Wann soll ich arbeiten? Erfahrungen und Ratschläge gesucht

  • Hallo zusammen,


    ich bin Lehrer an einem Berufskolleg (seit kurzem erst) mit einer vollen Stelle, habe eine Frau und zwei kleine Kinder (klein und ganz klein) und fahre etwa 45 Minuten zur Schule.


    Ich habe in den letzten Wochen (auch aufgrund der ersten Revisionsstunde) sehr viel arbeiten müssen, was unangenehme Auswirkungen auf Ehe und Familienleben hatte. Da nun die Ferien anstehen, habe ich nun etwas Zeit, darüber nachzudenken, wie es nach den Ferien weitergehen soll, dazu würde ich gerne von euren Erfahrungen mit der (Heim-)Arbeit profitieren.
    Es geht mir auch gar nicht um die eigentliche Arbeitszeit, ich arbeite etwa ~50 Stunden + ~8 Stunden Arbeitsweg pro Woche (ich bin seit 4 Jahren im Schuldienst, aber erst das zweite Jahr in der Oberstufe). Es geht mir eher darum, wann man am besten die Vor- und Nachbereitungen, die Klausuren und sonstiges erledigt.


    Meistens endet die Schule bei uns um 13 Uhr, so dass ich um 14 Uhr gut zu Hause sein kann.
    Nun habe ich Kinder und möchte mit denen gerne Zeit verbringen. Andererseits ist die Arbeit am Abend einsam und es nervt mich zu wissen, dass ich abends noch arbeiten muss. Belastend ist für mich immer, wenn ich weiß, dass ich für den Folgetag noch etwas machen muss, andererseits ist es auch immer traurig, wenn ich einen ganzen Wochenendtag (also Vor- und Nachmittag desselben Tages) mit Arbeit verbringe. Ich mag meine Arbeit aber eigentlich (das sei noch erwähnt, sonst liest man es nicht raus ;) )
    Ich weiß von Kollegen, die grundsätzlich nur in der Schule arbeiten und daher erst um 16 oder 17 Uhr nach Hause fahren (oder in Klausurzeiten dann erst abends). Ich habe auch von jemandem gehört, der grundsätzlich um 4 Uhr aufsteht und bis 6.30 Uhr oder so seine Vorbereitungen macht. So etwas habe ich nur in Ausnahmefällen im Ref gemacht, aber ich denke darüber nach.


    Wie auch immer, vielleicht kann mir ja jemand von seinen Erfahrungen mit der Arbeit am Schreibtisch berichten. Das wäre schön.
    Hält sich z.B. jemand einen ganzen Wochenendtag (oder sogar zwei) frei? Oder eher die Abende?

  • Also erstmal denke ich, dass man bei einem Vollzeitjob nicht erwarten kann, um 14 Uhr Feierabend zu haben. Wenn Du nun nicht abends arbeiten möchtest, dann musst Du Dir überlegen, wie Du die fehlende Arbeitszeit einteilst. Ich habe für mich die Lösung gefunden, dass ich jede (wirklich jede) Freistunde oder die Zeit vor dem später beginnenden Unterricht nutze, um meinen Unterricht und sonstiges vorzubereiten. Da ich oft bis in die 9. Stunde Unterricht habe, fehlt mir nachmittags manchmal die Kraft, mich nochmal hinzusetzen, so dass diese Lösung für mich ideal ist. Es reicht in Klausurphasen dann oft nicht, da muss ich dann auch am Wochenende oder abends ran, aber im Großen und Ganzen klappt es schon. Also: Jede freie Zeit nutzen und ca. 16 Uhr Feierabend machen. Dann ist immer noch viel Zeit für die Familie. Mein Mann kommt erst um 7 oder später heim. Daher finde ich das völlig ok für mich und die Familie.

  • Das ist manchmal die Krux an der Sache, wenn man sich die Arbeitszeit selbst einteilen kann. So richtig gut, passt es nie. ;)


    Hast du die Möglichkeit sinnvoll in der Schule zu arbeiten? Dann könnte es tatsächlich helfen, direkt nach der Schule noch dort zu arbeiten und dann eben erst um 16 Uhr/17 Uhr oder so nach Hause zu kommen - dafür dann aber auch wirklich frei für die Kids zu haben. Oder eben direkt zu Hause hinsetzen. Ich glaubem feste Zeiten könnten auf jeden Fall helfen. Und dann gucken, wo man am Wochenende gut Arbeitsblöcke einschieben kann.


    Dass es einfacher ist morgens um 4 zu arbeiten als abends, glaub ich nicht wirklich. Man geht ja dann mit dem Wissen ins Bett, dass die Arbeit noch nicht getan ist... und einsam ist es um die Zeit vermutlich auch. ;)


    Was auch hilft ist in den Ferien möglichst viel vorbereiten, so dass man dann unter der Woche weniger Zeit mit Vorbereiten verbringen muss und "nur" Feintuning und die Klausuren anstehen.

  • Mmmmh. Also mit einem Vollzeitjob bleibt einem einfach nicht viel Zeit für die Kinder.


    Normalerweise müsstest du, vorausgesetzt du fängst um 8 Uhr an, ja bis mindestens 16.30 Uhr arbeiten und hättest dann noch 45 Minuten Fahrzeit, du wärst also frühestens um 17.15 Uhr zu Hause, ohne Überstunden. In einem Job, der eine akademische Bildung voraussetzt und dementsprechend bezahlt wird, ist es aber selten, dass man NIE Überstunden machen muss.


    So viel dazu. Jetzt bist du ja in der glücklichen Lage, Lehrer zu sein, und noch nicht einmal an einer Ganztagsschule (ich arbeite eine halbe Stelle und habe genau 1x um 13.15 Uhr Schluss). D.h. du kannst deine Arbeitszeit verschieben, mit allen damit verbundenen Nachteilen. Also wenn du um 13 Uhr Schluss machen willst, müsstest du 3 1/2 Stunden am Abend nachholen. So ist das nun mal mit einem Vollzeitjob. Wirst ja auch dementsprechend bezahlt.


    Wenn du meinst, deine Ehe hält diese Belastung nicht aus, solltest du dir überlegen, ob du nicht Teilzeit arbeiten willst.


    Aber ganz ehrlich, was erwartet denn deine Frau? Dass du ein Vollzeitgehalt nach Hause schleppst und den ganzen Nachmittag die Kinder betreust und abends dann schön für sie Zeit hast???? Arbeitet deine Frau oder ist sie in Elternzeit?


    Also ich arbeite meist abends, wenn die Kinder im Bett sind (ab 20 Uhr) oder halt an meinem freien Tag oder wenn ich später Schule habe, vormittags. Das geht dann aber nur mit Teilzeit.


    Als ich noch Vollzeit gearbeitet habe, habe ich fast jeden Abend gearbeitet. Und vieeeele, vieeeele WE durchkorrigiert, ebenso die Ferien. Geht halt nicht anders, wenn man nach der Schule erst mal frei machen will. Die einzige Alternative wäre halt durchzuarbeiten und erst zum Abendessen zu Hause zu sein bzw. verfügbar zu sein.

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine Umstellung und eine Art Belastungsprobe für die Familie ist. Vielleicht kannst du auch an den Wochenenden den Kompromiss finden, dass du die Mittagsschlafszeit deiner Kinder auch für den Job verwenden kannst. Was das Eheleben angeht...wenn du abends noch arbeitest (ich bin ein "Abendarbeiter"), dann könnt ihr vielleicht den Kompromiss finden, dass 1 oder 2 Abende "frei" bleiben und für euch sind. Vielleicht spielt sich das alles besser ein, wenn die Elternzeit vorbei ist (bei ganz klein nehme ich an, dass deine Frau noch in Elternzeit ist)

  • Genau, meine Frau ist in Elternzeit und wird u.a. auch aufgrund der Kindergartensituation erst im Frühjahr 2018 wieder arbeiten. Ich bin also im nächsten Jahr auch noch Alleinverdiener.
    Stunden reduzieren möchte ich zumindest in der Probezeit noch nicht und auch hinterher finde ich das für Lehrer ungünstig (da eine halbe Stelle ja bekanntermaßen mehr als die Hälfte der Arbeit ist).


    Wie knapp bereitet ihr denn euren Unterricht vor? Ich habe ja, wie gesagt, festgestellt, dass es mir Stress macht, für den nächsten Tag etwas vorzubereiten. Ich hatte gehofft, dass ich bis zum Schulstart im nächsten Jahr vielleicht 1-2 Wochen Vorsprung habe und halten kann, das wäre schon etwas.


    Ich wollte überhaupt nicht sagen, dass die Arbeit an sich zu viel ist. Ich arbeite durchaus gerne und weiß auch, dass ein Schulschluss gegen 13 Uhr für eine Sek II-Stelle ein großes Glück für die Planungsfreiheit ist.


    Jede Freistunde und ev. auch Pause zu nutzen, ist an sich eine gute Idee, allerdings gibt es nur sehr wenige Freistunden bei mir (gute Stundenplaner ;) ) und in den Pausen habe ich immer viel zu tun.


    Ich habe einige Male versucht, am Esstisch zu arbeiten, um irgendwie bei den Kindern zu sein, aber der Erfolg war überschaubar.


    Ich habe übrigens im nächsten Schuljahr einen freien Tag, dafür aber jeden zweiten Samstag Unterricht. Ich weiß noch nicht, wie sich das auswirken wird.




    Vielen lieben Dank für die Antworten bisher. :)

  • Am Esstisch im Beisein der Kinder würde ich nicht arbeiten. Die Kinder spüren, dass du nicht bei der Sache bist und werden erst recht um Aufmerksamkeit kämpfen. Ich denke, das geht dann eher nach hinten los. Ich würde vorschlagen, dass du einen klar definierten Arbeitsplatz hast - am besten ein Arbeitszimmer - und sobald du an diesem Platz bist auch wirklich Arbeitszeit - und kinderfreie Zeit - einforderst. Ihr habt alle zusammen im Endeffekt mehr davon, wenn du nicht nur halbherzig bei der Sache bist sondern nach getaner Arbeit richtig Zeit hast. Das ist ein Lernprozess. Ich lerne idR auch wenn die Kinder in Schule und Kiga sind aber jetzt in der Ferienzeit sind sie viel zuhause. Aber 1-2 Stunden Lernzeit über den Tag verteilt fordere ich auch mehr oder minder ein, d.h. die Kinder beschäftigen sich dann auch mal alleine. Ist nicht so effektiv als wenn ich komplett alleine bin aber so lernen sie, auch meine "Ruhephase" zu akzeptieren..und das klappt mittlerweile sehr gut (sind ja auch nur Ausnahmen und nicht die Regel)

  • Stunden reduzieren möchte ich zumindest in der Probezeit noch nicht

    Würde ich auch dringend von abraten. Einem Freund, der das gemacht hat, hat sein SL ziemlich klar zu verstehen gegeben, dass es das dann war mit der Karriere.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Würde ich auch dringend von abraten. Einem Freund, der das gemacht hat, hat sein SL ziemlich klar zu verstehen gegeben, dass es das dann war mit der Karriere.

    Ach was. Das kommt auf den Schulleiter an. Bei uns ist Teilzeit definitiv kein Karrierehemmer.


    Trapito, finde ich gut, dass du in einem Prozess bist, in dem du über eine sinnvolle Zeiteinteilung nachdenkst. Kleine Kinder und Job, das ist halt anstrengend. Was ich in der Kleinkinderzeit vor allem gelernt habe, ist das effektive Arbeiten. Keine Zeit verschwenden. Sich auf das Wesentliche konzentrieren. Und vor allem feste Routinen schaffen, damit möglichst wenig Zeit mit "Überlegen", "Diskutieren" oder "Sichaufraffen" vergeudet wird.


    Das können etwa ein fest eingeplanter Nachmittag in der Schule und ein Abend zu Hause sein, der Samstagvormittag, den du am Schreibtisch, und der Samstagnachmittag, den du mit deinen Kindern verbringst. Und ein aus Prinzip freier Sonntag. Auch Zeit, als Ehepaar noch zu existieren. Sprich mit deiner Frau, versucht euch auf etwas zu verständigen, womit ihr beide leben könnt.


    Unvorhergesehenes kommt immer noch oft genug - aber zum Glück kommt in die Unterrichtsvorbereitung mit der Zeit viel Routine. Irgendwann wird es leichter.

    • Offizieller Beitrag

    meine 4 Kinder sind mittlerweile schon ziemlich "groß". Als sie noch klein waren, war mein Mann Alleinverdiener, anfangs mit einer 2/3 Stelle, nach 5 Jahren Vollzeit.


    Nach der Schule (damals kein Ganztag) war erst mal Zeit für die Familie, dann saß er am Schreibtisch. Gemeinsames Abendessen und Zubettbringen der Kinder, anschließend bis etwa 21.45 Schreibtischarbeit. Sonntag- und Samstagnachmittag war dann wieder Arbeitszeit für ihn.Dieses Konzept wurde nach Bedarf (Arzttermine o-Ä-) verschoben. Ob er den Unterricht damals von Tag zu Tag plante oder in größeren Phasen, das kann ich nicht sagen.


    Ich selbst habe gute Erfahrungen damit gemacht, dass ich am WE die Woche vorbereite. Dafür muss ich noch nicht mal das ganze WE am Schreibtisch sitzen. Korrekturen usw erledige ich auch zu einem bestimmten Teil in meinen Freistunden, doch wenn Vertretungen anfallen, wird das natürlich eng.
    Aber wie gesagt, meine KInder spielen dabei keine Rolle mehr ;)


    Ich denke auch, es wird nie klappen, Vollzeit zu arbeiten und gleichzeitig dabei die Nachmittage, die Abende und einen kompletten Wochenendtag freizuschaufeln :neenee:


    Ganz wichtig finde ich:
    wenn du arbeitest, auch wirklich nur arbeiten. Heißt: Keine Ablenkung durch Familie, durch Handy, Internet, Telephon. Oft vertüddelt man ja in Summe ganz schön viel Zeit mit solch kleinen Nebendingen :pfeif:


    Findet heraus, was für eure Familie momentan am besten funktioniert. Das wird sich sicherlich je nach Alter der Kinder und nach aktueller Situation ändern, aber ein Konzept erstellen und das mal vll 6 Wochen auszutesten kann bestimmt nicht schaden.

  • Bitte nimm's mir nicht übel, aber das ist Jammern auf höchstem Niveau. ;)


    Wenn du deine Zeitplanung anders nicht hinbekommst, mach es doch wie ein "normaler" Vollzeitarbeitnehmer. Um 7.30 Uhr fängst du an, um 13 Uhr eine halbe Stunde Pause, dann bleibst du in der Schule bis 17 Uhr und erledigst deine Vorbereitung für den nächsten Tag, etc. Dann fährst du nach Hause... Da bist du immer noch früher zu Hause als manch andere.

  • Ich weiß gar nicht, warum trapito hier so angegriffen wird. Er fragt doch nur wie andere es handhaben. Von Jammern lese ich nichts, genauso wenig lese ich heraus, dass er ab mittags frei zu haben denkt.
    Ich finde es nur logisch, dass man sich überlegt, wann man als Lehrer seine frei einteilbare Arbeit erledigt. Jede Lösung hat da sicher ihre Vor- und Nachteile und nicht für jeden passt dasselbe.
    Ich kann da nicht wirklich viel beitragen, denn ich arbeite nur Teilzeit und der Nachmittag gehört (zwangsläufig, da der Papa erst abends kommt) den Kindern. Arbeit erledige ich in der Schule bevor ich die Kinder abhole oder abends. Die Wochenenden halte ich in der Regel frei von Freitag nachmittag bis Sonntag abend, wo ich dann noch schnell zumindest für Montag schaue, dass ich alles parat habe. Zu Stoßzeiten klappt das nicht immer, aber ansonsten schon.
    Zu Hause arbeiten während Kinder im Raum sind kann ich ganz schlecht.
    Ich würde generell lieber abends arbeiten als um vier Uhr aufzustehen, aber das ist sicher Typsache. Vielleicht kannst du es aufteilen- was unbedingt sein muss direkt nach der Schule, dann Familienzeit und abends das, was notfalls auch verschoben werden kann oder was generell kür ist, so dass du da flexibel auch mal die Arbeit einen Abend liegen lassen kannst, um stattdessen Paarzeit zu verbringen oder nach einer bescheidenen Nacht und einem stressigen Tag mal früher ins Bett zu gehen etc

  • Also, meine Kinder sind nicht mehr so klein, aber Aufmerksamkeit und Zeit brauchen auch ältere Kinder. Ein Vollzeitjob und nachmittags sowie WE frei wird nicht funktionieren, das wurde schon geschrieben.
    Auch, dass man effektives Arbeiten lernt mit Kindern.
    Es ist tatsächlich so, dass man recht diszipliniert seine Zeit managen muss. Lege dir bestimmte Stunden/Nachmittage wie eine Art Plan. Das ist dann eben deine Korrektur/Vorbereitungszeit. 2mal die Woche zB. Ohne Wochenendarbeit geht es auch nicht, aber eben auch konsequent festgelegt und ohne Ablenkungen.
    Soviel Einsicht muss deine Frau und Familie haben, das liegt im Beruf.


    Zu mir. Ich bin so eine Frühaufsteherin. Ich arbeite seit Jahren früh vor dem Unterricht wesentlich effektiver und zügiger als am Abend. Erstens hab ich abends keine Lust, Kraft und der Schweinehund ist zu groß. Die Ablenkungen durch herumwuselnde Familienmitglieder, klingelnde Telefone, Postboten, Nachbarn etc. ist auch größer als morgens ab 4.30 Uhr.
    Ich bin morgens voller Kraft, ohne Schweinehund und ich kann am Abend super einschlafen mit dem Wissen, dass meine Konzentration und Energie voll da ist und mir alles viel leichter von der Hand geht.


    Ich kenne einige, die das so halten wie ich.
    Powernapping ist übrigens noch ein wichtiges Stichwort, da brauch ich auch so dreimal die Woche und am WE.

  • Ich arbeite nicht Vollzeit, habe aber z.B. mein kleinstes Kind immer direkt nach dem Unterricht wieder da und arbeite grundsätzlich Abends (meist von 22 bis 24 Uhr) und auch am Wochenende mal noch zusätzlich einen Nachmittag.


    Bisher bin ich damit auch in Vollzeit im Ref (da allerdings nur mit zwei Kindern und schwanger) recht gut gefahren.


    Ich habe zu dem Zeitpunkt allerdings z.B. auch die Kinder nicht immer direkt wieder da gehabt, da kommt man auch noch mal gut zu etwas.


    Also Nachmittage, Abende und Wochenenden frei wird nicht klappen.


    Guck, dass du möglichst viel an dem freien Tag schaffst, wenn dann die Kinder auch nicht da sind oder wenn eben doch, dann an den Abenden.

  • Bitte nimm's mir nicht übel, aber das ist Jammern auf höchstem Niveau. ;)

    Übel nehme ich dir nur, dass du, wie viele Nichtlehrer, offenbar die Fähigkeit zum Lesen und Nachdenken verlierst, wenn du "Arbeitszeit" und "Lehrer" in einem Satz hörst. Vielleicht habe ich auch vormittags recht und nachmittags frei, wer weiß.
    Ich habe geschrieben, dass ich etwa 50 Wochenstunden arbeite, damit auch kein Problem habe, und dass es mir lediglich darum geht, die Stunden sinnvoll in meiner Woche unterzubringen.


    Dass ich mir darüber Gedanken mache und dass ich an den Ratschlägen meiner Kollegen interessiert bin, die in ähnlichen Situationen sind und eventuell Lösungen gefunden haben, ist kein "Jammern", sondern Teil einer professionellen Einstellung zum Beruf.



    Vielen lieben Dank für die übrigen Beiträge. Ich habe schon einige interessante Anregungen bekommen. :)

  • Zu mir. Ich bin so eine Frühaufsteherin. ...
    .... morgens ab 4.30 Uhr.....

    Dankeschön. Arbeitest du denn dann auch ab 4.30 Uhr? Wann gehst du abends schlafen, reicht dir 10 Uhr? Und wann steht der Rest der Familie auf?

  • Also, mein Mann muss auch um 5 Uhr aufstehen, weil er schon um 6 Uhr anfängt mit der Arbeit.
    Ich starte so um 4.45 Uhr nach Morgentoilette ;)
    Käffchen bekomme ich um 5 serviert, dann hab ich meine Ruhe und er wurschtelt für sich.


    Meine Jungs wecke ich um 6.30 Uhr.
    Ich geh meist um 22 Uhr ins Bett, manchmal zur Zeit auch etwas später ( Fußball...)
    Das würde mir nicht immer reichen, aber wie gesagt, wenn ich nach Hause komme, leg ich mich 20-30 min hin, oft, nicht immer.


    Es gibt auch Tage wo ich länger in der Schule bleibe, da bin ich auch effektiver als zu Hause am Nachmittag. Ich denke, wenn du das einmal in der Woche fest einplanst und das sozusagen dein Spätdiensttag ist, dann gewöhnen sich da alle dran.
    Abends kann höchstens mal was fertiges ausdrucken oder laminieren sein ... Aber das ist eher Grundschule.
    Zu sagen ist noch, dass ich nach 15 Dienstjahren inzwischen nicht mehr detailliert alles aufschreiben muss, ich vieles vordenke und vorplane und mir dann Stichworte genügen in der Planung.
    Korrekturen mache ich sehr selten morgens, das lasse ich meist für den Tag, wo ich lange bleibe, die lege ich also auch so.

  • ach so, ich bin übrigens so eine, die auch Samstag und Sonntag früh auf ist. Ich mag das sehr und dann ist es herrlich ruhig. Das ist eigentlich meine Lieblingsarbeitszeit. Also wochenendfrei ist bei mir nicht angesagt, aber die Nachmittage und Abende am Wochenende schon.

    • Offizieller Beitrag

    Was trapito beschreibt, ist das Leben eines (männlichen) Lehrers.
    Du hat ja selbst dargestellt, was der "Deal" dafür ist, dass Du um 14 Uhr zu Hause bist und den Nachmittag mit den Kindern verbringen kannst. Würdest Du die 50 Stunden wie der "normale" Arbeitnehmer arbeiten, dann hättest Du diese Zeit mit Deinen Kindern nicht zu Zeiten, wo sie noch wach sind und Du sie intensiv erleben kannst. Der Preis, den wir Lehrer für die nachmittägliche Zeit mit unseren Kindern bezahlen, ist die "einsame Arbeit am Abend".
    Ich habe drei Kinder, davon eins klein und eins noch kleiner - und ich zahle diesen Preis gerne, denn die Zeit, die ich mehr von meinen Kindern mitbekomme, kann mir später niemand mehr nehmen und die ist einfach unbezahlbar.


    Vor einiger Zeit habe ich überlegt, als pädagogischer Mitarbeiter ins Minsterium zu wechseln. Ich hätte dort durchaus Chancen auf eine interessante Stelle gehabt, doch habe ich mich bewusst dagegen entschieden und nicht beworben. Ich wollte kein reiner Wochenendpapa sein und meine Kinder unter der Woche nur morgens und abends sehen.
    Manchmal sitze ich auch unter der Woche nachmittags am Schreibtisch - so wie eben auch in Korrekturphasen am Wochenende. Aber dennoch bekomme ich etwas von meinen Kindern mit, kann ggf. zu ihnen gehen und mit ihnen spielen.


    Es ist eine Frage der Prioritäten - nur Rosinenpickerei geht hier eben nicht. Die zwölf Wochen unterrichtsfreie Zeit sehe ich - abzüglich des uns zur Verfügung stehenden Urlaubs - als "Abfeiern" der Überstunden, wenn man von Deinen 50 Stunden pro Woche ausgeht. Und wir haben es echt gut - nie Betreuungsprobleme in den Ferien, keine Probleme bei der Urlaubsplanung bei bockigen Arbeitgebern. Mehr Zeit für Deine Kinder bekommst Du eigentlich in kaum einem Beruf.

  • Ich habe irgendwann angefangen, in den Ferien die Stundenreihen bis zu den nächsten Ferien vorzubereiten - inklusive ABs und Klausuren.
    Dann sitze ich zwar mal zwei ganze Tage an einer Reihe, aber die ist dannn auch tutto kompletto fertig im Ordner. abends hole ich die fertigen Stunden aus dem Ordner und muss mich natürlich noch einmal orientieren, das geht aber fix.


    Damit habe ich während der Unterrichtszeit aber nur die Verwaltung und die Korrekturen zu erledigen und bin damit flexibel. Es ist also möglich, abends oder am WE auch spontan etwas zu unternehmen oder den Tag mit den Kindern zu verbringen. Hinzu kommt, dass die Kinder auch viele Termine haben (als Schulkinder) und ich hier Nachhilfsdienste leisten muss. Da bleibt meine Arbeit dann öfter liegen und muss abends erledigt werden.


    Am WE versuche ich, mir einen Tag komplett freizuhalten, das klappt aber in der Korrekturphase oft nicht.


    Warum ist denn deine Frau sauer? Arbeitest du zu viel, hast zu wenig Zeit für sie?

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