Kindkranktag und trotzdem zur Schule?

  • Korrekturstoßzeiten kann auch bedeuten, dass man mehrere Nachtschichten nacheinander einlegen muss. Ganz ehrlich: Wenn ich mehrere Nächte hintereinander nur 3 Stunden geschlafen habe, ist mein Immunsystem so weit runtergefahren, dass ich tatsächlich oft Fieber bekomme. Zumindest aber ist mein Kreislauf dann so im Eimer, dass es echt fahrlässig wäre, dann Auto zu fahren.


    Bei mir hat schon mal eine einzige Nacht im Bus auf Klassenfahrt gereicht, um mich mit hohem Fieber lahmzulegen.


    Und manchmal muss man auch einfach mal schlafen!!!

  • Ich muss sagen, ich finde es auch unangenehm, dass man damit rechnen muss, dass jemand sofort an "krankmachen" denkt, wenn blöde Zufälle aufeinander treffen. Sicherlich wird es - wie in jeder Branche - auch Menschen geben, die nicht verantwortungsvoll mit Fehlstunden umgehen, das dürfte jedoch die Minderheit sein.
    In Korrekturstoßzeiten sind sicherlich viele auch krankheitsanfälliger. Ist ja auch logisch, Stress wirkt sich negativ auf das Immunsystem aus.


    Bezüglich der 'Liste' bei Elternsprechtagen: Bei mir kam es tatsächlich mal vor, dass ich 2 Elternsprechtage in Folge krank war, d.h., 'eigentlich'. Denn am 2. hatte ich mich wider besseren Wissens in die Schule gequält, mich im Unterricht schon nur mit Handzeichen verständigt und mit den Eltern am Abend nur geflüstert, weil stimmlich absolut gar nichts mehr ging. Ich quälte mich aber hin, weil ich befürchtete, dass es blöd aussieht, 2x in Folge bei Elternsprechtage zu fehlen. Aber wie gesagt, solche Zufälle gibt es. Dass meiner Stimme dieser Tag damals nicht besonders gut getan hat, versteht sich von selbst.


    Wie schon erwähnt, ich möchte nicht behaupten, dass es keine Negativbeispiele gibt, empfinde es aber als schwierig, wenn bei einigen Zufällen sofort von dem Negativen ausgegangen wird.


    LG

  • Bei uns greift das Phänomen um sich, dass vor allem weibliche Lehrkräfte sich in tausenden außerunterrichtlichen Aktionen, Wandertagen usw. präsentieren und damit viel Eindruck bei der Schulleitung machen. Allerdings sind das oftmals Kolleginnen, die gerne öfter mal krank sind wegen der Kinder oder auch einfach so. Ich will nicht einmal unterstellen, dass die blau machen. Ich glaube eher, dass sie durch die ganzen Aktionen und Sonderwürste ein schlechtes Immunsystem haben.
    Ich hingegen hatte in meiner ganzen Schulzeit noch nicht einen Krankheitstag (war aber 2x schwer erkältet drin, bei Fieber würde ich aber daheim bleiben). Ich schone meine Kräfte und konzentriere mich auf das Kerngeschäft und bin deshalb eigentlich immer top fit in der Schule und mein Unterricht findet verlässlich statt. Ich kann mich eben nachmittags halbwegs regenerieren neben der Vorbereitung und Korrekturen, während die super engagierten Kolleginnen da noch ihre Extrawürste (Klassenfeste, Ausflüge usw. machen) und vermutlich dann erst nachts zur Vorbereitung des Kerngeschäfts kommen.


    Nun kommt es, ratet mal, wer dann immer da ist um die ausgefallenen Stunden der Kolleginnen zu vertreten? Wird es einem honoriert oder gedankt? Nein, denn das ist ja keine Außenwirkung für die Schule! Dass ich aber diejenige bin, auf deren Rücken man die ganzen Extrawürste macht, sieht eben keiner.
    Naja, ganz so schlimm ist es nicht, mir wurde schon mal rückgemeldet, dass auf mich Verlass ist (bin da für mal wieder kranke Kollegen im mündl. Abi eingesprungen), aber man bekommt schon den Eindruck, dass es wichtiger ist viel nach außen zu machen als erstmal dafür zu sorgen, dass man sich so gut es geht fit hält um seinen Unterricht verlässlich stattfinden zu lassen.
    Und klar, man kann nicht jede Krankheit dadurch vermeiden. Aber mit Sicherheit die Krankheitstage extrem reduzieren, wenn man nachhaltiger mit seiner eigenen Erholungszeit umgehen würde.

  • Das nehme ich auch so wahr. Wenn man mit 2 Korrekturfächern, Klassenleitung, Abit, FK-Vorsitz sich einen Wolf arbeitet, das meiste davon aber am Schreibtisch oder unbemerkt in der Schule, dann schert sich darum kein Mensch.


    Andere Kollegen machen nur Show nach außen, produzieren also fleißig Bilder und Artikel für die Presse und die Homepage und werden gelobt. Aber was die für einen Unterricht machen, wie viele Fehltage die haben, interessiert keinen. Und meist arbeiten sie trotz viel Bohei noch wesentlich weniger.


    Es wird in unserem System nur die Außenwirkung geschätzt, um das Kerngeschäft geht es nicht. Damit kann man auch keine Werbung machen.

  • Ich helfe dir einmal auf die Sprünge: Weil "Korrekturstoßzeiten" und "Unangenehmes" durchaus so belastend sein können, dass jemand erkrankt.

    Wenn du selbst nicht in der Vertretungsplanung beschäftigt bist, kriegst du das gar nicht mit. Es gibt Kollegen und Kolleginnen, die fehlen IMMER drei Tage nach den Arbeiten/Klausuren. Immer, ausnahmslos. Seit Jahren. Das mal nur als Beispiel. Merkwürdigerweise werden die Arbeiten dann zügig in den ersten Stunden nach der Krankheit zurückgegeben.


    Für Arbeiten/Klausuren sowas unangenehmes sind, dass er plötzlich dann immer "erkrankt" oder erkrankt, der soll den Beruf aufgeben oder sich dienstunfähig schreiben lassen. Fertig.



    Das ist jetzt nicht so, das da über Kollegen gelästert wird, die sich krank melden. Das gar nicht. Aber wenn man da regelmäßig morgens sitzt und man schon weiß, wann welcher Kollege anruft, sollten sich die betreffenden Kollegen mal Gedanken machen, was sie für Kameradenschweine sind. Sorry, wenn ich das mal so ehrlich sage.


    Und das sind auch nicht die Kollegen, die sich sonst im Vorder- oder Hintergrund den Hintern aufreißen.

  • Bei uns mussten solche Kollegen schon bei der Schulleitung vorsprechen. Und das finde ich auch richtig so.


    Wir hatten mal eine Kollegin, die hatte mittwochs immer frei. Sie hat sich teilweise über Wochen Montag für Montag und Dienstag und dann wieder Donnerstag für Donnerstag und Freitag krank gemeldet... Sie hatte 13er in Deutsch, die kurz vor dem Abi standen...

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