Ohne Handy in den Urlaub?

  • Das ist einfach sehr individuell, ob man es selbst abgeschaltet bekommt.
    Und es hängt davon ab, ob man die ganze Zeit von der Schule belästigt wird. Im Eingang meiner Schulmail sind gerade mal 2 Mails in den Ferien angelaufen und die haben strenggenommen nichts direkt mit der Schule zu tun.
    Ansonsten ist die Kommunikation mit den Kollegen nicht vorhanden, außer für private Zwecke.


    Unter solchen Umständen würde ich sagen, dass das Handy mitkann.


    Wenn es aber ausartet in Druck, sollte man sich besser von den Kommunikationswegen abschneiden. Und jeder hat das Recht, nicht im Urlaub erreichbar zu sein. Bei ganz schlechtem Gewissen generiert man noch ne automatische Antwort, dass man wegen Urlaub nicht zu erreichen sei oder so.
    Auf die Gefahr hin, altmodisch zu klingen: Früher hat das auch ohne geklappt.

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Aber noch mal: Das Handy und die dienstliche Kommunikation sind doch zwei verschiedene Dinge!


    Dienstliche e-mails empfange ich doch nur, wenn ich es mir entsprechend eingerichtet habe. Sonst nicht. Wieso tut man so etwas, wenn es einen stört???


    Anrufe von der Schule: Was wollen die denn alle von euch in den Ferien??? Meine Schulleitung macht auch Urlaub ;)


    Auch da kann man doch ganz einfach trennen: In der Schule nur die Festnetznummer hinterlassen - keiner ist verpflichtet ein Handy zu besitzen - und schon bekommt man im Urlaub keine Anrufe mehr von der Schule.


    Wieso ist es denn so schwer, ein privates Handy auch privat zu nutzen?


    Für mich ist es unverständlich, dass ich privat auf mein privates Handy verzichten muss, wenn doch eigentlich alles, was ich will, ist, Ruhe vor der Schule zu haben.

  • @Annalisa,
    Du hast vermutlich das Problem des Threadstellers nicht verstanden. Es geht darum, dass es Menschen gibt, die Abhängigkeit entwickeln ... Es gibt ja gsnz verschiedene ... Arbeit, Zigaretten, Essen, Spiele, Alkohol, etc. und in den letzten Jahren ist wohl auch eine gewisse Abhängigkeit vom Handy und der Dauererreichbarkeit zu erkennen.
    Wenn du von Burnout keine rechte Vorstellung hast, dann kannst du dir den Druck und Stress evtl. Nicht vorstellen.


    Es sagt sich leicht. Und es ist wohl wirklich schwer fur Betroffene. Deshalb rate ich ja tatsächlich zum Versuch. Damit kann man nämlich tatsächlich feststellen, wie groß die eigene Abhängigkeit ist. Da scheint auch viel schlechtes Gefühl, Versagensangst und Wertigkeit mitzuspielen.


    Wenn man das Gefühl hat, immer was zu verpassen, oder die Anzahl der Facebookfreunde über den Selbstwert entscheidet , oder es für einen wichtig ist, dass alle Welt weiß, wo und mit wem ich grad einen Kaffe getrunken hab oder was auf meinem Teller lag (das hat jetzt nichts mit dir zu tun, ketfesem), dann sollte man sich Gedanken machen, oder? Dieses Gefühl für Kontrolle des Gebrauchsgegenstandes Handy scheint tatsächlich verschwinden zu können.


    Da ketfesem darüber nachdenkt, scheint es ja wirklich ein Problem zu sein.


    https://www.tagesschau.de/inland/smartphone-sucht-101.html

    Einmal editiert, zuletzt von cubanita1 ()

  • In meinem Urlaub (gleich zu Beginn der NRW-Ferien) hatte ich mein Smartphone dabei. Allerdings habe ich immer in der Ferienwohnung gelassen und nie mit nach draußen genommen. Von der Schule habe ich 5 Emails erhalten, die ich allerdings nicht gelesen haben (naja: den Betreff schon) und beantwortet habe.


    Was ich aber eigentlich erzählen wollte: In der Ferienwohnung neben unserer machte eine Frau eine Kur. Sie ging mehrmals täglich zu Anwendungen. Sie erzählte mir, dass sie völlig gestresst und fertig vom Job sei. Sie sei Grundschullehrerin in BaWü und hätte endlich eine Kur genehmigt bekommen. Mein Mann und ich wunderten uns allerdings darüber, dass diese Frau während der Kur ständig im Kontakt mit der Schule stand. Fast täglich bekam sie Anrufe. Zudem hatte sie sich einen Berg Unterrichtsmaterial mitgebracht um das nächste Schuljahr schon vorzubereiten. Sonst würde sie das alles gar nicht schaffen. Meinen Einwand, dass sie nach der Kur doch auch noch 6 Wochen Sommerferien habe, schob sie beiseite.
    Ich habe es geschafft ihr bis fast zum Schluss (bis mein Sohn sich verplappert hat) zu verheimlichen, dass ich selbst Lehrerin bin. Ich hatte keine Lust auf Gespräche über Schule. Dass ich im Urlaub nichts mit Schule am Hut haben stieß auf völliges Unverständnis.
    Meiner Meinung nach ist die Dame irgendwann völlig kaputt.


    Ich selbst fange nächste Woche mit Schulkram an. Das reicht.
    Diese Frau ist sicher ein Extrembeispiel, zeigt aber wohin ewige Erreichbarkeit führen kann.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Hallo nochmal,


    also morgen in aller Frühe geht es los und so ganz sicher bin ich immer noch nicht... Entweder das Teil ganz zu Hause zu lassen oder es ausschalten und dann nur fürs kurze Reinschauen einschalten...


    Vielleicht noch ein paar Infos: Also für alle "Notfälle" usw. hätten wir ja das Handy von meinem Mann. Und da wo wir Urlaub machen, da gibt es auch nicht viel zu googlen. Das ist eine kleine Nordseeinsel, da würde man sich nicht verlieren. Also wirklich BRAUCHEN werden wir es nicht...


    @cubanita1:
    Danke, genau so ist es. Wenn es mir so leicht fallen würde, mich von der Arbeit abzugrenzen, dann wäre ich nicht krank geworden.
    Das Problem wurde mir in den letzten Wochen (auch jetzt durch diesen Thread) immer mehr bewusst.
    Und ich weiß, dass sich da was ändern muss, aber ich bin nciht sicher, ob ich es durchhalte. Mal angenommen, da käme eine Mail von meinem Chef, dann würde ich sicher schauen wollen, was er von mir will. ;) Auch wenn es mir klar ist, dass ich es lieber nicht tun sollte.
    Aber Burnout bekommt man nicht, weil man es "will", sondern man gewöhnt sicht ungute VErhaltensweisen an (zumindest in meinem Fall) auch schafft es nciht, das Privatleben von der Arbeit klar genug abzugrenzen. Dies kann man aber nciht auf Knopfdruck ändern, nur weil man es erkannt hat. Das wird eine gewisse Zeit dauern und auch Unterstützung notwendig sein...


    Warum dienstliche Mails auf meinem Handy ankommen, habe ich schon erklärt. Weil diese einfach auf die private Mailadresse kommen. War schon immer so und ich hab mir auch nie was dabei gedacht, weil eigentlich NIE Mails verschickt wurden. (Wobei unsere Schule auch gewisse Besonderheiten hat, die auch zur Nutzung von Emails u. Ä. teilweise sinnvoll machen. Aber so wie es in letzter Zeit läuft, ist es wirklich lästig.)
    Natürlich kann ich jederzeit eine neue Adresse für schulische Mails einrichten, die ich dann nicht übers Handy abrufen würde. Bloß glaube ich nciht, dass das klappt. Man verschickt die Mails dann vermutlich doch aus Gewohnheit an die "alte" Adresse, die ich jedoch natürlich nicht aufgeben möchte, da ich sie schon seit Ewigkeiten habe und die auch allen meinen persönlichen Kontakten bekannt ist.


    @Schantalle:
    Kennst du unseren Schulleiter? Deine Beschreibung trifft den Kern der Sache. ;)
    Das Problem ist nur, die Infos, die wir dann nicht bekommen und folglich nicht alles erledigen (können), bleiben danach an uns hängen. Die erlässt uns niemand... Aber das ist ein anderes Thema, das ich nicht allzu vertiefen möchte...


    Noch was: Manche schreiben, man kann das Handy auch einfach nur als Handy nutzen und keine Mails lesen oder so. Aber - vielleicht ist das in meinem ersten Text nicht so deutlich geworden - das Problem sind nicht nur die dienstlichen Mails, sondern auch allgemein, dass ich mir das ständige Handybenutzen zu sehr angewöhnt habe. Und davon würde ich auch gerne etwas wegkommen. Sozusagen als "kalter Entzug" an der Nordsee. ;)


    So, jetzt werde ich mal alles Schulische "vergessen" und mich auf den Urlaub freuen! :)
    Vielen Dank für eure Beiträge - viele der Meinungen haben mich zum Nachdenken gebracht und waren wirklich hilfreich.


    Liebe Grüße!

  • ich habe jetzt gemerkt das ich selbst zu aktiv mit handy und co war und habe facebook und whatsapp vom handy geworfen, bei facebook hab ich nichts verpasst , whatsapp na ja ich werd die entzugserscheinungen aushalten =)

  • Hallo ketfesem,
    Ich hab dich im anderen thread gelesen und wollte daher mal fragen, wie dein Urlaub gelaufen ist und wie du es nun mit dem Handy gehalten hast. Ich hoffe, du konntest dich gut erholen.

  • Hallo,


    danke der Nachfrage. (Eigentlich wollte ich mal kurz Rückmeldung geben, habe es aber immer wieder vergessen...)


    Also der Urlaub war wirklich toll, wirklich erholsam.
    Letztendlich habe ich bis zum letzten Abend überlegt, was ich mit dem Handy mache. Und dann habe ich es doch mitgenommen, allerdings verpackt im Koffer. Das bedeutete schon mal, dass ich die 12 Stunden Fahrt ohne Handy überstehen "musste". Und dann im Urlaub hatte ich es tatsächlich immer in der Ferienwohnung und habe nur einmal am Tag nur ganz kurz draufgeschaut. Hat mir auf jeden Fall gut getan.
    Seitdem merke ich immer wieder auch zu Hause, dass ich unterwegs bin und mein Handy vergessen habe.


    LG

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