Fremdsprachenunterricht (Englisch) - Welches Arbeitsmaterial für Schüler?

  • Liebe Kolleginnen und Kollegen,


    ich bin seit gut eineinhalb Jahren ausgebildete Lehrkraft u.A. für Englisch (Sek. 1/2) und habe bisher Krankheitsvertretungen wahrgenommen. Aller Voraussicht nach erhalte ich zu Schuljahresbeginn eine Planstelle! Aufgrund des Umstandes, dass ich bisher als Krankheitsvertretung unterwegs war, habe ich mir nie sonderlich viele Gedanken darüber gemacht, welche Materialien bzw. welche Hefte o.Ä. meine Schüler für den Englischunterricht benötigen. Ich habe den Schülern immer gesagt, dass wir das von ihrem Stammlehrer eingeführte System weiterführen würden. Nun werde ich "Stammlehrer" sein, Klassenlehrer noch dazu - und das in einer Jgst. 5. In der ersten Schulwoche wird es also meine Aufgabe sein, den zumindest vom Gymnasium her völlig unbelasteten Schülern zu sagen, was sie für den Englischunterricht benötigen.


    So richtig überzeugt war ich bisher von keinem System und es gibt ja wirklicht tausende Spielarten.
    - exercise book
    - workbook
    - vocabulary book
    - grammar book
    - textbook (also das Lehrwerk)
    - dann noch ein "class test book"
    Andere Kollegen lassen jeweils Schnellhefter "folder" anlegen - andere Kollegen führen einen Ordner ein mit unterschiedlichen "sections".


    Gerade wir in den Fremdsprachen haben da doch eine ganze Flut an Arbeitsmaterial. Der Ordner wird mit zunehmender Zeit schwer und ist unhandlich, andererseits wird bei der Vielzahl an Heften oder Schnellheftern unter Umständen ständig irgendwas vergessen (gerade bei den Kleinen)...
    Vielleicht komme ich hier im Forum ja auf ganz neue Ideen, das Arbeitsmaterial für den Fremdsprachenunterricht einfach und - mit Verlaub - idiotensicher zu gestalten. Momentan gehe ich noch mit dieser Frage schwanger, ohne wirklich überzeugt von einer Variante zu sein.


    Liebe Fremdensprachenkolleginnen und -kollegen, wie handhabt ihr das alles?



    Viele Grüße
    Mr. Smith

  • Hallo,


    willkommen im Forum und erstmal herzlichen Glückwunsch zur Planstelle!


    Das hier...

    einfach und - mit Verlaub - idiotensicher

    ... solltest Du Dir aber grundsätzlich und auch außerhalb der Schule abschminken: Die Idioten sind einfach zu erfinderisch!


    Im Ernst: Gestalte die Arbeitsmaterialien so, wie DU es für richtig hältst. Etwas anderes kann man Dir kaum raten.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • willkommen im Forum und erstmal herzlichen Glückwunsch zur Planstelle!


    Vielen Dank! :)


    Ich würde es vermutlich mit Schnellheftern probieren, weil ich meine Verantwortung als Lehrer auch dahingehend sehe, dass meine Schüler schon genug zu schleppen haben. Wenn jeder Fachlehrer mit einem eigenen Ordner ankäme... Der Ordner wäre sicher am übersichtlichsten!


    Vielleicht gibt's aber auch ganz neue, kreative Ansätze? (Also Dinge, auf die ich selbst noch gar nicht gekommen bin.) Durch meine Frage habe ich mir vor allem Anregungen dahingehend erhofft...

  • Meine Schüler haben
    - exercise book
    - workbook (nur Unter- und Mittelstufe)
    - folder (Schnellhefter- da kommen alle ABs rein, hinter einem Trennblatt kommen grammar rules rein - vorderer Teil wird nach jeder Unit ausgeheftet, grammar rules bleiben)
    - class test folder (bleibt in Klassenkiste im Klassenraum)
    - book
    Von Vokabelheften halte ich nichts. Kann sie nicht kontrollieren und viele lernen mit Apps und PC-Programmen oder eben ganz anders.


    Dann hab ich für jede Klasse eine Kiste im Raum, in die die Schüler alles legen, was sie nicht mit nach Hause nehmen müssen.


    Guten Start! :)

  • Ich habe auch mit Schnellheftern begonnen, der mit Trennblättern in verschiedene Bereiche geteilt ist: Grammar/ Vocabulary/ Exercises and Homework.
    Sehr ordentliche und fleissige Schüler(innen) haben im Laufe des SJ dann sich selbst einen Ordner angelegt. Einigen faulen/ liederlichen Schülern muss ich immer auf die Finger klopfen, damit sie ihre Sachen mithaben.

    • Offizieller Beitrag

    Oft gibt es aber an Schulen mehr oder weniger ein einheitliches Vorgehen innerhalb der Fachschaft... (zum Beispiel Grammatikheft über die komplette Mittelstufe führen...)

  • Das wüde ich auch schnell in Erfahrung bringen, ob es evtl. an deiner neuen Schule ein eingeführtes System gibt.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Das mit dem einheitlichen System weiß ich schon, weil meine aktuelle auch die neue Schule sein wird... Wir haben kein einheitliches System. Jeder kocht seinen Brei.


    Ich habe noch gar nicht daran gedacht, dass man einen Schnellhefter wie bei marie74 ja auch in unterschiedliche Bereiche einteilen kann. Funktioniert das gut? Hast du den Schülern bzgl. der Trennblätter irgendwelche Vorgaben gemacht?

  • Schnellhefter mit Trennstreifen halte ich für schwierig, denn sie müssten dann ja immer alles ausheften, wenn sie etwas hinten einheften wollen? Da sehe ich Chaos voraus...
    Wenn die bei euch Spinde nutzen (und bei euch Hausaufgaben bald auch verboten sind, sprivh: die Kids schleppen eh nix nach Hause), dann würde ich zu schmalen Ordnern tendieren, theoretisch kann man ja sogar so Klarsicht-Taschen kaufen, die was größer sind und man in einen Ordner heften kann, so dass man das workbook reinstecken könnte


    Ich gestehe, ich lasse sie Regeln nur sehr selten abschreiben, so dass sich ein Regelheft bei mir nicht lohnt - sage ihnen aber, bevor sie in den Sommerferien ggf. feierlich ihr Schulmaterial des vergangenen Jahres verbrennen, sie den Grammatikteil aus dem Workbook heraustrennen und zu Hause aufbewahren sollen (bei green line sind die in der Mitte drin, schön vor-perforiert, so dass man sie leicht heraustrennen kann ). Ich brauche die Zeit im Unterricht zum Üben - und nur, wenn ich die Regel anders erläutere, lass ich sie das aufschreiben. Versuche aber, das zu vermeiden, wenn's geht, damit die Kinder (und Eltern...) ggf. vernünftig auch ohne mich mit dem Buch zurecht kommen können.


    Vokabelheft lasse ich auch nicht führen, halte Karteikarten (oder eben vergleichbare Apps) für sinnvoller und erläutere das auch.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Wir verwenden Papp-Schnellhefter verwenden und ich lasse am Anfang des Schuljahres in der Sektion Grammar 10 leere Blätter einheften. Das reicht meistens, um die Grammatik-Regeln aufzuschreiben, ohne das etwas eingeheftet oder ausgeheftet werden muss. Wie die Kinder Trennblätter gestalten, ist mir egal. Vokabelhefte müssen bei mir geführt werden, denn ich finde es unheimlich wichtig, dass die Kinder die Vokabeln aufschreiben. Parallel habe ich mit denen mindestens 2x pro Halbjahr das System Karteikarten geübt. Apps machen unsere Kinder nicht. Ich habe denen zwar mal Phase7 zu Green Line gezeigt, aber ich kenne kein Kind, dass diese App auf seinem Handy hat. Ich kann nicht verlangen, dass Apps verpflichtend sind. Ich kann nur verlangen, dass Vokabeln ins Vokabelheft geschrieben werden.
    Aber auch unsere Schule hat keine einheitliche Vorgehensweise. Jeder Lehrer entscheidet selbst. Das ist die pädagogische Freiheit.

  • Nun, ich gehe in punkto Vokabeln eigentlich auch "dual" vor. Die digitalen Angebote präsentiere ich (z.B. im Rahmen des Elternabends und natürlich im Unterricht), aber nur die analogen Wege mache ich verpflichtend. Das ist eben klassischerweise das Vokabelheft. Wer Karteikarten führt, muss mir die beschrifteten Karteikarten vorzeigen, wenn ich die Vokabelhefte durchsehe.
    Auch der Grammatikteil ist aus meinem Unterricht nicht weg zu denken, da ich die Regelheft-Einträge mit den Schülern gemeinsam entwickle und teilweise sogar völlig individuell (nach gewissen Vorgaben) gestalten lasse. Dafür möchte ich übrigens gerne eine Lanze brechen: Schüler A merkt sich das present perfect mit einem Bild, Schüler B schreibt einen klassischen Grammatik-Eintrag auf, Schüler C benötigt viel Erklärungstext und Schüler D begnügt sich mit drei simplen Beispielsätzen. Es ist allerdings selbstredend, dass dieses sehr freie Vorgehen eine Eingewöhnungszeit braucht. Die Faulpelze merken mit der Zeit schon, dass ihnen der 1 Beispielsatz, den sie aus dem Buch abschreiben, keineswegs zum Lernen reicht.


    Also eine gewisse Aufteilung muss auch mein künftiges System haben. Bei mir sind der Übungsteil, Grammatikteil und der Vokabelteil unverzichtbar (neben textbook und workbook). Zudem sollten die Teile zuverlässig zur Hand sein (Leo: "Ich hab mein Vokabelheft vergessen..." Lea: "...und ich mein Grammatikheft." Karl: "Und ich habe alles vergessen.") und leicht zu transportieren.


    Da in der letzten Schulwoche sowieso nicht mehr viel laufen wird bei uns, werde ich - sofern ich Leerlauf habe - meine Schüler mit der Entwicklung eines sinnvollen und einheitlichen Systems beauftragen. Ich teile das dann gerne hier!


    Gibt es sonst noch Ideen oder vielleicht noch völlig neue Ansätze?

  • Hallo zusammen.


    Ich habe soeben ein Infoblatt zur hier diskutierten Thematik ("Heftführung") erstellt, das ich den Schülern in den ersten Stunden austeilen werde. Die Kriterien gebe ich ihnen sobald jede(r) gecheckt hat, wie die Handhabung meinerseits gedacht ist. Der zündende Punkt war, dass ich gedanklich immer zwischen Ordner und Schnellhefter gefangen war, bis ich über den Begriff "Ringbuch" gestolpert bin, das es auch sehr schmal und leicht zu finden gibt.
    Ich zitiere der Einfachheit halber aus dem Infoblatt:




    Natürlich bleibt es dabei: Es kommt sowohl auf individuelle Vorlieben von Lehrern als auch Schülern an, jedoch hoffe ich, die Vielzahl an Materialien mit den Schülern gemeinsam so am Leichtesten organisieren zu können.



    Viele Grüße
    Mr Smith

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