Familienplanung /neue Stelle antreten

  • Hallo,


    ich habe gerade mein Referendariat (Gymnasium in BW) beendet und auch direkt eine feste Beamtenstelle bekommen *freu*. Nun habe ich jedoch folgendes "Problem": mein Mann und ich hätten natürlich gerne einmal Kinder. Wir sind seit über 5 Jahren glücklich miteinander und da ich dieses Jahr 31 werde, tickt die biologische Uhr so langsam... Andererseits wäre es für einen Schulleiter natürlich ziemlich blöd, wenn jemand gerade frisch an die Schule kommt und nach einem Jahr dann schon wegen Schwangerschaft/Baby pausiert, und ich möchte die neue Schule nicht so früh hängen lassen. Andererseits habe ich Angst, dass es, wenn wir den Babywunsch aufschieben, nicht gleich "klappt" mit dem Schwanger-werden/Probleme auftreten und dann der Zug irgendwann abgefahren ist.
    Habt ihr irgendwelche Ratschläge? Kann ich ein gutes Schulleitergutachten wegen "Egoismus" in puncto Familienplanung vergessen, oder "rechnet" ein Schulleiter nicht vielleicht sogar mit einer baldigen Schwangerschaft, wenn er eine verheiratete, kinderlose, 30-jährige Junglehrerin zugewiesen bekommt? ;)


    Liebe Grüße

  • ein SL der das nicht einplant wäre naiv.
    natürlich geht es vielen so und du wärst nicht die 1. die schwanger startet ;)


    von daher.. kopf frei machen.. über die feste stelle freuen und den dingen ihren lauf lassen..

  • Eine Kollegin hat im Vorstellungsgespräch ihren Bauch versteckt und nach der Unterschrift ihren baldigen Mutterschutz angekündigt, das kommt vor. Eine andere Kollegin hat wenige Wochen nach Antritt der Stelle ihre Schwangerschaft bekannt gegeben, so ist das. Ich habe noch mehrere Fälle erlebt, aber noch nie gesehen, dass ein Schulleiter deshalb böse war. Im Gegenteil, die SL wissen, wie das System funktioniert und es geht hier lediglich um kleine Anpassungen im öffentlichen Dienst. Es ist nicht so, als würde der Erfolg einer kleinen Firma von deiner Mitarbeit abhängen. Dein SL wird sich für dich freuen und dir eine schöne Elternzeit wünschen.
    Also, deine Situation ist ganz normal und wenn du eine feste Stelle hast, dann ist der Zeitpunkt jetzt ideal.


    Wichtig für den Schulleiter ist, dass die Stelle genehmigt und besetzt wurde, denn dann kann er diese auch vertreten lassen. Fair ist außerdem immer, wenn man seine Arbeitgeber so früh wie möglich über seine Situation informiert.


    Viel Glück :)

  • Schließe mich denVorrednern uneingeschränkt an! Mir war auch niemand böse als ich schwanger gestartet bin (wusste es zwei Tage nach der Stellenzusage....). Hatte auch erst ein "schlechtes Gewissen" und habe hinterher auch gemerkt, dass es völliger Quatsch war. Für Schulleiter ist das schlicht Routine (und wenn sie kinderlose Frauen in deinem Alter einstellen rechne sie definitv damit). Gleichzeitig kenne ich mittlerweile leider auch einige Fälle im Bekanntenkreis, die das Kinderkriegen immer wieder verschoben haben, weil es nie "passte" und bei denen es dann letztlich nicht mehr geklappt hat... (keine Angst, die waren da schon deutlich älter als du jetzt) Darüber macht man sich ja vorher nie so richtig Gedanken. Mir war vor meiner eigen Schwangerschaft auch nicht wirklich bewusst, dass es mit zunehmendem Alter schwieriger wird.... also insofern: viel Glück auch von mir!

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Bist du denn schon auf Lebenszeit verbeamtet? Wir hatten nach dem Ref noch eine dreijährige Probezeit und erst dann war man Beamter auf Lebenszeit. Das würde ich vllt schon noch abwarten. Evtl kannst du die drei Jahre durch gute Prüfungsleistungen verkürzen?

    • Offizieller Beitrag

    Andererseits wäre es für einen Schulleiter natürlich ziemlich blöd, wenn jemand gerade frisch an die Schule kommt und nach einem Jahr dann schon wegen Schwangerschaft/Baby pausiert

    Ist blöd, aber damit kann und muss man leben, passiert ja andauernd. Bei mir war es jetzt gerade mal wieder noch blöder, nämlich dass die Kolleginnen einer bestimmten Alterskohorte ein Schwangerschaftswettrennen veranstaltet haben und 6 mehr oder weniger gleichzeitig schwanger geworden sind, dazu noch fast alle mit Komplikationen, so dass sie schon zwischen 4. und 6. Monat in Mutterschutz (oder wie auch immer es in diesem Fall heißt) gegangen sind. Das reißt wirklich Lücken, und das geht jetzt auch zu Lasten des Kollegiums.

  • Ich schließe mich an: Kinderwunsch geht vor. Ist ja auch nicht gesagt, dass es sofort klappt, daher würde ich auch nicht - wie von Mrs Pace vorgeschlagen - die Probezeit abwarten. Wenn es jetzt für euch passt, dann passt es. Die Schulleitung wird vielleicht nicht jubeln, aber sie wird sich schon arrangieren.

  • Bist du denn schon auf Lebenszeit verbeamtet? Wir hatten nach dem Ref noch eine dreijährige Probezeit und erst dann war man Beamter auf Lebenszeit. Das würde ich vllt schon noch abwarten. Evtl kannst du die drei Jahre durch gute Prüfungsleistungen verkürzen?


    Welchen Vorteil hätte es denn, die Probezeit abzuwarten? Ich sehe da keinen Nachteil, wenn man zwischendurch pausiert.
    Eine Verkürzung der Probezeit durch gute Prüfungen gibt es meines Wissens nach gar nicht mehr.

  • Welchen Vorteil hätte es denn, die Probezeit abzuwarten? Ich sehe da keinen Nachteil, wenn man zwischendurch pausiert.
    Eine Verkürzung der Probezeit durch gute Prüfungen gibt es meines Wissens nach gar nicht mehr.

    Doch, die gibt es noch. Bei einer Kollegin ist die Verkürzung gerade durch.


    Naja ich war froh, als ich aus der Probezeit raus war. Letzte Sicherheit hat man eben erst, wenn man wirklich Lebenszeit-verbeamtet ist.

  • Doch, die gibt es noch. Bei einer Kollegin ist die Verkürzung gerade durch.
    Naja ich war froh, als ich aus der Probezeit raus war. Letzte Sicherheit hat man eben erst, wenn man wirklich Lebenszeit-verbeamtet ist.


    Mein Fehler, ich habe nicht gelesen, aus welchem Bundesland die Fragestellerin kommt..... .... offenbar vom Schwarzwald :D
    In NRW wurde diese Verkürzung nämlich abgeschafft (was zu viel weniger Stress bei den Prüflingen führt) :pfeifen:

  • Ich würde ganz dringend die Probezeit abwarten. Dann aber gleich schwanger werden.
    Außer du hast dann vielleicht Abitur-/Abschlussklassen. Dann würde ich die noch zum Abschluss bringen. Dann aber gleich schwanger werden.
    Außer du bist dann gerade in einer wichtigen Steuergruppe. Dann würde ich dort noch das Ergebnis abwarten. Dann aber gleich schwanger werden.
    Außer du hast dann vielleicht gerade Aussichten auf einer A14. Dann würde ich die noch mitnehmen. Und die Bewährungsfrist aussitzen. Dann aber gleich schwanger werden.
    Außer...

  • Hi Schwarzwaldmaedli,


    Ich finde es toll, dass Du Dir diese Gedanken machst!
    Viel besser als andere, die denken "Nach mir die Sintflut".
    Werde schwanger, klar, bei deiner Einstellung ist das ok.
    Aber:
    Bedenke, dass du beurteilt wirst, bei Note besser als 1,5 wirst du nach 1,5 Jahren Beamtin auf Lebenszeit, wenn du unterbrichst, wirst du wahrscheinlich erst später fertig beurteilt (nach 3 oder 5 Jahren).
    Dann bist du solang auf Probe.
    Es lohnt sich also, das 1. Dienstjahr richtig in die Vollen zu gehen....


    Bin selbst am Gym in BW und weiß, dass es so läuft.


    Du kannst dir die Elternzeit auch mit dem Partner teilen und nach 6 Monaten zurückkehren, oder der Mann macht sie komplett, geht alles. Hatten einen Fall, da brachte der Mann das Kleine in die Stillpausen...


    Du musst nicht 1 Jahr daheimbleiben, wie du siehst.


    ps.
    Probezeit meint:


    Im 1. Dienstjahr wirst du permanent beobachtet und beurteilt vom Schulleiter inklusive UBe... Man muss sehr sehr gute Leistungen bringen, dann Verbeamtung auf Lebenszeit nach 1,5 Jahren.
    Sonst Probezeit 3-5 Jahre.


    Daher schließe ich mich WillG an.


    1 Schuljahr, 1 Jahr Elternzeit, wieder ein SJ vielleicht "nur" mit Note 1,6...


    Da bist du ruck zuck bei 4-5 Jahren Probezeit.

  • Ironie ist manchmal echt ein Fremdwort. Niemand fällt durch die Probezeit, außer er verprügelt Schüler oder kontrolliert aus Gewissensgründen keine Klassenarbeiten und verbrennt sie im heimischen Feuer. Ob die Probezeit jetzt 2, 3, 5 oder 10 Jahre dauert ist vor dem Hintergrund dann auch völlig gleichgültig. Die Schule ist auf solcher Situationen vorbereitet, jeder Schulleiter weiß Bescheid, wenn er Frauen im Alter zwischen 25 und 35 einstellt, just do it. ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Vermutlich ist es bei deinen Lebensumständen besser, es jetzt anzustreben.


    Bei mir ging es damals nicht, und ich hätte vermutlich auch so Bedenken gehabt wie du. Aber: Später kommen andere Argumente vor, die dich davon abhalten könnten. Erster LK zum Beispiel. Es passt nie.



    ;( Ich sollte mal auf mich selbst hören. Und ich bin 35. ;)

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Ironie ist manchmal echt ein Fremdwort. Niemand fällt durch die Probezeit, außer er verprügelt Schüler oder kontrolliert aus Gewissensgründen keine Klassenarbeiten und verbrennt sie im heimischen Feuer. Ob die Probezeit jetzt 2, 3, 5 oder 10 Jahre dauert ist vor dem Hintergrund dann auch völlig gleichgültig. Die Schule ist auf solcher Situationen vorbereitet, jeder Schulleiter weiß Bescheid, wenn er Frauen im Alter zwischen 25 und 35 einstellt, just do it. ;)

    Ist es nicht. Nach der Probezeit wird man Beamtin auf Lebenszeit. Passiert vor der Probezeit was (Krankheit, Skiunfall und das kann alles mögliche sein), wird man nicht verbeamtet vom Land. Deswegen "Probezeit". Verkürzung gibt es in Baden-Württemberg bei sehr guten Leistungen (es finden mehrere Unterrichtsbesuche statt und ein dienstliches Gutachten). Wenn man pausiert, gibt es keine Verkürzung, da ein ganzes Jahr als Maßstab genommen wird.


    Ist so, es ist nicht unerheblich.

  • Erstens hat man für den Fall den du ausführst eine Dienstunfähigkeitsversicherung und zweitens weiß ich nicht wie inflationär in BW mit Noten rumgeschmissen wird, aber in NRW gibt es sogar einen Erlass dazu, dass die Note "sehr gut" nur in 10% und "gut" nur in 20% der Beurteilungen vergeben werden darf...ich halte Kinder für wichtiger als eine 10% Chance irgendwas zu verkürzen, aber das muss jeder selbst wissen.

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    • Offizieller Beitrag

    Erstens hat man für den Fall den du ausführst eine Dienstunfähigkeitsversicherung und zweitens weiß ich nicht wie inflationär in BW mit Noten rumgeschmissen wird, aber in NRW gibt es sogar einen Erlass dazu, dass die Note "sehr gut" nur in 10% und "gut" nur in 20% der Beurteilungen vergeben werden darf...ich halte Kinder für wichtiger als eine 10% Chance irgendwas zu verkürzen, aber das muss jeder selbst wissen.

    Hm... jetzt aus Neugier (stehe kurz vor der Endbeurteilung der Probezeit): da gibt es doch kein "gut" und "sehr gut" oder?
    Hast du vielleicht eine Quelle für den Erlass, bitte?

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