Mathe: Rechnet ihr alle Aufgaben selbst nach?

  • Mathe Oberstufe:
    Bisher rechne ich alle Hausaufgaben und sonstige Aufgaben, die ich stelle, zu Hause selber nach.
    Das ist aber ganz schön zeitaufwändig.
    Jetzt habe ich darüber mal mit anderen gesprochen, die machen das größtenteils gar nicht, sondern gucken nur bei Bedarf ins Lösungsbuch.
    Mir ist das aber irgendwie zu unsicher.
    1. stimmt das Lösungsbuch auch nicht immer, und 2. ist es oft zu knapp und dann verhaspel ich mich beim Vorrechnen.


    Wie macht ihr das?

  • Am Anfang hab ich in der Oberstufe alle Aufgaben nachgerechnet, inzwischen mache ich das nur noch bei Aufgaben, bei denen ich weiß, dass da fast immer Fehler reinkommen (z.B. Funktionsgleichungen aufstellen mit mehr als 3 Gleichungen und Gauß-Verfahren ohne Taschenrechnereinsatz), ansonsten kannst du eigentlich immer Schüler an die Tafel stellen und dann bei Fehlern die üblichen Standardfehler aufzeigen, das ist meiner Meinung nach deutlich hilfreicher als wenn immer von Anfang an die richtige Lösung mit vollständigem Rechenweg an der Tafel steht.


    Inzwischen habe ich nur noch meine Regelhefteinträge mit Musteraufgaben komplett vorgeschrieben dabei, in der Sek II schaue ich mir vorher an, wie es im Ansatz laufen müsste, Sek I muss auch so gehen.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Habe ich zu Beginn auch gemacht - jede Aufgabe nachgerechnet und den eigenen Lösungsweg notiert. War eine ziemliche Arbeit. Valerianus hat schon beschrieben, wie man es sinnvoller macht: Nur die komplexen Aufgaben löse ich zuhause einmal mit Musterlösung vor und selbst da mache ich das nicht jedes Mal.


    Natürlich hat das Lösungsbuch gelegentlich mal Fehler. Selbst wenn du im Unterricht Abweichungen zwischen Lösungsbuch und Schülerlösung feststellst, kannst du immer noch fragen, ob andere das gleiche Ergebnis haben. Im Zweifel musst du halt (gelassen) den Lösungsweg der Schüler kontrollieren oder die Aufgabe während einer Übungsphase schnell selbst rechnen. Bei den meisten Aufgaben aus der Oberstufe gibt es ja auch entsprechende Taschenrechnerfunktionen, die dir sofort das Ergebnis liefern.


    Seitdem ich das so mache, bin ich noch nie in eine unangenehme Situation gekommen, spare aber viel Zeit zuhause.

  • Bei Hausaufgaben verlasse ich mich auf das Lösungsbuch. Bei Klassenarbeiten rechne ich jedoch alle Aufgaben selbst durch, damit ich eventuell alternative Lösungswege erkennen kann. Bei der Korrektur und Benotung gibt es bei mir nicht nur richtig oder falsch, sondern Abstufungen in der Form: "in die richtige Richtung begonnen oder gedacht" bzw. "blöder Rechenfehler, aber im Prinzip richtig" und ab und zu auch: "Quatsch gerechnet - und trotzdem das richtige Ergebnis? Wo hat denn der nachgeschaut, bzw. Hey-so geht's auch!" ;)
    Da kann eine einzelne Aufgabe bis zu 12 Punkte bekommen. Das erspart mir die blöde Zusammenzählerei von halben Punkten ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Oft kann man sich doch den Rechenweg überlegen, ohne explizit zu rechnen. Ich rechne auch nur noch Klausur- und Prüfungsaufgaben nach. Fehler im Lösungsbuch gibt es zuhauf; die finden allerdings eher die Schüler als ich.

  • Danke!
    Ich sehe schon, wer länger dabei ist, sieht das lockerer und hat ja auch viel mehr Erfahrung.


    Ich habe hier einige Kandidaten, die rechnen wirklich jede Aufgabe aus dem Buch zu Hause und fragen mich dann nach der Stunde manchmal was dazu. Eigenlicht ja toll, dieser Einsatz, darum muss ich mir dann auch alle Aufgaben angucken, zumindest im Groben (Lösungsweg).

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