - falls sie nicht einen zuvorkommenden Träger haben, der diese "Dienste" on top vergütet. Auch als Lehrer erhältst du auch keinen Stundenlohn, sondern ein Gehalt.
    In Ba-Wü müssen 3 Mehrunterrichtsstunden pro Monat ohne Vergütung gehalten werden. Nach geltendem Umrechnungsschlüssel auf Beamten-Arbeitszeit entspricht das 5,1 Zeitstunden.
    Tut aber im vorliegenden Fall nichts zur Sache, weil das - wie Avastasia in Beitrag 9 dargelegt hat - eh' klar geregelt ist.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Im niedersächsichen Schulgesetz steht seit 2007, dass die Schulen eigenverantwortlich entscheiden, ob samstags Unterricht stattfindet - oder nicht. Im Prinzip findet jeden zweiten Samstag Unterricht statt - falls die Unterrichtsstunden nicht auf die Woche verteilt werden.

    1. EIne Einschulungsveranstaltung ist kein Samstags-Unterricht. Der würde nämlich zwingend auf das Deputat angerechnet werden.


    2. Nur weil die Schule etwas eigenverantwortlich entscheidet, heißt das noch lange nicht, dass der Schulleiter nach Belieben über die Arbeitszeit der Lehrkräfte verfügen kann. Da gibt es noch gesetzliche Gremien wie Schulvorstand, Gesamtkonferenz und Personalrat. Und zuallererst natürlich die Arbeitszeitverordnung für Lehrkräfte basierend auf der 40-Stunden-Woche (im Jahresdurchschnitt) für Landesbeamte.


    3. Die Frage ist letztendlich, ob es zwingende dienstliche Gründe gibt, die Veranstaltung auf einen Samstag zu legen, der offensichtlich in der vorliegenden Schule kein regulärer Schultag ist. Diese zwingenden dienstlichen Gründe müsste der SL erst einmal nachvollziehbar darlegen. Vermeidung von Unterrichtsausfall alleine ist kein zwingender dienstlicher Grund. Sonst dürfte nämlich niemals eine Veranstaltung parallel zur Unterrichtszeit stattfinden. Hier würde ich nachhaken: Was waren denn genau die "zwingenden dienstlichen Gründe", die den Samstag unvermeidbar gemacht haben? Die MUSS der SL darlegen können.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Aber den Beitrag von Refi27 finde ich so grauenvoll schlimm

    Leider wird in unserem Beruf völlige rechtliche Ahnungslosigkeit oft von pädagogischer Verblendung begleitet. Wenn die Fraktion dieser "Vollpädagogen" in einem Kollegium die Mehrheit stellt, hilft nur ein extrem dickes Fell.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()


  • 3. Die Frage ist letztendlich, ob es zwingende dienstliche Gründe gibt, die Veranstaltung auf einen Samstag zu legen, der offensichtlich in der vorliegenden Schule kein regulärer Schultag ist. Diese zwingenden dienstlichen Gründe müsste der SL erst einmal nachvollziehbar darlegen. Vermeidung von Unterrichtsausfall alleine ist kein zwingender dienstlicher Grund. Sonst dürfte nämlich niemals eine Veranstaltung parallel zur Unterrichtszeit stattfinden. Hier würde ich nachhaken: Was waren denn genau die "zwingenden dienstlichen Gründe", die den Samstag unvermeidbar gemacht haben? Die MUSS der SL darlegen können.


    Das Niedersächsische Schulgesetz sollte in diesem Fall zwingend genug sein (s.o.). ;)


    À+

  • Naja üblich ist es nicht, dass das gesamte Kollegium zur Einschulung erscheint. Ich kenne es so (als Ex-Lehrerin und Mutter in Niedersachsen), dass nur die einschulenden Lehrer und die Schulleitung anwesend sind. Man sollte im Kollegium für die Zukunft besprechen, ob es nötig ist, dass alle kommen.


    Dass die Einschulung in NIedersachsen am Samstag stattfindet, finde ich persönlich sehr gut.

  • Ich war länger in Niedersachsen tätig - da ist nunmal an einem Samstag lt. Schulgesetzt Einschulung und damit eine gesetzlich abgesegnete Veranstaltung - finde ich ebenso selbstverständlich, dass da Lehrer und Schüler "hinzitiert" werden. Ich kenne es auch nur so, dass alle Lehrer der Schule anwesend sind. Die (meistens 2) Tage vor dem Einschulungstag sind ja entspannter und außerdem: grundsätzlich arbeiten wir als Lehrer ja sowieso quasi vor, wer hat sonst 12 Wochen im Jahr frei?

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

  • Hallo zusammen!


    Das Schlimme ist meiner Ansicht nach, dass der Begriff Mehrarbeit meines Wissens nur für gehaltene Unterrichtsstunden gilt, nicht aber für Veranstaltungen, die außerhalb des Unterrichts in der Schule stattfinden. Wenn ein Gymnasium, so wie jetzt meins, jeden Donnerstag eine Konferenz ansetzt, bei der für das gesamte Kollegium Anwesenheitspflicht besteht, dann ist das rechtlich keine Mehrarbeit, für die ein Lehrer Zeitsausgleich oder Geld bekommen könnte. Zumindest in BaWü.
    Meines Erachtens sollten hier GEW, Philologenverband und Bezirkspersonalrat mal ansetzen, und darum geht es der FS ja auch. Eine befriedigende Lösung für alle Beteiligten gibt es hier mit der lapidaren Aussage "Konferenzen und andere schulischen Veranstaltungen gehören halt ohne Ausgleich oder Vergütung dazu" leider nicht.
    Ich hatte letztes Schuljahr durch diese wöchentlichen Konferenzen jede Woche (...!) drei Zeitstunden mehr in der Schule verbracht und gearbeitet, als in meinem Deputat steht. Pro bono.

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