Sofawolf. Deine Einlassung würde vorraussetzen, dass die vorherrschende und allesentscheidende Arbeit das Korrigieren von Arbeiten ist. Das sehe ich dann doch sehr anders.
Petition A13 für Grundschullehrer_innen - Eure Meinung
- Tammy
- Geschlossen
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Die Gehaltsstufe hat doch nichts mit den geleisteten Arbeitsstunden zu tun. Egal ob A12, A13, A14,..., jeder wird für 40 Stunden Arbeit pro Woche (bei Vollzeit) bezahlt, egal an welcher Schulart. Die unterschiedlichen Arbeitsbelastungen werden durch das abzuleistende Deputat berücksichtigt. Somit wird mit der Gehaltsstufe doch die irgendwo die "Qualität" der Arbeit honoriert.
Nein, mit der Gehaltsstufe wird die Ausbildung honoriert. Das ist die rechtliche Grundlage zur Eingruppierung. Und diese Ausbildung ist gleichwertig im rechtlichen Sinne. Ein Master ist rechtlich gesehen ein Master, worin auch immer. Und das Schöne an dem ganzen Besoldungsding ist, dass es nach Recht und überprüfbaren Titeln und nicht nach Gefühl oder Einschätzungen geht.
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@ Anja,
wenn du meine Einlassungen noch ein wenig genauer liest, dann siehst du vielleicht doch, dass es da eine Studie gibt, die doch wohl ganz objektiv herausstellt, dass Gymnasiallehrer mehr Arbeit haben.
Ich versichere dir hoch und heilig, diese Studie habe nicht ich gemacht !!!
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Ich glaube nur Studien, die ich selbst gefälscht habe.
Da ich im Arbeitszeitmodell arbeite, glaube ich Arbeitszeitstudien erst recht nicht.
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@ Anja
Das ist menschlich verständlich. Man glaubt nur das, was einen in der Meinung bestätigt, die man sowieso schon hat und man ignoriert oder wertet ab oder redet klein, was dem widerspricht.
Auf welcher Basis sollen wir dann aber weiter diskutieren?
Anja hat Recht? Was sie glaubt, stimmt - was sie nicht glaubt, stimmt nicht.
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Ich glaube, dass Arbeitszeit eben nicht verlässlich erfasst werden kann. Das hat sich in der Einführung des Arbeitszeitmodells in HH deutlich gezeugt. Kannst dich da ja mal belesen.
Dazu kommt.
Alleine in meinem Kollegium gibt es Kollegen, die locker nur die Hälfte meiner Arbeitszeit haben, alles auch eine Frage des Einsatzes.Edit: Es ist ja auch eine Frage, wie Arbeitszeit erfasst wird. Schreibe ich wirklich jedes Telefonat mit Eltern minutiös auf. Oder, dass ich heute für die Kochlernzeit mit eingekauft habe?
Es gibt in HH gerade Streit, wo genau eigentlich die Arbeitszeit im Arbeitszeitmodell erfasst wurde, die jetzt durch Inklusion dazukommt. Ich musste dieses Schuljahr mindestens 20 Stunden Anträge und Bögen ausfüllen und nochmal 4 Stunden Treffen mit der entscheidenen Behörde zusätzlich machen. (am Ende fast alle abgelehnt)
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Nun, ich nehme zur Kenntnis, dass das wichtigste Argument für die Schlechterbezahlung der Grundschullehrer einfach das ist, dass doch bitteschön "der Abstand gewahrt bleibe"....
Nein. Kein Smiley dafür.
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@ Anja,
in allen diesen Ausführungen stimme ich dir unumwunden zu.
Ich persönlich glaube z.B. auch, dass der Arbeitsaufwand der Gymnasiallehrer deutlich höher ist und ich frage mich auch, wie man das "ehrlich erfassen kann". Der große Vorteil unserer Arbeit als Lehrer ist ja auch, dass wir uns selbst einteilen können, wann wir was machen und der Anspruch an sich selbst ist sicherlich auch sehr verschieden. Ich z.B. telefoniere bevorzugt abends mit Eltern; viele Kollegen machen es während der Arbeitszeit (in Pausen oder Freistunden).
Ich glaube dir auch vollkommen, dass auf die Grundschullehrer/innen in den letzten Jahren eine enorme Mehrbelastung gekommen ist, allerdings glaube ich, dass sich diese Mehrbelastung nach oben, also in die weiterführenden Schulen, "hochwächst", also ausweitet. Die Inklusionskinder werden halt auch älter und gehen an die weiterführenden Schulen. So bleibt dann doch der Abstand im Arbeitsaufwand, den die zitierte Studie bestätigt hat.
Wenn wir uns aber gegenseitig nicht zugestehen, den eigenen Arbeitsaufwand und den der jeweils anderen objektiv einzuschätzen, dann sind solche Studien zumindest ein Anhaltspunkt. Wie gesagt bin ich eher dafür, dass wir für deutliche Entlastungen kämpfen, weil das das ist, was wir jetzt brauchen und nicht einfach nur mehr Geld, um schlechte Arbeitsbedingungen weiterhin still zu ertragen. Bloße Gehaltserhöhungen bringen uns keinen Millimeter Entlastung; Gehaltserhöhungen aber verschlingen die Gelder, die auch für Entlastungen ausgegeben werden müssten.
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Nun, ich nehme zur Kenntnis, dass das wichtigste Argument für die Schlechterbezahlung der Grundschullehrer einfach das ist, dass doch bitteschön "der Abstand gewahrt bleibe"....
Nein. Kein Smiley dafür.
F e h l i n t e r p r e t a t i o n e n kommen bei den besten Schülern vor. Aber wir sind ja hier nicht in der Schule !
Mit Lachgesicht. Man gönnt sich ja sonst nichts.
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In Ba-Wü werden demnächst - weil Grundschullehrer fehlen - auch Gymnasialkollegen ein Einstellungsangebot für die Grundschulen erhalten. Trotz längerer Ausbildung erhalten diese nur A12 und - welch Frevel!!! - sie müssen sich sogar ein Jahr berufsbegleitend für die Arbeit weiterbilden und qualifizieren.
Mal schaun, wann der erste gegen seine Gehaltsstufe klagt - weil er doch eine viel längere und eklatant höher qualifizierte Ausbildung durchlaufen hat.
Nachklatsch: Der Mangel an Grundschullehrern hat zwei Ursachen:
- es wurde das Sekundarstufen-Lehramt eingeführt - dadurch erhalten auch die zukünftigen Werkreal- und Hauptschullehrer endlich A13 und werden den Realschullehrern gleichgestellt. Die Anfängerzahlen für das Grundschullehramt gingen dadurch zurück.
- es wurde das Grundschullehramt mit einem NC (1, irgendwas) belegt, für Sport, Musik und Kunst müssen Eignungstests absolviert werden. Nun studieren weniger Lehramtsstudenten GS, als Absolventen benötigt werden. -
Es geht bei der Besoldung um die Ausbildungsstufe die für den Dienst ausreichend ist, nicht für die höchste persönlich erreichte...
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In Ba-Wü werden demnächst - weil Grundschullehrer fehlen - auch Gymnasialkollegen ein Einstellungsangebot für die Grundschulen erhalten. Trotz längerer Ausbildung erhalten diese nur A12 und - welch Frevel!!! - sie müssen sich sogar ein Jahr berufsbegleitend für die Arbeit weiterbilden und qualifizieren.
DAs ist wohl bundeslandsabhängig. In Berlin werden Studienräte wie Studienräte bezahlt, auch an der Grundschule. Sprich, die neu eingestellten Studienräte, die eben in Bezug auf Grundschule viel schlechter ausgebildet sind als Grundschullehrer, werden in Berlin besser bezahlt für exakt die gleiche Arbeit.
Es geht bei der Besoldung um die Ausbildungsstufe die für den Dienst ausreichend ist, nicht für die höchste persönlich erreichte...
Und das ist inzwischen nur noch der Master und doch, wird dies unterschiedlich geregelt, welche in den Bundesländern genommen wird.
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F e h l i n t e r p r e t a t i o n e n kommen bei den besten Schülern vor. Aber wir sind ja hier nicht in der Schule !
Das kannst du ja meinetwegen gerne den lieben langen Tag lang behaupten, aber die Implikationen dessen, was du so schreibst, bedürfen nun einmal nicht deiner Zustimmung. In einfacheren Worten: du könntest auch jedem deiner Beiträge ein "prinzipiell finde ich Primarlehrer ja gleichwertig, aber..." voranstellen.
ZitatMit Lachgesicht. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Nö, ist immer noch nicht lustig.Wir sind alle Lehrer. Alle mit Hochschulabschluss und Referendariat. Alle mit komplexen Aufgaben und harter Arbeit. Also - gleiches Geld für alle.
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Es geht bei der Besoldung um die Ausbildungsstufe die für den Dienst ausreichend ist, nicht für die höchste persönlich erreichte...
Folgt man deiner Argumentation, dürften die Gymnasialkollegen an den Grundschulen nur als Fachlehrer mit Besoldungsstufe A9 und einem Deputat von 31 Stunden eingestellt werden. Es fehlen notwendige Grundkenntnisse der Grundschulpädagogik, der Didaktik der Grundschulmathematik, des Erstlesens und Erstrechnens, der Sprachmittlung mit Migrantenkindern, der pädagogischen Psychologie, des Sachunterrichts usw., daher sind sie nicht als Klassenlehrer mit einem breiten Fächerkanon einsetzbar, sondern nur als Fachlehrer.
Das erworbene Wissen um die Synthese von Carbonsäureestern oder zyklischen Gruppen in der Kombinatorik ist an der Grundschule nutzlos.
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Warum eigentlich verteidigen immer nur Gymnasiallehrer vehement die schlechtere Besoldung "niederer" Schulformen, nie aber Realschul-, Berufsschul-, Förderschul- etc. -lehrer, die ja auch A13 und höher verdienen?
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Bei uns gibt es einige Lehrkräfte, die nur in der Sek1 eingesetzt werden. Die werden aber auch dementsprechend nur nach A12 oder noch geringer besoldet.
Die dürften dann aber auch von der Ausbildung her entsprechend nur die Voraussetzungen für A12 erfüllen.
Davon ab: Gibt es nicht an jedem Gymnasium Kollegen, die nur in der SekI eingesetzt werden und trotzdem A13, A 14 oder noch mehr kriegen? Das sind dann diejenigen, bei denen die Einsatzplanung unter dem Motto "Schadensbegrenzung" läuft...
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Der Kollege mit Deutsch/Englisch arbeitet mehr als die allermeisten Grundschullehrer, er Kollege mit Sprt/Kunst deutlich weniger. Kann man halt pauschal nicht sagen, deswegen geht es ja nach Abschluss.
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Warum eigentlich verteidigen immer nur Gymnasiallehrer vehement die schlechtere Besoldung "niederer" Schulformen, nie aber Realschul-, Berufsschul-, Förderschul- etc. -lehrer, die ja auch A13 und höher verdienen?
Ich kann jetzt nur von mir reden:
Arbeite im GL und bekomme daher täglich die Arbeit meiner KollegInnen mit. Unsere Arbeit unterscheidet sich schon sehr, ist meines Erachtens jedoch keinesfalls weniger anspruchvoll. Ich ziehe meinen Hut vor meinen KollegInnen!Leider begegnet mir im Alltag jedoch auch das andere Vorurteil, dass die GrundschullehrerInnen viel mehr zu tun haben als SonderpädagogInnen. Ok, ich halte mich etwas mehr zurück und lasse mich nicht auf den Konkurrenzkampf ein: "ich musste Zeugnisse schreiben" - "aber ich habe kurzfristig noch ein Gutachten bekommen, dass in 2 1/2 Wochen fertig werden muss." Manche fühlen sich dadurch bestätigt. Für mich ist das jedoch einfach nur nervig und unnötig - unsere privaten Dispute führen eh zu nichts, außer vllt schlechter Stimmung im Kollegium. Auf der Demo für A13 war ich übrigens mit genau einer Grundschulkollegin (wollte solidarisch unterstützen).
Ich denke auch, dass schon alles gesagt wurde und sich die Argumente wiederholen. Nicht alle GymnasialkollegInnen sehen die Arbeit der PrimarlehrerInnen als weniger wertig an, andere schon. Andersrum gibt es auch PrimarkollegInnen, welche die Arbeit aller anderen Lehrämter abwerten (hatten wir auch schon in Thread). Insgesamt hängt die Belastung häufig auch noch mal mehr von der Schule selbst ab, als von der Schulform. Bin durch Abordnungen an vielen verschiedenen Grundschulen gelangt und habe die Erfahrung von "es wächst mir alles über den Kopf, wie soll ich allem gerecht werden?" zu "hier kann ich entspannt arbeiten und gut fördern" gemacht. Gerechte Bezahlung ist sehr schwer! Aber alleine durch das Argument, dass die Abschlüsse nun formal einfach gleichwertig sind, ist A13 für alle schon mal ein richtiger Schritt.
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Der Kollege mit Deutsch/Englisch arbeitet mehr als die allermeisten Grundschullehrer, er Kollege mit Sprt/Kunst deutlich weniger. Kann man halt pauschal nicht sagen, deswegen geht es ja nach Abschluss.
Und da der Abschluss bei allen Lehrämtern mittlerweile BA/MA plus Referendariat ist, ist eine Gleichstellung in den Bezügen zwingend. Ich finde die Frage wirklich nicht so sonderlich komplex.
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Ich erlebe die Arbeit von Sonderpädagogen im GL auch sehr unterschiedlich. Wer es drauf anlegt, kann sich super zurücklehnen. Das führt in den Teams dann aber auch zu Unmut und Streit.
Die meisten sonderpädagogischen Kollegen erlebe ich als sehr kompetent, sie kümmern sich sehr intensiv um die Klasse und die Förderkinder, schreiben nebenher Gutachten für fremde Schüler (auch wenn es gerade superstressig ist) und sind jederzeit hilfsbereit. Ohne diese Kollegen bräche unser System zusammen. Sie leisten großartige Arbeit.
Und oft sind es ganz besondere Persönlichkeiten.
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