Petition A13 für Grundschullehrer_innen - Eure Meinung

  • DIe Grundschule ist von der Bildungsarbeit her viel VIEL wichtiger als das Gymnasium - Lesen und Schreiben lernen ist wichtig für den mündigen Bürger. Ob das Elektron delokalisiert ist oder nicht, nicht. Auch wenn das Leute wie Firelilly vermutlich dementieren, es ist Fakt.

    Will ich gar nicht groß widersprechen. Aber das Argument hat überhaupt nichts mit der Besoldung zutun. Was ist denn das Wichtigste für das menschliche Leben? Sollten jetzt alle Arbeiter und Bauern, die Nahrungsmittel erzeugen besser bezahlt werden?
    Und mit Sicherheit kann man auch sagen, es ist für die Bevölkerung deutlich schlimmmer, wenn es keine Krankenschwestern mehr gebe, als wenn es keine hochspezialisierten Gehirnchirurgen mehr gäbe. Letztere sind eigentlich nur für einen Bruchteil der Bevölkerung wirklich wichtig und interessant. Daraus ableiten, dass Krankenschwestern, deren Arbeit zugegebenermaßen extrem wichtig ist, nun gleich viel verdienen sollten?

  • Achso, für dich gilt also Grundschullehrer zu Gymnasiallehrer wie Krankenschester zu Hirnchirurg?
    Grundschullehrer und Gymlehrer haben die GLEICHE Ausbildungslänge (zumindest im BA/MA)-System und Grundschullehrer sind DAZU noch wichtiger.

  • @Firelilly Hast du schon mal Unterricht für die Grundschule vorbereitet, mit der Bandbreite, die wir haben, um einschätzen zu können, dass das weniger Aufwand bedeutet?
    Führst du am Gymnasium die Menge an Gesprächen, schreibst Förderpläne und xyz Maßnahmen durch, um behaupten zu können, wir hätten echt weniger zu tun?


    Ich hab noch nie behauptet, dass Gymnasialkollegen weniger zu tun haben, weil sie ja nicht so differenzieren müssen, weil sie ja nicht mit X verschiedenen Spezialisten über weitere Maßnahmen zum Wohl oder Schutz eines Kindes sprechen müssen.


    Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen und zwar nur zu deinen Gunsten, anmaßend und überheblich.
    Ich sag nochmal: Mach einfach mal. Dann erst kannst du urteilen!


    Und übrigens, ich fänd es klasse, wenn die Arbeiter und Bauern mehr bezahlt kriegen würden. Nur durch die haben die hier zum Teil hochnäsigen Akademiker (nur die ziehen sich die Jacke an, die ihnen auch passt) nämlich ne Käsestulle und ein Haus und ein Auto! Wo stehst du denn, dass du dich so erhaben fühlst? Wenn man andere runtersetzt, steigt man nicht höher!

    Einmal editiert, zuletzt von cubanita1 ()

  • Also jetzt reichts auch mal langsam. Bist du der Zweitaccount von Mikael?!
    Grundschullehrer verdienen mehr als 80% der deutschen Arbeitnehmer (netto).
    Der Beruf ist sehr erfüllend und macht den Meisten sehr sehr viel Spaß. Und man arbeitet sich natürlich nicht tot - Es gibt wesentlich anstrengendere Berufe mit wesentlich schlechterer Bezahlung.


    Dieses ewige Genörgele und Gejammere gewisser User hier nervt tierisch und ist konplett realitätsfern.

    Jeder der dir nicht passt muss Zweitaccount von jemanden anderem sein. Gehst du auch so in der Schule mit jedem dessen Meinung dir nicht passt?

  • weder ist der gs-lehrer wichtiger als der gym-lehrer, noch ist das umgekehrt der fall. wir wären alle arm dran, wenn keiner kulturtechniken an der gs vermitteln würde, wir wären aber auch arm dran, wenn nicht die nächste generation führungskräfte und akademiker an den gymnasien mit der breiten allgemeinbildung ausgestattet würde, die meiner meinung nach unerlässlich ist, um irgendwann mal als ganzer mensch entscheidungen mit geistiger offenheit und ohne engstirnigkeit treffen zu können, gerade in einer sicher nicht weniger komplex werdenden gesellschaft wie der unseren.


    sicherlich ist es schon so, dass die anforderungen im studium unterschiedlich sind. danach richtet sich die unterschiedliche bezahlung. ich wäre für eine stärkere selektion im lehramtsstudium über eine deutliche steigerung der inhaltlichen anforderungen und dann mehr geld stabil für alle, unbedingt mehr geld für leitung im gs-bereich (unterirdisch!) und damit letztlich eine attraktivitätssteigerung des berufs, sodass sich die besten mehr dafür interessieren.


    momentan ist lehramt in den augen vieler ein berechenbarer, langweiliger weg für die mediokre masse, und dabei ist dieser job alles mögliche, aber wirklich nichts für dienstnachvorschrift achmirdochegalmachtmalichwartmalab.


    und echt, muss man dem anderen das geld so neiden? ichichich, ich will mehr geld. werterziehung läuft über vorbilder, ist wohl allen klar...

  • momentan ist lehramt in den augen vieler ein berechenbarer, langweiliger weg für die mediokre masse

    War das mal anders? Und ist an diesem Vorurteil nicht auch einiges dran?


    - Vielleicht sollten unsere Bildungspolitiker sich mal wieder nach Finnland orientieren: Dort werden bekanntlich nach strengen Auswahltests nur die Besten fürs Lehramtsstudium zugelassen, und die brennen dann so für ihren Beruf, dass sie mit 1.600 € netto im Monat vollauf zufrieden sind. Das wäre doch eine echte win-win-Situation, oder sitze ich da einem Denkfehler auf?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • DIe Grundschule ist von der Bildungsarbeit her viel VIEL wichtiger als das Gymnasium - Lesen und Schreiben lernen ist wichtig für den mündigen Bürger. Ob das Elektron delokalisiert ist oder nicht, nicht. Auch wenn das Leute wie Firelilly vermutlich dementieren, es ist Fakt.

    Ich unterrichte an einem Gymnasium in NRW mit dem Standortfaktor 1 (das heißt unser Einzugsgebiet ist ziemlich gut und wir bekommen von denen mit viel Unterstützung zuhause auch noch die Besten von den Grundschullehrern zugeschickt). Wie kann es dann sein, dass von den Kindern die ich bekomme (je nach Jahrgang) fast die Hälfte keine vernünftige Rechtschreibung beherrschen? Wie kann es sein, dass ich in jeder Klasse 5-10 Leute sitzen habe die nicht schriftlich multiplizieren und dividieren können? Wie kann es sein (und das finde ich am schlimmsten, denn das kann ich innerhalb von zwei Monaten reparieren) dass die deutliche Mehrheit der Klasse im kleinen 1x1 mit Additionstechniken agiert, anstatt den Scheiß einfach mal auswendig zu lernen (und ja, das hilft ungefähr bei jedem Thema, das wir in Klasse 5-7 in Mathe behandeln)? Wie kann es sein, dass die deutliche Mehrheit keine vernünftige Schreibschrift gelernt hat und mit semi-verbundenen Druckbuchstaben schreibt...damit dauert es erbärmlich lang auch nur 2-3 Sätze von der Tafel abzuschreiben...
    Und wie gesagt: Ich bekomme die Besten...ich will nicht wissen wie das Ganze an einer Hauptschule aussieht, die in einem schwierigeren Einzugsbereich liegt.


    P.S.: Wir besuchen zum Schuljahresende immer die Grundschulen in der Umgebung und schauen uns unsere Neuzugänge an...es gibt einige Kolleginnen da die ohne jeden Zweifel A13 verdient hätten...die sind aber fast alle extrem alte Schule, aber die Kinder die von denen kommen haben die "Kulturtechniken" tatsächlich gelernt.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Ich unterrichte an einem Gymnasium in NRW mit dem Standortfaktor 1 (das heißt unser Einzugsgebiet ist ziemlich gut und wir bekommen von denen mit viel Unterstützung zuhause auch noch die Besten von den Grundschullehrern zugeschickt). Wie kann es dann sein, dass von den Kindern die ich bekomme (je nach Jahrgang) fast die Hälfte keine vernünftige Rechtschreibung beherrschen? Wie kann es sein, dass ich in jeder Klasse 5-10 Leute sitzen habe die nicht schriftlich multiplizieren und dividieren können? Wie kann es sein (und das finde ich am schlimmsten, denn das kann ich innerhalb von zwei Monaten reparieren) dass die deutliche Mehrheit der Klasse im kleinen 1x1 mit Additionstechniken agiert, anstatt den Scheiß einfach mal auswendig zu lernen (und ja, das hilft ungefähr bei jedem Thema, das wir in Klasse 5-7 in Mathe behandeln)? Wie kann es sein, dass die deutliche Mehrheit keine vernünftige Schreibschrift gelernt hat und mit semi-verbundenen Druckbuchstaben schreibt...damit dauert es erbärmlich lang auch nur 2-3 Sätze von der Tafel abzuschreiben...

    Puh, gute Frage. Also ich kann nur für meine Schule sprechen: Meine/unsere Kinder können nach der Vierten das 1x1 und die Schreibschrift. Die Meisten.
    Ich denke, zwei Gründe spielen da eine Rolle.


    1. Es werden besonders in guten Einzugsgebieten wie deinem viel zu viele Kinder von ihren Eltern aufs Gymnasium getreten, die eigentlich nicht geeignet wären.


    2. Es gibt/gab in den letzten 10(?) Jahren eine Tendenz, pädagogischen Schnickschnack im GSBereich zu "verwenden" - Das "Schreiben nach Gehör" zum Beispiel. Das kriegen viele Referendare indoktiniert und müssen es anwenden, weil es politisch so gewollt ist. Dies wirkt sich dann teilweise aus wie von dir geschildert.


    Dazu kommt noch die Inklusion, mit der sämtliche Lehrer völlig überfordert sind und die zu Lasten der normalen Schüler geht - Dann leidet auch das Fachliche.

    • Offizieller Beitrag

    Und weil viele GS-Lehrer in der GEW sind und die GEW deiner Meinung nach eine entsprechende Politik (was stark verkürzt gedacht ist), sollen GS-Lehrer also bei A12 bleiben? Oder wie verstehe ich das jetzt?


    kl. gr. frosch

  • Primarprofessor, welche Methode wendest du beim Lesen- und Schreibenlernen an, wenn die Kinder nicht nach Gehör schreiben? Reines Interesse?

  • Menschen mit einem höheren IQ haben im Durchschnitt einen besseren Schnitt im Abitur (Korrelationskoeffizient: 0,3 laut Wikipedia). Menschen mit einem höheren IQ sind im Durchschnitt in ihrem Beruf erfolgreicher (Korrelationskoeffizient: 0,5-0,7 laut den Studien die ich dazu kenne). Selbst wenn es keinen direkten Effekt gibt, weil die Intelligenz den kompletten Effekt mediiert, ist ein positiver Zusammenhang statistisch nur bei extrem komischen Verteilungen überhaupt möglich. ;)

    If you look for the light, you can often find it.
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  • Menschen mit einem höheren IQ haben im Durchschnitt einen besseren Schnitt im Abitur (Korrelationskoeffizient: 0,3 laut Wikipedia).

    Naja, das ist eine ziemlich schwache Korrelation. Die liegt näher am Zufall als an allem anderen. ;)
    Überraschend, dass der Abischnitt demnach wenig mit dem IQ zu tun hat.

  • 0,3 ist keine so super schwache Korrelation. Die Korrelation zwischen dem IQ der Eltern und dem von Kindergartenkindern ist nicht wirklich höher (die stabilisiert sich erst über die Pubertät hinweg). Und wir reden hier von sehr unterschiedlichen Konstrukten, wir sind nicht in der Physik. ;)

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  • Ich bin überzeugt viele Grundschullehrer hätten auch ein anderes Lehramt studieren können. Zu meiner Studienzeit (2001-2005) gab es in keinem Lehramt einen Numerus Klausus. Es gibt einfach Menschen, die lieber mit kleineren Kindern arbeiten...

  • Und weil viele GS-Lehrer in der GEW sind und die GEW deiner Meinung nach eine entsprechende Politik (was stark verkürzt gedacht ist), sollen GS-Lehrer also bei A12 bleiben? Oder wie verstehe ich das jetzt?


    kl. gr. frosch

    Ihr wählt eine Gewerkschaft die euch diese Politik miteingebrockt hat. Und zur Bewältigung dieser zum unmöglichen Aufgaben wollt ihr mehr Geld und beklagt euch über den gegenwärtigen Zustand. Irgendwie kommt es einem vor, dass ihr euch euren Schlachter selber wählt...

  • Valerianus, deine Versteiftheit auf irgendwelche Statistiken und vor allem die Schlussfolgerungen, die du daraus ziehst, wirken für mich als Physiker irgendwie - befremdlich. Du versteifst dich irgendwie zu sehr auf einzelne Zahlen und Ergebnisse, ohne das große Ganze zu betrachten - Typisch für Mathematiker.


    Übrigens, wenn man nur nach dem IQ ginge, dann wären Afrikaner deutlich dümmer als Europäer - Das haben Studien gezeigt. Das liegt aber in erster Linie daran, dass der Europäer an diese komischen "IQ-Test-Fragen" gewöhnt ist und somit besser abschneidet - Aufgrund eines Lerneffektes.


    So könnte es auch bei Abiturienten sein - Da sind die guten eher aufs Auswendiglernen und Beantworten von Testfragen gepolt und haben vermutlich dadurch ein besseres Händchen für Tests im Allgemeinen.


    Mal ganz davon abgesehen, dass hoher IQ =/= hohe Intelligenz.

  • Dann darf ich dir als promovierter Lernpsychologe und Mathematiklehrer sagen, dass dein letzter Satz nicht die hellste Aussage in diesem ganzen Thread gewesen ist. Der IQ ist lediglich eine normierte Darstellung (Mittelwert 100, Standardabweichung 15) der Erfassung des Konstrukts Intelligenz. Wie kann da IQ was anderes sein als Intelligenz?
    Und um die von dir angesprochenen kulturellen Differenzen in IQ-Tests anzugehen gibt es extra Tests wie den CFT (Culture Fair [Intelligence] Test). Könntest du jetzt bitte auch noch ein sinnvolles Argument bringen, warum die Zahlen, die ich gebracht habe, nicht passen? Es ist normal immer das Argument von theoretischen Pädagogen zu sagen "ihr versteift euch zu sehr auf die Zahlen eurer empirischen Untersuchungen, nach meiner Theorie ist das alles ganz anders". Das ist einfach kein Argument. ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

    Einmal editiert, zuletzt von Valerianus ()

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